Beiträge von Oehrling

    Was mich aber interessiert. Wie kommt man bei den letzten unter #3 gezeigten Pilzen auf Risspilze? Welche Merkmale weisen darauf hin? Ich seh da als Risspilze immer radialdaserige, kegelig/bucklige Pilze vor dem inneren Auge. So sehen die ja nicht aus.

    Hallo durnik,


    Risspilze haben keineswegs immer einen rimosen (= radialfaserigen) Hut, der eingerissen ist, und sind auch nicht immer kegelig-bucklig-papilliert. Dieses Bild von "einem Risspilz" hat man, weil in den gängigen Pilzbüchern immer nur so aussehende Risspilzarten abgebildet sind (meistens Kegeliger Risspilz, Ziegelroter Risspilz, Erdblättriger Risspilz, Birnen-Risspilz und vielleicht noch Grünscheiteliger Risspilz). Dass der von dir erwähnte Pilz eine Mallocybe und damit ein Risspilz ist, kann man ihm mit Erfahrung ansehen (gelbbrauner Hut, gelbliches Fleisch, gelbbraune Lamellen). Mallocyben haben meist auch einen charakteristischen staubig-erdigen Geruch, den man ebenfalls mit Erfahrung kennt und zuordnen kann.


    Am besten erkennt man einen Risspilz freilich unter dem Mikroskop an den charakteristischen Sporen und Zystiden. Das heißt, ist man sich wegen des Risspilzes unsicher, mikroskopiert man, danach hat man Klarheit, dass es ein Risspilz ist.


    FG

    Oehrling

    Hallo Ory,

    welche Arten das genau sind, ist aufgrund der Fotos kaum zu sagen. Es könnten irgendwelche Trichterlinge oder Milchlinge sein. Fest steht jedenfalls, dass beides keine Speisepilze sind.

    FG

    Oehrling

    Hallo Michael,

    die Springschwänze (so heißen die Tierchen) kann man gut durch herzhaftes, mehrmaliges Pusten auf die Lamellen entfernen. Durch den starken Luftzug werden sie veranlasst, aus den Lamellen herauszukriechen und davonzuhüpfen. Das sollte man sinnvollerweise noch am Fundort erledigen.

    Sichtbar vermadete Pilze eignen sich nicht zum Trocknen, die werden innerhalb kürzester Zeit von den Maden aufgefressen.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    bei Täubling Nr. 3 hätte auch ich R. melliolens in Betracht gezogen und hänge mich einfach an Claus dran. Bei Nr. 4 hänge ich mich an den Vorschlag dran, dass das ein Dachpilz und kein Rötling ist. Beim Risspilz könnten verschiedene Arten vorliegen, ohne Mikroskop lässt sich die Sache wohl nicht klären. MmN könnte der Parkanlagen-Risspilz (Inocybe obsoleta) dabei sein, welcher zwar einen stark rimosen Hut hat, aber nicht spermatisch riecht.


    Zum Kammtäubling. ich hatte selber schon pectinata-Funde (einen davon gerade vor 3 Wochen), die gescheit scharf waren. R. amoenolens ist mMn auch nicht auszuschließen, auch wenn der meistens auf dem Hut dunkler und auch etwas kurzstieliger ist. Beide unterscheiden sich aber leicht im Geruch: pectinata riecht ungefähr wie ein Stinktäubling, also gummiartig-tranig, wohingegen R. amoenolens nach Camembert-Schimmel riecht. R. sororia ist mMn auf dem Hut recht neutral dunkelgrau und nicht so gelb. Wenn man's ganz genau wissen will, müsste man halt mikroskopieren.


    FG

    Oehrling

    Hallo,


    bei Schupfis Link wird man auf einen weiteren Link verlinkt. Man ist hier also schon bei Informationen aus dritter Hand, wobei sich bereits der Stille-Post-Effekt eingeschlichen haben könnte. So weit ich das verstanden habe, haben die chinesischen Autoren ihre Studie mit asiatischen, aber nicht mit europäischen Arten bestritten, und kennen möglicherweise die hiesige Lepista nuda gar nicht. Daher erlaube ich mir weiterhin, von Lepista nuda zu sprechen. Das sehen in dem verlinkten Thread einige Kommentatoren genau so.


    Letztlich dient die Namensgebung ja dazu, dass man von anderen Pilzfreunden verstanden wird. Und da glaube ich schon, dass die meisten Pilzfreunde mit dem Namen Lepista nuda weitaus mehr anfangen können wie mit Collybia nuda.


    FG

    Oehrling.

    Eigentlich ist das ja auch keine Intelligenz, sondern Auswertung eines Datensammelstocks, es wird nur als Intelligenz beworben bzw. gehypt. Und was Pilze angeht, gibt es halt fast keine gescheiten Daten zum Sammeln bzw. ganz wenig gescheite Datensammler, anders als etwa in den Bereichen Medizin oder Psychologie.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    warum soll das mit Lepista nuda nicht passen? Am vergangenen Sonntag fanden wir bei Zürich sogar einen Hexenring Nebelkappen, Habitus und Geruch waren so was von eindeutig. Ein weiterer Fund dort war der Fuchsige Röteltrichterling. Also beides eigentlich Spätherbstpilze. Dieses Jahr darf man auf Erscheinungszeiten überhaupt nichts geben.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    Suillus heißt ja eigentlich gar nicht Schmierröhrling, sondern Schweinchen bzw. Ferkel. Vielleicht erhellt das das Motiv, sich so zu nennen.

    Edit: nach meiner Recherche ist in Schwaben/Oberschwaben der Nachname Schweinle gar nicht so selten.

    FG

    Oehrling

    Hallo Youriel,


    eigentlich ist es ganz einfach: du musst dir nur die in den kommenden Wochen/Monaten hereinkommenden Pilzanfragen betrachten und einen Namensvorschlag dazu erstellen. Irgendeiner von den Antwortenden kommt schon auf die richtige Lösung, so dass du auch eine "wahrscheinliche" Lösung bekommst. Bei Pilzen, bei denen das nicht möglich ist, ist auch kein Pilzquiz in der vorgestellten und beschriebenen Art möglich.


    Sollte die Qualität der Anfragen/Fotos unzureichend sein, muss man sich immer sagen, dass sie ja von Amateuren erstellt und gratis sind.


    Ich weiß auch nicht genau, was deine Erkenntnisgewinnziele sind, auf jeden Fall ist es viel wertvoller, das methodische Vorgehen beim Bestimmen zu erlernen als viele, viele Arten anhand von Fotos (vermeintlich/vermutlich) auswendig zu können. Denn der Pilz, den du dann im Feld findest, sieht oft anders aus als auf den Referenzfotos. Beispiel: ein Frauentäubling sieht in der Realität fast nie so aus wie auf einem Referenzfoto. Da ist es dann schon gut zu wissen, wie man überhaupt vorgehen muss, um einen Frauentäubling als solchen zu bestimmen.


    FG

    Oehrling

    Hallo Youriel,


    stellst du dir das so vor, dass du selber die eigentliche Bestimmungsarbeit leistest, oder soll dir die App/die KI die Pilze bestimmen, etwa anhand von Fotografien?

    Letzteres liefert dir immer nur Wahrscheinlichkeiten, also etwa: hierbei handelt es sich mit 75 % Wahrscheinlichkeit um..., und mit 60% Wahrscheinlichkeit um... Mir selber würden solche Wahrscheinlichkeitsaussagen nicht langen, ich würde schon exakt wissen wollen, was es ist, also das sollten dann schon mindestens 95 % Wahrscheinlichkeit sein.


    Ich weiß auch nicht genau, was du mit "spielerischer" Bestimmung meinst, möglicherweise eine Bestimmung nicht zu Verzehrszwecken, sondern nur zum Spaß? Für so etwas sind die gängigen PilzApps teilweise gut geeignet.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    die Huthaut des Perlpilzes hat für meinen Geschmack eine unangenehm dumpf-erdige Note. Aber ich kann hier ja nur meine persönliche Geschmacksempfindung schildern. Wer den Unterschied zu schmecken nicht in der Lage ist, soll die Huthaut halt dranlassen, giftig ist sie nicht.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ich kann mir nicht vorstellen, wie man ausgerechnet zu einem Namen wie Hohenbuehelia longipes kommt, ohne mikroskopiert zu haben. Diese Anfrage stammt aus einer Zeit, zu der der User ständig Namen von irgendwelchen obskuren Seltenheiten rausgehauen hat, die sich dann regelmäßig als Trivialitäten herausgestellt haben. Bis zum Beweis des Gegenteils ist das erstmal ein Trichterling, auch wenn sich prominente Experten für Hohenbuehelia eingesetzt haben (ob wirklich?).

    FG

    Oehrling

    Hallo Dani,

    meine Tipps zu den Bildern:

    1) Karbolchampignon

    2) Grünblättriger Schwefelkopf

    3) kann auch der Gewöhnliche Butterpilz sein

    4) Sparriger Schüppling

    5) Weißer Büschelrasling

    6) Maiporling

    7) Rehbrauner Dachpilz

    8) ein Risspilz, aber nicht der Kegelige

    9) Hochgerippte Becherlorchel

    10) Sklerotienporling


    FG

    Oehrling

    Hallo sigisagi,


    wenn du den Perlpilz verwerten willst, beachte bitte die Mindestgarzeit von 15 Minuten. Außerdem solltest du vor dem Garen die Huthaut sowie die Velumreste entfernen, das wirkt sich sehr positiv auf den Geschmack aus.


    FG

    Oehrling

    Hallo Klaus,


    du zeigst wahrscheinlich ein Sammelsurium aus verschiedenen Macrolepiota-, Chlorophyllum- und Leucoagaricus-Arten, die nur oberflächlich ähnlich aussehen. Deine Fotos sind von so bescheidener Qualität, dass es kaum möglich ist, irgendwelche Arten dingfest zu machen. Jedenfalls sehe ich auf deinen Bildern keinen einzigen eindeutigen Parasol. Da es in diesem Formenkreis (Pilze mit schuppigem Hut, Stielring, weiße Lamellen, knollige Stielbasis) nicht nur essbare, sondern auch unverträgliche und sogar richtig giftige Pilze gibt, rate ich dir in deinem eigenen Interesse davon ab, irgendwelche von denen zu essen, ohne sie vorher einem Pilzberater gezeigt zu haben.


    Mittelfristig solltest du, wenn du vorhast, Pilze mit weißen Lamellen zum Essen zu suchen, dich mithilfe eines guten Pilzbuches erstmal einzulesen, was es da alles an Gattungen und Arten so gibt, damit du erkennst, wie gefährlich das sein kann.


    FG

    Oehrling

    Hallo flaemmli,


    das ist sicher ein Werk für Liebhaber antiquarischer Bücher oder Bresadola-Forscher und hat bestimmt einen grossen Seltenheitswert. Aber ob du in diesem Forum einen Interessenten findest, ist fraglich. Hier sind fast ausnahmslos Leute unterwegs, die aktuelle Bestimmungsliteratur für die von ihnen getätigten Funde suchen, aber nicht solche, die sich alte Bücher zeilenweise in den Schrank stellen und dort verstauben lassen. Für 1500 Euro bekommt man halt 20 bis 25 verschiedene aktuelle Pilzbücher. Vielleicht hast du mehr Erfolg (den ich dir sehr wünsche), wenn du das Werk einem Antiquariat anbietest.


    FG

    Oehrling

    Auch aus den USA soll dem Vernehmen nach Informationsschrott kommen. Ich finde es halt bitter, wenn so was weitergeleitet bzw. geteilt wird und sich dadurch Halbfalschwissen verbreitet, aber das wird in den kommenden Jahren zu einem Kernproblem unserer Gesellschaft, dass niemand mehr wissen wird, was richtig und was falsch ist. Und dann gehören wir alle der Katz, denn dann kann man uns alles mögliche erzählen, und recht hat der wo am lautesten schreit bzw. am schnellsten bei der Verbreitung der Botschaften ist. Denn die meisten Leute werden das glauben, was sie als erstes hören. Die später was anderes dazu sagen, werden gar nicht mehr registriert, denn einer hat ja schon gesagt, wie es ist. Auf jeden Fall hat jeder, der unkommentiert Botschaften weiterleitet, Mitverantwortung für die Inhalte, die er da weiterleitet und macht sie sich zu eigen.

    Hallo Ben,


    ich mag kein Öl auf dem Objektiv, wenn ich nicht mikroskopiere, daher wische ich es ganz am Ende der Mikroskopiersession mit einem Kosmetiktuch ab. Nicht reiben, das kann Kratzer auf der Linse geben. Wegen der Farbe des Sporenpulvers: im Abwurf liegen hunderte oder gar tausende Sporen übereinander, unter dem Mikroskop liegt nur eine einzige Spore. Sporenfarbe ist also was anderes als Sporenpulverfarbe.


    FG

    Oehrling

    Ich bin mir schon relativ sicher, dass er genießbar ist. Ich wäre mir aber gerne sehr sicher. Ich mein… unter anderem dafür ist dieser Teil des Forums ja da.

    Hallo Luhafre,

    da hast du aber falsche Erwartungen an das Forum. Hier gibt es bezüglich dessen, was geschrieben wird, keine Qualitätskontrolle, so lange es nicht grob beleidigend oder rechtsradikal oder... ist. Im Extremfall könnte hier einer reinschreiben, ja das ist ein Steinpilz, iss ihn einfach, um dich reinzulegen. Ist hier bisher noch nicht passiert, aber könnte irgendwann passieren.

    FG

    Oehrling

    Schade nur, dass in Deutschland der Besitz oder gar der Anbau illegal ist. Immerhin steht ja dabei, dass die Heilwirkung nicht bei jedem einsetzt. Typisches Beispiel von digitalem Informationsschrott (der dann auch noch geteilt wird und sich auf diese Art weiterverbreitet).

    FG

    Oehrling

    So wie es aussieht, kann ich einen Täubling erkennen (Das ist für viele hier lächerlich wenig.) und möchte halt ab und zu einen Fund präsentieren.

    Wegen der gelben Stielbasis hatte ich auf mehr als nur die Gattung gehofft.

    Hallo Oskar,


    das mit der gelben Stielbasis ist selbstverständlich ein markantes, von dir gut beobachtetes Merkmal.

    Wenn jetzt einer im Forum weiß, dass das Russula insignis ist, wenn man einen Tropfen KOH auf diese gelbe Stelle gibt und sich das feuerrot verfärbt, du ihm aber sagst, dass du nicht daran denkst, KOH draufzugeben, gibt es ein Problem, denn niemand anderes außer du selber kann KOH auf deinen Pilz geben. Ergo kann für deinen Fund kein Name vergeben werden.

    Am schönsten sind meiner Meinung nach aber Fundpräsentationen, die zu einem Namen führen. Klar kann man das auch anders sehen. Allerdings muss man sich dann mehr auf sich selbst und seine eigene Bestimmungsarbeit verlassen als auf die der (vermeintlichen) Auskenner im Forum. Die wollen halt immer Input, Input, so wie jeder, der zu Rate gerufen wird.


    FG

    Oehrling