Die "Form" der Lamellen ist ein Trockenschaden und kein typisches Merkmal. Genau hier liegt das grundsätzliche Problem der Bestimmung nach Internet-Bildern. Auch die Abwischbarkeit der Hutschuppen dürfte entscheidend von den Feuchtigkeitsverhältnissen abhängen und kein zuverlässiges Bestimmungsmerkmal sein.
Um in der Gattung Echinoderma überhaupt sinnvoll arbeiten zu können, muss man zunächst mal die Leitart Echinoderma asperum in- und auswendig kennen, vom Aussehen und von der Ökologie her. Irgendwann findet man dann mal eine Echinoderma, welche komisch aussieht oder klein ist oder an einem untypischen Fundort wächst, z. B. mitten auf einem Magerrasen. Den Verdacht, dass man es hier mal ausnahmsweise nicht mit E. asperum zu tun hat, unterstützt man durch Mikroskopiearbeit. Z. B. stellt man zunächst untypisch kleine Sporen fest und hangelt sich dann zu trennenden Mikromerkmalen, wie sie in einer Schirmlings-Spezialliteratur verlässlich verzeichnet sind. Am Ende dieser Mikroskopiebestimmung ist man meist zu 80 - 90 % sicher, dass es was anderes ist als E. asperum.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in dieser Gattung nur makroskopisch bis auf eine Art, die nicht E. asperum ist, kommen kann. Bevor ich mikroskopiert habe, war mir auch nicht klar, dass es fast ein Dutzend Stachelschirmlinge überhaupt gibt.
Wenn Sohnemann fragt, kannst du ihm sagen, dass es ein Stachelschirmling ist, den man tunlichst nicht mit einem Parasol oder einem Safranschirmling verwechseln sollte, wobei eine Riechprobe hilfreich ist.