Beiträge von Oehrling


    Ja, mein Bekannter ist der Wolfgang ;) ,


    habe Ihn heute früh gefragt, ob ich diesen Pilz hier reinstellen darf zur Diskussion, weil er eben nicht mikroskopisch bestimmt wurde.


    Hallo Ix2,
    du hast anscheinend regen Kontakt zu W. Bachmaier. Könntest du ihn bitte mal fragen, weshalb er auf seine 123-Pilzbestimmungsseite solche Pilze wie Amanita baccata oder Russula farinipes stellt und ausführlich beschreibt, ohne sie vorher belastbar bestimmt zu haben? Immerhin ist das doch eine Online-Pilzbestimmungsseite, auf die viele Pilzfreunde vertrauen.


    Nachdenkliche Grüße
    Oehrling

    Hallo Takumi,
    ich habe gerade die Seite schwammerlsuche.de besucht. Eine schöne, gut gemachte Seite. Ich hätte eventuell ein paar Kursinteressenten für dich, doch zuvor eine Frage. Es ist immer von "wir" und von "einem Team von ein paar Pilzverrückten" die Rede, welche die Kurse durchführen. Wer genau ist "wir", und welche Fachqualifikation haben diese Leute? Ich habe auf der Website nichts Entsprechendes finden können.
    Freundliche Grüße und Danke im Voraus für die Info
    Stephan

    Ein Pilz mit diesem Habitus und dunkelbraunem Sporenpulver muss ein Champignon sein. Ähnlich aussehende Gattungen (Limacella, Leucoagaricus, Lepiota, Macrolepiota) haben höchstens cremegelbliches Sporenpulver.

    Bei dem Röhrling halte ich Boletus depilatus (Gehämmerter Röhrling) (heißt aktuell Hemileccinum depilatus?) für möglich. Wäre ein schöner Fund.

    [quote='JanM','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=172835#post172835']
    > Erstens ist es mir ein erwähnenswertes Rätsel, warum manch ein Forumnutzer zwei selten gewordene Pfifferlinge aus dem Wald mitnimmt, davon einen hohlen Zahn füllt


    Vielleicht, weil es die Schnecken, Eichhörnchen und Wildschweine genauso machen?


    > je länger auch nur ein einziger Pilz Sporen abgeben kann, desto besser auch die Chance seiner Art sich auszubreiten.


    Damit sich ein Pilz ausbreiten kann, muss ihm auch das Biotop zusagen, sonst helfen auch millionenfach herumfliegende Sporen nichts. Man könnte also außer auf die Pilzsammler noch auf die hauptamtlichen, oft staatlich bezahlten Biotopvernichter schimpfen.


    > und auch noch stolz Bilder davon hier rein stellt


    Das ist auch mir manchmal ein Rätsel. Trotzdem gönne ich jedem seinen Finderstolz, selbst wenn er sich in dieser leicht peinlichen Form äußert.


    > sehe ich die blinde, kranke Gier der Gesellschaft


    Ich glaube, dass die meisten, die sich an einem Pilzforum beteiligen, sich hier nicht angesprochen fühlen müssen. Es gibt sicher Pilzsammler, die blind und krank vor Gier sind, aber nicht in diesem Forum.

    > ist es zum Beispiel sehr nachhaltig weniger oder kein Fleisch von Tieren oder überhaupt keine Tierprodukte zu den Pilzen zu verspeisen!


    Kann man durchaus so sehen.


    > P.S.: Wer sich nun moralisch bevormundet fühlt möge erkennen, dass die moralische Überheblichkeit in diesem Fall gut begründet ist


    Ich persönlich fühle mich durch ein solches Posting in keiner Weise bevormundet, wie auch? Bevormundung würde Macht über den Anderen voraussetzen, eine hier abwegige Vorstellung. Deine Ansicht ist geäußert, die Anderen werden eventuell in forumsüblicher Weise ihre Gegenansichten äußern. Ich hoffe auf gegenseitige Toleranz und Wertschätzung.


    Freundliche Grüße
    Stephan

    Hallo Erebus,
    Dachpilz passt auf jeden Fall sehr gut. Da ich mich in dieser Gattung nicht gut auskenne und dieses Exemplar vielleicht untypisch aussieht, traue ich mir keine Artbenennung zu. Das können andere sicher besser.
    Freundliche Grüße
    Stephan

    bauernhelmi (†)
    Wer sich in Täublinge einarbeiten, dies aber lieber in Gesellschaft tun will, sollte an den von verschiedenen Lehrmeistern zur Sommerszeit angebotenen "Sprödblättlerkursen" teilnehmen, in denen gezielt die Gattungen Täubling und Milchling behandelt werden. In diesen Kursen bekommt man in wenigen Tagen die unterschiedlichsten Täublingsarten bestimmt und man erfährt zusätzlich etwas über das grundsätzliche Vorgehen beim Bestimmen.


    Oft steht in der Kursanmeldung, dass Mikroskopiekenntnisse vorausgesetzt werden, aber das ist meiner Erfahrung nach kein Muss. Unter den übrigen Kursteilnehmern sind fast immer Fachleute dabei, die deine Fundbestimmungen mikroskopisch absichern können. Du sagst einfach bei der morgendlichen Vorstellung am ersten Tag, dass du nicht mikroskopierst und bittest die anderen darum, dir bei der Bestimmung entsprechend zu helfen.


    Z. B. wird auf der Seite http://www.pilzkurs.de ein Sprödblättlerkurs im Thüringer Wald vom 9.9. bis 13.9. für 150 Euro angeboten, das ist doch fast bei dir um die Ecke?

    Unter diesen Witterungsumständen solltet ihr in die Bergmoore gehen, dahin, wo es ordentlich Höhenmeter hat:
    Geutsche/Triberg
    Rensberg
    Langenschiltach
    Dort kann man auch bei Sommerhitze Pilze finden.
    Das Büchereck, der Fohrenbühl und der Hornberger Osthang dürften dagegen völlig ausgetrocknet sein, da würde auch ein Landregen, wenn er denn morgen käme, nichts mehr helfen.

    Hallo Anna,
    achte beim Spitzschuppigen Wulstling neben den spitzen Schuppen auf dem Hut, die er in der Tat besitzt, auf einen pastellgrünen Schein in den Lamellen. Wenn du den Hut auseinanderbrichst, sollten die Lamellen, manchmal auch das Fleisch, schwach grünliche Tönung haben. Und achte darauf, dass auch an der Knolle reichlich spitze Schuppen vorhanden sind, so dass die Knolle wie bei einem Fliegenpilz aussieht. Du findest den Spitzschuppigen Wulstling vorwiegend an ausgesprochen kalkreichen Stellen, also am Rand kalkgeschotterter Wege oder direkt in Hordelymo- oder Cephalanthero-Fageten (Kalkbuchenwald-Formen). Er tritt gern da auf, wo z. B. Satanspilze, Herkuleskeulen, Korallen und Laubwald-Phlegmacien wachsen und liebt warme Standorte, z. B. Südhänge.
    Ich habe ein Foto eines meiner Funde angehängt, leider ist es etwas unscharf.
    Freundliche Grüße
    Stephan

    Hallo Anna, in meinen Augen ist das trotz allem ein Grauer Wulstling. Dieser Pilz ist so variabel, dass man Varietäten aufgestellt hat (A. excelsa, spissa, valida ...). Um diese mit diesen Varietäten (vielleicht auch nur Pseudovarietäten) sinnvoll umgehen zu können, braucht es spezielle Fachliteratur über Amanita, das sprengt im Allgemeinen den Rahmen eines Hobbypilzkundlers.

    Aber die violetten rechts unten, hast du die etwa auch gegessen? Die müssten doch höllisch scharf gewesen sein, die sehen wie Stachelbeertäublinge aus.

    Die Chipdifferenz entsteht dadurch, dass manche Leute nur gegen eine Art, aber nicht für eine Art setzen. Diese Leute (Hannes2, tw. Rada, tw. Toffel) habe ich aus dem Pott draußengelassen. Sie spielten ihr eigenes Spiel (Einsatz + bei richtiger Aussage, Einsatz - bei falscher Aussage). Diejenigen, die auf eine bestimmte Art setzten, setzten in den Pott. Die Richtigtipper erhalten aus dem Pott im Verhältnis ihrer Einsätze die enthaltenen Chips, die Falschtipper verlieren ihre Einsätze.


    Dieses Verfahren führt nicht zu einem Null-auf-Null bei den Chips, ist m. E. aber am gerechtesten. Denn auf eine Art zu setzen ist natürlich schwieriger als gegen eine Art zu setzen. Und man kann so beide Setzarten berücksichtigen.


    Edit: Ich sehe gerade einen Rechenfehler von mir. Im Pott waren 67 (je 10 von Rada, Beorn, Naan, Toffel, JohannLechner und Hopsing17, 5 von Oehrling und 2 von Joyo), nicht 52 Chips. Toffel bekommt also noch 15 Chips mehr.

    Darf ich schiedsrichtern? Ich mach einfach mal.
    Das ist eine klare Netzhexe. Die Blätter stammen von einer Linde, einem bekannten Mykorrhizapartner der Netzhexe. Der gezeigte weißliche Lamellenpilz sieht in der Tat nach Mehlräsling aus (ohne Essfreigabe!), mit welchem die Netzhexe sehr gern zusammensteht.


    Also:
    gewonnen haben alle Netzi-Befürworter, ihre Chips verloren haben alle Satane und Schönfüße (mich eingeschlossen! ;) )[hr]
    Das ergibt nach meiner Rechnung folgende Chipstandsveränderungen:


    Rada - 5 (5 gegen den Schönfuß, 10 auf den Satan)


    JohannLechner - 10


    Naan - 10


    Hopsing17 - 10


    Jojo - 2


    Oehrling - 5


    Beorn - 10


    Hannes2 (20 gegen den Satan gesetzt) + 20


    Toffel (Netzi getippt) den Pott mit + 52
    und 5 gegen den Schönfuß gesetzt + 5


    Wer bisher geglaubt hatte, dass man Röhrlinge aufgrund von Internetfotos bestimmen kann, wird jetzt sicher nachdenklich.

    Puh, die sind beide schwierig. Ich versuche mal, auf gut Glück was dazu zu schreiben.
    Nr. 1: dein Vorschlag: Russula romellii
    glaube ich nicht, denn der hätte nicht bloß pastell-gelbliches, sondern leuchtend gelbes Sporenpulver; auch finde ich die Hutfarbe nicht passend;
    ein solch bräunliches Rot auf dem Hut hat z. B. Russula melliolens (Honigtäubling); von R. melliolens kenne ich auch die bräunlichen Flecken am Stiel;
    ich weiß nicht, ob deine Pilzbücher R. melliolens hergeben, aber diese Spur würde ich verfolgen


    Nr. 2: dein Vorschlag: Russula postiana oder eine ähnliche Art der Chamaeleontinae
    kann ich mich auch nicht wirklich mit anfreunden; die Chamaeleontinae sind alle ziemlich kleine Täublinge, die bald nach dem Aufschirmen lasch werden und dann goldgelbe/orangefarbige Lamellen haben und auch ein entsprechend gefärbtes Sporenpulver liefern; dieser Pilz sieht hingegen ziemlich kompakt aus und ist mit 8 cm Hutdurchmesser auch recht groß angegeben;
    ein größerer gelber milder Täubling mit hellgelbem Sporenpulver wäre z. B. Russula claroflava (Gelber Graustieltäubling), der aber strikt unter Birke wächst und dessen Fleisch beim Eintrocknen auffällig grauschwarz verfärbt; die makroskopisch ebenfalls naheliegende R. ochracea (Weißblättriger Ockertäubling) hätte weißes Sporenpulver; andere Gelbhütige (z. B. Sonnentäubling, Mehlstieltäubling, Stinktäubling) wären scharf und nicht mild.

    Pilze können für spätere mikroskopische Untersuchungen auf einem Dörrgerät bei milder Wärme getrocknet werden. Zum Einweichen braucht man 2- oder 3-prozentige Kalilauge, dann sieht man z. B. wieder die Lamellen- oder Huthautzystiden in ihrer ursprünglichen Form. An den Sporen ändert sich durch das Trocknen nichts.
    Für spätere makroskopische Untersuchungen sind getrocknete Pilze tendenziell ungeeignet, da sie viele relevante Makromerkmale durch das Trocknen verlieren, z. B. Geruch, Farben. Da ist wohl die bessere Taktik, den Pilz im Frischzustand mehrmals aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren, und auch Makroaufnahmen spezieller Details zu machen, evtl. auch Farbreaktionen bildlich festzuhalten.

    Hier ein ganz urwüchsiges Rezept aus den Pyrenäen (von einer ehemaligen Arbeitskollegin):
    Von jungen Reizkern und Täublingen, die noch nicht voll aufgeschirmt sind, die Stiele ganz abschneiden. Die Hüte mit den Lamellen nach oben auf den Grill legen (eine Stelle mit relativ schwacher Hitze) und salzen. Warten, bis sich in den "Hut-Schüsseln" Flüssigkeit angesammelt hat. Dann die Hüte vom Grill nehmen und ausschlürfen. Die ausgeschlürften Hüte mit Knoblauchöl beträufeln und aus der Hand essen.

    Hallo Georg,
    du bist sehr schnellentschlossen und hast dich schon entschieden, so dass ich meine Buchtipps nicht mehr geben muss. Ich hätte nur noch einen ganz allgemeinen Tipp. Pilzbücher orientieren sich an einem bestimmten "Level", den der Pilzinteressierte hat, und man sollte sie so wählen, dass sie zu dem eigenen aktuellen Level passen, oder zu dem, das man künftig zu erreichen bestrebt ist. Für einen Pilzexperten ist ein Bilderbuch mit 300 Arten ebensowenig optimal wie für einen Anfänger ein Standardwerk mit 1500 Arten. Wer eine Billigvariante wählt, sollte sich beim Sammeln auch nur auf die Arten beschränken, die das Buch hergibt, sonst drohen Frust und Falschbestimmungen. Beispiel: wer nur den kleinen Flück hat, kann kleine braune, graue oder weiße Pilzchen im Wald gleich links liegen lassen.

    Die Fotos scheinen euch echt zu beeindrucken, das ist jetzt schon der dritte Thread, der in den letzten Wochen deswegen aufgemacht wird. Aber warum die Verweise auf Umweltgifte und Tschernobyl? Wir hier in Westeuropa sind doch diejenigen, deren Wälder seit vielen Jahrzehnten vergiftet und vergleichsweise pilzleer sind. Jeder Naturexperte sagt, dass Reichtum an Mykorrhizapilzen DAS Hauptkriterium für gesunden, unvergifteten Wald ist.

    Gegen den hat IngoW ja oben schon Einspruch erhoben. Amanita excelsa wäre aber ehrlich gesagt auch meine Idee gewesen, denn der hat einen Geruch, den man als rettichartig empfinden könnte. Aber wie gesagt, der Zug für die endgültige Auflösung ist abgefahren.