Beiträge von Oehrling

    Mit Psathyrella liegst du meines Erachtens schon mal richtig. P. spadicea, der von den Farben her durchaus hinkommen könnte, sollte aber nicht stinken. Such doch mal im Pilzbuch weiter nach einer Psathyrella, die wie spadicea aussieht, aber stinkt.

    Weil der Wolfsröhrling rosa- und nicht braunhütig ist.


    An diesem Rotporer ist einiges nicht ganz passend für den Flockenstieligen Hexenröhrling. Ich meine dabei nicht einmal das fehlende Rot am Stiel. Aber die anderen Farben liegen für meine Begriffe auch leicht daneben: das Orangerot der Poren ist m. E. zu hell für die Norm, auch die Farbe des Blau am durchgeschnittenen Pilz finde ich irgendwie seltsam. Zudem kommt noch die merkwürdig grubig-faltige Hutoberfläche, die man eher vom Glattstieligen kennt. Für die Option Glattstieliger HR ist mir dann aber wieder zu wenig Weinrot im Stielfleisch.


    Andreas
    Wie ich sehe, hast du den Pilz durchgeschnitten. Du hast dabei doch sicher darauf geachtet, ob die Fleischfarbe vor dem Blauen einheitlich leuchtend chromgelb war und ob das Blauen blitzartig erfolgte? Was dann schon für einen Flocki sprechen würde. Oder ob die Fleischfarbe nur blassgelb war und der Pilz ein wenig Zeit brauchte, um so blau zu werden? Was dann auf etwas Anderes hindeuten würde.


    Ich gebe dir mal die E-Mail-Adresse des m. E. besten deutschen Boletus-Kenners: Jürgen Schreiner. Sie lautet: schreiner_juergen@web.de. Jürgen kann dir jeden in Europa vorkommenden Boletus bestimmen, oft sogar nur anhand der Fotos.

    Ich habe diese Angabe aus einem der allerbesten deutschsprachigen Pilzbücher: Michael/Hennig/Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde.
    Behauptungen über Pilze im Internet genieße ich sehr mit Vorsicht, denn da steht auch sehr viel Quatsch drin. Man sollte immer mitbedenken, wer die entsprechende Website betreibt. Auch völlig unbedarfte Nichtswisser können einen optisch schönen Internetauftritt hinbekommen.

    Aufgrund der Fundumstände (Wiese am Waldrand) und des Geruchs durchaus möglich. Bei Porpoloma metapodium müsste das Fleisch erst röten, dann schwärzen. Leider erkennt man auf dem Foto auch nicht, ob die Lamellen weiß sind (was für P. m. erforderlich wäre).

    Ich finde gar nicht, dass die Knolle dieses 100% eindeutigen Narzissengelben Wulstlings (:thumbup: an Beorn!) seltsam aussieht. Im Gegenteil: Das Foto Nr. 1 bekäme von mir einen Preis für das pilzbuchtauglichste und damit beste Foto des heutigen Tages. Ich habe noch nie in derart typischer, treffender Weise die Knollenform von Amanita gemmata gesehen, weil ich den Pilz so gut wie nie heil aus dem Boden bringe. Vielleicht müsste ich den Nächsten mal ausgraben.


    Jetzt zu der Knollenform - wie ihr wisst, bei Amaniten das Haupterkennungsmerkmal schlechthin. In Deutschland gibt es zwei Arten mit "Bergsteigersöckchen", also einem wie in die Knolle eingepfropft aussehendem Stiel: den Narzissengelben Wulstling und den Pantherpilz. Der Kammrandige Wulstling hat dagegen gar keine Knolle im eigentlichen Sinn, sondern eine fast zylindrische Stielbasis, und auch kein "Bergsteigersöckchen".

    Makroskopisch hat der z. B. auch eine gewisse Ähnlichkeit mit Hypholoma marginatum oder Galerina paludosa, um mal völlig willkürlich noch zwei weitere Gattungen ins Rennen zu werfen und noch mehr Verwirrung zu stiften.


    Wie wollt ihr hier weiterkommen, wenn ihr nicht einmal die Sporenpulverfarbe kennt? Etwa mit Ähnlichkeitsvergleichen anhand euch zur Verfügung stehender Pilzfotos, nach dem Motto: der Pilz ist diesem Foto am ähnlichsten, also muss er es sein?

    Könnte eine Amanita sein, und da nicht klar zu erkennen ist, welche, lieber die Finger davon lassen.


    Ich glaube, Beorn möchte, dass du die Farben des Fotos mit einer Fotoshop-Software so manipulierst, dass sie wieder realistisch rüberkommen. Das Foto hat einen dermaßenen Gelbstich.


    wobei immer noch n iemand mir gesagt hat, warum man nur begrenzte mengen von pilzen sammeln darf, aus naturschutzgründen, oder um dem nächsten sammler welche übrig zu lassen
    büdde sagt doch mal was dazu!


    Das dürfte aus Gründen der Geldmacherei der Behörden so sein. Denn man kann sich wohl gegen Zahlung eines Obolus eine spezielle Sammelgenehmigung holen, mithilfe der man auch größere Mengen als nur Eigenbedarf sammeln darf. Oder woher kommen sonst die Massen an Dosen- und Tiefkühlpfifferlingen? Zuchtware etwa wie Champignons oder Austernpilze ist das jedenfalls keine.
    Ich war vor Jahren im Thüringer Wald in einer Gastwirtschaft, die Pilze auf der Speisekarte hatte. Der Wirt hatte sie selbst gesammelt und offensichtlich eine solche Sammelgenehmigung.


    Vielleicht hat dieser Jäger auch eine solche Sammelgenehmigung. Dann könnte man ihm mit rechtlichen Mitteln gar nichts.[hr]


    Wenn Du weißt, wann der Jäger wieder auf seinem Schweinekillersitz ausharrt (die sind bei uns meistens sonntags morgens auf der Pirsch), nähere Dich ihm von der Rückseite und schrei ganz laut "Oh, was für ein schönes Reh - verdammt, jetzt isses weg".


    Oder ein kleines unschuldiges Häufchen auf seinem Ansitz, wenn er gerade mal nicht da ist?
    Das wäre dann allerdings bisschen neandertalermäßig.

    Zuerst mal eine herzliche Gratulation zu deinem Fund. Ein Maipilz ist es definitiv nicht, dagegen bin ich mir zu 99% sicher, dass es ein Schwärzling aus der Gattung Lyophyllum ist.
    Zunächst mal eine Rückfrage:
    haben die Pilze beim Verfärben erst ganz kurz geblaut, bevor sie grau wurden, oder war eine solche "Blau-Phase" vor dem Grauwerden nicht zu beobachten? Das wäre für die Artbestimmung ein wichtiger Anhaltspunkt.
    Band 3 der "Großpilze Baden-Württembergs" listet folgende starkriechenden, mittelgroßen bis großen Schwärzlinge:
    L. caerulescens (das wäre der "Blauende", alle folgenden blauen nicht) - Gurkengeruch
    L. deliberatum - Spermageruch - normal schwärzend
    L. gangraenosum - säuerlicher Geruch mit Fischkomponente - stark schwärzend
    L. paelochroum - Gurkengeruch - normal schwärzend
    L. semitale - Spermageruch - nur schwach grauend


    So weit kommt man ohne Mikroskop. Um mehr herauszufinden, müsste man die Sporenform, -größe und -ornamentation ermitteln.

    So etwas habe ich auch noch nie gesehen, spannend. Falls es noch mehr davon gibt, lass es weiter wachsen, vielleicht klärt sich dann einiges.


    Cooler Nick

    Diese ganz weißen Helmlingsartigen sind oft Scheinhelmlinge (Hemimycena spec.), da möchte ich Ingo und seinem Kumpel beipflichten. Ich glaube, wenn man rausgefunden hat, dass es tatsächlich ein Scheinhelmling ist, hat man schon seeeehr viel erreicht, von der Art reden wir jetzt mal nicht...

    [quote='Christoph76','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=162408#post162408']


    >Ich suche daher eher ein oder 2 Bücher, die eine gute Ergänzung in Hinsicht auf makroskopische Unterscheidungsmerkmale zu meinen bisherigen Werken sind.


    Für die prägnantesten Bestimmungsmerkmale der bekanntesten Sammler-Arten tut es der Pätzold/Laux "1x1 des Pilzesammelns"; preisgünstig, präzise in der Beschreibung, garniert mit witzig-ironischen Bemerkungen über das Pilzesammeln.


    > Desweiteren vielleicht noch ein Buch, das weniger ein Bestimmungsbuch ist, sondern eine verständliche Einführung in die Mykologie gibt.


    Da würde ich dir Rita Lüder "Grundkurs Pilzbestimmung" empfehlen; auch preisgünstig, so lange man nicht das Vergrößerungsglas mitberechnet, welches man eigentlich braucht, um das Buch lesen zu können. Mäusekino zwar, aber fachlich mit Hand und Fuß.
    Nicht unerwähnt lassen möchte ich Michael/Hennig/Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde Band 1 bis 5. Für den Einsteiger ein immer noch saugutes Werk - zum Bildvergleichsblättern allerdings nicht, da gibts viel Besseres. Pro Band muss man allerdings im Antiquariat ca. 30 Euro zahlen.


    > Frage zu Pareys Buch der Pilze: Habe ich richtig gelesen, dass das Buch Zeichnungen statt Fotos verwendet? Wäre vielleicht eine ganz gute Ergänzung zu meinen "Fotoalben". Was meint ihr?


    Bei den Zeichnungen finde ich vor allem die dargestellten Farben treffend, nicht immer dagegen die Form ("Habitus") der Pilze. Die Beschreibungen sind kurz, aber treffend. Und es sind wie gesagt Gattungsschlüssel drin.

    Das makroskopische Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den einander sehr ähnlichen Clitocybe gibba und Clitocybe costata ist folgendes:
    - starker Kontrast zwischen Hut- und Stielfärbung bei C. gibba (hellbraun, oft mit freudiger Orangetönung am Hut, weißlich am Stiel)
    - Hut und Stiel nahezu gleichfarbig bei C. costata (stumpfes, eher tristes Ockerbraun)


    Den gekerbten Hutrand können beide (obwohl C. costata ja ausdrücklich Kerbrandiger Trichterling heißt!), und den angeblich vorhandenen Bittermandelgeruch nehme ich bei keinem der beiden wahr, übrigens auch nicht beim Mönchskopf, den ich viel sammle.


    Also, wenn ich zwischen beiden Arten zu wählen hätte, würde ich eher C. costata sagen. Möglicherweise gibt es aber noch andere ähnlich aussehende Trichterlinge. Denn bei keinem der hier gezeigten Exemplare ist der Hutrand gekerbt, das macht mich stutzig.

    Nr. 3 ist doch genau so einer wie bei Eikes Anfrage vor einigen Wochen, erinnert ihr euch noch? Oben weiß, dann ein abrupter Farbübergang am Stiel zu ockergelb.

    Also essen würde ich DEN nicht, der hat meiner Meinung nach schon ein bisschen was von einem Tigerritterling. Z. B. dieser silbrige Schein auf dem Hut...


    Zum Vorschlag Coprinus alopecia: das glaube ich nicht, denn C. al. hat graubraunen Hut mit weißlichen Schuppen, der hier gezeigte hat aber weißgrauen Hut mit bräunlichen Schuppen. Das passt eher zur Faltentintlings-Gruppe.

    Hallo, da ich ein großer Freund der Ritterlinge bin, habe ich anlässlich dieser Anfrage etwas Literatur gewälzt.


    Das zum Bestimmen von Pilzen mit Hut und Stiel wohl aktuell beste Buch, die Funga Nordica, akzeptiert im Formenkreis der geruchlosen Erdritterlinge mit graufilzigem Hut nur Tricholoma terreum als gute Art. T. myomyces wird darunter subsumiert, T. gausapatum nicht einmal erwähnt. Nach dieser Quelle ist es wohl egal, ob die Huthaut mehr filzig oder mehr schuppig ist, die Lamellen weiß oder gräulich sind, und ob Velumfäden vorhanden sind oder nicht.


    Früher nahm man zum Bestimmen von Ritterlingen gern den RIVA (1988), und da werden T. myomyces und T. gausapatum in der Tat mit dieser charakteristisch schief verlaufenden Velumzone am Stiel (zu sehen auf dem Anfragefoto Nr. 5 am oberen Pilz!) dargestellt, im Gegensatz zu den Abbildungen von T. terreum, denen dieses Merkmal fehlt. Die weiteren hier angegebenen Unterscheidungsmerkmale (z. B. Kerbung der Lamellenschneide, Lamellenfärbung) sind dagegen für mich ziemlich schwer nachvollziehbar.