Beiträge von Oehrling

    [quote='Harzpilzchen','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=181213#post181213']
    > Russula spec. 01


    wenn scharf, dann R. firmula oder adulterina?


    > Russula spec. 02


    auch R. queletii?


    > Russula spec. 03


    wenn scharf, vielleicht dasselbe wie spec. 01
    wenn mild, vielleicht R. integra in grünoliv, das gibt's auch!


    > Russula spec. 04


    R. rhodopus? R. helodes? Wenn bei Kiefer, R. sanguinaria?


    > Russula taigarum


    da hättest du ruhig dazuschreiben können, dass das etwas Ultra-Seltenes in Deutschland ist


    @Schleimrüpel
    ich bin zwar nicht Hartmut, aber ich hoffe, es ärgert sich keiner über den Antwortklau: R. mustelina ist ein Blasssporer, R. integra ein Gelbsporer - d. h. an der Farbe der reifen Lamellen kann man sie sehr gut auseinanderhalten

    Das Exemplar ist leider nicht mehr taufrisch. So etwas sieht einem Pilzbuchbild nicht mehr besonders ähnlich, und so wird die Bestimmung schwierig. Blauende Röhren und Stielnetz auf gelbem Grund passen schon zum Anhängselröhrling, nur ist dessen Fleisch (im Frischzustand) eben leuchtend gelb. Da müssen echte Röhrlingsspezialisten ran, die auch aus solchen "Senioren" noch was rauslesen können.

    Nr. 1: könnte Macrolepiota mastoidea (Zitzen-Riesenschirmpilz, Kleiner Parasol) sein; Safranschirmlinge sind es auf keinen Fall, bei denen würde das Fleisch rot verfärben.


    Nr. 5: bei diesen Pilzen haben deine Bilder besonders schlechte Qualität: unscharf, falsch belichtet, Kamera viel zu weit weg, daher keine realen Farben und Details zu erkennen.


    Nr. 7: alles Suillus viscidus (Grauer Lärchenröhrling); um Suillus bresadolae zu finden, muss man ins alpine Hochgebirge fahren


    Nr. 8: Russula foetens/subfoetens (Stinktäubling). Nix zum essen.


    Ist übrigens keine gute Idee, Pilzen, die noch bestimmt werden sollen, die Füße abzuschneiden. Bei Nr. 4 ist nämlich die Farbe der Stielbasis ein wichtiges Bestimmungskriterium.


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Ich lehne mich jetzt mal etwas aus dem Fenster und sage: das muss der Pilz sein, der als Gift-Riesenschirmpilz bzw. als Gift-Parasol bezeichnet wird, wie auch immer der nun heißt. Büscheliges Wachstum, eckiggerandete Knolle, auf Detritus wachsend, für mich passt alles. Danke für die aufschlussreiche Foto-Dokumentation.

    Den Vorrednern stimme ich zu: das wird bestimmt ein Dickfuß. Jetzt gibt es noch ein paar Bestimmungschancen. Auf Bild 2 sieht es aus, als wäre das Fleisch safrangelb. Das würde zu Cortinarius traganus (Safranfleischiger Dickfuß) passen. Vielleicht stinkt der Pilz nach dem Aufschneiden unerträglich. Das würde zu Cortinarius camphoratus (Bocksdickfuß) passen.

    Spekulation (nur für den Fall, dass er nicht auf Holz gewachsen ist): das sieht mir nach einem Risspilz aus der Mallocybe-Sektion aus (bzw. Dulcamara-Gruppe). Geruch unbedeutend hast du geschrieben, aber vielleicht war der Geruch doch nicht ganz neutral, sondern ging in Richtung staubig-erdig. In dieser Gruppe gibt es auch bohnenförmige, unterm Mikroskop gelbbraun aussehende Sporen. D. h.: Cheilozystiden unbedingt anschauen (für Mallocybe: irgendwie keulenförmig, eventuell septiert), und nachweisen, dass keine Pleurozystiden vorhanden sind. Findest du Pleurozystiden oder sehen die Cheilos völlig anders aus, hat sich Mallocybe natürlich erledigt.

    Wenn der "Schafeuterporling" eine orangefarbene Oberseite hatte, war es ein Semmelporling, d. h. etwas noch Selteneres. Man hätte ein kleines Stück abbrechen und kosten können. Der Schafsporling schmeckt mild, der Semmelporling bitterlich.

    Hallo Forum,
    die erste von vier öffentlichen Exkursionen unseres Öhringer Pilzvereins verlief äußerst spannend und erfolgreich. Da die Wetterlage der vorangegangenen drei Tage mit Temperaturen über 30 Grad nicht besonders vielversprechend war, unkten einige, dass die Heimfahrt mit leeren Körben angetreten werden müsste. Diese Befürchtungen zerschlugen sich, als die ersten Steinpilze schon am Parkplatz frech herumstanden. Wir konnten sogar zwei Wettbewerbe durchführen. Der Steinpilzkönig (der mit dem größten) erhielt ein Wergen-Pilzbuch, der Giftpilzkönig (der mit den meisten gefundenen und richtig benannten Giftpilzarten) eine Flasche Wein. Unter all den tollen gefundenen Arten, die man hier gar nicht alle aufzählen kann, stachen folgende drei hervor (Fotos unten):
    Semmelporling (Albatrellus confluens)
    Schafsporling (Albatrellus ovinus)
    Tigerritterling (Tricholoma tigrinum)


    Vielleicht schaut ja der Eine oder Andere mal bei unseren Exkursionen vorbei. Die nächste ist am 22.09., also in zwei Wochen.


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Zum Foto des zottigen Milchlings: wenn die Farben echt dargestellt sind, kann das auch gut etwas anderes sein als Lactarius torminosus, der normalerweise stark und deutlich gezont wäre und dessen Stiel blasser sein müsste.


    Zu den Fotos der Schmierröhrlinge: es sieht für mich so aus, als ob dies zwei verschiedene Arten wären - die obere klarer Körnchenröhrling, die untere etwas anderes, z. B. der Ringlose Butterpilz.


    Zur angedachten Georgien-Tour: wenn diese in der ersten Septemberwoche 2014 stattfinden soll, hätte ich schonmal Zeit. Pilzverrückt genug bin ich auch. Bevor ich aber zusagen kann, muss ich erst noch mit meiner Familie sprechen. Bis wann erwartest du eine verbindliche Anmeldung?


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Ja, das müsste dem Aussehen nach Lactarius volemus sein. Die Milch müsste beim Eintrocknen braun werden, der Pilz dadurch viele braune Flecken bekommen und fischig riechen, dann ist er es mit Sicherheit.

    Hallo Nina,
    ich glaube auch, dass es sich um den Heuschnittpilz Panaeolus foenisecii handelt. Leider wirst du den Pilz erstmal nicht so schnell los, denn das Pilzgeflecht hat sich schon über den Rasen ausgebreitet. Aber zur Beruhigung: der Pilz fruktifiziert nur ein- oder allerhöchstens zweimal pro Jahr für etwa eine Woche, so dass du durch konsequentes Absammeln der Pilze die Gefahr für deinen Hund vermeiden kannst. Wenn dir das nicht reicht, musst du den Rasen ein paarmal kräftig mit Brennesseljauche oder Gülle tränken, das stinkt zwar erbärmlich, aber killt praktisch jedes Pilzmyzel.
    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Außerdem hat Clitocybe gibba einen weißen Stiel, und keinen orangebraunen wie die Fotopilze. Für Clitocybe costata ist mir allerdings die Hutfärbung der Fotopilze viel zu freudig rosa, C. costata hat einen trüb ockergelben bis graugelben Hut. Außerdem sind die gezeigten Hutränder regulär und nicht wirklich gekerbt. Ein Foto von C. costata habe ich beigefügt.


    Das ist schon eine Clitocybe, aber es gibt in der Untergattung von gibba/costata durchaus noch ein paar andere Arten, die man vergleichen sollte.

    Ich denke mir, dass das Kalken für solche Wälder schlecht ist, die von Haus aus sauer sind bzw. die schon seit Jahrhunderten sauer waren (z. B. Moorwälder oder sandige Kiefernwälder). Denn durch das Kalken verschwinden wahrscheinlich die ganzen azidophilen Moose und Pilze, die ja hohe Standortansprüche haben. Dadurch dürfte der Waldboden die Feuchtigkeit nicht mehr so gut halten, und das Pilzwachstum würde generell erschwert, auch für die eher basentoleranten Pilze. Ein Pilz allerdings freut sich wohl immer auf kalkgedüngte Nadelwälder: der Hallimasch *gg*


    Werden hingegen jüngere standortfremde Fichtenforsten gekalkt, weil die dicke Nadelstreu den Boden zu sauer macht, wird nicht viel kaputtgemacht. In diesen Forsten findet man ohnehin meistens nur Streu bewohnende Pilze (Fleischbrauner Trichterling, Horngrauer Rübling, Schiefknolliger Anischampignon usw.).


    Und noch ein PS zu den Klagen über Pilzarmut: Es stimmt, dieses Pilzjahr ist in vielen Teilen Deutschlands (nicht in allen!) bisher außergewöhnlich schlecht. Wir haben gerade den trockensten Sommer seit 2003 und den zweittrockensten seit 1983 erlebt, das ist klar, dass die Pilze so etwas nicht mögen. Für nächste Woche ist jedoch ein dauerhafter Wetterumschwung vorhergesagt, und zwei Wochen später kann alles ganz anders aussehen.

    Hallo Peri!


    [quote='peri','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=180206#post180206']
    > Ich bin jetzt seit 3 Jahren bei euch und habe mich nur angemeldet um mir meine Pilze von euch bestimmen zu lassen!


    Wie wäre es, deine Pilze selbst zu bestimmen? Ich weiß, das machst du ja mittlerweile. Aber dieser Satz klingt für sich schon ziemlich krass.


    > Der Satz: keine Essensfreigabe ging mir schon vom ersten Tag auf den Senkel


    Leider muss dieser Satz sein wegen den vielen Prozeßhansels. Mir geht er auch extrem auf den Senkel.


    > Ich habe dann gegessen was ich zu 99,9% bestimmen konnte und das waren nur Röhrlinge. Jetzt ist mein Pilzwissen deutlich besser und ich esse auch Lamellenpilze


    Dir sollte klar sein, dass du jetzt die Phase des Nichtwissens verlassen und die Phase des (gefährlichen?) Halbwissens erreicht hast. Es ist daher gut, dass du vorsichtig bist, und ich würde dich darin unbedingt bekräftigen.


    > Letzte Woche fand ich einen Mehlräsling, der mir genannt wurde und Tante Google meinte, dass dieser ein sehr guter Speisepilz ist,


    Lass den Mehlräsling ruhig aus der Pfanne draußen. Er ist zwar schon gut an seinem speziellen Geruch (der in der Pfanne übrigens vollständig verfliegt) zu erkennen, aber da müsstest du deinem Geruchssinn hundertprozentig vertrauen können. Es gibt genügend bessere und sicherere Speisepilze: Steinpilz, Flockie, Marone, Parasol, Pfifferling, Wiesenchampignon, Totentrompete, Frauentäubling, Speisetäubling, Schopftintling, Kuhmaul, Krause Glucke, Speisemorchel. Viel mehr Arten esse auch ich nicht, obwohl ich PSV bin. Gut, dass wir nicht in einer Zeit leben, in der man sich von dem ernähren muss, was man in der Natur findet.


    > Habe gestern Hexen gegessen und Bauchschmerzen seit ich von dem Bleiweißen Trichterling gelesen habe!


    Wieso das? Diese beiden kann man doch nun wirklich nicht miteinander verwechseln?!


    Liebe Grüße
    Stephan

    Nr. 1 und Nr. 3 könnte das Gleiche sein. In Frage kommen z. B. Russula ionochlora (Papageientäubling) oder Russula parazurea (Blauer Reiftäubling), insbesondere wenn eine Eiche mit im Spiel war. Genaueres nur nach Chemietraktierung (v. a. Reaktion auf Eisensulfat) und Mikroskopierung (v. a. Sporenornament).
    Bei Nr. 2 und 4 schließe ich mich den bisherigen Vorschlägen an.