Beiträge von Oehrling

    Ich finde den Stiel etwas zu dick für R. sordida, ist aber nur meine HO. Schade, dass das Internet keine Gerüche transportieren kann. Aber wenn du freilich sagst: du kennst den Geruch von L. nuda, und das ist nicht dieser Geruch, dann ist es halt nicht L. nuda.[hr]


    Und es wäre schon etwas früh im Jahr für den Violetten..


    Sorry, dass ich dagegen spreche, aber ich habe schon Ende April Violette Rötelritterlinge gefunden.

    Der ist makroskopisch schwierig. Wenn er scharf ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine "Säufernase" (Sektion Sardoninae, d. h. du bist schon in der richtigen Untergattung unterwegs). Leider gibt es in dieser Untergattung etliche Arten mit dunkelrotem Hut und rot überlaufenem Stiel, z. B. Russula rhodopus, Russula queletii, oder eben Russula sardonia.


    Daher noch ein paar Rückfragen, die weiter führen würden:
    - hast du die Sporenpulverfarbe, und war sie nur blass ockergelb oder richtig leuchtend gelb?
    - war der Pilz im Mund sehr schnell scharf, oder erst mild und dann nach einer halben Minute scharf?
    - waren die Lamellen nur blassgelblich oder freudig zitronengelb?
    - gab es am Fundort außer Kiefer auch noch Fichten (einzelne reichen)?
    - roch der Pilz fruchtig wie Apfelmus?

    Ich sehe gar keine rostbraunen Fäden am Stiel. Daher denke ich auch, dass es der Violette Rötelritterling ist. Auch von oben sieht der Pilz nicht wie ein Dickfuß aus, da die Hutoberfläche offenbar völlig glatt und kahl ist. C. camphoratus hat seidiges Velum auf dem Hut und riecht auch nicht nach Azetylen, sondern eher wie ein drei Monate nicht geduschter Bauarbeiter.

    [quote='Harzpilzchen','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=181213#post181213']
    > Russula spec. 01


    wenn scharf, dann R. firmula oder adulterina?


    > Russula spec. 02


    auch R. queletii?


    > Russula spec. 03


    wenn scharf, vielleicht dasselbe wie spec. 01
    wenn mild, vielleicht R. integra in grünoliv, das gibt's auch!


    > Russula spec. 04


    R. rhodopus? R. helodes? Wenn bei Kiefer, R. sanguinaria?


    > Russula taigarum


    da hättest du ruhig dazuschreiben können, dass das etwas Ultra-Seltenes in Deutschland ist


    @Schleimrüpel
    ich bin zwar nicht Hartmut, aber ich hoffe, es ärgert sich keiner über den Antwortklau: R. mustelina ist ein Blasssporer, R. integra ein Gelbsporer - d. h. an der Farbe der reifen Lamellen kann man sie sehr gut auseinanderhalten

    Das Exemplar ist leider nicht mehr taufrisch. So etwas sieht einem Pilzbuchbild nicht mehr besonders ähnlich, und so wird die Bestimmung schwierig. Blauende Röhren und Stielnetz auf gelbem Grund passen schon zum Anhängselröhrling, nur ist dessen Fleisch (im Frischzustand) eben leuchtend gelb. Da müssen echte Röhrlingsspezialisten ran, die auch aus solchen "Senioren" noch was rauslesen können.

    Nr. 1: könnte Macrolepiota mastoidea (Zitzen-Riesenschirmpilz, Kleiner Parasol) sein; Safranschirmlinge sind es auf keinen Fall, bei denen würde das Fleisch rot verfärben.


    Nr. 5: bei diesen Pilzen haben deine Bilder besonders schlechte Qualität: unscharf, falsch belichtet, Kamera viel zu weit weg, daher keine realen Farben und Details zu erkennen.


    Nr. 7: alles Suillus viscidus (Grauer Lärchenröhrling); um Suillus bresadolae zu finden, muss man ins alpine Hochgebirge fahren


    Nr. 8: Russula foetens/subfoetens (Stinktäubling). Nix zum essen.


    Ist übrigens keine gute Idee, Pilzen, die noch bestimmt werden sollen, die Füße abzuschneiden. Bei Nr. 4 ist nämlich die Farbe der Stielbasis ein wichtiges Bestimmungskriterium.


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Ich lehne mich jetzt mal etwas aus dem Fenster und sage: das muss der Pilz sein, der als Gift-Riesenschirmpilz bzw. als Gift-Parasol bezeichnet wird, wie auch immer der nun heißt. Büscheliges Wachstum, eckiggerandete Knolle, auf Detritus wachsend, für mich passt alles. Danke für die aufschlussreiche Foto-Dokumentation.

    Den Vorrednern stimme ich zu: das wird bestimmt ein Dickfuß. Jetzt gibt es noch ein paar Bestimmungschancen. Auf Bild 2 sieht es aus, als wäre das Fleisch safrangelb. Das würde zu Cortinarius traganus (Safranfleischiger Dickfuß) passen. Vielleicht stinkt der Pilz nach dem Aufschneiden unerträglich. Das würde zu Cortinarius camphoratus (Bocksdickfuß) passen.

    Spekulation (nur für den Fall, dass er nicht auf Holz gewachsen ist): das sieht mir nach einem Risspilz aus der Mallocybe-Sektion aus (bzw. Dulcamara-Gruppe). Geruch unbedeutend hast du geschrieben, aber vielleicht war der Geruch doch nicht ganz neutral, sondern ging in Richtung staubig-erdig. In dieser Gruppe gibt es auch bohnenförmige, unterm Mikroskop gelbbraun aussehende Sporen. D. h.: Cheilozystiden unbedingt anschauen (für Mallocybe: irgendwie keulenförmig, eventuell septiert), und nachweisen, dass keine Pleurozystiden vorhanden sind. Findest du Pleurozystiden oder sehen die Cheilos völlig anders aus, hat sich Mallocybe natürlich erledigt.

    Wenn der "Schafeuterporling" eine orangefarbene Oberseite hatte, war es ein Semmelporling, d. h. etwas noch Selteneres. Man hätte ein kleines Stück abbrechen und kosten können. Der Schafsporling schmeckt mild, der Semmelporling bitterlich.

    Hallo Forum,
    die erste von vier öffentlichen Exkursionen unseres Öhringer Pilzvereins verlief äußerst spannend und erfolgreich. Da die Wetterlage der vorangegangenen drei Tage mit Temperaturen über 30 Grad nicht besonders vielversprechend war, unkten einige, dass die Heimfahrt mit leeren Körben angetreten werden müsste. Diese Befürchtungen zerschlugen sich, als die ersten Steinpilze schon am Parkplatz frech herumstanden. Wir konnten sogar zwei Wettbewerbe durchführen. Der Steinpilzkönig (der mit dem größten) erhielt ein Wergen-Pilzbuch, der Giftpilzkönig (der mit den meisten gefundenen und richtig benannten Giftpilzarten) eine Flasche Wein. Unter all den tollen gefundenen Arten, die man hier gar nicht alle aufzählen kann, stachen folgende drei hervor (Fotos unten):
    Semmelporling (Albatrellus confluens)
    Schafsporling (Albatrellus ovinus)
    Tigerritterling (Tricholoma tigrinum)


    Vielleicht schaut ja der Eine oder Andere mal bei unseren Exkursionen vorbei. Die nächste ist am 22.09., also in zwei Wochen.


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Zum Foto des zottigen Milchlings: wenn die Farben echt dargestellt sind, kann das auch gut etwas anderes sein als Lactarius torminosus, der normalerweise stark und deutlich gezont wäre und dessen Stiel blasser sein müsste.


    Zu den Fotos der Schmierröhrlinge: es sieht für mich so aus, als ob dies zwei verschiedene Arten wären - die obere klarer Körnchenröhrling, die untere etwas anderes, z. B. der Ringlose Butterpilz.


    Zur angedachten Georgien-Tour: wenn diese in der ersten Septemberwoche 2014 stattfinden soll, hätte ich schonmal Zeit. Pilzverrückt genug bin ich auch. Bevor ich aber zusagen kann, muss ich erst noch mit meiner Familie sprechen. Bis wann erwartest du eine verbindliche Anmeldung?


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Ja, das müsste dem Aussehen nach Lactarius volemus sein. Die Milch müsste beim Eintrocknen braun werden, der Pilz dadurch viele braune Flecken bekommen und fischig riechen, dann ist er es mit Sicherheit.