Die oberseitige Riefung der Manschette ist ein hartes Unterscheidungsmerkmal zum Pantherpilz. Das bedeutet für den Pilzsammler: wurde die Manschette angeschaut und konnte keine deutliche Riefung festgestellt werden, sofort in die Mülltonne mit dem Pilz, welche Art es auch letztlich sein mag. Lieber mal einen Perli zu viel weggeschmissen.
Beiträge von Oehrling
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Großer Rettichfälbling (Hebeloma sinapizans). Dieser weiße Zapfen, der vom Hut in die Stielmitte reinreicht, soll ein typisches Merkmal sein.
Noch was zum Geruch: dieser ist derjenige, der in der Literatur als "rettichartig" bezeichnet wird. Präge ihn dir gut ein! Viele bedeutsame Pilze, vor allem giftige/unbekömmliche riechen "rettichartig".
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Hallo Karo,
Ramaria formosa wäre dreifarbig: an der Basis weißlich, mittendrin rosaorange und in den Astspitzen gelb. Dieses Exemplar dagegen ist reingelb. Da es viele gelbe Korallen gibt, ist es schwer, die richtige Art anzusagen. Auf jeden Fall sehr schöne, farbenprächtige Bilder, die Lust auf draußen machen. -
Es kann auch einer der gefährlich giftigen weißen Trichterlinge (Bleiweißer Trichterling, Laubfreundtrichterling) sein. Von "Mönchsköpfen", die keinen deutlich sichtbaren Buckel haben, bitte generell die Finger lassen, das kann ich als aktiver PSV nur raten!
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Ja, aber mit einer aufgrund unklarer Ursache verfärbten Röhrenschicht. Es könnte (muss nicht) ein Hinweis auf Verderben sein. Also ist Vorsicht geboten.
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Aber waren gigas und fastigiata nicht eher Frühjahrspilze (ich weiß, muss ja nichts heißen, aber...)?Ich meine ja auch nur, dass die hier gezeigten Pilze sowas von überhaupt nicht aussehen wie Bischofsmützen. Die haben ja gar keine Zipfel. Goggel doch auch mal.
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bauernhelmi (†)
Ich sammle den Schafsporling immer im Österreich-Urlaub, wo er Massenpilz ist und von den Einheimischen verschmäht wird. Ein typischer Füllpilz mit wenig Aroma, der aber im Kochtopf leuchtend gelb wird und dadurch Farbe in das Pilzgericht bringt. Im Wortsinne bitter wäre eine Verwechslung mit dem Semmelporling, der einen unangenehm herben Geschmack hat, was ich in Österreich auch schon getestet habe. Fazit: der Semmelporling ist der seltenere, der Schafsporling der besser schmeckende. -
Langsam, langsam. Der Safranschirmling wäre von Hause aus zwar essbar, aber die von dir gezeigten Exemplare auf jeden Fall nicht mehr. Die gehören alle auf den Kompost.
Bei den Doppelpilzen ist neulich ein Birkenpilz mit ockerbraunem Hut und grauen Schüppchen auf ockergelbem Stielgrund und blauender Stielbasis (also so aussehend wie dieser hier) von Fachleuten als Leccinum schistophilum bestimmt worden.
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Bei Hallimaschen, falls es nun welche sind, sammelt man auf jeden Fall nicht so alte wie diese, sondern die ganz jungen mit geschlossenen Köpfen. So manche der Unverträglichkeiten, die es mit diesem Pilz schon gegeben hat, lassen sich auf überaltertes Sammelgut zurückführen.
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Hallo Stephan,der Schafporling ist ja im erwähnten Buch direkt darüber, dürfte aber kaum Hüte mit 25 cm entwickeln.
Wenn das stimmt, was die Bücher so schreiben
Wo steht, dass die hier gezeigten Pilze 25-cm-Hüte haben?
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Was ist eigentlich mit Gyromitra gigas, der Riesenlorchel? Die hier gezeigten Pilzhüte haben keine nach oben gerichteten Spitzen, sondern sind einfach hirnartig gewunden. Oder ist neuerdings Gyromitra infula dasselbe wie gigas (und vielleicht auch noch fastigiata)?
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Auf Foto 1 meine ich am linken Exemplar eine Gelbverfärbung des Fleisches zu erkennen. Ich erlaube mir daher, euch die Sicherheit zu nehmen und den Schafsporling (Albatrellus ovinus) als zweiten möglichen Kandidaten ins Rennen zu werfen. Auch der Schafsporling kann eine rötliche Hut- und Stieloberfläche haben, obwohl er meistens weiß ist.
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Beim Schönfuß/Satan müsste man wissen, wie die Farbe der Röhren bei Aufsicht war. Vom Habitat her denke ich aber schon, dass es ein Schönfuß sein müsste.
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Da hilft nur durchschneiden und die Fleischfarbe beurteilen, eventuell auch das Blauen der Röhren auf Druck.
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Ich habe ihn schon zwei Mal gegessen. Mir, dem bitterliche Pilzgerichte überhaupt nicht schmecken, ist er definitiv zu herb. Im Übrigen finde ich einige der abgebildeten Exemplare zu alt, einer von denen hat ja schon seltsame braune Flecken auf der Hutoberseite.
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Lt. Funga Nordica ist auch Laubwald möglich.
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Leider warst du zu spät an der Stelle. Der Pilz hat bereits seine typischen Farben verloren und kann nur noch mit Glück bestimmt werden, etwa wenn er einen besonders markanten Geruch hätte oder mit KOH auf ganz spezielle Weise reagieren würde. Cortinarius variecolor ist aufgrund der eingewachsen-faserigen Huthaut durchaus möglich, falls der typische Geruch nach Rote Beete vorhanden ist. In diesem Fall sollte man mit KOH testen, ob das Fleisch kurz gelb wird.
Leider werden alle Cortinarien mit der Zeit diffus braun, so dass man sie makroskopisch nur im Jungzustand ansprechen kann, wenn sie noch ihre typischen Farben haben.
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Ich sag mal so: von oben sieht er mit seinem orangefarbigen Scheitel schon so aus. Auf deinen Fotos kommt die Lamellenfarbe nicht gut raus, die sollte irgendwo zwischen gelb und hellgrün liegen. Die äußerliche Stielfarbe sollte hellgrün sein. Wenn du den Pilz längs durchschneidest, sollte das Fleisch im Wesentlichen hellgrün und Richtung Hut etwas bläulich sein. Und wenn du KOH 20% oder stärker draufschmierst, sollte das im Knollenfleisch und auf der Huthaut Leuchtendrot ergeben. Beim ins Spiel gebrachten C. anserinus wäre die Farbreaktion negativ, es würde nur bräunlich.
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Sandra: das Ried reicht von Gustavsburg bis Lampertheim.
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Leider kenne ich bisher nur wenige Sorten: Parasol, Maronenröhrling, Herbsttrompete, Krause Glucke und der Pfifferling landen in meinem Korb, an andere trau ich mich noch nicht ran.Es gibt auch nicht viel bessere Arten als die, die du aufgezählt hast. Das ist ja eine tolle Pfifferlingsstelle auf dem Bild, wo liegt die denn genau? *unschuldigindieluftpfeiff*
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Ich weiß nicht genau, in welchem Teil von RHP du wohnst (Rheinhessen?), aber jenseits des Rheines, im südhessischen Ried, gibt es jede Menge solcher Wiesen, und Riesenboviste sind da nicht selten.
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Also, lassen wir die Bilder mal ganz außen vor. Ich denke generell, mit einem Reizker liegst du richtig. Übrigens sieht man die Milch. Manche Leute meinen, Milch ist nur das, was herabtropft, aber alles, was an Feuchtigkeit an der Verletzungsstelle erscheint, ist Milch.
Jetzt, welcher der fünf möglichen ist es? Wir sehen auf den nachgeschobenen Bildern, dass die Milch sich weinrot verfärbt hat. Damit fallen Lactarius deliciosus und quieticolor aus. Dadurch, dass auf dem ersten Bild die Milch noch nicht weinrot war, fällt auch L. sanguineus aus. Bleiben L. deterrimus und L. salmonicolor übrig. Bei Berau gibt es sowohl Fichten als auch Tannen, hier lässt sich also nichts weiter ausschließen. Es kommt also auf folgende Merkmale an:
im Alter starke Grünverfärbung (deterrimus) / im Alter kaum Grünverfärbung (salmonicolor) - auf den Fotos meine ich letzteres zu erkennen;
keine Gruben am Stiel (deterrimus) / Gruben am Stiel (salmonicolor) - leider auf keinem der Fotos zu erkennen;
unangenehm bitterlicher Geschmack (deterrimus) / nur schwach bitterlicher Geschmack (salmonicolor) - freilich nur für Leute mit Reizker-Erfahrung festzustellen -
Suche einfach Wiesen mit leicht feuchtem Untergrund ab, die nicht zu sehr gedüngt werden. Riesenboviste können potenziell überall in Deutschland vorkommen.
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Moderator bitte einschreiten. Klare Worte schön und gut, aber so etwas passt für meine Begriffe nicht in dieses Forum. Und wer dafür auch noch Applaus gibt, kann sich offenbar nicht vorstellen, irgendwann auch mal in dieser Form angegangen zu werden.
Wenn das der Ingo ist, den ich vermute, wäre das ein Top-Pilzkenner, der sich nur einen leicht verunglückten Scherz erlaubt hat. Solche Ausdrücke hat er nicht verdient, hat eigentlich niemand im Forum verdient.
Der violett gefärbte Schleierling ist natürlich ohne die abgeschnippelte Stielbasis schwer zu erkennen, aber könnte Cortinarius torvus sein. Ich finde es erstaunlich, dass man den zum Essen mitnimmt, ist der lecker? Übrigens: Körbe dieser Art bekommt man in der Pilzberatung ziemlich oft vorgelegt, das hat also schon was von Satire.
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*politically-correct-button on*
Wenn ein offizieller DGfM-Pilzsachverständiger (der Herr Bran ist vermutlich einer) einer Tageszeitung ein Interview gibt, sollte er schon auf Political Correctness seiner Aussagen achten, schließlich weiß man ja, was die Presse gerne aus unbedachten Äußerungen macht.
*politically-correct-button off*
Wer schon mal zur richtigen Zeit im Schwarzwald auf Pilzsuche war, der weiß, dass dort weitaus mehr Pilze wachsen, als alle Schweizer zusammen wegfressen können.