Beiträge von Oehrling


    Schwefelritterling,


    Der riecht ähnlich wie verbrannte Haare, finde ich. Also überhaupt nicht schwefelig, keine Spur von faulen Eiern oder Ähnlichem.


    Es ist ja auch nicht so wichtig, Gerüche in Worten beschreiben zu können, als sich im passenden Moment an sie erinnern zu können. An einem Mehlschirmling Schwefelritterlings-Geruch feststellen zu können, ist auf jeden Fall schon sehr weit fortgeschritten und bewundernswert.

    O. K., schade. Vielleicht erkennt ein anderer was, ich leider nicht.


    Edit: Doch, jetzt erkenne ich was. Auf dem letzten Bild, die drei büschelig verwachsenen Exemplare, die haben Schuppen an der unteren Stielhälfte, zumindest die müssten mMn Stockschwämmchen sein. Für die anderen gezeigten Exemplare gilt diese Aussage nicht. Und generell darf ich über Internet leider keine Essfreigabe erteile, letztlich bleibt es also deine Verantwortung.

    Nein, Jane. Wir brauchen bei den angeblichen "Stockschwämmchen" die Stiele als Detailaufnahme, und bitte scharf und gut ausgeleuchtet. Ein Stockschwämmchen bestimmt man, indem man sich den Stiel ganz nahe anschaut.
    Jetzt liegen die Pilze zwar ordentlich da, sind aber leider alle ganz klein geworden.

    [quote='MarionS','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=202610#post202610']
    > Eher durch einen Geruch als alles andere kann einem plötzlich eine Schublade aufspringen und Erinneringen freisetzen.


    Eben. Wenn man auch bei der Pilzbestimmung da hin kommt, hat man schon halb gewonnen!


    > Man kann sich auch einen Geruch nicht vergleichsweise vorstellen wie ein Bild oder Geräusch. Geruch ist unfassbarer, flüchtiger.


    Für mich nicht. Ich assoziiere bei Gerüchen Geräusche. Aber ich bin auch sonst sehr speziell. ;)


    > Die Beschreibung eines Geruchs basiert immer auf Vergleichen.


    Viele Leute vergleichen (Pilz-)Gerüche nicht, sondern sie bewerten sie ("angenehm pilzig", "aufdringlich"...). Vergleichen können sie nicht, sie sind oft auch sonst relativ schwache Assoziierer.

    Der typisch "metallische" Geruch entsteht, wenn man ein Stück altes Metall in die Hand nimmt. Darauf werden die an der Oberfläche des Metalls befindlichen Spuren von Metallsalzen durch die Handfeuchtigkeit gelöst, und es entsteht der "metallische" Geruch. Sehr "metallisch" riechen mMn z. B. Eisenoxid und Eisensulfat.

    Nein, ich würde bei Gallertpilzen niemals wetten wollen, es geht mir nur um das alte Problem: Artnamen raushauen, ohne andere ähnlich aussehende Arten auf dem Schirm zu haben. Natürlich bin ich selber nicht in der Lage, einen Zitterling von einem Drüsling zu unterscheiden, schon gar nicht ohne mikroskopische Untersuchung - aber wie du selbst immer beim Thema Stockschwämmchen/Gifthäubling sagst: mit dem Vorkommen auf bestimmten Substraten ist das so eine Sache...
    Braunen Schwabbelpilz auf Laubholz gefunden. Welcher ist's, Zitterling oder Drüsling? Ach klar, muss der Zitterling sein, denn der Drüsling, der wächst ja immer auf Nadelholz... Mikroskopiert man alle solchen Funde, kommt bei ein paar wenigen vielleicht doch der Drüsling raus.

    Um zu dem weißen Pilz am Lindenstumpf überhaupt eine Idee äußern zu können, braucht es noch ein paar Angaben:
    - hat der Pilz keinen Ring oder ist dieser nur abgefressen?
    - wie sieht die Stielbasis aus?
    - hat er weiße oder farbige Lamellen? hat er auf dem Hut Flocken? die Fotos sind leider etwas unscharf und dermaßen farbstichig
    - wonach riecht er?


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    da ich in diesem Thread die Übersicht verloren habe, weiß ich nicht, zu welchem Pilz schon was geschrieben wurde. Habt also bitte Nachsicht, falls jetzt was kommt, das schon lange dasteht.
    Nr. 2 bis 4: sieht für mich wie T. lascivum aus; Geruch wurde mit "süßlich" angegeben, falls damit "aufdringlich-parfümiert, deutlich pissig" gemeint ist, ist es wohl dieser. Das Biotop passt mMn eher für T. lascivum als für T. stiparophyllum
    Nr. 10: kann mMn auch ein Drüsling (Exidia) sein, es gibt etliche braune Arten, z. B. Kandisbrauner Drüsling
    Nr. 42: für L. bicolor müsste man zumindest violetten Basalfilz gesehen haben - auf dem Foto kommt nichts davon rüber
    Nr. 64: halte ich für einen Cortinarius - der hat ja eine rostbraune Cortina am Stiel
    Nr. 68: mit 95 % Wahrsch. Russula mairei
    Nr. 81/82: halte ich für fehlbestimmt; L. flaccida hat keine weißen, sondern cremefarbene Lamellen - ich habe jetzt allerdings grad keine Idee dazu
    Nr. 87: zu 100% Russula fragilis
    Nr. 94: mit 70 % Wahrsch. Russula aeruginea, mit 25 % Wahrsch. Russula heterophylla, mit 5 % Wahrsch. noch was anderes - Geschmacksprobe in den Lamellen wäre wichtig gewesen
    Nr. 97ff.: H. miniata wäre durchaus möglich (schuppiger Hut!), leider gibt es mehrere rotgefärbte Saftlinge mit schuppigem Hut


    Da hat man sich mordsmäßig viel Geschäft gemacht, mich hauts schier aus den Schuhen!

    Ich wüsste auch gern mal, welche Giftsubstanz bei diesen superscharfen Sprödblättlern (Speitäubling, Birkenreizker usw.) für die "Magen-Darm-Probleme" sorgt. Statt einen Speitäubling/einen Birkenreizker zu essen, könnte man genauso gut einen Esslöffel voll Sambal-Oelek schlucken, da weiß ich auch nicht, wie der Magen-Darm-Trakt drauf reagiert.

    Das musst du nicht. Mache einfach einen ausgedehnten Waldspaziergang, da solltest du irgendwo fündig werden. Laut Großpilze Baden-Württembergs Band 1 ist Trametes versicolor der am weitesten verbreitete (wenn man so will, der häufigste) Großpilz Baden-Württembergs (wenn man so will, Deutschlands).


    ... fiel mir ein sich durchs Moos schiebender, lila aussehender Pilz ins Auge. Schnell legte ich ihn frei und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass es sich um einen schönen Steini im besten Alter handelte. Aber lila!? ... Geschmacklich möchte ich noch erwähnen, dass die Steinis den bayrisch-heimischen echt deutlich hinterherhinkten. Von meinen Bekannten dort wurde das bestätigt dahingehend, dass man weiß aus welcher Gegend die wirklich guten kommen (Zeri).


    "Gute" und "schlechte" Steinpilze, hmmm... Bist du sicher, dass der lila "Steinpilz" wirklich einer war und nicht was anderes? Wer weiß, welche Röhrlinge in toskanischen Wäldern noch so vorkommen?

    Der Geruch "pilzig" ist in der Literatur ziemlich gut definiert. "Pilzig" heißt nicht einfach "wie Pilze halt so riechen", sondern es handelt sich um den aromatisch-angenehmen Geruch, den z. B. Stockschwämmchen oder Rauchblättrige Schwefelköpfe haben. Auch einige Pholiotas (Schüpplinge) oder Psathyrellen (Faserlinge) riechen so. "Pilzig" als Geruch ist auch die Abgrenzung zu dem in diesen Gattungen auch vorkommenden "rettichartig", d. h. "pilzig" bezeichnet auch die Abwesenheit jeglichen Rettichgeruchs.


    Sag nicht, dass sich der braunhütige Nr. 4-Pilz jetzt in einen grauhütigen verwandelt hat, dann bekommt nämlich Stephan Probleme. :)


    Keine Sorge, ich kenne mittlerweile ziemlich viele der Fallen, die Anfrager (meist ohne böse Absicht!) aufstellen. Man muss bei der Beratung mit allem rechnen, auch mit falschen Angaben. Natürlich gilt: je falscher in der Summe die Angaben des Anfragers, desto falscher auch der Artenvorschlag des Beraters. Das Problem hat dann nicht der Berater, sondern der Anfrager (hier: unverträgliche Nebelkappe versus essbarer, leckerer Büschelrasling). Mit ein Grund, warum es im Internet keine Essfreigabe gibt.

    Nr. 1 ist mit 99 % Wahrscheinlichkeit der Kuhrote Milchling (Lactarius hysginus), wie Anna schon vermutet hat. Nr. 3 ist aufgrund der Bilder kaum anzusprechen, der Milde Milchling (L. mitissimus) ist es jedenfalls nicht, der wäre richtig leuchtend orange. Nr. 4 sieht mir nicht wie eine Nebelkappe oder ein Keulenfußtrichterling aus, wie berichtet wurde, fehlt auch ein markanter Geruch. Meines Erachtens könnte dies ein besonders üppiges Exemplar des Büschelraslings (Lyophyllum decastes) sein.

    Hallo Eike,


    ich habe mal eben kurz reingehört. Also mir selber wären all diese Lieder keine Hilfe, würden mich nur noch weiter runterziehen. Ich weiß auch nicht, ob es dir was bringt, wenn ich dir meine bevorzugten Stimmungsaufheller nenne, das ist musikalisch eine völlig andere Gegend. Das wären z. B.:
    Queen: Sheer Heart Attack (LP von 1974)
    Puhdys: I und II (LPs von 1973 und 1974)
    Knorkator: The Schlechtst of Knorkator (CD von 1998)
    King Crimson: Lizard (LP von 1970)
    u. v. m.
    alles übelst zum Mitgröhlen (wenn kein anderer in Hörweite ist! :shy: )


    Freundliche Grüße
    Oehrling


    Einziger Unterschied der mir beim Bildvergleich im Internet aufgefallen ist: mein Exemplar ist dünnstieliger. Besonders der Übergang von Stiel zum Hut sieht auf den Fotos im Netz irgendwie dicker aus.


    Das mag damit zusammenhängen, dass nicht alles, was im Internet als Lepista sordida gezeigt wird, auch diese Art ist. Oft sind es schlicht fehlbestimmte Lepista nuda.

    Nr. 2 ist definitiv Pholiota lenta, würde ich auch sagen. Einen Fälbling mit solch dickschleimigem Hut gibt es nicht. Bei Nr. 1 ist Hebeloma crustuliniforme weitaus eher möglich als Hebeloma sinapizans, der auf dem Hut stets ein orange-/rot/lilabraunes Farbenspiel hat. Leider gibt es sehr viele ähnlich aussehende Fälblingsarten, weswegen man bei Einzelfunden meist mit dem Mikroskop ran muss.