Hallo Stephan!
Womöglich reden wir von verschiedenen Pilzen. Ich meinte eigentlich die bläuliche Lepista (cf. glaucocana), also an einen Veilchen-Rötelritterling erinnere ich mich wiederum nicht. Oder war die auch dabei? Grübel.
VG Ingo W
Ich habe, da ich mir durch deine Anmerkung unsicher geworden bin, noch einmal in meinen Aufschrieb geguckt. Danach gab es eine mitgebrachte Kollektion Lepista glaucocana mit (so mein Aufschrieb) "süßlichem Geruch, minimal nach künstlichem Fruchtaroma, eher nicht angenehm - getrockneter Putzlappen?" zur Farbe hatte ich notiert: "sehr blass violett, zu blass für L. nuda, Stiel mit weißlichen Runzeladern". Dann gab es noch eine mitgebrachte Lepista-irina-Kollektion "ganz ohne Lila", zu der ich nur aufgeschrieben habe "Geruch sehr ähnlich der glaucocana".
Wie auch immer: L. glaucocana riecht auf jeden Fall nicht nach Veilchen.[hr]
[quote='Beorn','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=206531#post206531']
> Mich würde jetzt echt mal interessieren - ganz unabhängig von den Gerüchen, die lassen sich nur in der Praxis erfahren - warum Abejas zweiter Pilz denn nun nicht L. irina sein kann.
"Nicht sein KANN" würde zumindest ich nicht sagen. Ich sage "wohl eher nicht, aufgrund des deutlichen Lilatons", das hat eine andere Bedeutung.
> sondern um dem interessierten Leser einige Infos an die Hand zu geben, worauf man bei den optischen Merkmalen mal so achten könnte.
Denn einfach nur zu sagen: "Ach ja, ist ein Pilz, aber bestimmen lässt sich der über Bilder nicht," kann ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein... oder?
Lepisten rein optisch zu bestimmen, ist viel schwieriger, als sie über den Geruch zu bestimmen - den man allerdings nur am real daliegenden Pilz erheben kann. Es gibt nun mal Gattungen, in denen man "über die Optik" nicht weit kommt. Ich verstehe ja, dass es ein Wunschtraum vieler Hobbypilzkundler ist, Pilze anhand von Fotos bestimmen zu können - aber nach dem derzeitigen Stand der Weisheit muss man zaubern können, um dies zu realisieren. Kein, aber wirklich kein ambitionierter Mykologe vertritt eine gegenteilige Auffassung - übrigens auch nicht die Versicherungsgesellschaft, bei der Pilzsachverständige versichert sind.
> Also meine Ansatzpunkte waren - wie oben in der individuellen Einschätzung zu lesen - die Farben (siehe auch Abejas Beschreibung), die Standortbeschreibung und der Habitus (eben mit deutlichem Buckel), die mich an L. irina denken ließen. Siehe Beschreibungen und Bilder.
Soweit o. K. Wenn du jetzt das Resultat deiner Einschätzung schriftlich zusammenfasst und übers Internetforum jagst, solltest du darauf achten, dass bei dem anfragenden User nicht als Info ankommt: "Das ist Lepista irina Punkt!"
> Die Beschäftigung mit den (noch) unbekannten Pilzen mittels Literatur, Forum (Austausch mit Leuten mit Funderfahrung) und Internetquellen tragen dazu bei, einen Pilz kennen zu lernen, so daß dann bei einem eigenen Fund im Feld die Erkennung wesentlich leichter fällt.
Ich finde den Begriff Kennenlernen hier nicht treffend. Richtiger wäre mMn: eine allererste bildliche Vorstellung von diesem Pilz bekommen. Kennenlernen tut man einen Pilz im Feld bzw. am Bestimmungstisch, man braucht wie ich schrieb etwa 10 bis 12 Funde, wenn man talentiert ist. Walter Pätzold behauptete dagegen z. B., man brauche 100 Funde.
> Schade. ThAm - Tagung hätte ich jetzt gerne miterlebt. Die Identität von L. glaucocana ist mir rätselhaft.
Das möchte ich dir ausdrücklich raten: du solltest mal auf Tagungen/Seminare fahren, bei denen nicht nur so kleine Lichter wie ich oder du am Start sind, sondern echte Cracks. Damit du nicht immer in deinem eigenen Saft schmorst.