Beiträge von Oehrling

    Hallo pilzesser, an deiner Anfrage kommt mir seltsam vor, dass es auf der Schwäbischen Alb einen reinen Tannenwald geben soll. Wo soll der denn sein? Oder meinst du damit vielleicht einen Fichtenforst?


    [quote='pilzesser','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=196282#post196282']
    > Steinpilz, Fliegenpilz, Lachsreizker, Mehlräsling, Semmelstoppelpilz, grün und rauchblättriger Schwefelkopf, Gifthäubling, Stockschwämmchen, Nebelkappen, Herbsttrompete, Träublinge


    Keiner der genannten Pilzarten, mit Ausnahme des Lachsreizkers, ist eine typische Tannenwald-Art oder gar kalkfordernd. Dagegen kann die Herbsttrompete in einem reinen Tannenwald theoretisch gar nicht vorkommen. Also doch ein oberflächlich versauerter Fichtenforst, und die vermeintliche Herbsttrompete ein Trompetenpfifferling?


    > Wie heißen denn die anderen die noch vorkommen können UND sehr häufig sind ! Leider grad keine Kamera zum fotographieren.


    Ähem, hellsehen können wir hier leider noch nicht...


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Nicht jeder, der hier seine Steinpilzmatschberge postet, will aufgeklärt werden. Im Gegenteil, es wird das Forum gesucht, um Bekräftigungen oder Komplimente zu erhalten. Will dann jemand kritisch aufklären, wird ganz schnell Profilierungssucht oder Arroganz unterstellt, statt zu überlegen, ob da inhaltlich was dran sein könnte.
    Da ich deswegen schon Ärger bekommen habe, unterlasse ich inzwischen das Antworten auf solche Fundmeldungen.

    Hallo Eike,
    auch für mich eine große Erleichterung, dich wieder schreiben zu sehen. Trotzdem dieses: wenn du das noch ein paar Mal so treibst, kann es dir passieren, dass irgendwann die Polizei zusammen mit anderen Leuten vor der Tür steht, die so eine komische Selbstumarmungsjacke dabei haben, und dann weiß ich nicht, was deine Eltern dazu sagen würden. Denn das war jetzt deine zweite Aktion dieser Art, und so etwas ist kein Spaß mehr. Insbesondere testet man nicht aus, wie schnell die Leute in einem Pilzeforum reagieren können. Wenn du nicht verantwortungsvoll mit dem Internet umgehen kannst, ist es vielleicht auch besser für dich, wenn du eine Auszeit nimmst zum Nachdenken. Die Reaktionen der Anderen sind gewohnt knuffig-knuddelig, da kannst du sicher ertragen, dass ich das ein bisschen ernster sehe.
    Freundliche Grüße
    Stephan

    Vor zwei Jahren hüpfte ein Bekannter von mir, 18jährig, aus Liebeskummer von einer Brücke. Auch dies war via Internet angekündigt, aber niemand konnte sich vorstellen, dass... Natürlich soll hier keine Panik verbreitet werden, aber ob man rein aus der virtuellen Welt heraus wirklich helfen kann?

    Nein, das ist kein Spaß. Das Gleiche hat er schon mal vor einem halben Jahr gebracht, ihr erinnert euch vielleicht. Jemand, der seine Adresse kennt (z. B. Kumpels aus der Hannoveraner Gegend), sollte zeitnah hinfahren und nachschauen, was los ist. So könnte man helfen.

    Man muss nicht immer Troll-Absicht vermuten, wenn man auf Beiträge mit missliebigen oder unmainstreamigen Meinungen stößt. Die Leute sind tatsächlich so, nur trauen sie sich meistens nicht, ihre Meinungen im Auge-in-Auge-Gespräch abzulassen. Nehmt sie, wie sie sind, das ist das beste Mittel, schlechte Stimmung zu vermeiden :cool: . Man ist selber schneller Troll, als man glaubt.

    Meine Schwieger-Uroma, damals in den Niederlanden wohnend und ca. 90 Jahre alt, meinte einmal, sie müsse ihrer Tochter, diese im Schwarzwald wohnend und ca. 70 Jahre alt, etwas Gutes tun. So kaufte sie also im niederländischen Supermarkt eine Pappschachtel mit tiefgefrorenem Grünkohl, an den man im Schwarzwald bekanntermaßen nur schwer rankommt, verpackte diese als Paket und schickte sie mit der Post in den Schwarzwald ab.


    Diese nette Geschichte fiel mir gerade beim Lesen dieses Threads wieder ein.

    Ich schmeiße mal noch eine andere Theorie ins Rennen, weil ich ja öfters mit Anfängern durch den Wald laufe und mir ein Bild gemacht habe. Anfänger gehen oft auf die großen, alten Schlappen los, weil sie die danebenstehenden jungen kleinen schlichtweg nicht sehen! Ich muss öfters zu ihnen sagen, wenn sie sich den "Familien-Opa" geschnappt haben und weiterziehen wollen: "Und was ist jetzt mit den anderen?". Dann fragen sie erstaunt: "Welche anderen?"

    Shargal
    Deinen Ärger verstehe ich und kann ihn nachvollziehen. Doch ändert sich was dadurch, dass du dich darüber ärgerst, außer dass du selber in schlechte Stimmung kommst? Jeder Mensch hat ein Recht auf Doofheit, wieso nicht auch ein Pilzsammler?
    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Man sagt ja immer: in Wikipedia steht auch viel Käse, wieso nicht auch in diesem Fall? Mögliche Fehler könnten sein:
    1.) es ist nicht die Ungarische Eiche, die im Foloi-Wald stockt, sondern eine andere, die ihr nur sehr ähnlich sieht
    2.) die Eichen, die in Ungarn an extrem saueren Stellen vorkommen, sind keine Ungarischen Eichen, sondern was anderes
    3.) die ökologische Anspruchsamplitude der Ungarischen Eiche wird falsch eingeschätzt (man kennt z. B. auch viele "Laubwaldpilze", die an anderen Stellen in Europa frech-fröhlich unter Nadelbäumen stehen)


    Du sagtest: mehrere Pilzarten? Hast du dort noch andere typische Kalkpilze gefunden?

    Ich bins nochmal, jetzt mit der Referenz "The Genus Lactarius" von Heilmann/Clausen.


    [quote='sarifa','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=195853#post195853']
    > Hutrand zumindest bei jungen Exemplaren flaumig (siehe Fotos). ... Stiel mit gelblichen Gruben übersät, ... innen wattig/hohl werdend ...
    Geruch ... eventuell etwas fruchtig.


    Genau so wird das in H/C beschrieben, ebenso die weiße, unveränderliche Milch und das langsame Verfärben des Fleisches ins Rosaliche.


    > Milch sofort extrem scharf, brennend.


    Dazu meint H/C: "Flesh... taste mild at first, then becoming burning acrid" und: "Milk... taste becoming acrid", also nicht ganz das, was du erhoben hast.


    > also tippe ich mal auf weißes Sporenpulver.


    Das Sporenpulver wird als blass im Vergleich zu ähnlichen Arten beschrieben.


    Als Baumpartner wird Eiche und nur Eiche angegeben, allerdings explizit auf Kalkboden. Darf man rückfragen, woher du weißt, dass der Boden dieses Eichenwaldes sauer ist? Nur aufgrund von Schlussfolgerungen, die du aus einem Wikipedia-Artikel gezogen hast, oder aus eigenen Tests? Sind das wirklich "Ungarische Eichen" an der griechischen Mittelmeerküste, oder doch was anderes? Gibt es in diesen Karstgebieten überhaupt saure Stellen?


    Fazit: Diese Überdeckung mit der Beschreibung in dem von mir als hoch vertrauenswürdig eingeschätzten H/C-Werk würde mich veranlassen, aus diesem Fund L. zonarius zu machen.

    Hallo Sarah,


    eine tolle, interessante Anfrage ist das. Die Fotos sind für ihren Zweck auf jeden Fall erstklassig. Bei flüchtigem Betrachten hätte ich sofort L. zonarius Fries 1838 (= L. insulsus ss. auct. pp) vorgeschlagen. Ich finde die Farben auch sehr passend für diesen Pilz, ebenso die Gruben am Stiel. Doch jetzt kommt ein Aber, denn woher soll der normale Mitteleuropäer wissen, welche Pilze in lehmigen Eichenwäldern auf dem Peloponnes noch alles rumstehen können. Theoretisch kann das auch was Unentdecktes, Unbeschriebenes sein.


    [quote='sarifa','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=195853#post195853']
    > Huthaut war matt bis eventuell etwas schmierig.


    Das wäre für die Bestimmung ganz arg wichtig, dass du dich an dieser Stelle für eins der beiden entscheidest. Wenn du "Hutrand fransig-zottig" ausschließt, stehst du unweigerlich vor dieser Frage: Huthaut matt oder schmierig? Sonst kommst du nicht in die passende Untergattung.


    > Hutrand zumindest bei jungen Exemplaren flaumig (siehe Fotos).


    Für meine Begriffe ist das "fransig-zottig". Jetzt muss ich aber erstmal Lactarius-Literatur wälzen, um weiteres sagen zu können.


    [hr]
    So, jetzt:
    Bestimmt man nach Gerhardts BLV-Büchern, landet man bei L. insulsus. Gerhardt gibt an, dass die Bindung an Kalkböden nicht zwingend ist. Der Hutrand wird als "jung bisweilen fein flaumig" beschrieben.
    Ein Bestimmungsversuch nach "Großpilze Baden-Württemberg" ist schwierig, weil L. zonarius/insulsus in die Sektion mit dem Merkmal "Hut auch schon jung kahl oder nur schwach flaumhaarig" und dann "Hut feucht +/- klebrig oder schmierig" einsortiert ist. Man müsste also die Huthaut als klebrig/schmierig festlegen, wenn man weitermachen will.
    (später kommt mehr)

    Ganz so eindeutig ist die Sache nicht. Gyroporus stimmt zwar, aber in Portugal hat man einen giftigen Doppelgänger des Hasenröhrlings namens Gyroporus ammophilus entdeckt. Pilzsammelnde Touristen hatten sich vergiftet, und man fand heraus, dass es sich um eine dort beheimatete andere Art handelte. Die Hutoberfläche finde ich für einen echten Hasenröhrling auch ziemlich seltsam.

    Hallo Mike,
    jetzt kann man es besser erkennen. Es handelt sich eher um Nebelkappen als um Seitlinge, aber 100% bin ich mir immer noch nícht sicher.
    Freundliche Grüße
    Stephan

    Ehrlich gesagt würde ich die nicht mehr essen. Die braunen Stellen deuten auf Überalterung hin. Ist aber letztlich deine Sache und dein persönliches Risiko.


    Aber zur Reinigungsfrage:
    1.) Äste und Zweige rausziehen
    2.) Glucke mit einem scharfen Messer grob zerteilen
    3.) Schnecken/andere Tiere entfernen
    4.) Gluckenstücke 2 Minuten in sprudelnd kochendem Wasser blanchieren
    5.) blanchierte Stücke mit kaltem Wasser überbrausen
    6.) in der üblichen Weise reinigen