Joh, die gelten auf jeden Fall auch!
Gratulation!
Beiträge von Oehrling
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Ich würde es sogar so formulieren:
Nebelkappen, die mehlig riechen, sind Riesenrötlinge
Aber wie schon gesagt: wer mit den Geruchsassoziationen laut Literatur nicht klarkommt, muss sich selber pilzartbezogen welche bilden und sie im Gedächtnis abspeichern. Bei vielen Arten gehört es einfach zum Bestimmvorgang dazu, Gerüche abzuchecken, und die in der Literatur genannten Assoziationen können da schon helfen. In den letzten Jahren musste ich mir z. B. auf diese Weise "Nitratgeruch", "Honiggeruch", "Kakaogeruch", "Maggigeruch", "Weidenbohrerraupengeruch", "Lokomotivengeruch" usw. erarbeiten, oft unter Stirnrunzeln.
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Hallo Norbert,
es gibt mit Inocybe assimilata (wird in Pareys Buch der Pilze Weißknolliger Risspilz genannt) eine Art, die Inocybe napipes (Rübenknolliger Risspilz) zum Verwechseln ähnlich sieht, ebenfalls höckerige Sporen hat, aber an nicht so feuchten Standorten auftritt. Könnte der vielleicht in Betracht kommen?
Makroskopie und Sporenform der gezeigten Pilze passen mMn jedenfalls gut auf Inocybe napipes. -
Jetzt müsstest du dich mal über Lepiota-Gifte schlau machen (Tierarzt?). Bisher scheint es deinen Terrariumsbewohnern ja noch nicht schlecht zu gehen. Es ist durchaus möglich, dass diese Lepiota-Gifte für Kaltblüter völlig unschädlich sind.
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auf dem viertletzten Foto: eindeutiger P. tuberaster, für P. squamosus passt der Farbton nicht (zu wenig freudiges Gelb-Braun und zu viel tristes Grau-Braun);
das allerletzte Foto taugt als Anfragefoto leider gar nichts, sorry (offenbar mehrere Arten abgebildet, Pilze beschädigt, völlig überblitzt... ); -
Bei Pilz Nr. 2 solltest du deinen Fund einmal mit Agrocybe praecox vergleichen, der ist auf Rindenmulch derzeit ganz stark im Kommen. Und wer weiß, vielleicht ist er es tatsächlich?
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Ich würde auf einen Schirmling (Lepiota) tippen. Es sieht so aus, als wären die Lamellen gelb, oder ist das nur ein Farbstich?
Mit der Art wird es schwierig: das ist auf jeden Fall kein banaler Allerweltspilz, den man ohne Mikroskopie-Untersuchung und Spezialliteratur bestimmen könnte. M. E. passt Bon's Beschreibung von Lepiota ochraceosulfurescens recht gut auf deinen Fund, aber das kann selbstverständlich nur ein erster Arbeitstitel sein.Unter den Schirmlingen gibt es einige für Warmblüter (Hunde, Menschen...) sehr giftige Arten, also ist eine gewisse Vorsicht angeraten.
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Hallo Sabine und Holger,
richtig, ich bin wohl der Letzte *schäm*. Aber hinten sticht die Biene, wie man hierzulande sagt.
Rindenmulchmorcheln habe ich bisher einmal probiert. Meiner Meinung nach kommen sie geschmacklich mit "echten" Speisemorcheln nicht mit. Oft ist auch ein Hundewürstl der unmittelbare Nachbar, so dass man beim Absammeln genau hinschauen sollte.
Die von mir gezeigte Stelle ist wahrscheinlich auch so ein Hundeklo, so dass für mich das Foto genug war.
LG Stephan -
Auf dem letzten Bild, rechte Seite, diese relativ dicke Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielfigur, das ist eine Zystide (Form: kopfig).
Edit: auf dem drittletzten Bild, dieses längliche Gebilde, das "von der Mitte in Richtung Nordost zeigt", ist ebenfalls eine, und zwar eine schlauchförmige (utriforme). Die keulenförmigen Gebilde auf dem viertletzten Bild sind dagegen keine Zystiden, sondern Basidiolen (unreife Basidien, die noch keine Sterigmen entwickelt haben).
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Na, nichts würde ich so nicht sagen. Es sind eigentlich schon "Ritterlinge" (wurden ja auch in früherer zeit da eingruppiert), nur haben sie in den Basidiolen und Basidien eine "siderophile Granulation", die Tricholomen nicht haben.
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Also die hier von mir gezeigte Morchel ist sicherlich die erste diesen Frühling in Öhringen gewachsene, da kannst du einen drauf lassen. Ich hatte schon fast alles abgesucht.
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Gerd
Ich halte hier einen Rötling für äußerst wahrscheinlich. Das rosa Sporenpulver spricht gegen Risspilze, Ritterlinge, Weichritterlinge und Trichterlinge. Für einen Rötelritterling gefallen mir die irregulären, schartigen Lamellenschneiden nicht.
Ich für meinen Teil würde den Riesenrötling nicht von vornherein ausschließen. Dieses Jahr sind die Erscheinungszeiten der Pilze seltsam, also warum nicht mal ein Riesenrötling im Frühjahr. Die anderen genannten Rötlingskandidaten kenne ich alle dunkler bzw. kräftiger grau. Hier könnten allerdings auch ausgeblasste Exemplare vorliegen.Ich fürchte, um die Art herauszukriegen, müsste man mikroskopieren.
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Na also, wer sagt's denn. Das Rindenmulch dieses Gartenbauunternehmens funktioniert alle Jahre wieder. Und da für die nächsten beiden Tage endlich (!) Regen angesagt ist, bleibt diese hoffentlich nicht die einzige.
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Wogegen die am 09.04. in der Gegend um Bruchtal schon teils so aussahen:Aus dem Erlich?
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quote='Toffel'
> ich habe auch schon daran gedacht, dass Gerd uns mal aufzeigen will, wie unsicher wir uns doch eigentlich sind.
Das ist ja auch grundsätzlich richtig und wichtig. Wir, die Mitrater, wissen ja selbst, wie unsicher wir uns sind, bei dieser Informationslage... aber ob das die stillen Mitleser auch alle wissen?
Andererseits haben wir doch bei unseren Antworten hinreichend kenntlich gemacht, dass wir uns unsicher sind.> Sollte tatsächlich eine Art herauskommen, gegen die Gerd gewettet hat, erhält er ja immer noch die Einsätze derer, die auf andere Arten gesetzt haben und verliert nur seinen Einsatz gegen diese Art. Das einzige, was er dazu zu tun hat, ist dafür zu sorgen, dass möglichst Viele auf möglichst viele verschiedene Arten setzen.
Das hört sich ja gerade so an, als ob die Chips Bitcoins wären oder sonst etwas, das einen Wert hätte. Da dem in keiner Weise so ist, machten die von dir beschriebenen Handlungen mMn nur wenig Sinn. Ich glaube daher eher, dass Gerd mit seiner Aktion sich über diese Chips-Zockerei lustig macht.
LG zurück
Oehrling
Übrigens kenne ich Dich gut genug um zu wissen, dass DU genau weißt was Du tust.
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Lass uns nicht allzu lange zappeln, auch wenn Du einen riesen Spaß dabei hast.
Ich bin sehr gespannt, wenn Deine Auflösung kommt und was sie mit sich bringt. Du kennst ihn ja offenbar wirklich gut. Was aber, wenn - rein hypothetisch - keine plausible Auflösung kommen sollte?
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Oder weiß jemand, wie man ihn sonst identifizieren kann?Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Das Identifizieren dieses Pilzes aufgrund der vorliegenden Datenlage grenzt mMn an Magie bzw. überschreitet diese Grenze schon. Daher weiß ich auch nicht, was die ganzen Zockangebote bringen sollen. Oder geht es hier drum, wer am lautesten röhren kann?
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Hallo Birki,
ich schließe mich Ullas Vermutung an: Frühlings-Weichritterling.
Schade, dass er kein Sporenpulver abgegeben hatte (was mich an dem hier gezeigten Exemplar wundert), das wäre hier für die Bestimmung wichtig gewesen.
Ich hatte ihn auch in Erwägung gezogen, dann aber Zweifel, da er laut einer Quelle "unauffällig" riechen soll (auch war er auf Bildern etwas kontrastreicher in den Farben). Und die braunen Fasern auf dem Stiel haben mich allgemein etwas verwirrt.Kommt drauf an, wieviele verschiedene Bilder du dir angeschaut hast. Macht man Bildvergleiche, sollte man sich mindestens 8 bis 10 verschiedene Bilder hoher Qualität anschauen, damit man die Variationsbreite abschätzen kann - oder vielleicht auch Beschreibungen in guten Pilzbüchern lesen, das gibt einen Überblick über die Variationsbreite. Dass dein Fundexemplar etwas anders aussieht als eine beliebig ausgewählte Fotoreferenz, ist ganz normal.
"Geruch unauffällig" schreiben Autoren manchmal, wenn sie vergessen haben, an dem fraglichen Pilz zu riechen, den sie beschreiben, oder wenn ihnen zum festgestellten Geruch keine Referenz einfällt. Auch das ist relativ normal.FG Oehrling
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Alles anzeigen
(a) Ich setze gegen das "Breitblatt"
(b) Ich setze 20 Chips gegen "Dachpilz"(c) Und wenn ich das richtig abgespeichert habe, dann wurde auch noch die Gattung "Lepiota" (Schirmling) erwähnt. Ok, ich setze 15 Chips dagegen.
(d) Gegen den "Maipilz" (Calocybe gambosa)
(d) Ach ja, bei den "Frühjahrsrötlingen" (Entoloma sp.) setze ich 5 Chips dagegen.Wenn doch, dann zocke ich auch da dagegen.
Hallo Gerd,
und FÜR was zockst du? Das wäre doch in diesem Fall die eigentlich interessante Aussage. Dass die Stücke makroskopisch kaum zu erkennen sind, wissen wir doch auch.
Freundliche Grüße
Oehrling -
gehen wir mal davon aus, es geht normal/durchschnittlich weiter oder vielleicht sogar optimal. Dann wäre doch bestimmt mit früherem Wachstum zu rechnen, so dass sich vielleicht Mitte/Ende Mai schon ein Ausflug lohnt!?Absolute Zustimmung, bei passendem Wetter kann sich Mitte/Ende Mai ein Ausflug immer lohnen (und nicht nur für mich, der auf alles losgeht, das einen Hut und einen Stiel hat ;)). Vorletztes Jahr gab es Ende Mai die erste Steinpilzwelle, kann mich noch gut dran erinnern. Auch Pfifferlinge hat man um diese Zeit schon gesehen. Wichtig wäre dann, dass du einen speziellen Wald hast, von dem du weißt, dass er so früh in der Saison schon was kann (z. B. ein schöner Eichen-Hainbuchenwald oder ähnliches). Jeder einzelne Wald hat seine spezielle Zeit für Funde. Ich kenne einen Wald, der gibt im Juni am meisten her und später im Jahr immer weniger, das ist jedes Jahr so.
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Hallo Johann,
dass du die Sporengröße und-form herausbekommen hast, ist schon mal gut. Jetzt braucht man aber die An- bzw. Abwesenheit von Cheilo- und Pleurozystiden, und dann auch am besten deren Form und die besonderen Eigenschaften, z. B. dickwandig oder kristalltragend, sonst kommt man hier nicht weiter. Damit musst du also weitermachen.
FG OehrlingEdit: P. spadicogrisea z. B., zu der die hier gezeigten Sporen gut passen, hätte zahlreiche, meistens schlauchförmige, seltener flaschenförmige bis spindelige, und ganz vereinzelt inkrustierte oder sogar gegabelte Pleurocystiden, annähernd gleichförmige Cheilocystiden und dazwischen noch kleinere Cheilos eines anderen Typs, keulen- bis birnenförmig.
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Hallo,wollte mal fragen, ob der Gedanke richtig ist, dass es in diesem Jahr aufgrund des ausgefallenen Winters und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt früher als sonst die einschlägigen Sommerspeisepilze (Steinpilze, Maronen etc.) geben kann und wenn ja, wann man insofern mit ersten Funden rechnen bzw. erste sinnvollere (Ver-)Suche unternehmen kann.
Danke
Genau, "und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt", du schreibst es ja selbst. Da müsste man aber das Wetter monatelang vorhersehen können, also ich kann das nicht.
Ich mache es meistens ganz trivial: hier treiben sich sowieso genügend Leute rum, die nahezu jeden Tag in den Wald zum Pilzesuchen gehen und zwei, drei Fundberichte pro Woche einstellen. Da warte ich einfach ab, bis ein paar Steinpilzberichte usw. zu lesen sind, und dann gehe ich selber los.
Dazu sollte aber dann auch die allgemeine Wetterlage passen. Beispiel: die diesjährige Morchelsaison. In Nord- und Ostdeutschland gibt es welche und werden fleißig gepostet, am Oberrhein dagegen ist der Boden staubig-rissig, Morcheln leider Fehlanzeige. An meinen Fundstellen stehen keine, und es sind auch keinerlei überständige Exemplare zu sehen. Also waren dieses Jahr noch keine da, obwohl das Forum voll davon ist.
Immerhin habe ich heute in Öhringen in diesem Frühjahr die ersten Pilze mit Hut und Stiel gesehen, das lässt ja hoffen. -
Insgesamt komme ich sowieso zu dem Ergebnis, dass außer den bislang klar nachgewiesenen Giften sehr wenig Erkenntnisse zur Toxikologie in der der Mykologie bestehen. Das wird mir umso mehr bewusster, je mehr ich selbst dazu lerne.Ich habe mich diesbezüglich schon mit einer Behörde in Verbindung gesetzt. Ergebnis : erschreckend.
Falls jemand hier aufdröseln kann, raus damit.
Hallo Calabaza,
Literatur wie Flammer/Horak ist meines Wissens immer noch "State of the Art". Wer eventuell noch aktueller sein könnte, wäre Sigmar Berndt von der DGfM (dieser ist über die DGfM-Seite zu erreichen und schreibt auch immer mal etwas in Pilzzeitschriften).
LG, frohe Ostern und schöne Frühjahrespilzfunde
Oehrling -
Sieht nach Psathyrella aus, aber welche? Ohne Mikroskop-Einsatz kaum zu lösen.
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Hier geht es noch um ein anderes Problem als dasjenige, sich selber anhand diverser Literaturquellen und Internetzitaten ein ausgewogenes Urteil zu bilden (und anschließend die Entscheidung zu fällen, SICH SELBER Grubenlorcheln reinzupfeifen oder besser nicht).
Die Ausgangslage war hier aber so: eine offenbar noch relativ unerfahrene Schwammerlfreundin hat ANDERE Forumsteilnehmer um Rat bezüglich der Essbarkeit/Verwendung der Grubenlorchel gefragt. Jetzt das Problem: wer kann von sich wirklich behaupten, dass er die Faktenlage um die Grubenlorchel so gut überblickt, dass er ANDEREN guten Gewissens zu der Grubenlorchel raten kann? Auch wenn er sie SELBER verzehren würde?
Bei Steinpilzen, Pfifferlingen, Parasolen & Co. mag dies unproblematisch sein, aber wieviel gesicherte Informationen über den Verzehr von Grubenlorcheln bzw. über dessen Folgen gibt es denn?
Dass auf der DGfM-Liste so wenig Positiv-Arten draufstehen, hat schon seinen Grund und seine Berechtigung. Wer immer von diesen Empfehlungen abweicht, muss wissen, was er da tut. Es haben sich schon große Mykologen (z. B. Meinhard Moser, Walter Neuhoff) aus Forscherdrang an Pilzen selbst vergiftet.
Meines Erachtens sollten sich unerfahrene Sammler überhaupt nur an die 10 am leichtesten kenntlichen Pilzarten halten, d. h. die DGfM-Liste ist für unerfahrene Pilzsammler eigentlich noch viel zu lang. Es hilft auch nichts, sich über Internet Ratschläge über die Genießbarkeit bestimmter Pilzarten einzuholen, das ist m. E. viel zu gefährlich, weil man sich vom Ratgeber kein allgemeines Bild (Fachkompetenz, Verantwortungsbewusstsein) machen kann.
