Der Reifpilz war jahrzehntelang in einer eigenen Gattung (Rozites) einsortiert - aufgrund seines kräftigen, leicht entfernbaren Stielringes, den man von keinem anderen Cortinarius kannte. Alle anderen Merkmale des Reifpilzes dagegen sind Cortinarius-typisch. Irgendwann fand man heraus, dass der Stielring allein kein Grund darstellt, eine eigene Gattung zu bilden. So steckte man den Reifpilz zu den Cortinarien. Innerhalb dieser Gattung hat er allerdings eine Alleinstellung. Funga Nordica verzichtet beispielsweise darauf, ihn einer der altbekannten Sektionen zuzuordnen, sondern schlüsselt ihn gleich am Anfang aus und macht damit die Sonderstellung deutlich.
Beiträge von Oehrling
-
-
Die Pilzkurse, die über http://www.pilzkurs.de gebucht werden können, sind mMn mit das Beste, was in diesem Bereich angeboten wird. Ich selber gehe immer wieder gerne hin.
-
Nr. 1 = Aggregat um Amiant - Körnchenschirmling (Cystoderma aminatinum s.lat.)Ich sehe da auch Cystoderma amianthinum
-
Geruch: irgendwie streng, aufdringlichEtwa so wie ein Forz? Dann wäre ein Stinkschwindling naheliegend.
-
Hallo Lea,
ob deine KG noch gut ist, wird dir via Internet sicher niemand beantworten können. Bei diesem Pilz ist in der Tat die starke Verschmutzung das größte Problem, ohne kochendheißes Wasser kriegt man die einfach nicht sauber. Wenn du es aushalten kannst, warte lieber bis zum nächsten Herbst auf ein schönes, einigermaßen sauberes Exemplar. Was die beiden Kollegen vor mir geschrieben haben, klingt vielleicht nicht ganz kuschelig, aber leider haben sie in der Sache völlig recht.Edit: ich habe gerade dein "Primordium" wahrgenommen und mich schier fortgeschmissen!
-
Falls nicht lila: Bcarp. zweisporig -> 5 oder viersporig -> 7: konnte ich im Quetschpräparat nicht erkennen.
... Ein Zackpilz !!Hallo Lothar,
sowohl Großpilze BW als auch Funga Nordica messen diesem Merkmal höchsten Rang bei der Bestimmung zu. Dein Pilz muss kein Zackpilz bleiben, aber dafür musst du auch wenn es schwerfällt die Sporenzahl der Basidien irgendwie ermitteln. Suche dazu am besten die Lamellenschneide ab und schau, ob du immer wieder "Sporenpaare" siehst oder "Viererpäckchen". Noch andere Idee: nach unreifen Basidien suchen und die Böbbels an der Spitze zählen.
So vermeidest du es, völlig diffuse Makromerkmale vergleichen zu müssen. -
Auf Bild 2 meine ich deutlich ein ansatzweises Blauen über den Röhren zu sehen, das machen hierzulande z. B. der Sandröhrling oder der Anhängselröhrling. Für beide passt freilich die Tramafarbe nicht. Maiglöckchens Beschreibung (reinweißes, nicht blauendes Fleisch) und das gezeigte Bild widersprechen sich meiner Meinung nach. Ferner staune ich über eure Fähigkeit, auf diesen Bildern einen roten Stiel zu erkennen. Oder mein Billigmonitor bringts mal wieder nicht.
Selbstgesammelte Pilze aus überseeischen Landschaften zu essen würde ich mich persönlich nicht trauen, auch wenn sie unseren heimischen Arten ähnlich sehen sollten. Hier ging es gut. Doch auf diese Art sollen sich Touristen schon verschiedentlich vergiftet haben (Hasenröhrling & Co.). Schütteln wir nicht auch den Kopf über Weithergereiste, die sich mit unseren heimischen Giftpilzen vergiften? Man sollte unbedingt Einheimische fragen oder in ein regionales Pilzbestimmungsbuch schauen, sofern verfügbar.
-
*NEID*, ich habe noch nie Austern gefunden! gibt es die hier nicht oder bin ich zu früh? Gestern habe ich diese Minipilz-Brut gesehen und angeschnitten. Könnten das möglicherweise ganz vielleicht welche sein?Das sind mit Sicherheit keine Austernseitlinge. Zum einen stimmt die filzige Huthaut nicht, die der Austernseitlinge ist glatt. Außerdem haben Austernseitlinge im Anschnitt stets reinweißes, faseriges, leicht zähes Fleisch, hier ist es grau und scheint leicht mürbe bzw. matschig zu sein.
Sorry, aber auf Austern musst du also noch warten. -
Echinoderma (Stachelschirmling) sage ich auch. Aspera könnte sein, muss aber nicht.
-
Hier mein Senf dazu:
1) braucht man eine Ansicht der reifen Lamellen; könnte eventuell eine Psilocybe oder eine Psathyrella sein
2) Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva)
3) Gelber Knolli, weiße Variation (Amanita citrina var. alba)
4) braucht man die Sporenpulverfarbe; scheint ein Rosasporer zu sein; da käme Entoloma oder Clitopilus in Betracht; Crepidotus glaube ich nicht, der hätte dichter stehende und graue Lamellen
5) hätte ich als Idee noch den Berindeten Seitling anzubieten
6) + 7) Herbstlorchel (Helvella crispa)
8) Ziegelroter Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium)
9) das Bild hat einen fetten Grünstich, daher erscheint mir Conocybe nicht abwegig; natürlich ist auch Psathyrella möglich -
[quote='donbrosco','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=204586#post204586']
> weil es hilft, sich im Reich der Pilze zurechtzufinden und Verwechslungen zu vermeiden.
Das ist das Hauptmotiv der Verwendung botanischer Namen, nicht um mit Gescheitheit zu prahlen.
> Und: Denkt an die Neulinge, die hier (wie ich noch im letzten Jahr) reinschnuppern! Die sollten doch auch unmittelbar von den tollen Beiträgen profitieren können - ohne die Google-Hürde.
Wer sich als Neuling gegen botanische Namen sperrt, wird über solche Pilze, wie sie Eike vorzustellen pflegt, auch später nicht viel herausfinden. Außerdem sind solche Beiträge nicht eigentlich für Neulinge gedacht, da es sich nicht um "Neulingspilze" handelt. Wenn sie sie trotzdem anschauen wollen, bitte. Aber dann brauchen sie nicht vor botanischen Namen in Schutz genommen zu werden.
> Deswegen: Trivialnamen first, please
!
Für solche Pilze gibt es meistens gar keine deutschen Trivialnamen. Diese gibt es üblicherweise nur für solche Pilze, die für das Speisepilzsammeln irgendeine Bedeutung haben, sei es eine positive oder eine negative.
Zum Glück bietet das Forum neben Beiträgen wie diesen auch schöne Steinpilz-, Morcheln- oder Austernseitlingsthreads. Vielleicht ist da eher was für jeden dabei.
Eike
bitte weiter so und mehr davon -
viel. findest du die Quelle ja noch würde mich wirklich sehr interessieren. Weißt du noch ob es sich um Makro/Mikroskopische Untersuchungen handelte oder evtl. sogar um genetische?Viel mehr als die These geht aus dem mir Verfügbaren (Großpilze BW, Band 2, bei der Art Suillus viscidus) nicht hervor. G. J. Krieglsteiner gibt dort folgende Quelle an, welche wiederum auch nur "GERHOLD 1987" zitiert: H. ENGEL, Schmier- und Filzröhrlinge s. l. in Europa, Weidhausen 1996. Jetzt musst du also Detektiv spielen.
-
Ich bin kein Experte für Austernpilzzucht, daher weiß ich nicht, wie das korrekterweise auszusehen hat.
Allerdings habe ich gehört, dass Austernpilzsporen hochallergen sind. Daher soll man eine Austernpilzzucht nicht in Innenräumen durchführen. Aber vielleicht wusstest du es schon vorher.
-
Für mich sieht das wie ein Flämmling (Gymnopilus) aus. Galerina marginata hätte mMn einen Ring am Stiel, die Lamellen sind auch sehr gelb.
-
Pilz Nr. 2 Hygrophorus piceae kommt mMn gut hin. Falls du noch ältere Exemplare vorfinden solltest, achte bitte auf einen lachsrosa Schein in den Lamellen, das wäre lt. Literatur korrekt.
-
Mir wurde gesagt, dass er lediglich nicht giftig ist, aber Speisewert gleich 0.Diese Auskunft trifft m. E. nicht ins Schwarze.
An dem Pilz ist alles gut, was die Eignung als Speisepilz angeht: er ist im Wald relativ leicht erkennbar, er macht ganz schnell den Korb voll, er ist schön und sauber und verursacht äußerst wenig Putzaufwand, er hat ein Aroma, das trotz der gegenteiligen Meinungen im Forum viele Pilzsammler als sehr angenehm empfinden.
Nur eines ist schlecht: er ist giftig (Nebularin).
Wobei manche Leute das Gift offenbar problemlos vertragen. Für die hat der Pilz einen hohen Speisewert. -
Eine Galerina ist es wohl, Galerina marginata wäre sehr gut möglich. Dass die Pilze (damit auch die Stiele) so hell sind, liegt am Austrocknungszustand. Besonders gut sieht man die silbrige Überfaserung natürlich an durchfeuchteten Stielen. Stockschwämmchen sind es jedenfalls nicht.
-
Ja, das Anziehen gefärbter Klamotten ist ungefährlich.
Färben kann man angeblich mit allen Dermocyben (Hautköpfen), nicht nur mit dem Blutroten.
Karin Tegeler ist die Pilzfärbepäpstin schlechthin, vielleicht gibt sie online Tipps. -
Hallo Michael,
wie du siehst, war das eine gute Entscheidung, deine Ankündigung bezüglich Forums-Pause dann doch nicht wahr zu machen. Hättest du wirklich auf so viel herzlichen Zuspruch verzichten wollen?Ich hatte übrigens mit "Abmeldung" nicht eine formale Abmeldung gemeint, sondern eben deine Ankündigung, dich für ein paar Tage zurückzuziehen. Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Liebe Grüße
Oehrling -
Es ist bei solch schönen Kunstfotos überhaupt nicht wichtig, um welche Pilzart es sich handelt, bzw. dein Foto soll ja erkennbar kein Bestimmungsfoto sein (als solches taugt es nicht - nicht böse gemeint!). Das wäre ungefähr so, wie wenn jemand beim Betrachten eines Caspar-David-Friedrich-Landschaftsbildes fragen würde: wo liegt denn der Wald, in dem das gemalt wurde?
-
Einige Pilzforscher haben behauptet, dass im hochalpinen Nadelwald Suillus grevillei und Suillus viscidus bastardieren würden - mit dem Ergebnis, dass dort Misch- und Übergangsformen (z. B. Fruchtkörper mit gelbem Fleisch, gelbem Stielvelum und grauen Röhren) durcheinander mit den "Reinformen" wachsen würden. Ich kann nur gerade die Quelle nicht angeben.
-
Hallo Michael,
auch ich wünsche dir viel Kraft für die anstehende schwere Zeit. Ich glaube aber nicht, dass man sich extra abmelden muss, wenn man mal ein paar Tage nicht im Forum aktiv ist, dafür ist dieses meiner Meinung nach nicht wichtig genug.
Liebe Grüße
Oehrling -
Frage mich eigentlich nur wie Kunsthonig schmeckt!?Ich schätze, mit Kunsthonig ist eingedickter Zuckerrübensirup gemeint (im Handel z. B. als "Grafschafter Goldsaft" im gelben Plastikeimer erhältlich). Berichtigt mich bitte, wenn's nicht stimmt.
Wenn du mehr auf Pilzgerüche an sich vertraust: das müsste dann der gleiche Geruch wie beim Grünen Knollenblätterpilz sein. Cortinarius talus, ein naher Verwandter von Cortinarius multiformis, riecht auch so.
-
Gelbstieliger Muschelseitling (Sarcomyxia serotina). Der Pilz gilt nicht als giftig. Mitunter leicht bitter, ansonsten aber essbar.Andreas Gminder hält ihn für giftig (cancerogen), gibt ihn in der Beratung nicht frei und hat ihm in seinen Büchern einen Totenkopf verpasst. Allerdings scheint er diese Meinung ziemlich exklusiv zu haben, nach dem, was ich in anderen Büchern weiter recherchiert habe. Im Lüder und im Gerhardt hat er das "essbar"-Symbol, in den meisten anderen Büchern gilt er als bitter und damit ungenießbar.
-
Bei den Fotos Nr. 3.2 und 3.3 denke ich eher an den Rauchblättrigen als an den Ziegelroten oder Grünblättrigen, da die Stielspitze nicht neongelb/neongrün oder kalt schwefelgelb, sondern stumpf gelbbräunlich ist. Ein Flämmling kann es nicht sein, der hätte leuchtendgelbe Lamellen. Die Flecken auf den Lamellen sind Anzeichen des Vergehens.
Grünblättrige, Rauchblättrige und Ziegelrote Schwefelköpfe lassen sich übrigens gut und zielsicher an einer Geschmacksprobe unterscheiden (sofern man die Pilze vorher auf eine der drei Arten hat eingrenzen können). Dabei sollte man alles wieder ausspucken.