Beiträge von Oehrling


    SUPER!!!!
    Mein besonderer Dank geht an Mausmann! Ohne Deine Tips hätte ich wohl weiterhin alle Nadelwälder in Schleswig-Holstein nach ihnen abgesucht....


    Musst du nicht. Suche lieber in Eichenwäldern. Besonders gern mögen sie Forste aus Amerikanischer Roteiche (das ist die mit den zackigen Blättern, den wulstigen Fruchtbechern und den kleinen rundlichen Früchten).

    Wer ganz scharf hinschaut, kann erkennen, dass die Stielbasis an der Abbruchstelle orange ist. Daher tippe ich auch ohne Schnittbild auf den zur Zeit allgegenwärtigen Xerocomus engelii bzw. dessen Variation X. rubellus.

    Könntest du mal eben auf die Außenseite des Gebäudes gehen und gucken, welcher Baum dort steht? Ich würde auf eine Eiche tippen.
    Der Pilz sieht nach einem Mykorrhizapilz aus, nicht nach einem Holzzerstörer.


    Deiner Wand macht die Feuchtigkeit sicher mehr zu schaffen als das Pilzmyzel. Sie scheint ziemlich nass zu sein.

    Ich bin zwar nicht Ingo, aber ich hätte an dem auch Zweifel, wegen der nicht so dicht stehenden Lamellen. MMn ist das hier Lactarius vellereus (Wolliger Milchling), wenn nicht sogar Russula delica s.l..


    Den eingangs angefragten Pilz halte ich auch für einen Pfeffermilchling (gibt es einen langstieligen bzw. kurzstieligen?). Der Vorschlag mit dem Rosascheckigen Milchling für einen nicht erkennbar rosascheckigen Pilz, der nicht bei Pappeln gewachsen sein soll, ist in meinen Augen ziemlich mutig.


    Es lohnt sich auf jeden Fall die Fundstelle im Auge zu behalten, oft kommen da ein paar Tage später Pfifferlinge.

    Falke:


    Gemäß der von dir gemachten Angaben (flexible Lamellen, Lamellenfarbe weiß - auf Rückfragen von dir nochmals bestätigt, negative Eisensulfatreaktion) kann nichts anderes als der Frauentäubling herauskommen. Solche Geschichten wie irgendwie nicht passender Habitus und Hutfarbe sind als Argumente nicht so stark wie deine.


    Man kann allerdings einwenden, dass du die Sporenpulverfarbe noch nicht erhoben hast (kommt da wirklich weiß heraus oder vielleicht buttergelb?), und dass der Eisensulfat-Test (den man übrigens auf der Stielrinde und nicht im Fleisch durchführt) eine auf deinem Foto klar sichtbare Gelb(orange?)verfärbung ergibt.


    Somit scheint mir der Fall noch nicht gelöst zu sein.

    Der sieht mMn genau wie ein Mönchskopf (Clitocybe geotropa) aus. Ob es aber einer ist, ist schwer zu sagen. Wer weiß, welche Trichterlinge in Island so vorkommen? Verwandtschaftlich muss der allerdings schon sehr nahe beim Mönchskopf sein.

    Russula integra ist sehr gut möglich. Lasse von jedem Täublingsfund ein Exemplar aussporen und prüfe die Sporenpulverfarbe (z. B. bei Russula integra: dottergelb). Danach und nach dem Geschmack wird in jedem Bestimmungsschlüssel gefragt.


    Lactarius helvus würde ich dir bestätigen. Durch den Maggigeruch, die wasserklare Milch und die Wuchsweise (üblicherweise mitten in hohen Moospolstern) ist diese Art unverkennbar.

    [quote='donbrosco','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=232155#post232155']
    1 Spindeliger Rübling Gymnopus fusipe


    Haken dran!




    2 Wässriger Mürbling Psathyrella piluliformis -


    Kann sein, muss aber nicht. Mir kommen die erkennbar gut durchfeuchteten Hüte viel zu blass und obendrein noch zu ockergelblich vor. Für mich wäre die erste Idee Psathyrella candolleana. Was würde ich also tun? Mikroskopieren.




    3 Behangener (Glocken) Düngerling Panaeolus papilionaceus


    Haken dran!



    4 Ziegenlippe Xerocomus subtomentosus


    Die Ziegenlippe hat goldgelbes Röhrenfutter, kein grünlichgelbes. Es dürfte daher ein anderer der Filzröhrlinge sein.



    5 Als Zugabe noch eine der beliebten Russula - Anfragen ;). Sporenpulver recht dunkel ( Romagnesi um 4c).


    Romagnesi 4c) langt nicht für die vorgeschlagene R. risigallina, die hätte 4e). Das gezeigte Orange passt vom Ton auch nicht ganz, außerdem wäre R. risigallina in dem hier gezeigten Reifezustand schon lasch und hinfällig und würde nicht mehr so stramm dastehen. Bei dem wüde ich mich nicht mit R. risigallina zufriedengeben, das ist vielleicht was richtig Seltenes. Aber ohne Mikro nicht zu lösen.

    Habt ihr schon einen Tellerling in Betracht gezogen? Für mich sieht der Pilz ein bisschen nach Rhodocybe obscura aus. Die relativ unbekannte Gattung Rhodocybe zeichnet sich durch rosafarbenes Sporenpulver und oft vorkommenden Mehlgeruch ("wie der Maipilz!") aus.[hr]


    Streifen an den Sporen konnte ich nicht erkennen, muß aber nichts heissen bei meinen Künsten.
    Sporen sehen aus wie vollgesaugte Zecken (eiformig mit kleinem Köpfchen und recht großem Tropfen.


    Damit ist der Mehlräsling aus dem Rennen. Mehlräslingssporen sind dermaßen grob längsgestreift, das kann man nicht übersehen.

    MMn ist das ein Eichenfilzröhrling (Xerocomus communis/engelii). X. pruinatus kann man wohl ausschließen, der sieht wirklich ganz anders aus.

    Hallo Emil,
    besten Dank für deinen wunderschönen Bericht. Hier von mir noch ein paar Anmerkungen.


    [quote='EmilS','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=232240#post232240']
    > Blasiger Becherling (Peziza cf. vesciculosa) auf Holzhächseln.


    Ich hatte gedacht, dass der massiver und "blasiger" daherkommt. Daher halte ich eher Peziza varia für denkbar.


    > Ein violetter Täubling im Eichen-Rotbuchenwald.
    Sporenpulver weißlich (2a),


    Bei dem würde ich 5 Chips auf den Fleischroten Speisetäubling setzen. Du könntest mal schauen, ob du unter dem Mikroskop in der Huthaut lange, nadelartig zugespitzte Haare ("Crini") findest. Dazu muss man ein Huthautstück aus dem inneren Hutdrittel nehmen.


    > leider habe ich das Färben der Sporen irgendwie nicht gut hinbekommen und konnte deshalb die Oberflächenstruktur nicht gut erkennen, was man auch am Sporenfoto sieht


    Was hast du zum Färben genommen? Am besten eignet sich Melzers Reagenz, eventuell könnte man auch Lugolsche Lösung nehmen. Die üblichen Färbmittel (hier scheint es irgendwas Blaues zu sein) sind ungeeignet.


    > Nicht weit von Pluteus leoninus entfernt: Runzeliger Dachpilz, Pluteus phlebophorus.


    Den müsstest du aber mikroskopieren, bevor du die Diagnose stellst. Er zeichnet sich durch rein rundlichzellige Huthaut ohne Langelemente und durch hakenlose, flaschenförmig-spindelige Lamellenzystiden aus, wobei die Pleurozystiden auffallend groß (ca. doppelt so groß wie die Cheilos) sind. Gerade gestern habe ich ein solches Teil mikroskopisch bestimmt.


    > Rehbrauner (Pluteus cervinus) oder Schuppiger Dachpilz (Pluteus petasatus),


    Den würde ich auch näher anschauen, der kommt nicht wie ein gemeiner Rehbrauner daher.

    > Ein Tintling, den ich mit Hilfe des GroPiBaWü-Schlüssels als Haus-Tintling (Coprinellus domesticus) bestimmt habe.


    mMn wohlgetan!


    > Ich denke, wir liegen mit dem Netzflockigen Rosa-Täubling (Russula aurora) richtig.


    Denke ich auch. Ein zusätzliches Indiz wäre die blitzartige Magenta-Verfärbung auf der Stielrinde mit Sulfovanillin. Es gibt mit Russula minutula einen unmittelbaren Verwandten, sodass man bei solchen Funden auch die Größe des Fruchtkörpers zu beachten hat.


    > Bei diesem Rotfußröhrling haben wir erst den Echten (Xerocomellus chrysenteron) vermutet, aber nach einem Blick ins >Portrait< sollte es doch eher der Bereifte Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus) sein. :/


    Auf der anderen Seite hat euer Pilz zahlreiche Risse auf der Hutoberfläche, was dann wieder für X. chrysentheron sprechen würde.


    > Außerdem haben wir noch einen ganz jungen Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola, Bild muss Verena ergänzen) mitgenommen, um die "Feuerprobe" zu machen. Gebruzelt hat da aber nichts. :/


    Ich dachte, die "Feuerprobe" funktioniert nur bei Ganoderma und dient dazu, Ganoderma von Fomitopsis abzugrenzen? Kann aber auch sein, dass ich das falsch im Kopf habe.


    Ich hab' da auch mal was sequenziert:


    Morchella edulis (Bull.) Bratpfanne


    Du hast die auf dem rechten Exemplar vorhandenen bräunlichen Hutvelumflocken nicht richtig interpretiert. Das ist eindeutig Rugosoamanita crassipes, seit neuestem zur Gattung Imleria gestellt.
    Übrigens würde mich deine Sequenzierungstechnik interessieren, magst noch was dazu schreiben?

    Hallo Laura,
    am Vorhandensein von Klee würde ich saures oder basisches Milieu nicht festmachen wollen, maßgeblicher sind die vorhandenen Moose. Diese hier sehen nach saurem Milieu aus. Dein zweites Bild zeigt eine moorige Gegend, zumindest die dürfte stark sauer sein.
    FG Oehrling

    [quote='Graubart','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=231364#post231364']
    > Es gab keinen Zweifel, ein intensiver Geruch nach Heringslake, unverkennbar. Für mich war das der erste Fund von einem Heringstäubling :) .


    Glückwunsch!


    > Standort: typischer Waldmeister-Buchenwald, Boden lehmig-basisch. Baumarten: Rotbuche, Hainbuche,...


    Das passt.


    > (2) Stiel: 4,5 cm hoch, unten 3,0 cm breit, oben 1,5 cm breit. Allerdings sollte der Stiel weiß sein (Gröger) ?


    Nein, der Stiel wird insbesondere nach Manipulation hellbraun, das ist ein wesentliches Bestimmungsmerkmal für die Heringstäublings-Gruppe. Stielbräunen und Geruchsentwicklung gehen anscheinend Hand in Hand.


    > (4) Etwa 5 Minuten nach den vorigen Fotos sind die Lamellen schon deutlich dunkler geworden.


    Das sieht mir dagegen nach "normaler" Verwesung aus.


    > weitere Indizien für eine Bestätigung gingen schief...
    Sporenabwurf: da kam nichts, außer ein Fitzelchen ocker.


    Wieso - das passt doch auch.


    > Wenn die Sporen noch nicht reif = voll entwickelt sind: lohnt sich dann die Messung der Sporen?[/u]


    Man sollte nur abgeworfene Sporen messen, keine lamellengequetschten.


    > Es könnte daher auch sein, dass die Hutfarben noch nicht voll ausgebildet sind.


    Ach ja, Hutfarben bei Heringstäublingen...


    > Eisensulfat (FeS04): müsste grünlich sein, ich sehe aber nur grau. Mit ganz viel guten Willen: olivgrau.


    Wenn ich Eisensulfatlösung verwende, sehe ich auch nur Olivgrau. Wenn du die volle Gründröhnung haben willst, solltest du kristallines, körniges Eisensulfat nehmen.

    > Es gibt auch noch Täublinge mit Geruch nach Heringslake, die nicht zur Untergattung der Heringstäublinge gehören.


    Die haben alle keinen bräunenden Stiel. Dass Täublinge der violeipes-Gruppe nach Heringslake riechen würden, habe ich im Feld nie feststellen können, so dass ich von einem Ammenmärchen ausgehe.

    Meiner Meinung nach sieht alles, was hier gezeigt wird, nach dem Wurzelnden Bitterröhrling aus. Daher schade um die aufgewendete Putz- und Schnippelarbeit.


    Wenn du an der gleichen Stelle später im Jahr nachschaust, könnte es übrigens sein, dass du einen Satanspilz findest. Die beiden Pilze kommen sehr gern in unmittelbarer Nachbarschaft vor.


    Edit: das hat ja Björn auch schon geschrieben, ich habe es eben erst gesehen.

    Sofern Stiel und Hut leicht zerbrechlich waren (zumindest das müsste am Fundort aufgefallen sein), bin ich bei Psathyrella candolleana dabei. Der fragliche Knoblauchschwindling müsste dagegen einen ziemlich steifen, starren Stiel gehabt haben.


    Xerocomellus pruinatus kann ich in meinem 1.200 Pilzebuch (Dähncke) nicht finden.


    Doch, der ist drin - als Boletellus pruinatus Klofac & Krisai-Greilhuber auf den Seiten 20 und 21. Keine Ahnung, was die beiden zur Aufstellung einer Gattung Boletellus getrieben haben mag.


    Im übrigen bin ich mit deinen Vorschlägen einverstanden: es ist einer der Pfeffermilchlinge (zum genaueren Bestimmen bitte die Verfärbung der Milch an der Luft auf dem Fleisch nach einigen Stunden beurteilen), und es ist einer der Rotfußröhrlinge (bitte einen ganzen Pilz, also mit Stielbasis, der Länge nach durchschneiden und die vorhandenen Farben und Verfärbungen beurteilen, ebenso die Hutoberfläche älterer Exemplare).


    FG Oehrling

    [quote='Dodo','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=231723#post231723']


    >Lohblüte?


    Entweder Kiefern-Braunporling oder Fenchelporling - müsste man dran riechen



    > Eine Woche später....


    Heißt das: JETZT?



    > Frage: gibt es eigentlich Variationen beim Hydnum Repantum - dunkelgelbe und fast weiße? Konnte hierzu nichts finden.


    Nicht nur Variationen, sondern Arten. Sehr helle Exemplare unter Kiefer sind nicht Hydnum repandum, sondern fast immer Hydnum albidum. Die kommen im Südschwarzwald vor, hab sie selbst schon dort gefunden.


    > Mal schauen wie es in den nächsten Wochen sein wird.


    Also wenn es Pfifferlinge gibt, schaue ich wohl auch mal vorbei.


    LG Oehrling

    Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Sporenpulver weiß statt rosa sein sollte: dann käme Hygrocybe spadicea (Braungelber Saftling) in Betracht - aber auch nur dann.

    Wenn das ein Ratespiel wäre, würde ich trotz aller Gegenargumente Schönfußröhrling raten. Das Stielnetz ist mMn zu grobmaschig für B. fechtneri, außerdem passt, wie schon angemerkt wurde, das Habitat nicht. Diese feinrissige Huthaut kenne ich dagegen sehr gut von alten Schönis.
    Gibt's denn auch ein Foto von der Rot-Zone am Stiel? Das sollte man auf jeden Fall anschauen.

    Clitocybe gibba ist mMn sehr gut möglich. Habitus und Habitat passen, noch sicherer wäre ich mir, wenn die Pilze kleine Buckel in der Hutmitte hätten (lässt sich auf keinem der Fotos zuverlässig beurteilen).

    Die hinteren drei dürften Champignons sein, ebenso wie die beiden kleinen in der Mitte vorne. So stark, wie die gilben und nach Anis/Marzipan riechen, handelt es sich wohl um Anischampignons im weiteren Sinne (keine Essfreigabe!). Vergleiche doch mal z. B. mit Agaricus silvicola/essettei.


    Die beiden vorne außen sind auf keinen Fall Parasole, wahrscheinlich nicht mal Riesenschirmlinge im eigentlichen Sinn, gehören allerdings schon zu den Schirmlingsartigen (Lepiotaceae). Es könnte eine Art aus der Gattung Leucoagaricus sein, der schmale aber stabile Stielring wäre für diese Gattung typisch. Leucoagaricus kann man generell nicht als Speisepilz empfehlen, also nach dem Bestimmungsversuch ab in die Tonne oder auf den Kompost damit.