Beiträge von Oehrling


    @ Oehrling, wenn ich nichtmal weiß, ob es ein Seitling, Sägeblättling, Stummelfüßchen oder sonstwas sein könnte, ist der Lerneffekt bei Kenntnis der Sporenfarbe gleich Null :(


    Du möchtest den zweiten Schritt vor dem ersten gehen. Du sollst jetzt erst mal gar nicht wissen, ob es ein Seitling, Sägeblättling oder ein Stummelfüßchen ist. Jetzt gerade sollst du wissen, ob es ein Hell-, Rosa- oder Dunkelsporer ist (das aber bitte zu 100%). Alles weitere folgt aus methodischer Sicht danach.


    Wenn sich z. B. herausstellen sollte, dass das ein Rosasporer ist, sind alle von dir genannten Gattungen unpassend. Stattdessen kämen überhaupt nur die beiden Gattungen Clitopilus und Entoloma in Betracht.


    Edit: Oh, ich sehe gerade, Ingo hat dieselbe Idee!

    Hallo Verena,
    rein von der Methodik her müsstest du dir die Arbeit machen und die Pilzchen erstmal auf ein reinweißes Blatt aussporen lassen, damit du weißt, ob es sich um einen Weiß-, Rosa- oder Dunkelsporer handelt. Ohne das geht es leider nicht sinnvoll weiter, wenn du was dazulernen willst.
    FG Oehrling

    > Ding der Unmöglichkeit


    Das sehe ich nicht ganz so.
    Du könntest auf jeden Fall eine Geschmacksprobe (1 bis 2 Lamellen eine halbe Minute nur mit den Schneidezähnen kauen) machen - das darf man bei Täublingen, und das ist auf jeden Fall einer.
    Ich schätze, dass der mild schmeckt.
    Dann könntest du ein Sporenabwurfpräparat machen.
    Ich schätze, dass das ziemlich ockergelb bzw. orangegelb sein wird.
    Dann könntest du den Stiel noch mal ganz genau anschauen.
    Könnte es sein, dass der nicht ganz weiß, sondern ein bisschen hellrosa ist?


    Eine Idee hätte ich zwar schon, aber nur wenn du dem Täubling wirklich ernsthaft auf die Schliche kommen willst.

    Vorsicht - das mit dem Aprikosenröhrling ist nicht sicher. Es gibt auch Exemplare von X. rubellus/engelii/communis, bei denen keine orangeroten Pünktchen in der Stielbasis zu sehen sind.


    Einen Aprikosenfarbenen Röhrling NACHZUWEISEN geht nur mit dem Mikroskop und Kongorot, da man die Huthaut auf kongophile Placken checken muss. Jedenfalls wäre Brandenburg ein völlig untypischer Fundort für den Aprikosenfarbenen Röhrling, der seine Hauptverbreitung innerhalb Deutschlands im Westschwarzwald hat.

    Und wenn diese Pilze nun das sind, was man neuerdings Boletus mendax nennt? In der oberen Stielhälfte netzig, darunter flockig, dazu noch mit gelbem Röhrenboden?


    Im Übrigen kann ich Beorns Aussage nur bekräftigen. In diesem Jungstadium haben alle sogenannten Rotporer gelbe Röhrenmündungen: Flocki, Netzi, Satan...

    Oehrling kommt von Öhringen, dem erstaunlichsten Pilzhabitat zwischen Bretzfeld und Neuenstein, der Name hat also geografischen Bezug.


    Das Öhringer Stadtgebiet ist - außer zur "normalen" Pilzzeit im September/Oktober - mykologisch interessanter als die umliegende Landschaft. Man findet mitten in der Stadt im Gebüsch am Straßenrand immer mal wieder interessante Arten, eben auch Öhrlinge. Selbst bei mir im Garten taucht immer mal wieder was Neues auf.


    Wir Öhringer haben einen ziemlich aktiven Pilzverein und freuen uns immer über geballte Fachkompetenz von außen. Bei unseren Exkursionen wird allerdings meist der Bauch mehr bedient als das (Bestimmungs)gehirn.


    Eigentlich mag ich keine Nicknames - wer mich also im Real Life Oehrling nennt, muss aufpassen, dass ich ihm nicht die Oehrchen langziehe :P

    Apotheken sind heutzutage Pharmazie-Kaufhäuser, nichts sonst. Bei Guajaktinktur hatten sie auch absolut keine Ahnung.


    Edit: würde ich in einer Universitätsstadt wohnen, könnte ich es mal in einem Fachgeschäft für Laborbedarf, wo die Naturwissenschafts-Studis ihre Reagenzien kaufen, probieren.


    Zum Thema Schäffern: einfach mal drauflosschäffern ist relativ schwierig, selbst wenn man die Chemikalien hat. Das fängt schon damit an, dass Anilin kanzerogen und Salpetersäure ätzend ist, also zieht bitte Einmalhandschuhe dazu an. Und dann muss man auch noch wissen, wie das Kreuzungsbild bei einer Positivreaktion aussieht, das ist nicht ganz leicht zu interpretieren, da sich immerzu irgendwas verfärbt.

    Hallo Mario, du hattest ja den Geruch (zitronenartig) abgecheckt und auch mit Lactarius scrobiculatus (Grubiger Milchling) und Lactarius intermedius (deutscher Name??) verglichen? Denn an der Luft schnell schwefelgelb verfärbende Milch gibt es bei so manchen Arten.

    Der Champ in der Mitte ist kein Karbolchampignon. Letztes Jahr kam mir ein sehr ähnlicher vor: Huthaut stark schorfig-rissig und sehr stark gilbend, Stielknolle wulstig und ebenfalls gilbend, aber keinerlei Anis-/Marzipangeruch(!). Einen belastbaren Namen habe ich dem nicht geben können, ich meine aber, er ist im Michael/Hennig/Kreisel als Agaricus aestivalis abgebildet.

    Da ich als PSV nicht kommerziell arbeite und dies auch in Zukunft nicht vorhabe, ist dies mein persönlich verfügbares Freizeithobby. Übrigens findet's mein Arbeitgeber witzig, und ich bin auch schon zu Exkursionen für die Arbeitskollegen "verpflichtet" worden. *gg*

    Eins wurde ganz vergessen zu sagen: dass das eine vorbildliche Anfrage ist, in die erkennbar viel Aufwand reingesteckt worden ist. :thumbup::thumbup::thumbup: Man sieht an diesem Beispiel, welche Anfragen auch Laien stellen KÖNNEN...

    Die letzten vier könnten alles Hainbuchenröhrlinge sein, sie haben diese charakteristischen Dellen auf der Hutoberfläche und parallel verlaufende Stielschüppchen. Wenn man diese durchschneidet, müsste sich das Fleisch an der Luft grau verfärben. Tut es das nicht, wären es Birkenpilze.

    Was hier sehr weiterhelfen würde, wäre ein Schnittbild: da würde man den Hutrand beurteilen können, und dazu noch die Fleischverfärbung. Aber: hätte wäre aber - alles Rhabarber.


    Wenn du da eine Rotkappe siehst: meinetwegen.

    Dieses Gelb ist das Gelb, das ich vom Karbolegerling kenne. Also würde ich sagen: das ist wahrscheinlich einer.
    Tipp: wenn du nicht die Gerüche von Anis- und Karbolchampignons unterscheiden kannst, ist das Selbstsammeln von gilbenden Champignons für dich nicht empfehlenswert. Beschränke dich lieber auf die nicht gilbenden Arten (Wiesenchampignons, Zweisporige Champignons, Waldchampignons...)

    Wenn du nur zwei bis drei unentgeltliche Beratungen am Tag hast, geht das den Arbeitgeber nichts an. Willst du eine kommerzielle Sache in Form einen Nebengewerbes draus machen (gebührenpflichtige Wanderungen, Seminare usw.), solltest du das mit ihm absprechen, da dann deine Erholungszeit eingeschränkt wird.

    In der Kurpfalz ist zu wenig Kalk und viel zu viel grobkörniger Sand im Boden. Die einzige Trüffel, die ich dort finden konnte, ist Rhizopogon obtextus (im Sandboden unter Kiefern).
    Gute mir bekannte Trüffelgegenden sind z. B. die Abhänge um Würzburg, das Thüringer Becken sowie die sich nördlich und östlich anschließenden Berghänge.