Beiträge von Oehrling

    Gerd
    Ich halte hier einen Rötling für äußerst wahrscheinlich. Das rosa Sporenpulver spricht gegen Risspilze, Ritterlinge, Weichritterlinge und Trichterlinge. Für einen Rötelritterling gefallen mir die irregulären, schartigen Lamellenschneiden nicht.

    Ich für meinen Teil würde den Riesenrötling nicht von vornherein ausschließen. Dieses Jahr sind die Erscheinungszeiten der Pilze seltsam, also warum nicht mal ein Riesenrötling im Frühjahr. Die anderen genannten Rötlingskandidaten kenne ich alle dunkler bzw. kräftiger grau. Hier könnten allerdings auch ausgeblasste Exemplare vorliegen.


    Ich fürchte, um die Art herauszukriegen, müsste man mikroskopieren.

    Beorn
    Ich meine den in den Großpilzen BW vielfach lobend erwähnten "Erlich" bei Graben-Neudorf - u. a. auch ein Paradies der Käppchenmorcheln, wovon ich mich letztes Jahr überzeugen konnte. Wenn das Wetter hier endlich mal pilzfreundlich ist, MÜSSEN wir da mal hin.

    quote='Toffel'


    > ich habe auch schon daran gedacht, dass Gerd uns mal aufzeigen will, wie unsicher wir uns doch eigentlich sind.


    Das ist ja auch grundsätzlich richtig und wichtig. Wir, die Mitrater, wissen ja selbst, wie unsicher wir uns sind, bei dieser Informationslage... aber ob das die stillen Mitleser auch alle wissen?
    Andererseits haben wir doch bei unseren Antworten hinreichend kenntlich gemacht, dass wir uns unsicher sind.


    > Sollte tatsächlich eine Art herauskommen, gegen die Gerd gewettet hat, erhält er ja immer noch die Einsätze derer, die auf andere Arten gesetzt haben und verliert nur seinen Einsatz gegen diese Art. Das einzige, was er dazu zu tun hat, ist dafür zu sorgen, dass möglichst Viele auf möglichst viele verschiedene Arten setzen.



    Das hört sich ja gerade so an, als ob die Chips Bitcoins wären oder sonst etwas, das einen Wert hätte. Da dem in keiner Weise so ist, machten die von dir beschriebenen Handlungen mMn nur wenig Sinn. Ich glaube daher eher, dass Gerd mit seiner Aktion sich über diese Chips-Zockerei lustig macht.


    LG zurück
    Oehrling




    Übrigens kenne ich Dich gut genug um zu wissen, dass DU genau weißt was Du tust.
    ...
    Lass uns nicht allzu lange zappeln, auch wenn Du einen riesen Spaß dabei hast. ;) Ich bin sehr gespannt, wenn Deine Auflösung kommt und was sie mit sich bringt.


    Du kennst ihn ja offenbar wirklich gut. Was aber, wenn - rein hypothetisch - keine plausible Auflösung kommen sollte?


    Oder weiß jemand, wie man ihn sonst identifizieren kann?


    Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Das Identifizieren dieses Pilzes aufgrund der vorliegenden Datenlage grenzt mMn an Magie bzw. überschreitet diese Grenze schon. Daher weiß ich auch nicht, was die ganzen Zockangebote bringen sollen. Oder geht es hier drum, wer am lautesten röhren kann?

    Hallo Birki,
    ich schließe mich Ullas Vermutung an: Frühlings-Weichritterling.
    Schade, dass er kein Sporenpulver abgegeben hatte (was mich an dem hier gezeigten Exemplar wundert), das wäre hier für die Bestimmung wichtig gewesen.



    Ich hatte ihn auch in Erwägung gezogen, dann aber Zweifel, da er laut einer Quelle "unauffällig" riechen soll (auch war er auf Bildern etwas kontrastreicher in den Farben). Und die braunen Fasern auf dem Stiel haben mich allgemein etwas verwirrt.


    Kommt drauf an, wieviele verschiedene Bilder du dir angeschaut hast. Macht man Bildvergleiche, sollte man sich mindestens 8 bis 10 verschiedene Bilder hoher Qualität anschauen, damit man die Variationsbreite abschätzen kann - oder vielleicht auch Beschreibungen in guten Pilzbüchern lesen, das gibt einen Überblick über die Variationsbreite. Dass dein Fundexemplar etwas anders aussieht als eine beliebig ausgewählte Fotoreferenz, ist ganz normal.
    "Geruch unauffällig" schreiben Autoren manchmal, wenn sie vergessen haben, an dem fraglichen Pilz zu riechen, den sie beschreiben, oder wenn ihnen zum festgestellten Geruch keine Referenz einfällt. Auch das ist relativ normal.


    FG Oehrling


    Hallo Gerd,
    und FÜR was zockst du? Das wäre doch in diesem Fall die eigentlich interessante Aussage. Dass die Stücke makroskopisch kaum zu erkennen sind, wissen wir doch auch.
    Freundliche Grüße
    Oehrling


    gehen wir mal davon aus, es geht normal/durchschnittlich weiter oder vielleicht sogar optimal. Dann wäre doch bestimmt mit früherem Wachstum zu rechnen, so dass sich vielleicht Mitte/Ende Mai schon ein Ausflug lohnt!?


    Absolute Zustimmung, bei passendem Wetter kann sich Mitte/Ende Mai ein Ausflug immer lohnen (und nicht nur für mich, der auf alles losgeht, das einen Hut und einen Stiel hat ;)). Vorletztes Jahr gab es Ende Mai die erste Steinpilzwelle, kann mich noch gut dran erinnern. Auch Pfifferlinge hat man um diese Zeit schon gesehen. Wichtig wäre dann, dass du einen speziellen Wald hast, von dem du weißt, dass er so früh in der Saison schon was kann (z. B. ein schöner Eichen-Hainbuchenwald oder ähnliches). Jeder einzelne Wald hat seine spezielle Zeit für Funde. Ich kenne einen Wald, der gibt im Juni am meisten her und später im Jahr immer weniger, das ist jedes Jahr so.

    Hallo Johann,
    dass du die Sporengröße und-form herausbekommen hast, ist schon mal gut. Jetzt braucht man aber die An- bzw. Abwesenheit von Cheilo- und Pleurozystiden, und dann auch am besten deren Form und die besonderen Eigenschaften, z. B. dickwandig oder kristalltragend, sonst kommt man hier nicht weiter. Damit musst du also weitermachen.
    FG Oehrling


    Edit: P. spadicogrisea z. B., zu der die hier gezeigten Sporen gut passen, hätte zahlreiche, meistens schlauchförmige, seltener flaschenförmige bis spindelige, und ganz vereinzelt inkrustierte oder sogar gegabelte Pleurocystiden, annähernd gleichförmige Cheilocystiden und dazwischen noch kleinere Cheilos eines anderen Typs, keulen- bis birnenförmig.


    Hallo,


    wollte mal fragen, ob der Gedanke richtig ist, dass es in diesem Jahr aufgrund des ausgefallenen Winters und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt früher als sonst die einschlägigen Sommerspeisepilze (Steinpilze, Maronen etc.) geben kann und wenn ja, wann man insofern mit ersten Funden rechnen bzw. erste sinnvollere (Ver-)Suche unternehmen kann.


    Danke


    Genau, "und wenn die weitere Wetterentwicklung mitspielt", du schreibst es ja selbst. Da müsste man aber das Wetter monatelang vorhersehen können, also ich kann das nicht.
    Ich mache es meistens ganz trivial: hier treiben sich sowieso genügend Leute rum, die nahezu jeden Tag in den Wald zum Pilzesuchen gehen und zwei, drei Fundberichte pro Woche einstellen. Da warte ich einfach ab, bis ein paar Steinpilzberichte usw. zu lesen sind, und dann gehe ich selber los.
    Dazu sollte aber dann auch die allgemeine Wetterlage passen. Beispiel: die diesjährige Morchelsaison. In Nord- und Ostdeutschland gibt es welche und werden fleißig gepostet, am Oberrhein dagegen ist der Boden staubig-rissig, Morcheln leider Fehlanzeige. An meinen Fundstellen stehen keine, und es sind auch keinerlei überständige Exemplare zu sehen. Also waren dieses Jahr noch keine da, obwohl das Forum voll davon ist.
    Immerhin habe ich heute in Öhringen in diesem Frühjahr die ersten Pilze mit Hut und Stiel gesehen, das lässt ja hoffen.


    Insgesamt komme ich sowieso zu dem Ergebnis, dass außer den bislang klar nachgewiesenen Giften sehr wenig Erkenntnisse zur Toxikologie in der der Mykologie bestehen. Das wird mir umso mehr bewusster, je mehr ich selbst dazu lerne.


    Ich habe mich diesbezüglich schon mit einer Behörde in Verbindung gesetzt. Ergebnis : erschreckend.


    Falls jemand hier aufdröseln kann, raus damit.


    Hallo Calabaza,
    Literatur wie Flammer/Horak ist meines Wissens immer noch "State of the Art". Wer eventuell noch aktueller sein könnte, wäre Sigmar Berndt von der DGfM (dieser ist über die DGfM-Seite zu erreichen und schreibt auch immer mal etwas in Pilzzeitschriften).
    LG, frohe Ostern und schöne Frühjahrespilzfunde
    Oehrling

    Hier geht es noch um ein anderes Problem als dasjenige, sich selber anhand diverser Literaturquellen und Internetzitaten ein ausgewogenes Urteil zu bilden (und anschließend die Entscheidung zu fällen, SICH SELBER Grubenlorcheln reinzupfeifen oder besser nicht).


    Die Ausgangslage war hier aber so: eine offenbar noch relativ unerfahrene Schwammerlfreundin hat ANDERE Forumsteilnehmer um Rat bezüglich der Essbarkeit/Verwendung der Grubenlorchel gefragt. Jetzt das Problem: wer kann von sich wirklich behaupten, dass er die Faktenlage um die Grubenlorchel so gut überblickt, dass er ANDEREN guten Gewissens zu der Grubenlorchel raten kann? Auch wenn er sie SELBER verzehren würde?


    Bei Steinpilzen, Pfifferlingen, Parasolen & Co. mag dies unproblematisch sein, aber wieviel gesicherte Informationen über den Verzehr von Grubenlorcheln bzw. über dessen Folgen gibt es denn?


    Dass auf der DGfM-Liste so wenig Positiv-Arten draufstehen, hat schon seinen Grund und seine Berechtigung. Wer immer von diesen Empfehlungen abweicht, muss wissen, was er da tut. Es haben sich schon große Mykologen (z. B. Meinhard Moser, Walter Neuhoff) aus Forscherdrang an Pilzen selbst vergiftet.


    Meines Erachtens sollten sich unerfahrene Sammler überhaupt nur an die 10 am leichtesten kenntlichen Pilzarten halten, d. h. die DGfM-Liste ist für unerfahrene Pilzsammler eigentlich noch viel zu lang. Es hilft auch nichts, sich über Internet Ratschläge über die Genießbarkeit bestimmter Pilzarten einzuholen, das ist m. E. viel zu gefährlich, weil man sich vom Ratgeber kein allgemeines Bild (Fachkompetenz, Verantwortungsbewusstsein) machen kann.

    Das ist mMn irgendwas Deformiertes, extrem untypisch Aussehendes (und möglicherweise etwas ganz Häufiges). Leider fällt mir zum angegebenen Fruchtgeruch nichts ein. Wenn das ein Maipilz wäre, hätte er Mehlgeruch, ebenso einer der Frühjahresrötlinge. Auch das Breitblatt kann von oben so aussehen, hätte aber (wie der Name sagt) viel breitere Blätter und ebenfalls keinen Fruchtgeruch. Ein Fruchtgeruch kann dagegen in der Gattung Lepiota vorkommen.
    Wenn du von denen keine Sporen bekommst, hast du nur eine Chance. Nochmal an den Fundort fahren und nachschauen, ob da noch typisch aussehende Exemplare rumstehen... spannend!
    FG Oehrling


    Hallo Tom,


    zwar wiederspreche ich ungern den Stephan aber bei nummer eins sehe ich her den Frühlings Glockenschuppling (Pholiotina aporos),


    Nachdem ich das Bild im Gerhardt angeschaut habe, gebe ich dir und den anderen mit Pholiotina Recht. Leider hat die Anfrage nicht ganz gepasst: Pholiotina aporos hat laut der mir vorliegenden Literatur kein schokoladenbraunes Sporenpulver, wie vom Anfrager behauptet wurde, sondern rostbraunes. Dadurch kam ich auf ein falsches Gleis.
    Freundliche Grüße
    Oehrling

    [quote='oberhofer','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=222281#post222281']
    > Spp-Farbe: schokobraun


    Das könnte dann eine Psathyrella sein. Beringte Psathyrellen unter Erle gibt es sicherlich nicht viele - da müsste mit guter Spezial-Literatur was zu machen sein.



    > eigentlich war ich mir ziemlich sicher, Dachpilz - gar nicht rosa, sondern braun - Und nun?


    Trotzdem Dachpilz, vermutlich der Rehbraune.



    > Bei Nummer 3[/b] hätte ich gern eure Bestätigung: Scheibchenlorchel


    kannst du von mir haben

    Nr. b) dürfte einer der Zapfenrüblinge (Strobilurus spec.) sein
    Nr. c) ist meiner Meinung nach ein Ackerling (Agrocybe spec.), kein Schwefelkopf
    und bei deinen "Stockschwämmchen" wäre ich an deiner Stelle eher vorsichtig - die auf dem Foto könnten zwar möglicherweise welche sein, sähen mir aber nicht typisch genug aus.
    LG Oehrling

    Aber schon die behauptete Tatsache an sich halte ich für zweifelhaft. Morcheln wachsen auch in der Mitte eines Mulchbeetes. Wer was anderes behauptet, sollte einfach die in den letzten Wochen geposteten Internet-Fotos der Reihe nach durchgehen, da gibt es genügend Gegenbeispiele zu sehen.

    stoff
    Die Pilze, die man Morchella vulgaris nennt (je nach Autor als Art, Varietät oder Form) zeichnen sich aus durch:
    - sehr neutral dunkelgraue Farbe fast ohne Gelbtöne im Wabeninneren
    - dazu in der Helligkeit stark kontrastierende, weißliche Rippen, ebenfalls fast ohne Gelbtöne
    - sehr irreguläre Wabenränder (kräuselig, kein "Netz" im eigentlichen Sinne bildend)


    Die von dir gezeigten Pilze sehen wie Morchella esculenta im engen Sinne, mit anderen Worten normal aus.

    Das würde den Vorschlag von Beorn (Cortinarius sp.) unterstützen. Die von dir vorgeschlagene Option des Risspilzes hätte meistens einen irgendwie spermatischen Geruch.

    ... und wenn dir das mit den Morcheln im Garten gefällt, kannst du ja deinen Lieferanten fragen, ob es noch von dem Rindenmulch gibt, das er dir letztes Jahr geliefert hat. Dann tauschst du im Herbst die Schnippsel aus und hast im nächsten Jahr wieder Morcheln. Das funktioniert wirklich, ungelogen!