Hier geht es noch um ein anderes Problem als dasjenige, sich selber anhand diverser Literaturquellen und Internetzitaten ein ausgewogenes Urteil zu bilden (und anschließend die Entscheidung zu fällen, SICH SELBER Grubenlorcheln reinzupfeifen oder besser nicht).
Die Ausgangslage war hier aber so: eine offenbar noch relativ unerfahrene Schwammerlfreundin hat ANDERE Forumsteilnehmer um Rat bezüglich der Essbarkeit/Verwendung der Grubenlorchel gefragt. Jetzt das Problem: wer kann von sich wirklich behaupten, dass er die Faktenlage um die Grubenlorchel so gut überblickt, dass er ANDEREN guten Gewissens zu der Grubenlorchel raten kann? Auch wenn er sie SELBER verzehren würde?
Bei Steinpilzen, Pfifferlingen, Parasolen & Co. mag dies unproblematisch sein, aber wieviel gesicherte Informationen über den Verzehr von Grubenlorcheln bzw. über dessen Folgen gibt es denn?
Dass auf der DGfM-Liste so wenig Positiv-Arten draufstehen, hat schon seinen Grund und seine Berechtigung. Wer immer von diesen Empfehlungen abweicht, muss wissen, was er da tut. Es haben sich schon große Mykologen (z. B. Meinhard Moser, Walter Neuhoff) aus Forscherdrang an Pilzen selbst vergiftet.
Meines Erachtens sollten sich unerfahrene Sammler überhaupt nur an die 10 am leichtesten kenntlichen Pilzarten halten, d. h. die DGfM-Liste ist für unerfahrene Pilzsammler eigentlich noch viel zu lang. Es hilft auch nichts, sich über Internet Ratschläge über die Genießbarkeit bestimmter Pilzarten einzuholen, das ist m. E. viel zu gefährlich, weil man sich vom Ratgeber kein allgemeines Bild (Fachkompetenz, Verantwortungsbewusstsein) machen kann.