Beiträge von Oehrling

    Ich halte Phellodon niger (Schwarzer KS) für ziemlich unwahrscheinlich, denn dieser wäre abgesehen von der Zuwachszone tatsächlich schwarz mit Blaustich, sozusagen schwarz wie die Nacht. Man müsste ein Exemplar mal durchschneiden, dann hätte P. niger eine glänzend schwarze Schnittfläche. Ist diese dagegen nur braungrau, handelt es sich um ein anderes Phellodon. Von den äußerlich sichtbaren Farben her würde jedenfalls Phellodon connatum gut hinkommen.


    Ein Hydnellum mit diesen Außenfarben würde entweder stark nach Mädesüß (Leukoplast) riechen oder im Anschnitt blaue und orangefarbige Zonen aufweisen.

    Bei diesem könntest du eine kleine vorhandene Chance nutzen: ein kleines Stück des Pilzes kauen und den Saft schlucken (keine Angst, es gibt keine giftigen Stachelinge!). Wenn es darauf im Hals stark zu kratzen anfängt, ist es Hydnellum peckii.

    Die geringe Größe von 4 - 5 cm spricht gegen einen Apfeltäubling. Bei diesem handelt es sich um einen ziemlich stattlichen Pilz, dessen Hutbreite ca. 12 bis 15 cm beträgt.


    Wenn du dich für Täublinge interessierst und welche bestimmt haben willst, könntest du zu einem örtlichen Pilzberater gehen. In der Gegend um Horb dürfte es einige geben, die Adressen kann man unter http://www.dgfm-ev.de abfragen.

    Puh, das sind Aufgaben, die du da stellst...
    Die Hutfarbe (weinrot mit Tendenz zu violett) sieht nicht nach Apfeltäubling aus, der immer ein warmes Rot mit Gelbtendenz hat. Leider gibt es sonst von dir keinerlei Angaben, die weiterbringen könnten:
    - wo gewachsen (Waldart, Baumpartner)?
    - großer, mittelgroßer oder kleiner Täubling?
    - Sporenpulverfarbe?
    - ganz mild oder auf der Zunge leicht prickelnd?
    - Fleischverfärbungen?
    Ein solches Rot hat z. B. der bei Birke wachsende Verblassende Täubling (Russula exalbicans). Der wäre allerdings nicht ganz mild, sondern "prickelnd". Ohne weitere Angaben ist das allerdings nur geraten.


    Immerhin stimmt, dass es ein Täubling ist, und wenn Täublinge mild schmecken, sind sie nach herrschender Meinung essbar (Essfreigabe kann via Internet leider nicht erteilt werden).

    [quote='Nonntal1','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=235191#post235191']
    > 2. Pilz - aber welcher?
    im Moos gewachsen, sehr festes Fruchfleisch


    evtl. Abortiporus biennis;
    falls auf der Unterseite Stacheln vorhanden, dann kein Abortiporus, sondern Hydnellum aurantiacum (Weißorangefarbiger KS)


    > 4. Schmetterlingstramete?
    auf einer Wurzel bzw. einem Fichtenzapfen im Moos gewachsen


    sieht nach einem Korkstacheling aus, evtl. Hydnellum concrescens (Gezonter KS) oder Hydnellum auratile (Orangefarbiger KS)


    > 5. Schwarzer Duftstacheling


    mMn korrekt!



    > 8. Wolliger Milchling?


    Möglich, aber muss nicht sein. Hatte der Milch?


    Beim Reifpilz hängst du richtig! :thumbup:
    Und ich suche und suche den und finde ihn nicht.
    Dabei ist der doch eigentlich nicht selten. Und geeignete Habitate gibt's hier auch.


    Odenwald, saurer Fichtenforst mit ganz dick Moos und fruchtenden Heidelbeeren drin. Da, wo auch gern Nadelwald-Pfifferlinge und Sandröhrlinge stehen.
    Im Sommer, Juli bis August, sollten also bald welche kommen.


    Ein paar kleine Hinweise zur Geschmacksprobe: Niemand stirbt daran, wenn es richtig gemacht wird. Auch nicht bei einem Knolli.


    ...


    Selbst bei einem Grünen Knollenblätterpilz ist die Menge an Gift, die dabei über die Schleimhäute aufgenommen wird, so gering, daß sie generell keine Probleme verursacht.


    Weißt du das so sicher, dass du es mit deinem Namen versehen über das Internet postest?


    Klar bleibt es jedem selbst überlassen, wie er sich zu dieser Problematik äußert. Ich meine aber, meine eigene Meinung dagegenstellen zu sollen:
    Bei Grünen Knollenblätterpilzen soll man niemals einen Geschmackstest machen!
    Ebenso bei Schleierlingen mit gelbem oder orangenem Fleisch, und ebenso bei Gifthäublingen.


    Grund: nicht nur wegen der möglichen Organschädigungen, sondern bei den vorgenannten Arten sind Geschmacksteste auch vollkommen ziel- und damit sinnlos.


    Geschmacksteste bringen was bei:
    Gallenröhrling vs. Steinpilz
    Wurzelnder Bitterröhrling vs. Silberröhrling
    Grünblättriger vs. Rauchblättriger Schwefelkopf
    Täublingen
    Milchlingen
    Stachelingen
    Stielporlingen der Gattungen Albatrellus und Boletopsis
    Ritterlingen (Vorsicht: in dieser Gattung gibt es magen-darm-giftige Arten, also Kostprobe restlos ausspucken!)


    Unbedingte Voraussetzung für die Anwendung von Geschmackstesten ist, dass ihr die fragliche Gattung zu 100 % sicher erkannt habt. Von Einfach-mal-so-Geschmackstesten, etwa um Gattungen herauszufinden, soll man unbedingt die Finger lassen. Nicht, dass der gegenteilige Eindruck hier rüber kommt.

    Nr. 1: sieht mir wie einer der Erdritterlinge aus; der Lamellenansatz ist nicht gut zu erkennen, daher könnte es auch ein Freiblättler ( zuehli) sein
    Nr. 2: aus diesem Gebröckel ist überhaupt nichts zu erkennen; gibt es eine Ganzaufnahme dieses Pilzes?
    Nr. 3: Südlicher Schüppling wäre möglich (ausdrücklich: möglich!), der Baumstumpf müsste dann Pappel sein

    Hallo Erebus,
    du warst in Mühlbach und an der Frankenwarte? Gab es dort auch Risspilze? Ich habe nämlich grad tierische Lust auf Risspilze.
    FG Oehrling

    Das dürfte schon ein Risspilz sein. Im Zweifelsfall lässt man ihn aussporen, und dann sieht man ja, ob das Spp hell oder dunkel ist.


    Aber dann geht es los:
    Bevor du dich überhaupt ans Mikroskop setzt, musst du folgende Merkmale erheben:
    - Fundort (hast du getan!)
    - Größe (im Angebot: groß, mittel und klein, jeweils bezogen auf die übliche Risspilzgröße)
    - Stiel knollig oder nicht (hast du getan!)
    - Geruch (im Angebot: geruchlos-banal, spermatisch, aufdringlich-süßlich-parfümiert oder anders) (hast du getan: Fensterkitt!)
    - Velum zwischen Hut und Stiel vorhanden oder nicht (lässt sich oft an alten Pilzen nicht mehr prüfen; am besten geht das bei einer Kollektion aus jungen und alten Pilzen!)
    - Huthautstruktur (im Angebot: filzig-wollig, sparrig-schuppig, striat, glatt)


    Danach geht es ans Mikroskop:
    - Sporenform und -größe
    - Anwesenheit und Form der Zystiden an Lamellenschneide, Lamellenfläche und Stielrinde


    Und danach geht es ans Wälzen von Literatur:
    Bücher wie Handbuch für Pilzsammler, aber auch Pilze der Schweiz, machen da ganz schnell schlapp.


    Geschätzter Zeitbedarf für einen solchen Pilz: 6 Stunden. Ohne Erfolgsgarantie.


    Man sollte sich also gut überlegen, ob man bei einem Risspilz wirklich genau wissen will, um welche Art es sich handelt. Inocybe rimosa ist es vermutlich nicht: keine striate Huthaut, kein Olivgrünschimmer in den Lamellen. Vielleicht erkennt ja Ditte ihn.

    1) bis 3) ist offenbar dieselbe Art wie die kleinen Cortinariusse aus dem Parallelthread: Cortinarius variicolor - bei diesen bin ich mir jetzt ziemlich sicher. Wenn du eine scharfe Lauge zur Hand hast, mach doch mal den "Gelb"-Test.


    4) bis 6) ist ein Risspilz - vielleicht erkennt ihn Ditte zufällig, aber sonst gilt: ohne M geht nichts.

    Nr. 8/9:
    Der Vorschlag Weißstieliger Ledertäubling (Russula romellii) gefällt mir aus zwei Gründen nicht gut: zum einen handelt es sich bei ihm um einen ziemlich groß werdenden Täubling, hat etwa die Größe eines Frauentäublings, außerdem wächst er im mineralreichen, leicht wärmeliebenden Laubwald unter Buche, dagegen nicht in einem typischen Nadelwald. Das durchgeschnittene Exemplar hat in der Hutmitte einen Buckel, da rate ich mutig, d. h. ohne überhaupt richtig die Hutoberfläche gesehen zu haben, Russula amara (Buckeltäubling).
    Bei diesem wäre die Huthaut dunkel weinrot, glatt bis glänzend und bitter schmeckend (!), während der Rest des Pilzes mild ist. Und er hat die Kiefer als Mykorrhizapartner.


    Nr. 18/19:
    Das könnte Cortinarius variicolor (Erdigriechender Schleimkopf) sein. Er würde dann streng nach Rote Beete riechen (im Buch steht: erdig-staubig). Außerdem ergäbe 20%ige Kalilauge auf das Fleisch geschmiert einen braunen Fleck mit leicht gelber Randzone, wenn nicht sogar einen ganz gelben Fleck.


    [Wer hat die denn da so eingepfercht? :D


    Das wird jedes Jahr so gemacht. Damit wird das zu so einer Art Freilichtmuseum bzw. Live-Pilzausstellung. Es dürfte die meistfotografierte Fundstelle Deutschlands sein.


    Am Wochenende sieht man die verschiedensten Leutchen, aus bis zu 500 km Entfernung angereist, auf dem Bauch herumkrabbeln und Fotos machen. Nach zwei Wochen ist das Spektakel dann vorbei, bis zum nächsten Sommer. Ich selber habe das auch schon mal mitgemacht.


    Dank Rudis Initiative wird nicht nur dieser Platz eingezäunt, sondern es kommen auch keine Weißkittel mit Selbstumarmungsjacke angerannt, um die besagten Leutchen festzunageln. Und es darf nur derjenige fotografieren, der vorher eine Prise Schnupftabak genommen hat.

    zu den Namen:
    die Mehrzahl von Russula ist (grammatikalisch korrekt) Russulae, eingedeutscht könnte es auch Russulen heißen;
    es heißt Boletus calopus (griechisch "calo" = schön, "pus" = Fuß), nicht colopus;


    zum Silberröhrlingsfund:
    Herzlichen Glückwunsch!

    Wahrscheinlich gibt es nur eine Lösung: du musst in deiner Gegend einen guten Pilzkenner finden, der Cantharellus friesii schon einmal gesehen hat und die Art beurteilen kann. In den Niederlanden gibt es einige sehr gute Pilzkenner, z. B. Henk Huijser oder Gerrit Keizer. Im belgischen Gand (Gent) arbeitet Annemie Verbeken.
    Die Mühe würde sich lohnen, denn Cantharellus friesii dürfte in den Niederlanden äußerst selten sein.

    Das ist etwas aus der Gegend des Bluttäublings (R. sanguinea). R. luteotacta hätte reinweißes Sporenpulver und außerdem nicht einen so stark rosafarbenen Stiel, daher glaube ich das eher nicht. R. persicina wäre ebenfalls möglich. Man sieht ockergelbliche Flecken auf dem Hut, das spräche eher gegen die strikt monochrome sanguinea und für persicina. Aber letztlich braucht man das Mikroskop, wenn es eindeutig bis auf die Art gehen soll.

    Grundsätzlich sollte man vom Aussehen und vom Geruch aus dem Wald nur das mitnehmen, das man in einem Supermarkt auch für teuer Geld kaufen würde. Schließlich leben wir nicht in einer Nachkriegsphase.

    Da der Wurzelnde Bitterröhrling lange nicht so bitter schmeckt wie ein Gallenröhrling, reicht in diesem Fall eine Leckprobe nicht aus. Stattdessen muss man ein kleines Stück eine halbe Minute lang kauen, und nicht nur an der Zungenspitze. Unsere Geschmacksknospen für Bitter sitzen auf der Zungenmitte.


    Ich weiß zwar nicht, wo du wohnst, aber in unserer Gegend sind Wurzelnde Bitterröhrlinge überhaupt nicht selten. Sie werden nur selten beachtet, weil die Leute im Juli keine Pilze sammeln gehen.

    Aufgrund der Angaben kann man nur Tipps loslassen:
    links: vermutlich ein Risspilz; könnte das vielleicht gar der Ziegelrote Risspilz sein?
    Mitte: Pilz mit rosa Lamellen; falls Freiblättler, dann Dachpilz oder Scheidling; dazu müsste man den Pilz der Länge nach durchschneiden und schauen, ob die Lamellen frei oder angewachsen sind
    rechts: vermutlich der Schwärzende Saftling

    @hannie
    Habitus und "Lamellenhaltung" (Leistenhaltung?) stimmen beide für Cantharellus friesii, auch die büschelige Wuchsweise habe ich selbst so schon gesehen, auf deinem Foto kommen die Pilze aber zu gelb daher. Ist das Foto wirklich farbecht?
    Noch eine andere Frage: wo wurde das Foto aufgenommen?


    - Bemerkenswert ist die "var. tigrinis Bon" mit stark genattertem Stiel und deutlich ovalen Sporen.


    Hallo Gerd, mit diesem Hinweis hast du mir sehr geholfen bezüglich eines für mich nicht bestimmbaren Fundes aus dem Frühsommer. Den hatte ich zunächst für einen Grünen Knolli mit abgefallenem Ring gehalten, aber da waren noch diese deutlich ellipsoiden (oder ovalen) Sporen...
    Besten Dank.


    Der ursprüngliche Bestimmungsvorschlag ist nach den späteren Ergänzungen nun wohl hinfällig,


    Nein, ist er nicht. Niemand hat ihn widerlegt.


    Das Problem besteht freilich darin, dass sich der Anfrager an der Stelle, an der es interessant wird, aus dem Dialog ausklinkt - und z. B. einfach nicht das Merkmal nennt, das ihn zu seinem Vorschlag geleitet hat. Somit kann diese Anfrage nicht zufriedenstellend und schon gar nicht abschließend beantwortet werden. Immerhin kam heraus, dass der Wanderer sich auf irgendwelche Ähnlichkeitsvergleiche im Internet eingelassen hat, was selbstverständlich wenig zielführend ist.