Hallo Leute,
neben sehr vielen Totentrompeten und Grauen Leistlingen fand ich vorgestern und heute einige interessante Cortinarien und Milchlinge, die ich in aller Schnelle und Kürze einstellen möchte.
1) Cortinarius rufoolivaceus (Olivroter Klumpfuß)
2) Cortinarius anserinus (Buchen-Klumpfuß)
3) Cortinarius cinnabarinus (Zinnoberroter Wasserkopf)
4) Cortinarius fulvocitrinus (deutscher Name??)
5) Cortinarius barbatus (Kristall-Schleimfuß)
6) Lactarius fluens (deutscher Name??)
Beiträge von Oehrling
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Nr. 2 könnte ein Rübling aus der Gattung Rhodocollybia sein, bei Nr. 3 sollte man mit Rhodocybe gemina (Würziger Tellerling) vergleichen.
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Hallo Emil,
erstmal vielen Dank für den schönen Bericht. Aber bist du dir mit der Macrolepiota excoriata sicher? Ich kenne diese mit Hutpapille. Für mich sieht das nach einer Champignonart oder einem Leucoagaricus aus.Edit: Ich habe gerade gesehen, das Thema wurde schon neulich durchdiskutiert. Dieses Fass möchte ich selbstverständlich nicht wieder aufmachen. Also gut: Macrolepiota excoriata.
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MMn kommt auch Lepiota lilacea in Frage, aufgrund des braunberindeten Stielringes.
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Wenn das Rhizopogon obtextus oder eine andere Rhizopogon-Art sein soll (was durchaus sein kann), müssten auf der Oberfläche feine rötlichbraune Äderchen zu sehen sein, zumindest im Wurzelbereich. Lies außerdem nach, ob Rhizopogon obtextus überhaupt bei Fichte vorkommen kann, ich habe sie jedenfalls immer bei Kiefer gefunden. Aber spannend sind deine Trüffeln allemal.
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Aus meiner Sicht stimmt alles.
Du scheinst dich ziemlich gut auszukennen. Deine Fotos mögen zwar nicht besonders ästhetisch wirken, aber anscheinend kennst du die Details, die auf das analytische Foto einer bestimmten Art draufgehören. Warst du schon bei Lehrexkursionen oder ähnlichen Veranstaltungen dabei?
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Die Frage ist doch welchen Anspruch man an sich selbst hat und wieviel Zeit man für sein Hobby erübrigen möchte.
Sich mehr als 5 Stunden mit einem Pilz zu beschäftigen ist für mich vollkommene Zeitverschwendung.
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Insgesamt habe ich das Gefühl den gesamten Weltschmerz von Bestimmern abbekommen zu haben die ständig mit unqualifizierten Anfragen konfrontiert werden.
Nix für ungut und viele liebe Grüße
ReinhardFür mich klingt das alles nicht wie echtes Hobby mit echtem Weiterbildungs-Interesse, sondern nach "lass die anderen mal schaffen und mir die Pilze bestimmen, die haben genug Zeit". Du willst doch was von uns, nicht umgekehrt. Zumindest ich werde deine Anfragen nicht mehr beantworten, was Pablo machen wird, ist seine Sache.
Nix für ungut zurück,
Oehrling -
Da es recht warm ist und nur wenig geregnet hat könnte ich mir vorstellen dass die Pilze bei uns derzeit eine Pause einlegen.Das kann wohl nur jemand sagen, der in letzter Zeit nicht mehr im Wald war. Letzten Samstag beim Hessenpark Neu-Anspach war das genaue Gegenteil der Fall: Pilze zum Drüberstolpern.
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Ist Inocybe cincinnata das, was im STANGL Inocybe phaeocomis genannt wird? Und wenn ja, was ist der Grund, dass man von diesem Namen weggekommen ist?
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Pilz Nr. 1 ist ein Cortinarius, und da er einen glatten Hut, einen trockenen Stiel und einen knolligen Fuß hat, gehört er zu den Klumpfüßen (Phlegmacium). Leider ist er schon so alt, dass er seine ursprüngliche Farbe nicht mehr hat, daher ist er allein aufgrund von Fotos nicht mehr bestimmbar. Phlegmacien ändern beim Altern ihre ursprünglichen Farben sehr stark, d. h. sie werden alle irgendwie rostbräunlich.
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Ohne Essfreigabe und sonstige Gewähr: da gehe ich mit.
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1) Bei Buchen sollst du suchen.
2) Der Boden sollte mineralreich sein, aber nicht der typische krasse trockene krümelige Kalkboden des Cephalanthero- oder Lathryo-Fagetums mit Kalksteinbröckchen drin. Es braucht schon auch etwas Humus. Diesen Waldtyp könnte man als Waldmeister-Buchenwald bezeichnen, eventuell auch als Haargersten-Buchenwald.
3) Hanglagen sind von Vorteil, weil da die Humus- und Laubschicht nicht so dick ist. Trompeten mögen keinen dicken Laubmull, sondern eher nackte Erde.
4) Typische Begleitpilze der Totentrompete sind (ja, ich weiß, die muss man erstmal kennen!):
- Cortinarius bolaris (Rotschuppiger Raukopf)
- Cortinarius vibratilis (Bitterster Schleimfuß)
- Cortinarius largus (Blasser Schleimkopf)
- Cortinarius anserinus (Buchen-Klumpfuß)
- Cortinarius torvus (Wohlriechender Gürtelfuß)
- Tricholoma sciodes (Schärflicher Ritterling)
- Hygrophorus penarius (Trockener Schneckling)
- Hygrophorus eburneus (Elfenbeinschneckling)
- Otidea onotica (Eselsohr)
- Ramaria botrytis (Hahnenkamm)
5) Ich habe heute eine schöne Menge Totentrompeten gefunden. Nachher wollte ich den "Beifang" dieser Stelle als Fotostrecke zeigen.Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
FG Oehrling
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Leider haben wir sie, weil die Zeit schon drängte, weder sichergestellt noch fotografiert. Da es ganz junge waren, konnte man nicht einmal den Ring beurteilen. Die Pilze werden daher unbestimmt bleiben.
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Alle Hutpilze mit Röhren, die nicht bitter schmecken, sind essbar,Echt? Was ist mit dem Satanspilz und seinen Verwandten?
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Ich gönne euch euren Agaricus benesii, ist ja gar keine Frage. In GPBW Band 5 wird allerdings behauptet, dass dies eine kalkliebende Art sei, die vorwiegend auf der Schwäbischen Alb und anderen Kalkgebieten in Baden-Württemberg vorkäme. Unser Fundgebiet lag allerdings nicht über Kalkboden. Ich habe am Samstag auch keine typischen Kalkzeigerpilze gesehen, stattdessen jede Menge Säurezeigerpilze (z. B. Reifpilz, Porphyrbrauner Wulstling, Kuhroter Milchling, Falscher Pfifferling...). Agaricus benesii wäre für das begangene Habitat also eher unüblich.
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Ich habe auch noch ein paar Fotos beizusteuern.
Bild 1: Sunbeam beim Fotografieren des Albinos
Bild 2: Der Albino-Röhrling. Ich halte mittlerweile einen Butterpilz für wahrscheinlicher als einen Goldröhrling, da das Velum doch sehr zottelig war. Also Pablo, warte mal noch ein bisschen ab mit der Neuveröffentlichung. Außerdem muss die auf Lateinisch sein.
Bild 3: Das versprochene Phlegmacium, das ich mittlerweile als Cortinarius balteatoalbus bestimmt habe. Auf dem Bild sieht man die Farbreaktionen mit Guajak (augenblicklich) und KOH 20 % (das Gelb war viel leuchtender, kommt aber beim Kunstlicht nicht wirklich raus), d. h. wir befinden uns in der Variicolores-Sektion. Mit dieser geringen Fruchtkörpergröße, der für ein Phlegmacium ungewöhnlich trockenen Hutoberfläche, den tonblassen Lamellen und der starken Neigung zur Braunfleckigkeit bleibt keine andere Art übrig. -
Gibt es denn keine Pilzsucher in meiner Gegend, die nem Anfänger helfen möchten ? LG - GinnyKeine Panik, Ginny, die sind dieses Wochenende alle im Wald. Unter der Woche wird dir schon jemand antworten.
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Hallo liebe Teilnehmer,
hier sind ganz auf die Schnelle ein paar Bestimmungsergebnisse. Bestimmt kommt zu der Exkursion noch ein Bericht nach, da könnte ich mich dann ausführlicher äußern.@Rhiannon & Noriana
zu den seltsamen Champignons kurz vor dem Parkplatz:
In Großpilze Baden-Württembergs Band 5 ist zu Agaricus silvaticus (also unserem heute oft gefundenen Kleinen Waldchampignon) noch eine var. pallidus angegeben, die sich vom "gewöhnlichen" Agaricus silvaticus durch (Zitat) "fast weißen Hut" unterscheidet, ansonsten aber die gleichen Merkmale hat (v. a. das extrem starke Röten). MMn können wir den Pilz so ablegen: Agaricus silvaticus var. pallidus, er wäre also essbar gewesenzu den blauen Cortinarien:
möglicherweise war das doch alles Cortinarius largus; die KOH-Reaktion war auf jedem Exemplar gleich (bräunlich mit gelbem Rand); die violettblaue Zone in der Stielknolle, auf die in GPBW 5 ausdrücklich hingewiesen wird, zeigte sich ebenfalls bei jedem einzelnen Exemplar. In meinem Auto machte sich jedoch später am Tag ein auffallend staubig-erdiger Geruch breit, was darauf hindeutet, dass doch zumindest ein Cortinarius variicolor bzw. die Laubwaldvariation var. nemorensis dabei war, welche eine ähnliche KOH-Reaktion hat. Auch hat das Jungexemplar mittlerweile seine Hutfarbe von blauviolett auf rotviolett geändert, was zu C. variicolor/nemorensis passen könnte. Zum Mikroskopieren komme ich allerdings heute Abend nicht mehr.zu einem weiteren Phlegmacium (klein, unauffällig ockerbraun):
das ging offenbar im allgemeinen Pilzrausch ein bisschen unter, ist aber wohl was ziemlich Seltenes, für mich ein weiterer persönlicher Erstfund: Cortinarius balteatoalbus; Foto folgt morgen nach -
Hallo Uliko,
hier kommt noch ein etwas verspäteter Senf von mir (falls du noch nicht genug hast).Kein guter Pilzkenner sucht seine Esspilze, indem er mitten im Wald über allgemeine Regeln zu Esspilzen grübelt ("so oder vielleicht so, wie war das doch gleich noch...?", sondern indem er die Pilze, die er zum Essen sammelt, genau kennt und sein Wissen über diese Pilze anwendet.
Daher habe ich nur ein paar "Anti"-Regeln für dich:
Stets Finger weg lassen zumindest von solchen Pilzen:
- mit leuchtend gelben, grünen oder orangefarbigen Lamellen
- die nach Rettich, Kartoffeln oder Honig oder sonstwie unangenehm riechen
- die an der Stielbasis Hautlappen haben
- mit weißen Hüten und gleichzeitig weißen Lamellen
- die bitter oder scharf schmecken
- die so schlecht aussehen, dass man sie im Supermarkt nicht kaufen würde, wenn sie dort angeboten würdenSelbstverständlich bedeuten diese Regeln nicht, dass man daraus Umkehrschlüsse ziehen darf. Es gibt auch nach dem Durchgehen dieser Regeln noch genügend andere Giftpilze.
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Dauert die Verfärbung sehr lange oder tritt sie nicht immer auf?Also ich persönlich sehe auf deinem Bild deutlich Graugrün-Verfärbungen des Fleisches, oder täuscht die Beleuchtung?
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MMn sind die einfach nur von der Trockenheit ausgebleicht.
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#2 müsste Lactarius sanguifluus sein, #4 Lactarius blennius. Goldflüssiger Milchling passt wohl auch, was sollte es anderes sein? Die anderen kann ich von den Fotos her nicht erkennen.
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Ich wünsche dir viel Erfolg in der Welt der Inocyben und habe hier noch eine interessante Seite für dich: http://www.inocybe.org
Sie wird betrieben von der auch hier im Forum aktiven Risspilz-Spezialistin Ditte Bandini. -
[quote='abeja','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=246873#post246873']
> überall Risspilze - ach ja, ich weiß ja, eigentlich nur mit Mikro...Nee, muss nicht unbedingt sein. Schau einfach, dass du allein optisch herausstechende Risspilze erwischst, also nicht unbedingt die ockergelben oder haselbraunen, und vor allem ein Buch verwendest, in dem wirklich alle drin sind und nicht bloß 20 %.
> Wie stark muss man eigentlich das Merkmal "am Stiel - nur an Spitze - oder überall - bereift" bewerten? STARK, nehme ich an.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass man ca. 12 bis 15 Bestimmungskriterien hat, die alle irgendwie gleichgewichtig sind und dass man alle Merkmale im Gesamtzusammenhang würdigen muss, d. h. stimmt irgendwo ein Geruch, eine Zystidenform oder eine Sporengröße nicht, ist das noch kein Anlass, eine bestimmte Art auszuschließen, wenn alles andere passt. 100% perfekte Lehrbuch-Risspilze findet man möglicherweise gar nicht.
> Ich hatte 2013 an Inocybe geophylla gedacht,
ABER: der Stiel ist komplett bereift (I. geophylla soll nur an Spitze bereift sein und auf saurem Boden wachsen/ oder nach anderen Quellen auf allen Böden (?)).Vor allem hat I. geophylla eine andere Hutoberflächenstruktur (seidig und aus der Ferne betrachtet fast glatt statt filzig-wollig).
> Wenn man von der Bereifung ausgeht und sich dann die Kollektion von 2014 ansieht, vor allem den ganz jungen Pilz (vorausgesetzt, es handelt sich um die gleiche Art...)
dann komme ich jetzt auf den Wolligfädigen Risspilz, Inocybe sindoniaWenn du nicht die Form der Sporen und Zystiden kennst, brauchst du dir über Bereifung noch keine Gedanken zu machen. Das kommt im Schlüssel erst später.
> Zum Vergleich habe ich jetzt nochmal Inocybe cookei gefunden.
Da bin ich mir relativ sicher. Diese waren dort im letzten Jahr am gleichen Standort und mein damaliger Fund ist von Ulla mikroskopiert worden.Ja, Inocybe cookei passt mit seiner deutlichen Stielknolle und dem konischen Hut schon makroskopisch gut.
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Neulich hier im Forum, das war doch schon mal nicht schlecht, als jemand in einem rothütigen Trichterling oder Milchling partout einen Pfifferling sehen wollte.
Aus meiner Beraterpraxis kenne ich folgendes:
- Champignons mit Knollenblätterpilz
- Mairitterling mit Tigerritterling
- Flaschenbovist mit Pantherpilz/Fliegenpilz
- Grüntäubling mit Grünem Knollenblätterpilz
- Goldröhrling mit gelbhütigem Phlegmacium (z. B. Dottergelber Klumpfuß)
- Trompetenpfifferling mit Gallertkäppchen