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> Ich denke es sollten alle Reaktionen selbst durchgeführt werden, auch die die in der Literatur bereits beschrieben sind und auch bei "banalen" Arten.
Da gebe ich dir recht - wer makroskopische Chemie-Reaktionen in seine Bestimmungsarbeit mit einbezieht, kommt nicht umhin, das Geschäft erst mal von der Pike auf zu lernen. Ein Beispiel: die Schaeffersche Kreuzungsreaktion. Wer die zum Bestimmen verwendet, muss erst ein paar mal direkt am Objekt getestet haben, wie "Schaeffer-positiv" überhaupt auszusehen hat. Von "Eisensulfat-positiv" und "Guajak-positiv" bei Täublingen und Ähnlichen ganz zu schweigen. Es ist ja nicht so, dass man Reagenzien auf den Pilz schmiert, und daraufhin ein Artnamensschild zum Vorschein kommt. Auch sollte man z. B. die äußeren Bedingungen kennen, unter denen die Guajak-Reaktion unzuverlässige Ergebnisse liefert.
> Hat z.B. schon mal jemand untersucht wie ein Schopftintling auf Eisensulfat reagiert?![]()
Wozu sollte man das tun? Der Schopftintling ist doch ganz ohne Chemie erkennbar, und völlig sinnlos sollte der Einsatz von Chemikalien aus Umweltschutzgründen nicht sein.
> Ich hab die Befürchtung, dass wir das Rad mit dem Projekt "neu erfinden".
> Was spricht da gegen?![]()
Die Menge an sinnloser (oft erst nachträglich als solche feststellbar!) Arbeit, die damit verbunden ist. Schließlich will man ja irgendwann nochmal in die Pilze. Es muss klar gesagt werden, dass solche Listen, wie du sie erstellen willst, gattungsbezogen schon existieren. Jeder, der will, kann sie in guter Fachliteratur nachlesen oder bei Gattungsseminaren und Arbeitstagungen diskutieren.
Generell ist es zwar schon so, dass bei Pilzen noch nicht alles erforscht ist, aber in 300 Jahren ernsthaft betriebener Pilzforschung doch Etliches.
> Ein berechtigter Einwand, doch genau das möchte ich nicht, das ganze soll ein möglichst umfassendes Ergebnis liefern.
Ich wünsche dir, dass du genügend Mithelfer findest und das Projekt nicht nach 3 Monaten Anlaufzeit und viel hochmotivierter Anschub-Arbeit einstampfen musst. Vielleicht geht es ja auch eine Nummer kleiner - Gattung für Gattung. Bei einer so großen Aufgabe, die man sich selber stellt, ist es wichtig, dass man sie erstmal kleinhackt und in Arbeitspakete zerlegt.
FG
Oehrling
Beiträge von Oehrling
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Hallo Björn,
besten Dank für deine Initiative. Es wäre toll, wenn in dieser Hinsicht etwas auf die Beine gestellt würde. Nur ob sich das mit den selbst gemachten Versuchen so darstellen lässt? Viele Pilze sind so selten, dass man schon oft auf das angewiesen ist, was in der schlauen Literatur (die ist ja wirklich schlau!) steht.
An wichtigen Reagenzien würde ich noch Ammoniak, Anilin und Formalin ergänzen, dann wäre die Tabelle aus meiner Sicht vollständig.
FG
Oehrling -
Bestimmt kommt dort auch Cortinarius talus vor, der ist nicht wirklich selten.
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kann mir jemand sagen, wo es im Schönbuch bzw. Großraum Stuttgart ein gutes Pilzgebiet (am wichtigsten Pfifferlinge, Steinpilze und Maronen wären auch cool) gibt?
Hallo,
der Schönbuch IST ein gutes Pilzgebiet. Es gibt dort hunderte Ecken mit Pfifferlingen. Du musst nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein...
Jetzt Spaß beiseite: Pfifferlinge findest du z. B. nördlich/nordwestlich des Klosters Bebenhausen bei Tübingen, an den Hängen des Ochsenbachtales. Eine gute Steinpilzstelle wäre der Waldspielplatz westlich des Ortes Walddorfhäslach. Man fährt in den Wald rein, und ca. 500 m weiter ist rechts ein großer Wanderparkplatz. Von da aus läufst du Richtung Waldspielplatz.
Noch mehr Pfifferlinge kannst du finden, wenn du von Stuttgart aus in den Nordschwarzwald fährst (Oberreichenbach, Würzbach, Agenbach... ). Das ist in einer halben Stunde gefahren, und man kann da zur geeigneten Zeit Waschkörbe voll finden.
FG
Oehrling -
Hallo pilzmade,
C. Talus ist nicht so gelbbraun, sondern mehr orangebraun. Das Velum auf dem Hut ist auch im Allgemeinen nicht flockig, sondern seidig und über den Hut einigermaßen gleichverteilt. Außerdem hat C. talus in meinen Augen eine deutlich striate Huthaut (d. h. mit winzigen Äderchen, die radial von der Hutmitte in Richtung Hutrand laufen). Ich habe ein Bild junger C. talus angefügt, bei dem ich mit der Darstellung der Original-Hutfarbe zufrieden war.
FG
Oehrling -
Tja,
dann ist dies wohl ein Fall, bei dem das berühmte "M" hermüsste.
FG
Oehrling -
Hallo Dieter,
ich habe im HEILMANN-CLAUSEN (FNE2, 1998) eine weitere Art des lehmig-kalkigen Laubwaldes ausfindig gemacht, die in Betracht käme: L. violascens. Dieser Pilz wird mit der Hutfarbe "dark greyish buff", also dunkel grauocker beschrieben. Dein Pilzfund passt zu dieser Hutfarbe besser als zu dem Cremegelb von L. flavidus. Die Hutoberfläche von L. violascens wird mit "viscid", also schmierig angegeben, das ist weniger als das für L. uvidus angegebene "glutinous", also schleimig, und entspricht in etwa dem, was man auf deinen Fotos erkennen kann.
Jetzt kommt das große Problem: L. violascens wird an vielen Stellen in Büchern und im Internet falsch abgebildet. Wenn du dir z. B. die Bilderserie anschaust, die Google anbietet, sind da sicherlich auch ein paar L. violascens dabei, um es wohlwollend auszudrücken, aber halt auch viele L. luridus und L. uvidus. Die einzige Literaturquelle, die ich in dieser Frage für vollständig vertrauenswürdig halte, ist HEILMANN-CLAUSEN. Dort wird L. violascens von L. uvidus makroskopisch durch die eben nicht schleimige, sondern nur leicht schmierige Hutoberfläche unterschieden, und L. violascens von L. luridus durch die Stärke der Violettverfärbung des Fleisches nach Anschnitt (L. violascens stark, L. luridus schwach). Die Violettverfärbung deines Fundes würde ich als stark bezeichnen, was dann auf L. violascens hindeuten würde.
Mikroskopisch wären die Sporenornamente bei L. violascens um einiges höher als bei L. uvidus, sodass man den Artunterschied auch an der Sporenornamentation fest machen könnte.
FG
Oehrling -
Hallo Ingo,
DieterB hat die Hutfarbe als hellbraun bezeichnet, das passt für L. flavidus natürlich nicht gut. Ich hatte den Farben auf den Fotos zu wenig vertraut und sie als zu trist eingeschätzt.
L. flavidus ist definitiv gelb, da hast du recht. Aber L. uvidus ist das in meinen Augen trotzdem nicht.
FG
Oehrling -
Hallo ihr beiden,
ich finde nicht, dass das ein Volltreffer ist. Denn Lactarius uvidus hat normalerweise einen dickschleimig überzogenen Hut. Außerdem kenne ich diesen Milchling aus dem Schwarzwald, etwa da, wo er am schwärzesten ist, aus dem sauren Fichtenwald im Moos. Daher möchte ich Zweifel anmelden.
Stattdessen würde ich Lactarius flavidus Boudier vorschlagen, der keineswegs nur unter Birke, sondern lt. HEILMANN-CLAUSEN/VERBEKEN/VESTERHOLT (1998) in kalkig-lehmigen Laubwäldern unter allen möglichen Baumarten (Buche, Eiche, Hainbuche) stehen kann und z. B. in den wärmeliebenden, kalkigen Eichen-Hainbuchenwäldern des Thüringer Beckens ziemlich häufig ist, also zu dem von DieterB angegebenen Habitat viel besser passt.
Bei der angegebenen Bilderserie ist auch nicht alles Lactarius uvidus, da sind auch Lactarius luridus (Bild 4) und Lactarius flavidus (Bild 7) und möglicherweise noch andere Arten dazwischen gerutscht. Lactarius uvidus sind nur die hellgraubraunen Pilze, die vor Hutschleim glänzen, z. B. auf Bild 3. Die Pilze, die DieterBs Fund am ähnlichsten sehen, sind auf Bild 7, und die sind in meinen Augen nassgeregnete Lactarius flavidus.
FG
Oehrling -
Von mir auch noch eine Gratulation zu der erfolgreichen Exkursion und zu den schönen Funden!
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Jemand, der anfängt sich mit Pilzen zu beschäftigen, geht doch nicht strikt auf bestimmte Gattungen los und lässt alles andere unberücksichtigt!!
Ein Pilz-Neuling will wissen, was in "seinem" Wald wächst. Und über diese häufig auffindbaren Pilze (welche dann ja meist auch in seinen Pilzbüchlein stehen) wird das Repertoire so nach und nach immer größer.
So ist meiner Meinung nach der Wertegang und so war es wahrscheinlich auch bei den meisten Pilzlern hier im Forum.Hallo,
mMn hatte Sebastian in seiner Anfrage angedeutet, dass er durchaus so vorgehen will. Er hatte angefragt, wie man Gattungen wie Rübling, Fälbling und...? erkennen kann. Ich habe ihm darauf geantwortet, dass sich anfangs fast alle Pilzkundler (mich eingeschlossen, hatte ich das nicht erwähnt?) Art für Art erarbeiten würden und dass seine Art des Vorgehens etwas ungewöhnlich sei. Insofern liegen wir beide da schon auf einer Linie.
Nur FALLS man tatsächlich so vorgehen wollte, habe ich angemerkt, dass es Gattungen gibt, die für den Anfänger etwas dankbarer sind als die, die er genannt hat. Dass dazu Täublinge und Milchlinge gehören, dabei bleibe ich. Täublinge und Milchlinge kommen a) äußerst häufig vor, sie dürften unter den großen ansehnlichen Pilzen ab 10 cm Hutdurchmesser zu den häufigsten Gattungen überhaupt gehören und kommen fast in jedem Hauswald bei jeder Begehung vor. Bei beiden Gattungen ist b) die Gattungszugehörigkeit klar definiert, d. h. beide Gattungen eignen sich hervorragend, um die GATTUNG festzustellen. Und c) geht bei Täublingen und Milchlingen makroskopisch schon einiges - wenn man einen Experten bei der Exkursion dabei hat, der die entscheidenden makroskopischen Merkmale kennt und benennen kann. Fast alle guten Täublings- und Milchlingskenner erkennen Täublinge und Milchlinge schon makroskopisch und sichern ihre Bestimmung lediglich mikroskopisch ab zwecks Beweisführung. So könnte man bei Hebeloma oder Conocybe natürlich nicht vorgehen, wo du froh bist, nach dem Mikroskopieren überhaupt eine Idee zur Art zu haben.
Übrigens gibt es solche radikalen Gattungsspezialisten tatsächlich. Ditte Bandini hat von Anfang an nur Risspilze angeschaut, nichts sonst, auch Werner Jurkeit hat mir neulich erzählt, dass er sich in 50 Jahren Pilzkunde nichts als Täublinge angeschaut habe.
FG und nachträglich dir noch ein gutes neues Jahr!
Oehrling -
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> nachdem ich jetzt aber über 350 Seiten des Pilzbestimmungsthreads durch habe, und viele Anfängerbücher schon teilweise zweimal durch hab giert es mir nach mehr.Letztlich kommt es nur darauf an, dass du, wenn du im Wald einen Pilz findest, ihm den richtigen Namen gibst. Wieviel wovon man dazu gelesen haben muss, entscheidet jeder für sich. Das ist gerade das Witzige.
> Ich will auch über die Pilze bescheid wissen die ich nicht essen kann, oder doch
?Dann bist du im Pilzverein genau richtig. Denn nur zum Korbvollmachen braucht man keinen Pilzverein - sonst sehen die Anderen ja deine tollen Fundstellen...
> für Exkursionen ist es den Exkursionsführern wohl zu kalt, mir nicht, aber es gibt bei uns in SH halt mom keine.
Im Moment gibt es auch keine tollen Pilze für Anfänger, da darf man sich nicht durch aktuelle Exkursionsberichte falsche Vorstellungen machen.
> Morgen früh fahren meine Frau und ich in die Bücherei um zu schaun was die zum Thema Mykologie haben, immer alles kaufen geht ganz schön an die Geldbörse.....
Frag auch mal bei Vereinsmitgliedern nach, ob sie dir Literatur leihen oder überspielen können. Das ist wahrscheinlich alles besser als das Zeug aus der Bücherei. Momentan ist ja keine eigentliche Pilzzeit, so dass sie vielleicht keinen aktuellen Bedarf haben.
FG und viel Erfolg
Oehrling -
Hallo Sebastian,
ich möchte noch etwas ergänzen. Meiner Meinung nach sehr gut geeignete Gattungen auch für Anfänger sind die ganzen Röhrlingsgattungen, Wulstlinge, Täublinge und Milchlinge. Wer sich in Pilzkunde reinarbeiten will, tut sich m. E. am leichtesten und hat die höchsten Lernzuwächse, wenn er mit so etwas anfängt.
Edit: Wie ich gerade gelesen habe, hast du mit Inken eine Bekannte, die sich gut auskennt, und in Kiel sogar einen Pilzverein. Beste Bedingungen! Dann könnt ihr beiden (vielleicht mit noch mehr Leuten) euch gemeinsam in die Gattungen reinarbeiten.
FG
Oehrling -
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Schönen Sonntag liebe Pilzgemeinde,ich hoffe mein Post ist hier im richtigen Thread.
Ich suche Literatur, sprich ein Buch oder auch gerne etwas online was auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Gattungen der Lamellenpilze eingeht.
Ich tu mich sehr schwer in der Unterscheidung bzw. Bestimmung zwischen den ganzen Rüblingen, Fälblingen, Schleierlingen und so weiter.
Leider wird in meinen Bestimmungsbüchern BLV und Co nur sehr knapp erklärt welche Merkmale ein Gattung hat, schade.
Für mich als Anfänger wäre es sehr hilfreich wenn einer von euch Spezies da was zum nachlesen für mich hätte welches dieses Thema gut zusammen fast.Hallo Sebastian,
mit deiner Frage nach dem zuverlässigen Ermitteln der richtigen Gattung machst du ein ziemlich großes Fass auf. Dies geht mMn sogar über das hinaus, was von einem Pilzexperten gefordert würde, der sich seine 150 Speise- und Giftpilzarten durch schieres Auswendiglernen der Artmerkmale erarbeiten könnte und in vielen Fällen wohl auch so macht. Von den ungeprüften Pilzkundlern mal ganz zu schweigen. Möglicherweise ist dies der Grund, warum in den billigen Pilzbüchern für Anfänger und (mäßig) Fortgeschrittene oft nur oberflächliche Hinweise für die Gattungsbestimmung vorhanden sind, die von sehr vielen Pilzfreunden, welche sich beim "Bestimmen" lieber durch die Fotoseiten blättern, auch nicht gelesen und verstanden würden.
Für dein Anliegen braucht es also kein ganz billiges, sondern schon ein ziemlich gutes Pilzbuch. Gute, zutreffende Beschreibungen von Gattungsmerkmalen finden sich für den, der sie lesen und verstehen will, z. B. in GERHARDT, Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, in BON, Pareys Buch der Pilze (derzeit überall vergriffen, soll im Frühjahr wieder aufgelegt werden), in LÜDER, Grundkurs Pilzbestimmung, und natürlich in den wissenschaftlichen Werken, die sich an Hobbymykologen richten, wie Funga Nordica (auf Englisch!) oder KRIEGLSTEINER/GMINDER, Die Großpilze Baden-Württembergs. Und es ist nicht mit dem Besitzen dieser Bücher und dem Lesen der Texte getan, denn es gehen die Probleme mit den mykologischen Fachbegriffen los ("Sporen ornamentiert, dextrinoid und metachromatisch", "mit Cheilo- und oft auch mit Pleurozystiden" heißt es da z. B.), so dass man sich eventuell noch ein mykologisches Wörterbuch anschaffen muss.
Wahrscheinlich gibt es die Literatur in der dir vorschwebenden Form nicht. Auch würde ich die von dir genannten Gattungen (Rüblinge, Fälblinge, Schleierlinge) als eher nicht anfängergeeignet ansehen. D. h. zunächst müsstest du dir klar werden, ob du erstmal auf deinem Anfängerlevel verbleiben willst, oder bis wohin du pilzkundlerisch kommen willst, sprich ob du überhaupt Rüblinge und Fälblinge bestimmen können willst (ich selbst habe mich auch nach 40 Jahren Pilzkunde bisher nicht für schmutzigbraune, schlecht riechende Pilze wie Fälblinge oder gewisse Rüblinge erwärmen können).
Die meisten Pilzkundler haben mit ihrem Wissenserwerb auch nicht so angefangen, sondern sie haben sich Art für Art anhand der beschriebenen Merkmale angeeignet. Erst als sie dadurch einen gewissen Fundus zusammen hatten, haben sie sich allgemeineren Fragestellungen zugewandt, nämlich wodurch eine ganz bestimmte Gattung gekennzeichnet ist und sich von anderen ähnlichen Gattungen unterscheidet. Für deine Fragen könnte ich mir vorstellen, dass du geeignete Pilzseminare (Fortgeschrittene 1 und 2) besuchst oder dich einem Pilzverein bzw. Mykologie-Arbeitskreis anschließt, der auch Ausbildung betreibt. In unserem Verein machen wir z. B. Exkursionen, bei der nur Pilze aus zwei oder drei ausgewählten Gattungen gesucht werden sollen. Anschließend wird diese Gattung mit ihren übergreifenden Merkmalen besprochen. Danach sollte man zumindest diese eine Gattung intus haben, was ja letztlich das Entscheidende ist - dass nämlich das erworbene Wissen hängenbleibt und nicht im nächsten Jahr wieder verschüttet ist.
FG
Oehrling -
Hallo zusammen,
die Genießbarkeit von natürlich vorkommenden/naturbelassenen Nahrungsmitteln kann nicht durch schiere Analyse der Inhaltsstoffe bestimmt werden, da immer damit zu rechnen ist, dass sich darunter auch unbekannte bzw. unerforschte schädliche Substanzen befinden. Seither ist die Bewertung der Genießbarkeit eines Nahrungsmittels (auch Pilze) anhand von "Menschenversuchen" durchgeführt worden, sprich: eine unbestimmte Zahl von Leuten haben das Nahrungsmittel (freiwillig) gegessen, und hernach wurden klinische Studien durchgeführt. So kommt man bis in die heutige Zeit darauf, dass bestimmte Pilzarten giftig sind, weil es dokumentierte Fälle von körperlichen Beschwerden gibt, bei denen die Probanden den Verzehr einer bestimmten Pilzart angegeben haben. Andere Pilzarten wiederum gelten als genießbar, weil es zwar eine Vielzahl von Leuten gibt, die diese Arten gegessen haben, es aber nie zu irgendwelchen dokumentierten körperlichen Beschwerden gekommen ist. Das Ermitteln der für die Beschwerden verantwortlichen Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel geschieht dann anschließend. Ein Beispiel hierfür ist das in dem früheren Marktpilz Nebelkappe enthaltene Nebularin.
Nun zu der Frage nach dem Rohverzehr von Pilzen:
Als absolut unbedenklich, da von sehr vielen Leuten ohne jede körperlichen Beschwerden verzehrt, gelten meines Wissens: Steinpilz, Zuchtchampignon, Speisetäubling, Frauentäubling, Brätling, Mohrenkopfmilchling. Der Kräuterseitling ist da nicht darunter.
Jede andere Pilzart kann aus den obengenannten Gründen grundsätzlich nicht für den Rohverzehr empfohlen werden - weil es zu wenig Erfahrungswerte mit Leuten gibt, die so etwas gegessen haben. Wenn auf einer Internet-Website der rohe Kräuterseitling als genießbar angegeben wird, möchte ich daher nach der Verlässlichkeit dieser Website fragen.
@Lea
ich wünsche dir den allerbesten Erfolg im Studium und natürlich ein flottes Studentenleben in Fulda!
FG
Oehrling -
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> das relativ milde und ab späten Vormittag weitgehend regenfreie Wetter am Neujahrstag zu einer Alkoholverdunstungstour genutzt....nachfolgend eine kleine Auswahl der Funde....sensationell!
> Beim Anblick des nächsten Fundes erstmal in das linke Ohrläppchen gekniffen, nein nicht geträumt ein Täubling
Habe leider nur das bescheidene Bild von der Unterseite. Die elastischen nicht brechenden Lamellen legen mir den Frauentäubling nahe...Einen rothütigen Frauentäubling gibt es nicht. Entweder stimmt was mit der Fotofarbe nicht, oder es muss ein anderer sein. War er denn mild oder scharf?
> Damit der Waldfried am Neujahrstag nicht bei getrockneten Grassamen und sonstigen Trockenvorräten darben musste, gab es auch noch was für die Pilzpfannne...
Ja, wie jetzt? Die leckeren Rötelritterlinge lässt du stehen, und nimmst dafür die Austernschlappen mit? Mann, mann

Herzlichen Glückwunsch zu den schönen Funden!
Oehrling -
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> Besonders Ausschau habe ich dabei nach rauchblättrigen Schwefelköpfen gehalten. Sonst habe ich diese nie gesammelt aber man will seinen Horizont ja auch irgendwann mal erweitern.Wohlgetan!! Rauchies sind extrem lecker.
> Ich habe auch ein paar Pilze gefunden aber bin mir nun zuhause gar nicht mehr so sicher ob das nun wirklich die genannten Vertreter sind.
Ja, das kenne ich auch. Man isst aber nur das, bei dem man sich wirklich sicher ist. Es ist nicht schön, schon etwas gegessen zu haben, und danach melden sich die Zweifel.
> Was sagt ihr dazu?Zuerst schaut man, ob die Lamellen schön grau und die Stielspitzen hell honigbraun (also beides ohne Grüntöne!) sind. Dann darf man mal zaghaft kosten, ob sie mild oder bitter schmecken. Die Falschen (Grünblättrige Schwefelköpfe) würden so dermaßen bitter schmecken, dass man sie gleich ausspucken will. Die Richtigen (Rauchblättrige Schwefelköpfe) sollten mild und aromatisch pilzig schmecken.
Was ich hier schreibe, gilt nur für die hier von dir gezeigten Exemplare. Außerdem übernehme ich keinerlei Haftung.FG
Oehrling -
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Hallo Leute,mein Papa und ich wünschen euch und eureren Familien für dieses Jahr nur das beste. Ich habe jetzt keine Fotos mehr im Album, und ich schicke euch hier mein Lieblingsfoto 2015. Es sind Samtfusskremplinge und ich finde das Bild wegen dem Wald und der Sonne wunderschön. Das 2. Foto ist das Lieblingsfoto von meinem Papa. Ich habe den Pilz schon von weiten gesehen, aber ich habe nur 1 Foto gemacht, weil ich schon viele gelbe Täublinge habe. Zuhause haben wir dann gesehen, welche Farbe der Pilz hat. Papa meint, der Pilz glänzt wie aus Gold und er mag das Foto auch wegen der Ruhe, die der Pilz hat. Wir glauben, es ist ein Sonnentäubling. Mein Papa will auch noch was schreiben.
Liebe Grüsse
AlisaHallo allerseits,
Der Kontakt zu dieser Website war auch für mich eine interessante Erfahrung. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den betreffenden Leuten für den einfühlsamen, respektvollen und sympatischen Umgang mit meiner Tochter ausdrücklich bedanken. Ich bin sicher, sie hat mit ihren 9 Jahren eine Menge über Pilze, das Photografien sowie über Menschen und sich selbst gelernt. Wir werden uns sicher wieder melden, sobald die ersten Photos aus 2016 in ihrem Album gelandet sind. Weiterhin viel Spass und Erfolg mit der Photografie, viele Erstfunde und ein grandioses Pilzjahr 2016 wünschtAlisas Papa
Hallo Alisa und ihr Papa,
vielen Dank für die schönen Fotos, die ihr hier immer einstellt.
Der von euch vermutete Sonnentäubling ist ein im Buchenwald wachsender, leuchtend chromgelb bis hellorange gefärbter Täubling, der einen weißen, aber nie grauen Stiel hat. Die im Nadelwald im Moos wachsenden hellgelben Täublinge sind meistens Ockertäublinge (Russula ochroleuca), auch Russula raoultii oder entfärbte Formen andersfarbiger Täublinge wären theoretisch möglich.
FG
Oehrling -
Hallo,
auch das sind mMn Austernseitlinge - in bester Qualität. Falls du sie essen willst, geschieht dies selbstverständlich auf eigene Verantwortung.
FG
Oehrling -
Hallo Kabukiman,
bevor wir (sehr gerne!) gratulieren, sollten wir zunächst (anhand eines Fotos?) klären, ob es sich wirklich um Austernseitlinge handelt. Bei weitem nicht jeder seitlich angewachsene Lamellenpilz zur Winterzeit ist ein Austernseitling. Einfach nur, damit du nicht möglicherweise ein falsches Bild vom Austernseitling entwickelst.
FG
OehrlingEdit: die auf deinen beiden Fotos sehen wirklich nicht schlecht aus!

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Natürlich sieht man die sackartige Ausstülpung nur im Profil, d. h. wenn die Spore auf ihrer breiten Seite liegt. Sonst sieht sie in täuschender Weise projektilförmig aus. Die korrekte Lage der Spore erkennt man dadurch, dass bei scharfgestelltem Sporenrand der Apikulus gut sichtbar ist. Z. B. liegen, geht man vom linken unteren Bildeck nach oben, die zweite und die dritte Spore richtig, und der Apikulus ist gut zu sehen.
Übrigens wären die Sporen von L. brunneoincarnata und Konsorten banal eiförmig, so dass man bei dieser Fragestellung ein gutes Unterscheidungsmerkmal hätte. -
Hallo,
bei Schirmlingen mit einem "fruchtig-parfümierten" Geruch bist du aber in der Lepiota brunneoincarnata-Gruppe, und nicht in der Lepiota-cristata-Gruppe, wo der "stechend-metallisch-cristatoide" Geruch (wie junger Kartoffelbovist!) typisch ist. Ich würde mal nachschauen, ob es in der brunneoincarnata-Gruppe was Passendes gibt.
Die Sporen von Lepiota cristata würde ich nicht als projektilförmig beschreiben, sondern als gespornt (mit einer seitlichen sackartigen Ausstülpung) bzw. mit etwas gutem Willen als pinguinförmig.
FG
Oehrling -
Hallo Gerd,
Nr. 21 ist mMn eher Russula aeruginea, für R. heterophylla sieht der Standort etwas seltsam aus. Sogar der Frauentäubling (R. cyanoxantha) kann mit dieser Farbe auftreten. Unbekannte Täublinge, die du anfragen möchtest, bitte grundsätzlich aussporen lassen, und den Geschmack nicht im Stiel- oder Hutfleisch, sondern in den Lamellen testen, da hat es eine größere Abweichungsbandbreite (z. B. prickelt es bei R. aeruginea etwas auf der Zungenspitze, während bei R. heterophylla oder R. cyanoxantha absolut nichts kommt).
Bei Nr. 26 ist die Idee nicht schlecht (wohl zumindest die richtige Sektion!), aber selbstverständlich kann man die Art nicht aufgrund eines Fotos dingfest machen.
Dein Rätselpilz müsste mMn Hebeloma radicosum sein.
FG
Oehrling -
Hallo Gerd,
leider geht bei weißen Ritterlingen ohne Geruchsprobe ziemlich wenig. Aufgrund der relativ dichtstehenden Lamellen würde ich gerne Tricholoma stiparophyllum ins Rennen werfen, aber wie gesagt, ohne Geruch...
Rhodocollybia maculata würde ich auf jeden Fall ausschließen wollen, bei diesem Pilz sind die Verfärbungen mehr rosarötlich bis kupferrötlich.
FG
Oehrling -
(zusätzlich an der schwach ausgeprägten aber dennoch sichtbaren Ringzone erkennbar, die beim zigelroten fehlt)Hallo sergiuspro,
ich kann dir leider nicht folgen. Deine Ziegelroten auf den Bildern 1 und 2 haben doch eine Ringzone am Stiel, die ist ganz eindeutig zu sehen.
FG
Oehrling
