Beiträge von Oehrling


    [quote pid='312035' dateline='1450812261']
    Mehr habe ich daran nicht herumgedreht, die sind farbecht.


    Hydnellum floriforme, Hrouda habe ich gegoogelt, bin fündig geworden. Ebenso habe ich die mykodata abgeklopft, herausgekommen ist H. aurantiacum (Syn. Hydnellum floriforme)


    Dann habe ich noch auf Mattheus seine HP marn.at nachgesehen, den Turiawald kennt niemand besser als er. Hydnellum aurantiacum hat er angeführt. Wäre H. floriforme eine anerkannte Art und nicht ein Syn., das hätte er sicher erwähnt.


    [/quote]


    Hallo Peter,
    ich bin, nachdem ich beide Arten schon ein paar mal gefunden habe, überzeugt davon, dass es sich um zwei verschiedene Arten und keineswegs um Synonyme handelt, wie auch immer sie genannt werden. Nicht nur des sehr unterschiedlichen Aussehens wegen, auch scheint mir die Ökologie eine andere zu sein. Der kleine, schmächtige wächst an relativ dunklen, feuchten Stellen im Wald unter Fichte. Der dicke klotzige, bis zu 250 Gramm wiegende dagegen an lichten, trockenen Stellen (am Südtrauf des Turiawaldes, nur etwa 10 Meter vom Abgrund entfernt), unter Kiefer und Buche (welche von diesen beiden wohl der echte Baumpartner ist?).
    Bild 1 = Hydnellum aurantiacum (vom Inneren Turiawald), scheußliche geblitzte Aufnahme
    Bild 2 = Hydnellum floriforme (vom Rupertitor, d. h. vom Südtrauf)
    FG und deiner Familie und dir ein gesegnetes Weihnachten
    Oehrling
    [hr]


    [quote pid='312035' dateline='1450812261']
    Mit dir, Björn und Matthaeus gemeinsam Kärntner Wälder durchstreifen, das wär' schon was besonderes.


    [/quote]


    Nimm dir ein bisschen mehr Zeit als dieses Jahr, dann kann es wirklich was besonderes werden ;)

    Es riecht allerdings nicht gerade gut. Keinesfalls so, wie frisch zubereitete Steinpilze, eher so streng, schwer zu beschreiben, jedenfalls kein feiner Pilzduft. (wenn ich sie in die Gerichte reingebe, dann finde ich sie aber geschmacklich gut)
    Ist das normal? Wie riechen eure Steinpilze nach langer Zeit im Glas?


    Hallo,
    korrekt getrocknete Steinpilze riechen in der Tat ziemlich süß-herb, etwa vergleichbar mit getragenen Socken. Wenn sie zubereitet in Ordnung sind, passt doch alles. Nur modrig-muffig wie ein feuchter Keller dürfen sie auf keinen Fall riechen, dann wären sie hinüber.
    FG
    Oehrling

    Gefunden habe ich diesen im September 2014 in einem Mischwald, außer den zwei Aufnahmen kann ich leider keine weiteren Details liefern,
    ...
    bitte um eure Meinungen dazu


    Hallo Peter,
    zumindest müsstest du angeben, ob der Pilz orange oder rosa/weinrötlich im Ton war. Wie verlässlich die Farben auf den beiden Fotos sind, lässt sich mMn nicht abschätzen.
    Falls es tatsächlich ein orangefarbiges Exemplar war, käme in der Tat Hydnellum aurantiacum in Betracht, der bei HROUDA 2013 mit einer Fruchtkörperbreite von ca. 2,5 cm als kleiner, zierlicher Pilz beschrieben wird. Der angesprochene dicke, klobige Pilz mit den weißlichen Stacheln und dem orangefarbigen stämmigen Stiel wird bei HROUDA 2013 Hydnellum floriforme (Schaeff.) Banker genannt. Den gibt's bei euch zwar auch (Turiawald, am Rupertitor!), aber der sieht schon ganz anders aus.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    aufgrund des hohen Anteils von Dunkelbraun im Stielfleisch und des Farbübergangs an der Stielrinde (hellgelb, rötlich, bräunlich) würde ich hier zunächst mal Xerocomus porosporus vermuten. Anschließend würde ich die Sporen mikroskopieren und hoffen, dass möglichst viele von ihnen basal abgeplattet sind - das würde dann auch für X. porosporus sprechen. Ob man das Problem rein makroskopisch (z. B. über das Verfärbungsmuster) lösen kann, phü...
    FG
    Oehrling

    Hallo Gerd,
    hier gebe ich auch noch meinen Senf in Form von Bestimmungsideen dazu. Ich freue mich zu sehen, dass du dich für Phlegmacien interessierst, einer Untergattung, in welcher erfreulich viel makroskopisch zu gehen scheint. Bei der Bestimmung von Phlegmacien tauchen ganz andere Probleme auf: mangelnde/schwer verfügbare gute Referenzliteratur, veraltete Gattungsordnungskonzepte, unzutreffende Artkonzepte (tw. wild zusammengeworfene Sammelsurien unterschiedlicher Arten), mangelnde Übersicht über die Ordnung innerhalb der Untergattung (wenn du es mit einer Untergattung von über 200 Arten zu tun hast, musst du dir zwingend eine Übersicht davon verschaffen, was sich in dieser Untergattung überhaupt tummelt und nach welchen Kriterien dies alles geordnet ist, sonst siehst du bei der Artenbestimmung kein Land!). Über all dies solltest du in einem guten Cortinarien-Seminar Informationen erhalten - die Mikroskopie dagegen ist bei Phlegmacien nicht besonders kompliziert.
    1/2/3: Zustimmung meinerseits
    4: gute Idee - hast du wenigstens die Sporenpulverfarbe erhoben?
    5: mMn ebenfalls R. olivacea - sollte man mit dem Phenoltest leicht nachweisen können; es gibt gar nicht so wenige Arten mit braunviolettem Hut und rosa Stiel: R. olivacea, amoena, taigarum, lilacea, favrei, graveolens... die unterscheiden sich alle schon in der Spp-Farbe erheblich, also: so was immer aussporen lassen!
    6/7/8/: Zustimmung
    9: würde ich erst mal als I. rimosa (Aggregat) ansehen, bevor das Gegenteil nachgewiesen wird
    10: Zustimmung
    11: so nicht klärbar - man braucht Angaben über Geruch/Geschmack und Verfärbungen des Fleisches
    12: stark abgetrocknete T. ustale
    13: Zustimmung
    14: vgl. mit C. anserinus
    15: mMn Sektion Glaucopodi - vgl. mit C. magicus
    16: C. splendens-Gruppe
    17: C. olidus-Gruppe - körnelige Huthaut
    21: erinnert mich dumpf an C. elegantissimus
    22/23: wie 17
    25: Sektion Calochroi mMn richtig erkannt, aber jetzt: wie geht man in dieser Sektion bestimmungstechnisch vor? und auf welche Merkmale kommt es denn da überhaupt an? das wäre jetzt z. B. Stoff für ein Cortinarien-Seminar


    FG
    Oehrling

    Hallo Kuhmaul,
    das in der rechten Bildhälfte im Bereich Teilstrich 2 bzw. 3, das ist eine Pileozystide. Sie sieht eindeutig so aus, wie man das für R. melliolens erwarten kann. Für mich wäre die Bestimmung nun wasserdicht.
    Für die Huthautmikroskopie verwendet man nach der "reinen Lehre" übrigens Kongorot statt Wasser, da man in diesem Medium die Hyphenwände besser sieht.
    FG
    Oehrling


    mir fehlt ja selbst noch die Erfahrung, um entscheiden zu können, um welche Gattungen man vielleicht eher einen weiten Bogen machen sollte.


    Hallo ZiUser,
    was du solltest, entscheidest ja du allein. Ich habe nur geschrieben, wie ich es machen würde.
    Ich (!) finde es besonders sinnvoll, sich die ersten paar Jahre auf diejenigen Arten zu konzentrieren, die in den gängigen 300-Arten-Pilzführern der Preislage 10 bis 20 Euro drin sind. Ich würde also in den Wald gehen, um genau diese Arten zu finden - und alles Andere (macht sicher 70 bis 80 % des Fundgutes aus) links liegen lassen. Danach würde ich versuchen, eben diese Arten rein makroskopisch zu bestimmen, die ja sehr griffige Makromerkmale besitzen - was mMn schon sauschwer genug ist.
    Sobald man diese Arten bestimmungsmäßig wirklich drauf hat, dann könnte man sich eventuell den kleinen grauen, braunen, weißen Pilzchen, die sich alle so verdammt ähnlich sehen, zuwenden. Aber warum die schwierigsten Bestimmungsaufgaben zuerst angehen?
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich schließe mich gerne dem Vorschlag R. melliolens an. Zwar ist das Sporenornament aufgrund der Fotos nicht gut zu beurteilen (unscharf, Kondensatorblende des Mikroskops viel zu weit geschlossen), aber die anderen erhobenen Merkmale passen alle. Was man noch überprüfen könnte: ob die Dermatozystiden/Pileozystiden lang, annähernd zylindrisch und vielfach septiert, ja fast kettenartig daherkommen (etwa mit einer Kette aus Büroklammern zu vergleichen).
    FG
    Oehrling

    Hallo ZiUser,
    Pilz Nr. 1 lässt sich mMn makroskopisch nicht seriös klären (auch nicht mit Exsikkatenfotos, wie du vorschlägst) - es ist ja nicht mal die Gattung klar. Es gibt bestimmt 100 Arten, die in etwa so aussehen. Wenn man so etwas bestimmen will, geht es nicht ohne Mikroskop (du müsstest wohl als erstes feststellen, ob Zystiden vorhanden sind und wie die aussehen; auch wäre die Sporenform sicher sehr interessant). Als ich selber noch keins hatte, habe ich um solche Arten immer einen weiten Bogen gemacht und nur versucht, Pilze zu bestimmen, denen man rein makroskopisch überhaupt beikommen kann, und bei denen eine realistische Chance der Bestimmung von Vornherein vorlag. Klar ist das Herumspekulieren und das wilde Hineinschmeißen von Namen lustig, aber nach dem Erkenntnisgewinn darf gefragt werden.
    FG
    Oehrling

    Hallo ZiUser,
    du solltest einen der Pilze längs durchschneiden. Agrocybe praecox müsste sich dann durch blassgelbes, relativ dickes Hutfleisch und Mehlgeruch mit Kakaonote verraten (mMn hier unwahrscheinlich). Der auch ins Spiel gebrachte Rauchblättrige Schwefelkopf (an Eiche??) hätte ziemlich zähes, faseriges Stielfleisch und eine blass honiggelbe Stielspitze, also eine Farbe, die nicht dem entspricht, was auf dem Foto zu sehen ist.
    Eine Psathyrella, welche auch immer (halte ich für am wahrscheinlichsten), hätte nichts von alledem.
    Ob dies tatsächlich Psathyrella piluliformis oder eine andere Psathyrella ist, dürfte sich nur mikroskopisch klären lassen, es sei denn, jemand kennt den Pilz wirklich sehr gut (A. Melzer?) und meldet sich hier zu Wort.
    FG
    Oehrling


    [quote pid='310190' dateline='1449611083']
    .ICh bin ein Nullsystematiker, der Lernen verabscheut.


    [/quote]


    Oh,
    stimmt das wirklich? Dann bräuchtest du in der Tat eine andere Freizeitbeschäftigung. Denn ohne die Liebe zum Dazulernen geht hier gar nichts. Und derjenige, der einem entschiedenen Lernverabscheuer gerne etwas erklärt, muss wohl auch erst gebacken werden. Aber du meinst das nicht wirklich so, wie du das geschrieben hast, stimmts? ;)

    Hallo Safran,
    ich kann dir nur folgendes raten, das man Jedem raten sollte, der mit etwas Anspruchsvollem beginnen will und unschlüssig ist, ob er darin Kompetenz erwerben will:
    Schau dir irgendwo an, wie das Mikroskopieren "richtig" (d. h. nicht pfuscherhaft, also mit der korrekten Ausrüstung und den korrekten Methoden) funktioniert. Bestimmt steht hier im Forum irgendein Mikroskopierer (mich eingeschlossen) bereit, dir einen Tag lang vorzuführen, wie Mikroskopie wirklich sein kann, wenn man gut ausgerüstet ist. Ich schwöre dir, danach wirst du nichts Anderes mehr wollen. Natürlich kannst du dich auch für 150 bis 200 Euro bei einem der Mikroskopierkurse anmelden, die von den einschlägigen Pilzschulen angeboten werden. Nach einer solchenr Seminarwoche wirst du dir ganz sicher sein, ob du das mit der Mikroskopie weiter treiben willst oder nicht, und auch mit welcher Ausrüstung. Hierfür auch gut geeignet sind die sogenannten "Arbeitstagungen" der verschiedensten Pilzvereine/Arbeitskreise, die meist mit einer lächerlich geringen Tagungsgebühr arbeiten, und bei denen sich auch immer mikroskopierende Leute einfinden.


    Und zur finanziellen Sache: man muss klar sagen: Gutes Mikroskopieren ist ein TEURES Hobby. Die Ausgaben für das Mikroskop sind da noch das kleinere Problem. Besonders teuer ist die Literatur, aber auch das Zubehör ist preislich nicht ohne. Auf der anderen Seite gibt es noch andere teure, mMn sinnlosere Hobbies: Smartphone samt Nutzungsgebühren, Autofahren, Rauchen... ;)


    Ich selber hätte übrigens mit dem Mikroskopieren mit eigener Ausrüstung nicht angefangen, hätte man mir das Mikroskop nicht zu Weihnachten geschenkt. Danach "musste" ich. Freilich bin ich schon Jahre zuvor auf Mikroskopierkurse gefahren und habe mir dort vor Ort alles Nötige ausgeliehen. Mit dem geliehenen Zeugs hat es sich auch nicht schlecht arbeiten lassen.


    Btw: glaubst du, hier sind Leute unterwegs, die auf die Idee kommen könnten, dich "fertig machen" (so hattest du es geschrieben!) zu wollen?


    FG
    Oehrling


    hallo!
    habe zu Nr.2 noch zwei weitere Bilder von der Oberseite - vielleicht ist es ja doch Panus conchatus
    mfg magellan


    Hallo Magellan,
    viel wichtiger wäre ein Foto der Stielansatzstellen (also derjenigen Stelle, an der der Stiel in den Hut übergeht). Denn daran lassen sich Panus und Sarcomyxa normalerweise sehr leicht unterscheiden.
    Klar sieht man auf den bisher geposteten Fotos Violett-Töne, aber mE ebenfalls Oliv-Töne. Mit den Fotofarben der Hutoberfläche und den Lamellen allein lässt sich mMn nichts Definitives sagen.
    FG
    Stephan

    Hallo gdno,
    nach den von dir in vorzüglicher Weise präsentierten Makro- und Mikro-Daten habe ich keinen Zweifel daran, dass die angefragten Pilze Agrocybe praecox sind. Vor allem die von dir gezeigte Pleurozystide passt in der Form haargenau. Bei ähnlichen Agrocyben ist der "Flaschenhals" entweder länger oder "knubbelig"-zitzenartiger. Übrigens habe ich selbst gestern auch Agrocybe praecox gefunden, auf einem ganz typischen Mulchbeet-Standort.
    FG
    Oehrling

    Ui!
    Was so eine Belichtungsänderung so ausmachen kann. man meint ja fast, auf Bild 1 wäre eine ganz andere Art zu sehen als auf Bild 2.


    Exactly!
    Welches Bild gibt jetzt die richtigen Farben wieder? Das obere, das untere oder keines von beiden? Und wie viele Arten sind denn letztlich auf den Bildern zu sehen?


    Auch dies wäre für mich eine Anfrage, bei der ich das spekulative ("vielleicht", "möglicherweise", "falls die Fotofarben stimmen" ...) Hineinschmeißen irgendwelcher Artnamen für völlig sinnfrei halte. Natürlich könnt ihr das so machen, wenn euch danach ist, aber die Frage nach dem Sinn, den das Ganze haben soll, muss erlaubt sein. Inwieweit, glaubt ihr, könnt ihr dem Anfrager in diesem Fall wirklich helfen? Gebt doch lieber Tipps für das richtige Vorgehen bei der Bestimmung. Wenn das der Anfrager nicht hören wollte, sondern stattdessen einen Artnamen, ist das sein persönliches Problem.
    FG
    Oehrling
    [hr]
    Nachtrag:
    Ich merke gerade, dass meine letzten Postings in den diversen Anfragethreads wieder unfreundlicher werden, und dass mich die hereinkommenden schlecht erstellten Anfragen immer mehr annerven. Daher möchte ich jetzt mal ein mehrwöchiges Forumspäuschen einlegen, statt mich step by step an den Grat des Rausgeschmissenwerdens hinzuarbeiten. Derzeit gibt es ja noch genug frische Pilze im Wald, und die Realkontakte mit Pilzfreunden sind ja schließlich auch nicht zu verachten. Also Ciao bis später.

    Hallo Alex,
    "Bartpilz" ist nur geil. Und wenn du den Semmelstoppelpilz mal als Frischling und nicht als "ollen Schlappen" findest, dann weißt du auch, wie schön der wirklich sein kann.
    FG
    Oehrling

    Hallo,


    dass es sich hier um Cortinarien handeln könnte, ist völlig ausgeschlossen. Es gibt hierzulande keine Cortinarien, die büschelig an Holzstümpfen wachsen. Daher bleibe ich bei meiner Diagnose.


    Ich gebe auch zu bedenken, dass solch alte Fruchtkörper ohnehin nicht mehr die typischen Farben haben, so dass man zur Erhärtung des Arbeitsnamens stets das Mikroskop einsetzen sollte. Hat man wie hier nur einige Makro-Fotos, ist alles Rumgerate.


    Edit: Womit wir wieder bei der alten Diskussion wären, ob Antworten auf solche Anfragen überhaupt Sinn machen. Oft läuft es doch so: Experte A (in diesem Fall ich) schmeißt einen Artnamen in den Ring. Darauf meldet sich Experte B, führt eine Gegenrede und setzt einen anderen Artnamen dagegen. Zwischen A und B entwickelt sich in der Folgezeit ein reger Argumentenaustausch, dem der ursprüngliche Anfrager fachlich nicht mehr folgen kann. Irgendwann schließen dann A und B eine Wette ab (sehr beliebt hier!). Um den Anfrager geht es dann eigentlich nicht mehr, der hat sich aus dem Thread auch längst innerlich verabschiedet und schreibt nichts mehr. Findet der Anfrager das nächste Mal im Feld Pholiota adiposa oder Pholiota gummosa, sehen die Pilze anders aus (nämlich typisch), doch der Anfrager erkennt auch beim zweiten (und dritten, vierten?) Mal den Pilz nicht und muss noch mal anfragen. Also: wer hat aus dieser Anfrage dann was gewonnen?


    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    ich interpretiere das so: der Parafux hat ein paar schöne Parasole gefunden und wollte dem Forum seinen tollen Funderfolg präsentieren, damit wir uns mit ihm freuen. Gewusst hat er natürlich schon im Voraus, dass das Parasole sind. Außerdem hat er im Voraus gewusst, dass er diese Pilze essen wird, egal was wir sagen. Er käme auch nie auf die Idee, wenn er sich vergiftet hätte, denjenigen User auf Schadensersatz zu verklagen, der geschrieben hat, dass es sich möglicherweise um einen Parasol im weitesten Sinne handelt.
    In meinen Augen ist also bisher nichts wirklich Weltbewegendes passiert, so dass alle hier einfach mal locker durch die Hose atmen können.
    Interessant wird die Frage, ob hier noch jemand Bock hat, dem Parafux seine nächste Anfrage zu beantworten. Da kann der Parafux sicher auch mal selber drüber nachdenken.
    FG
    Oehrling

    Hallo Leute,
    gestern Abend hat sich bei mir jemand telefonisch zur Pilzberatung angekündigt, ausweislich der hohen Stimmlage eine Dame. Etwas später klingelt es an meiner Tür. Ich öffne und denke, ich sehe nicht gut: es ist die junge Dame aus dem Krankenhaus! Ich hatte ihr damals im KHS gleich meine Kontaktdaten gegeben, damit sie sich beim nächsten Mal Pilzsammeln beraten lassen möge. Wie es ihr gehe, und ob sie seit damals irgendwelche körperlichen Beschwerden gehabt hätte, will ich wissen. Keine Probleme gehabt, meldet sie mir zurück. Freudestrahlend zeigt sie mir eine Schüssel, in der sich etwa 50 Exemplare des Grubigen Schleimrüblings (Xerula radicata) in sämtlichen Altersstufen einschließlich des Uropa-Stadiums befinden. Ich nehme mir etwas Zeit, um ihr mithilfe eines Pilzbuches den Pilz zu erklären. Sie horcht aufmerksam, ja geradezu gebannt zu. Dann fische ich die 30 von den 50 Exemplaren heraus, welche angeschimmelt sind, schmeiße sie auf meinen Komposthaufen und bewahre sie vor einer sogenannten "unechten" Pilzvergiftung. Die restlichen 20 Stück sehen frisch aus, ich gebe ihr sie frei. Dann muss ich sie noch von dem Ansinnen abbringen, die Pilze roh zu verzehren - ihr würde das Kochen zu viel Mühe machen, außerdem mache sie gerade die "Steinzeit-Diät", bei der alles möglichst roh gegessen werden müsse, einschließlich eingeweichter und angekeimter Hülsenfrüchte usw. Ich gebe zu bedenken, dass in Pflanzenöl gebratene Pilze immerhin ketovegan seien - mit diesem guten Argument lässt sie sich schließlich überzeugen. Eventuell will sie auf der nächsten Lehrexkursion unseres Pilzvereins mitlaufen, sagt sie noch.
    Fazit: die junge Dame lernt offensichtlich rasch dazu und entfernt sich damit von dem ihr zugedachten Darwin-Award. Meinen Respekt hat sie jedenfalls gewonnen, und mal sehen, wie viele Arten sie in ein paar Jahren bestimmen kann.
    FG
    Oehrling

    Hallo Bo,
    bei mir lief es so ab, dass man dazu sagen muss: bitte zu Hause nicht nachmachen!!
    Meine Mutter "kannte" damals um die 10 Speisepilze - sie hatte ihr Halbwissen von ihrem eigenen Vater - und brachte sie mir bei, als ich so ca. 8 Jahre alt war. Mit ca. 10 Jahren habe ich dann selber, d. h. alleine Pilze gesammelt und sie mir anschließend gekocht.
    Rotfußröhrlinge wurden munter als "Ziegenlippen" gesammelt, Safranschirmlinge als "Parasole", Zinnobertäublinge als "Apfeltäublinge" und so fort. Perlpilze mit Pantherpilzen zu verwechseln, lag völlig fern, denn die beiden sahen ja irgendwie doch ganz verschieden aus, ohne dass man das hätte anhand von Merkmalen benennen können. Stockschwämmchen wurden in dem fröhlichen Bewusstsein gesammelt, welches man hat, wenn man gar nicht weiß, dass es mit dem Gifthäubling einen schlimmen Doppelgänger gibt - welcher wohl in den Buchen und Eichen dominierten Laubwaldgesellschaften bei mir zu Hause tatsächlich nicht vorkam. Auch von solch üblen Gesellen wie Gift-Riesenschirmpilz oder Karbolchampignon hatten meine Mutter und ich nie gehört, haben sie aber meiner Erinnerung nach auch niemals bewusst wahrgenommen bzw. gesehen. Dass es so etwas wie Pilzberater gibt, wussten wir, aber uns wäre nie in den Sinn gekommen, einmal einen solchen zu konsultieren, zumal es in unserer Gegend auch kaum welche gab. Mit Pilzen vergiftet habe ich mich trotzdem bis heute nicht. Klopf, klopf!
    FG
    Oehrling

    Hallo Heinzelmann,
    gehe doch beim Bestimmen so vor: einen Sporenabwurf machen, und über die Sporenpulverfarbe erstmal nachprüfen, ob es sich überhaupt um eine Lepista handelt, maW ob du in der richtigen Gattung bist.
    Danach: sehr viele violette Lepisten gibt es nicht: L. nuda mit angenehm fruchtig-säuerlichem Geruch, L. glaucocana mit unangenehm süßlichem Geruch nach altem Waschlappen, L. sordida mit unspezifischem Geruch (du schreibst leicht stechend?).
    Davon, dass die Zähnelung der Lamellen bei Lepista ein Bestimmungsmerkmal sein soll, habe ich noch nie was gehört.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    das sind wahrscheinlich Schüpplinge (Gattung Pholiota). Eventuell alte Pholiota gummosa. Links oben, das könnten Helmlinge sein (Gattung Mycena).
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    dieser Pilz wird in den gängigen Büchern als Tricholoma saponaceum var. lavedanum bezeichnet. Kennzeichnend sind die hellgraue Farbe, die im Alter felderig aufspringende Huthaut und das vergleichsweise starke Röten der Fruchtkörper (auf Bild 3 scheinen die Hüte rotfleckig zu sein). Inzwischen wird aber, z. B. von CHRISTENSEN/HEILMANN-CLAUSEN (2013), die Meinung vertreten, dass es sich um eine eigene Art handelt.
    FG
    Oehrling

    Hallo herrnerz,
    ein Kumpel von mir hat neulich eine überalterte Krause Glucke gegessen, die er für "noch gut" gehalten hatte, und nachts darauf ziemlich heftiges Bauchweh bekommen. Also lass besser die Finger weg.
    FG
    Oehrling

    Hallo Tom,
    Pholiota gummosa: Fleisch blass grüngelb, Hutoberfläche blass grüngelb, Schuppen braun
    Pholiota lenta: Fleisch weiß, Hutoberfläche blass bräunlich, Schuppen weiß
    Diese hier sind definitiv Pholiota gummosa, so weit lehne ich mich aus dem Fenster.
    FG
    Oehrling