Beiträge von Oehrling

    Hallo zusammen,


    außer den oben schon genannten Kräutern habe ich schon folgendes in der Natur Gefundene verwendet:
    Giersch (ersetzt Petersilie)
    Vogelmiere (Füllmaterial mit nur schwachem Aroma)
    Brunnenkresse (ersetzt Kresse)
    Kleiner Wiesenknopf (etwas bitter, aber mit sensationellem Aroma)
    Wilder Schnittlauch (ersetzt normalen Schnittlauch)
    Bärlauch (aber maximal zwei Blätter, sonst schmeckt man die anderen Kräuter nicht mehr!)


    was meiner Meinung nach nicht geht, weil es zu stark vorschmeckt oder einfach nicht "grünsoßig" schmeckt:
    Pfefferminze und andere Minzen
    Gundermann
    Zitronenmelisse
    Wilder Dost
    Dill
    Fenchelgrün
    alles "Mediterrane", z. B. Rucola
    Spinat (der freilich schön grün färben mag)


    grenzwertig finde ich Korianderblätter (kann mMn Kerbel einigermaßen ersetzen; z. B. bei uns in Hohenlohe/nördliches BW bekommst du eher Koriander als Kerbel)


    und wovor nicht genug gewarnt werden kann: fertige GS aus der Lebensmittelindustrie (besonders schlimm ist z. B. die von Sch****chen, die überhaupt nicht frisch und ganz stark nach Spinat schmeckt)


    LG
    Oehrling

    Hallo Craterelle,


    meiner Meinung nach ist Räuchern das Ungesundeste, was man einem Lebensmittel antun kann. Das werden dir viele Ärzte und Nahrungsmittelchemiker bestätigen. Beim Räuchern werden Lebensmittel mit dem krebserregenden Holzteer versetzt bzw. "gewürzt". Die Industrie verwendet dafür mittlerweile "Flüssigrauch" auf Holzteerbasis.


    Früher hatte man das Räuchern zum Haltbarmachen bzw. Desinfizieren von Lebensmitteln eingesetzt, weil man wenig Kühlmöglichkeiten hatte. Doch heutzutage ist Räuchern komplett überflüssig geworden und sollte nicht aus Spaß zum Würzen eingesetzt werden. Vermutlich würde durch Räuchern auch das feine Pilzaroma übertönt.


    Als Gelegenheits-Vegetarier und -Veganer zeigst du, dass du über Ernährung bewusst nachdenkst. Daher sind die von mir genannten Argumente für dich sicher interessant.


    FG
    Oehrling


    [quote pid='321135' dateline='1460052808']


    Danke für deine schnelle Antwort, Pablo.
    Da liegt ja das Problem, ich fand das Synonym nur bei Haas, Seite 175, Auflage 74-85 Tsd.
    Habe dann mal nach Haas gegoogelt, ist ja doch ein anerkannter Mykologe.


    [/quote]


    War. HAAS ist schon einige Zeit tot. Das Buch "Pilze Mitteleuropas" spiegelt den Wissensstand der 50er und 60er Jahre wieder und sollte entsprechend betrachtet werden. Die Beschreibung von A. pseudorubescens ist extrem vage und oberflächlich und lädt mich nicht dazu ein, einen real vorkommenden Pilz damit zu assoziieren. Am ehesten vielleicht noch den Porphyrbraunen Wulstling. Auch wüsste ich nicht, welcher Autor sich hinter der Abkürzung "Herrf." verbergen soll. Theoretisch ist es auch möglich, dass sich die Leute damals an ungenügend gegarten Perlpilzen vergiftet haben, denn der Perlpilz ist schließlich roh giftig.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich bin zwar weder Homöopath noch Heilpraktiker, aber man sollte wissen, dass der Grüne Knollenblätterpilz auch in kleinen Mengen genossen als Nebenwirkung schwerste Organschäden verursachen kann. Für ein Zuraten bräuchte es daher ganz unbedingt medizinisches Fachwissen, allein schon um möglichen Haftungsansprüchen aus dem Weg zu gehen. Bitte wende dich also an ein entsprechendes Forum und lasse dich mit dem Anfrager besser nicht auf eine Beratung ein.
    FG
    Oehrling

    Hallo Ralf,
    mir kommen diese Morchelbecherlinge seltsam in der Färbung vor. Es gibt nicht diesen starken Farbkontrast zwischen Außen- und Innenseite, auch scheint die Außenseite nicht rau-körnelig zu sein. Die würde ich mikroskopieren wollen, nicht dass das irgendwelche Pezizas sind.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    die Scheibenlorchel (botanische Namen gibt es einige) würde ich dir bestätigen. Das Judasohr als der klassische Verwechselkandidat ist doch etwas anders gefärbt.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    Lepista personata bildet in der Tat Hexenringe auf Wiesen, die durch stärkeres Graswachstum erkennbar sind, also dürftest du recht haben. Also am besten im nächsten Winter die Stelle wieder beobachten.
    FG
    Oehrling

    Hallo Kilzpappe,
    dem Aussehen nach (die Farbtöne, die rauhe Becheraußenseite) kann das schon ein Morchelbecherling sein. Das Fehlen des Chlorgeruchs kann durch das ausgesprochen kühle Wetter verursacht sein, also nicht zu viel Gewicht auf dieses eine Merkmal legen. 100 % Sicherheit gibt es aber erst, wenn du mikroskopierst und die (negative) Jodreaktion der Asci testest.
    FG
    Oehrling

    Herzlichen Glückwunsch zu schönen Fund. Ich finde, Trüffeln zu entdecken ist immer etwas Besonderes. Erst letzte Nacht habe ich vom Trüffelkratzen geträumt.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    dass man Aussagen wie "noch zu früh" als Geblubber abtut, kann ich irgendwo verstehen. Man denkt immer "zu früh, noch zu früh, immer noch zu früh", und zack! hat man den richtigen Tag verpasst und die Morchelstellen werden von einem Anderen abgeräumt und man sieht dann nur noch die bekannten hellen Ringe knapp über der Grasnarbe. Auf der anderen Seite ist es aber meist auch keine Lösung, ein paar mal Zeit und Benzin vergebens geopfert zu haben und immer mit leeren Taschen heimzukommen, um dann zur rechten Zeit frustriert zu Hause hocken zu bleiben.


    Summa summarum ist es einfach GLÜCK, Morcheln zu finden, sowohl vom Zeitpunkt als auch vom Habitat her. Unter Eschen habe ich z. B. noch nie eine Morchel gefunden (eigentlich überhaupt noch nie einen Pilz mit Hut und Stiel!), aber schon öfters am Wegesrand zwischen Hundekacke (eigentlich gegen jede ökologische Vorschrift) oder auch im Eichenwald oder unter Haselsträuchern oder mitten auf dem Halbtrockenrasen fernab jeglicher Bäume. Oft habe ich auf einer Morcheltour sämtliche schön aussehenden Habitate stundenlang erfolglos durchsucht, um dann auf den letzten 100 Metern in der Umgebung des Parkplatzes doch noch welche zu finden. Vor zwei Jahren gingen an einer Weggabelung vier Leute nach links - die fanden praktisch nichts, und vier Leute nach rechts - die hatten alle den Korb voll. Gemein!!


    An Fundstellen, die im Jahr zuvor ergiebig waren, zeigt sich die nächsten fünf Jahre kein einziger Pilz, während ein paar Meter weiter sich unverhofft eine neue Fundstelle auftut. Was oft in Pilzbüchern zu lesen ist, nämlich dass Morcheln standorttreu seien, bestätigt sich mir in der Realität nicht. Es ist schon immer derselbe Quadratkilometer, aber die exakten Stellen sind jedesmal anders, wobei sich kein für mich nachvollziehbares Muster ergibt. Ganz anders als etwa bei einem Mairitterling, der über vier, fünf Jahre hinweg an immer der genau gleichen Stelle seine Hexenringe bildet - so was nenne ich standorttreu. Oder ein Satanspilz, der alljährlich genau unter demselben Baum steht.


    Wen es ärgert, dass man einen Morchelfund in keinster Weise vorplanen kann, der kann ja mal zur Hauptpilzsaison versuchen, während eines Rundganges sozusagen "auf Befehl" EINE GANZ BESTIMMTE ART (z. B. Pfifferling) zu finden und sonst nichts. Könnte gut sein, dass auch da öfters mal nichts gefunden und die Suche frustriert abgebrochen wird.


    Euch allen wünsche ich für dieses Frühjahr reichlich vom nötigen Glück!
    Oehrling

    Hallo Dieter,
    aber hallo, was ihr alles bestimmen könnt! Bei ein paar der gezeigten Pilze hätte ich schon die Gattung anders getippt (Gabeltrichterling vs. Trichterling zum Beispiel, oder Lacrymaria vs. Psathyrella). Und dass du dich traust, Tricholoma columbetta erst zu bestimmen (d. h. von diversen Risspilzen, weißen Trichterlingen, jungen Riesenrötlingen, anderen Ritterlingen (Tiger-?) usw. zu unterscheiden), und dann zu essen - auch da schlackere ich mit den Ohren. Wo hast du denn den Hinweis gefunden, dass Tricholoma columbetta ungiftig ist? Ich meine, vom Grünling und vom Erdritterling hat man das ganz früher auch gedacht...
    FG
    Oehrling

    Du brauchst aber auch den richtigen Boden. Kalkhaltig lehmig sollte er sein. Auf Spargel-/Kartoffelsand kannst du mulchen wie du willst, und es bringt nichts. Und sehr von Vorteil ist es noch, wenn in dem Rindenschrot schon Morchelmyzel vorhanden ist. Es ist bei weitem nicht so, dass auf jedem Mulchbeet auf passendem Boden Morcheln kommen. Bei übersteigerter Erwartungshaltung kann es schnell zu Enttäuschung kommen.
    FG
    Oehrling

    4. aber der etwa 8cm hohe schwarzhütige mit dem dicken Stiel, der unmittelbar daneben wächst, muß doch was Anderes sein, nicht nur eine dunkle Variante, wie vor einem halben Jahr vermutet - ich kann in meinen Büchern nichts finden


    Hallo magellan,
    es liegt nun an dir, das zu beweisen - wo doch etliche Indizien dafür sprechen, dass das dasselbe wie Nr. 3 ist, nur halt aufgrund von extremen Witterungsbedingungen anders aussieht.
    Dazu brauchst du nach meinem Ermessen das Mikroskop, sonst überzeugst du die Leute nicht, und es bleibt deine persönliche Privatmeinung.
    LG
    Oehrling

    Hallo,
    die Bestimmung ist ganz einfach: Pilz längs durchschneiden und schauen, wo der Stiel am Hut angewachsen ist:
    Verpel: ganz oben an der Spitze des Hutes
    Käppchenmorchel: etwa in der Mitte des Hutes
    Speise-/Spitzmorchel: am unteren Ende des Hutes
    Bei den hier gezeigten Exemplaren würde ich auch erstmal an die Böhmische Verpel denken.
    Essen kann man sie sowieso alle - allerdings keinesfalls roh!
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    zu einer Artaussage lasse ich mich zwar nicht hinreißen (aufgrund der deutlich geschuppten Hutoberfläche), aber diese Champignons gehören auf jeden Fall zu den Xanthodermi, also zu der unverträglichen Artengruppe. Daher: Finger weg von denen und ordentliches Zeug im Supermarkt kaufen!
    FG
    Oehrling

    Hallo Safran,
    um genaueres sagen zu können, bräuchte es noch mehr Angaben über den "Eichenwald". Es gibt sehr vielfältige Eichenstandorte: armer Eichenwald (meist gemischt mit Birken und Kiefern) auf nährstoffarmem Sandboden, Eichen-Hainbuchenwald auf Lehmboden, Eichen-Erlen-Auwald, Roteichenforst, Solitäreichen in Parkanlagen und auf Hutewiesen usw. Die Pilzflora ist da sehr unterschiedlich.
    Im typischen Eichenwald auf saurem Sandboden wird das Bild geprägt vom Dickschaligen Kartoffelbovist, vom Fuchsigen Scheidenstreifling, vom Gelben und Grünen Knollenblätterpilz, vom Panther- und Perlpilz, vom Pfifferling, vom Bittersüßen Milchling, vom Heringstäubling, vom Hasenröhrling. In solchen Wäldern können, wenn sie thermophil sind, in feuchten Sommern sehr interessante Amaniten gefunden werden.
    FG
    Oehrling


    Edit: für eure Fragestellungen gibt es übrigens ein schönes kleines Pilzbuch (nur noch gebraucht erhältlich): ENGEL/GRÖGER, Pilzwanderungen - Eine Pilzkunde für jedermann, A. Ziemsen Verlag 1989.

    Hallo Cleoluka,
    in einem Lindenwald im engeren Sinne war ich bisher noch nie Pilze suchen - wo soll in Deutschland denn einer sein? (Frage aus echtem Interesse heraus!)
    Oft findet man in Parkanlagen und an Straßenrändern vereinzelte Linden, vor allem in Ostdeutschland, aber nicht nur. An diesen Stellen dürfte im Sommer als häufigster Pilz mit Hut und Stiel der Netzstielige Hexenröhrling vorkommen. Außerdem ist mir als besonderer Pilz dieses Biotops der Blauende Rasling in Erinnerung. Bei einem Pilzkurs in Jena haben wir vor ein paar Jahren direkt im Wurzelbereich Octavianina asterosperma (Sternsporige Laubtrüffel) entdeckt.
    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Hallo Conni,
    zu deiner Frage 1 habe ich folgendes recherchiert:
    Im Jahr 1960 muss ein Pilzforscher namens HORA die Art Russula betularum aufgestellt haben. ROMAGNESI (1967) stufte in seinem Täublings-Standardwerk die Art auf Varietäts-Status zurück und subsumierte das Taxon unter R. emetica, wohl aufgrund der netzig ornamentierten Sporen und der dick keulenförmigen, septierten Pileozystiden, die er von R. emetica her kannte. Auch bei EINHELLINGER (1983) wird der Pilz noch R. emetica var. betularum genannt, freilich mit dem Hinweis, dass das Rot nicht so rein sei wie beim "Original"-Speitäubling. SARNARI (1998) war dann derjenige, der R. betularum doch wieder im Sinne von HORA zur eigenständigen Art erhob und diese dann auch nicht bei den "Kirschroten" (Emeticinae), sondern bei den "Schwarzroten" (Atropurpurinae) einordnete: aufgrund der Tatsache, dass R. betularum nicht nur rotes, sondern auch blaues Hutfarbenpigment produziere, was als Haupt-Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Sektionen anzusehen sei - stärker wiegend als etwa Sporenornamentation oder Geruch. BREITENBACH/KRÄNZLIN konnten das SARNARI-Werk noch nicht kennen, als sie Anfang der 80er Jahre PDS verfassten, und auch für den 2000 erschienenen Band 2 der GPBW kam es zu spät heraus, als dass es noch hätte Verwendung als Quelle finden können.
    (Statement zur Frage 2 folgt)
    [hr]
    Jetzt zur Frage 2:
    SARNARI meint mit Subgenere dasselbe wie mit Sottogenere - nämlich die erste Taxonomiestufe innerhalb der Gattung Russula (Täubling). In Band 1 verwendet er konsistent den Begriff Sottogenere (nicht nur im Inhaltsverzeichnis, sondern auch in seiner persönlichen Gattungstaxonomie auf S. 96f.), in Band 2 dann gleichberechtigt Subgenere. Das Benennungsproblem tritt auf, weil SARNARI das Sottogenere (Subgenere) Russula nicht in einem der beiden Bände vollständig abhandelt, sondern teilweise im ersten, teilweise im zweiten Band.
    Das Sottogenere (Subgenere) Russula SARNARIs ist eine "Rest"-Untergattung, in der er alles zusammenfasst, was nicht zuvor durch besondere Merkmale einzeln nacheinander ausgeschlüsselt wurde (z. B. Täublinge mit Milchhyphen, Täublinge mit Inkrustierten PH, Täublinge ohne Makrozystiden, Täublinge mit angedeutetem Velum...). Innerhalb dieser Untergattung bildet die Sezione Russula alle die als "scharf" geltenden Täublinge, die Subsezione Russula darunter diejenigen mit weißem Sporenpulver, die Serie Russula darunter diejenigen mit rein rotem Hutfarbenpigment. Der Kirschrote Speitäubling i. w. S. wird folglich als der "typischste" aller Täublinge angesehen.
    FG
    Oehrling

    Lass Norton mal ´nen gründlichen Durchlauf deines Systems machen.
    Doch hinterfrage unbedingt auch deinen Umgang mit Flash, (Silverlight) und Java.
    Heutzutage sollte man eindringlich gewarnt sein davor.


    Ersteres habe ich absolviert: Ergebnis (gottseidank) negativ. Die Attacke von gestern Abend wurde außerdem von Norton im Verlauf aufgezeichnet und eine Internet-Adresse angegeben, von der aus sie erfolgte. Zur Sicherheit habe ich Norton gestern Abend auch nochmal upgedatet.
    Wenn niemand sonst ein gleichartiges Problem hat, können wir die Sache als erledigt abhaken.
    Tja, Silverlight... brauche ich zur Nutzung von Skygo, sonst gibt's bei mir keinen Bundesligafußball mehr...
    Adobe Flash und Java nutze ich nicht.
    FG
    Oehrling