Beiträge von Oehrling

    Hallo,
    das ist nicht ganz richtig. Verpönt sind auch Rauschpilzanfragen ohne konkrete Konsumabsicht. Ich habe schon ein paar mal erlebt, dass so was trotzdem geschlossen wurde. Den Forumsbetreibern geht die rechtliche Sicherheit vor, und man weiß nie, wie sich eine einmal begonnene Diskussion fortentwickelt. Auch die Beantwortung von Fragen zu Rauschpilzen ist problematisch. Man darf hier z. B. nicht folgenlos beschreiben, wie sie genau aussehen bzw. welche Bestimmungsmerkmale sie haben, geschweige denn die Habitate beschreiben oder gar aktuelle Fundstellen posten.
    FG
    Oehrling

    Es geht mir auch nicht darum, mir vom Handy sagen zu lassen was ich essen soll oder nicht - ich nehm grundsätzlich nur mir bekannte und für mich zu identifizierende Speisepilze mit.


    Mir geht es mehr darum, einen Anhaltspunkt zu haben, wenn da ein fremder Pilz vor mir steht. Bin da halt einfach neugierig und möcht noch bissl dazu "lernen"...


    Hallo KulCid,


    mit dem entsprechenden Verantwortungsbewusstsein, das du erkennbar hast :thumbup: , kann man eine App als nette Spielerei vor Ort sicherlich verwenden. Da ich über keine App verfüge, vergleiche ich es mal damit, dass man ein Pilz-Taschenbuch auf die Wanderung mitnimmt und dieses für die Vor-Ort-Bestimmung verwendet - ist informationstechnisch ungefähr dasselbe. Allerdings muss ich da sagen, dass ich persönlich stets mehr gelernt habe, wenn ich die Pilze mit nach Hause genommen und erst am Abend oder gar am nächsten Tag nochmals angeschaut habe. Pilze verändern sich manchmal über Nacht (Verfärbung, Geruch beim Eintrocknen...) und können dann eventuell leichter bestimmt werden als direkt im Wald. Zuhause hatte ich dann schon immer mehrere Pilzbücher, in denen ich die Fotos und Beschreibungen miteinander vergleichen konnte. Das war besser als sich nur auf die eine verfügbare Referenz vor Ort zu verlassen.


    Mittlerweile weiß ich, dass die beste und schnellste Art des Lernens ist, wenn man sich einer Gruppe von Pilzkundigen anschließt und mit ihnen zusammen durch die Wälder läuft. Denn dadurch hast du die für den Lernfortschritt besonders effektive interaktive Kommunikation mit Kundigen bzw. Experten.


    FG
    Oehrling

    Auf dem Weg aus Italien nach hause mache ich gerade Station bei meinen Eltern am Kaiserstuhl: Dort ist absolut tote Hose, ebenso am Rand des Südschwarzwaldes wie am Rand der Vogesen. Die Böden sind schauderliich trocken. Jetzt hoffe ich gerade, daß es knapp 200 km nördlicher besser aussieht. Mal sehen, wenn es so wäre wie hier bei dir, wäre das schon ein Gewinn.


    Hallo Pablo,
    im nördlichen Baden-Württemberg regnet es gerade Hunde und Katzen, das soll die ganze Nacht so weitergehen. Schon über die letzten Tage gab es etliche Regenschauer. Bestimmt geht es hier bald los mit dem Herbstaspekt.
    Das müsste dir doch Auftrieb geben.
    FG
    Oehrling
    [hr]


    Allerdings mit dem Bestimmen ist das ja so eine Sache. Die einzigen die ich jetzt bestimmen könnte, wären Weißtäublinge und mit Eisensulfat der Frauentäubling. Und dann ist aber auch schon Ende Gelände.


    Na, den R. badia hast du ja nicht schon vergessen, oder? ;)
    LG
    Oehrling

    Hallo Daniel,
    die allermeisten Fachleute sortieren Leucocortinarius bulbiger heute bei den Schleierlingen und nicht mehr bei den Ritterlingen ein.
    Wenn du Lust auf wirklich gute Pilzdiskussionen hast, bleib am besten hier, hier diskutieren oft echte Koryphäen mit, von denen man echt was lernen kann (zumindest geht es mir so).
    FG
    Oehrling


    Wenn da wirklich Kalk ist, sind T. populinum und T.joachimii auch aus dem Rennen.


    Hallo Ingo,
    nein, eigentlich nicht, wenn du nach FN4 bestimmst. Auf S. 98 steht über das Habitat von T. joachimii: "... is found in open, dry Pinus forests on sandy, mineral rich and calcareous, shallow soils." (dt.: lichte, trockene Kiefernwälder auf sandigen, mineralreichen, kalkhaltigen, flachgründigen Böden). Meinen bisher einzigen T. joachimii fand ich am östlichen Berghang oberhalb von Hornberg im Schwarzwald. Der Boden ist dort sehr mineralreich und sicher auch etwas basisch, da dort viele Phlegmacien wachsen.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich meine da auch Leucocortinarius bulbiger zu sehen. Im angefragten Pilz eine Schleiereule zu sehen, ist abwegig, der Farbton stimmt ja überhaupt nicht. Seltsam, was da auf Facebook bei Benennungsversuchen so alles rauskommt, es sitzen wohl nur wenig Leute mit Fachwissen dort. Der das geschrieben hat, hat wohl noch nie eine Schleiereule gesehen und weiß anscheinend auch nicht, dass es ein Laubwaldpilz ist.
    FG
    Oehrling

    Ja, das darf er und das tut er auch. An den hatte ich spontan auch gedacht. Am besten, du vergleichst den Fund mal mit dem T. joachimii-Konzept nach FN4 (Heilmann-Clausen et al.), NICHT mit den mMn unzutreffenden Konzepten vieler anderer Autoren (wie etwa in GroßpilzeBW Band 3).


    Allerdings: ohne Kiefer kein T. joachimii, das lässt sich nicht wegdiskutieren.


    Edit: vor zwei Jahren hatte mir Andreas Gminder mal auf eine Tagung einen T. joachimii mitgebracht und ließ mich meine Experimente damit machen. Ich hatte folgendes notiert: KOH am Hutrand: kaltes Olivgrün ohne Orangetöne, Guajak: schnell (Blauverfärbung beginnend nach 5 bis 10 Sekunden), Geruch unverletzt: nicht mehlig, Geruch des zerkrümelten Fleisches: leicht (!) mehlig wie der Grünling.
    Wenn du den Pilz noch hättest...


    FG
    Oehrling

    Hallo Stefan,
    wir könnten zuerst mal mit der Klärung der am Fundort vorhandenen Bäume beginnen. Ich meine auf deinen Fotos Kiefernnadeln zu sehen. Der Boden sieht auch sowas von überhaupt nicht nach Fichtenwald aus (z. B. keine Fichtennadel auf den Bildern sichtbar, stattdessen mMn verdorrte Grasreste und sogar graue Laubreste). Wenn Kiefern da waren, hätte ich eine Idee, sonst leider nicht.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    zu Pilz Nr. 1:
    wenn du den Geraniengeruch wahrgenommen hast, dann kannst du sie ruhig als C. flexipes eintüten. Aussehen tun die Pilze jedenfalls so, wie sie sollten.
    FG
    Oehrling

    Das auf jeden Fall, denn Marias Pilz befindet sich in einer der kompliziertesten Gattungen überhaupt. Da kennen sich nur die allerwenigsten aus, vielleicht ein gutes Dutzend in Deutschland. Ich gehöre definitiv nicht dazu, kenne allenfalls ein wenig die allgemeine Bestimmungsmethodik. Ich habe gehört, dass man da nicht mal mit dem Mikroskop so richtig vorwärtskommt.

    Hallo Maria,
    ich würde dieses Exemplar auch bei den Dickfüßen (alte Untergattung Sericeocybe), allerdings in der C. anomalus-Gruppe suchen. Ich finde, dass er für einen Bocksdickfuß oder diesem nahestehende Arten viel zu wenig Hut- und Stielvelum hat, der Hut von C. camphoratus ist typischerweise dick mit seidigem Velum überzogen. Außerdem halte ich es für völlig ausgeschlossen, dass jemand dessen Geruch als banal bzw. wenig auffällig wahrnimmt.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    ich stimme Toffel zu: es gibt Frauentäublinge, die so grün werden. Ansonsten kennst du ja sicher die zwei Grundlagen der Täublingsbestimmung: Geschmackstest (1 x über die Lamellen lecken), Sporenpulverabwurf. Der Frauentäubling ist perfekt mild und hat weißes Sporenpulver, der Grasgrüne minimal schärflich und hat buttergelbes Sporenpulver.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    Hygrocybe persistens sollte man meiner Erfahrung nach eine Nacht liegenlassen, damit er antrocknet. Die Huthaut bekommt dann einen auffälligen seidigen Glanz.
    H. citrinovirens hat einen stets trockenen, radialfaserigen Hut und einen trockenen Stiel (ähnlich wie H. intermedia, nur halt grüngelb und nicht feuerrot) - fällt hier damit wohl raus.
    H. chlorophana lässt sich von H. persistens mikroskopisch gut durch die Sporenlänge trennen (H.cl.: 7,5 - 9 My, H. pe.: 10 - 14 My), damit kann man der schwierigen Beurteilung, ob der Hut spitzbucklig oder stumpfbucklig ist, aus dem Weg gehen. Bei letzterem würde man sich deutlich leichter tun, wenn man eine Kollektion und nicht nur ein Einzelexemplar hätte.
    FG
    Oehrling
    [hr]


    ... Was die Farben angeht eher dem H. acutoconica var. konradii.


    Hallo Heidi,
    bei den orangegelben Saftlingen kann man leider nicht nach den Farben gehen, dazu variieren sie bei den einzelnen Arten zu sehr. Viel wichtiger ist, ob Hut und Stiel schleimig, nur feucht oder trocken sind, wie die Lamellen angewachsen sind, ob der Hut Schuppen hat oder nicht, und ob die Pilze nach etwas riechen.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    Weißvioletter Dickfuß (C. alboviolaceus) ist eine gute Idee zu diesem Fund. Die Fotos sind alle nicht ganz optimal, daher ist es etwas schwierig. Weil das mit dem Durchschneiden angesprochen wurde: der Pilz sollte nach dem Durchschneiden violett und nicht safrangelb sein, und stinken sollte er auch nicht.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    dass ihr euch bei Nr. 4 mit dem Täubling so sicher seid...?
    Das kann alles mögliche sein, vielleicht auch etwas aus der Ritterlingsfamilie. Wenn das ein Rätsel wäre, würde ich persönlich Erdritterling oder Tigerritterling raten, aber keinen Täubling.
    FG
    Oehrling

    >Bei Stridvall<, wo ich Bestimmungen in dem Bereich eigentlich für recht zuverlässig halte. Allerdings sehen die Pilze, >die Hlasek als sarcodon lundellii bestimmt< schon wieder ziemlich anders aus. Und den halte ich da für mindestens ebenso zuverlässig. :/


    Hallo,


    ich finde, die bei Stridvall und die bei Hlasek sehen schon ziemlich übereinstimmend aus. Danach wäre S. lundellii ein deutlich rosabraun getönter Pilz, dessen Fleisch ebenfalls einen Rosastich aufweist und der einen gut ausgebildeten weißen Hutrand hat. Die Hutoberfläche würde ich als feinschuppig-grobfilzig bezeichnen. Man sieht deutlich, dass S. lundellii makroskopisch so gut wie nichts mit dem ursprünglichen Anfragepilz zu tun hat.


    Aber dafür ist jetzt für mich ein langjähriges Kärntner Stachelingsrätsel gelöst Habicht (†), falls du mitliest :cool:


    Edit: ich habe mal ein bisschen auf der Stridvall-Seite geblättert. Schaut euch mal das Bild Nr. 24 der Sarcodon-Galerie an und als was Stridvall diesen Fund interpretiert.


    FG
    Oehrling