Hallo zusammen,
ich werfe mal Russula fuscorubroides in die Runde. Farblich würde das ganz gut passen und ich meine, auch Fichtennadeln auf einem der beiden Fotos erkennen zu können.
Russula sardonia hätte gelbere Lamellen.
Mir wurde kürzlich erzählt, dass Russula queletii mittlerweile als eine rein Kiefern begleitende Art interpretiert wird und die unter Fichte offenbar dann allgemein Russula fuscorubroides sein soll (Hampe et al, wenn ich's mir richtig gemerkt habe). Bislang war für mich die "echte" Russula fuscorubroides eine "queletii" ohne grün. Ich muss mal schauen, dass ich die passenden Literaturzitate rausfinde und mir die Artikel besorge und nachlese.
Russula torulosa habe ich erst einmal bewusst gesehen/gefunden und die war wirklich so gut wie mild, nur sehr schwach schärflich - das ist aber nur eine Einzelmeldung anhand eines Fundes.
Letzten Endes geht in der Gruppe ohne Kenntnis des Sporenornaments offenbar wenig.
LG
Christoph
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Hallo Christoph,
also auf meinem Monitor sind die Lamellen schon ziemlich gelb, aber ich wollte eigentlich nicht darüber streiten. Das muss man ohnehin live beurteilen, wie gelb die letztlich sind. In diesem Alter sind vielleicht auch die Lamellen jedes Kandidaten gelb, schon wegen des generell gelben Sporenpulvers.
Aber die Geschichte mit R. fuscorubroides klingt mir etwas schrill in den Ohren. Ich muss dazu vorausschicken, dass ich vor drei Jahren mit W. Jurkeit auf einer Tagungsexkursion im sächsischen Vogtland war, bei der er am Wegesrand im garantiert reinen Fichtenforst, an welchem reichlich R. queletii vergesellschaftet mit Lactarius deterrimus wuchs (das übliche Bild halt), ausrief: "DAS also ist fuscorubroides, seit 40 Jahren renne ich dem hinterher, ich habe schon gedacht, den gibts gar nicht..." Angelockt durch das Rufen eilte ich herbei. Zwischen den bekannten schmutzig-grünlichvioletten R. queletii wuchsen ganz vereinzelt ein paar etwas größere, deutlich anders als R. queletii aussehende, auf dem Hut und am Stiel freudig purpurrote Exemplare, die ohne Jurkeits Anwesenheit wahrscheinlich in der Exkursion völlig untergegangen und als R. queletii abgetan worden wären. Eine abendliche mikroskopische Untersuchung ergab von queletii abweichende Mikromerkmale, was Jurkeit natürlich in höchste Begeisterung versetzte. Das also war meine erste Begegnung mit der "echten" R. fuscorubroides, leg. und det. Jurkeit. Aber es waren eben auch reichlich eindeutige grünviolette R. queletii-Fruchtkörper an diesem Wegesrand dabei, die von Jurkeit nicht anders als queletii eingeschätzt wurden - warum auch?. Wenn also stimmen sollte, dass R. queletii ein strikter Kiefernpilz sein soll, was sind dann all die violettgrünen Pilze am Wegesrand in Fichtenforsten, die man zu Dutzenden vergesellschaftet mit eindeutigen Fichtenreizkern sieht, und die sowas von überhaupt nicht aussehen wie R. fuscorubroides? Also irgendwas kann da nicht ganz stimmen, auch wenn prominente Namen über der Geschichte stehen.
FG
Oehrling