Beiträge von Oehrling

    Den gibt es aber nicht ganz so preiswert wie den BOERTMANN.


    Heidi wenn immer du einen Begriff übersetzt haben willst, nachfragen!
    Außerdem: wenn ihr Saftlinge suchen geht, ist bestimmt jemand dabei, der das Myko-Englisch kennt.
    Das Myko-Englisch ist eigentlich einfacher als das normale Englisch, weil es von Nicht-Muttersprachlern geschrieben wurde und viele dort verwendete wissenschaftliche Begriffe international sind.


    FG
    Oehrling

    Hallo Pablo,


    leider funzt dein Link (zumindest bei mir am Gerät) nicht. Sarcodon versipellis habe ich schon einmal gesehen, der sollte im Ton orangefarbiger sein, und Sarcodon lundellii im bayerischen Mischwald zwischen Fichte und Buche, hm... überzeugt mich nicht richtig. Welche Makromerkmale soll Sarcodon lundellii überhaupt haben?


    Also, wenn kein besonderer Geruch und Geschmack oder gar Verfärbungsmuster oder Mikrodaten vorliegen, können wir meines Erachtens aus dem Fund nichts Besseres als einen ältlichen und deshalb gelblichen Fichten-Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) machen, bloß weil uns die Hutschuppen zu fein vorkommen.


    Beli, du hast ja die Stelle abgesucht und keine weiteren (jüngere!!) Exemplare gefunden?


    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    Bankera violascens müsste am Hutrand einen violetten Farbton haben, deswegen heißt er so. Die Hutoberfläche bei reifen Bankera violascens ist mindestens genauso bröckelig-zerklüftet wie beim Habichtspilz, man könnte da sogar kleine Stückchen aus der Hutoberfläche rausbrechen. Außerdem müsste er dann ja nach Maggiwürze gerochen haben, das wäre Beli sicher aufgefallen.
    Ich bin mit euch einer Meinung, dass das wohl nicht der "gewöhnliche" Habichtspilz ist, dafür sind die Schuppen zu klein und zu angedrückt an die Hutoberfläche, vor allem wirkt die Huthaut irgendwie gelblich, was der Habichtspilz eigentlich auch nicht macht. Meiner Meinung nach fallen auch der Kiefernhabichtspilz (Sarcodon squamosus) - komplett falsches Habitat, sowie der Gallen-Stacheling (Sarcodon scabrosus) weg, der viel bitterer sein müsste, als Beli es schildert. Auch die violetten S. fuligineoviolaceus oder joeides kommen nicht in Betracht.
    Beli, falls du den Pilz noch hast: könntest du die Stielrinde etwas abschälen, damit man sicher beurteilen kann, ob die Stielbasis blaugrün ist oder nicht? Sonst kommen wir nicht viel weiter.
    FG
    Oehrling
    [hr]


    Hallo beli,


    kennst Du den Schlüssel: http://www.sci.muni.cz/botany/mycology/hydna.htm ?
    Vielleicht hilft er Dir.


    LG, Dieter


    Nach diesem verlinkten Text habe ich mal durchgeschlüsselt und bin (banal graue Stielbasis vorausgesetzt) bei dem von mir noch nicht live gesehenen Sarcodon leucopus rausgekommen. Ganz zufriedenstellend ist es nicht, denn S. leucopus soll einen ganz schlechten, urinartigen Geruch haben (dt. Name "Widerlicher Stacheling"), den man eigentlich wahrgenommen haben sollte.
    FG
    Oehrling

    Ich glaube nicht mehr unbedingt an einen Champignon


    Könnte es nicht auch ein fälbling/ hebeloma sein ?
    Mir fehlt der 2. Ring --- ich habe einen ähnlichen Bericht gesehen bei dem es zudem sehr ähnlich aussieht


    Hallo,
    wenn für dich Zweifel daran bestehen, dass es Champignons sind, solltest du sie auf keinen Fall essen. Und wenn du nicht sicher erkennst, dass das Champignons sind, solltest du von selbstgesammelten "Champignons" überhaupt die Finger lassen. Es gibt nicht wenige Leute, die Champignons und Knollenblätterpilze verwechseln. Champignons kann man auch für wenig Geld im Laden kaufen, wenn man Bock auf sie haben sollte, und das ist bombensicher.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    bei Nr. 2 denke ich wegen der olivgrauen Lamellen eher an etwas aus der Infractus-Gruppe (bitterer Geschmack, oder KOH-Reaktion auf Huthaut blaugrünlich!).


    Beli, bitte entschuldige die klaren Worte, aber so geht Cortinarius-Bestimmung nicht. Wenn du so weiter machst, wirst du entweder in zwei Wochen dieselben Pilze wieder anfragen oder bei späteren, ähnlich aussehenden Funden die Namen der Funde aus diesem Thread falsch zuordnen.
    Wenn du schon Cortinarien genauer anschauen willst, solltest du dir erst einmal einen Überblick verschaffen, wie diese Gattung in Untergattungen unterteilt ist und welche die entscheidenden Merkmale dieser Untergattungen sind. Gute Literatur (muss mMn nicht unbedingt die aktuellste sein, aber wirklich gut muss sie sein!) ist eine weitere unerlässliche Voraussetzung, wenn du in dieser Gattung jemals durchblicken willst. Bestimmungsmethodische Kenntnis natürlich auch. Zum Beispiel musst du auf Anfragefotos mit Cortinarien immer die unverletzte Stielbasis zeigen, das hast du nicht überall gemacht. Ganz wichtig ist auch, dass du das Habitat deines Fundes beschreibst oder ein Foto vom Habitat zeigst, so wie bei Nr. 1.


    FG
    Oehrling

    Hallo,
    die jeweils rechts platzierten Pilze sehen mir aus wie Nadelwald-Rotkappen (Leccinum vulpinum). Ein paar vereinzelte Fichtennadeln sieht man auch auf dem Bild, da hast du uns bei der Baumangabe wohl die Fichten unterschlagen, um das Rätsel nicht zu einfach zu machen ;) .
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    Parasole eignen sich selbstverständlich auch für das herkömmliche Schmoren in der Pfanne, vor allem dann, wenn man sonst nur aromaschwache "Füllpilze" hat. Ein einziger Parasol mit drin, und alles schmeckt nach dem Parasol, selbst der läppischste Buchenschleimrübling, Rotfußröhrling oder Trockene Schneckling. Nur mit Steinpilzen oder Pfifferlingen sollte man ihn nicht mischen, sonst schmeckt man weder die Steinpilze noch die Pfifferlinge, sondern nur Parasol.
    Was ich sagen wollte: der Parasol - oder auch der Safranschirmling - sind wohl die Speisepilze mit dem kräftigsten Pilzaroma.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    hier kommen als Nachtrag noch zwei Bilder von diesem sehr schönen Pilznachmittag, den wir drei (Heidi, Rudi und ich) uns im Binger Wald gemacht hatten. Irgendwie gibt es da gerade viel mehr Pilze als bei uns.
    Bild 1: Heidi beim Fotografieren des Gelbporigen Raufußes und bei der Russula-Bearbeitung
    Letztlich waren es mehr als 20 Russula-Arten, die wir auf einem Gebiet von vielleicht einem halben Hektar finden konnten.
    Bild 2: ein Grüner Knolli ganz ohne Grün; wirklich grüne standen natürlich auch in der Nähe
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,
    manchmal frage ich mich, ob bei den Anfragen mit den zahlreichen erkennbar vorgeputzten Pilzen derselben Art auf den typischen Wachs- und Stofftischdecken diese letztlich nicht doch verspeist werden, sobald der Anfrager von uns einen Pilznamen bekommen hat. Wenn es anders wäre, gäbe es bestimmt nicht so viele solcher Anfragen. Ich glaube, mit etwas Übung kann man schon am Foto erkennen, was der Anfrager wirklich vorhat.
    FG
    Oehrling

    Hallo,
    mMn korrekt. Das Gilben des Fleisches ist dir ja sicher aufgefallen, das ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal innerhalb der Gruppe der "Weinroten".
    FG
    Oehrling

    Hallo Schupfnudel,
    Cortinarius varius würde ich bestätigen, und bei dem Täubling würde ich Russula badia (Zedernholztäubling) vermuten. Die haben dieses Jahr anscheinend alle sehr viel Rot am Stiel und verraten sich auf diese Weise, ohne dass man reinbeißen muss, was ziemlich weh täte :nana: .
    FG
    Oehrling


    Da dieser Pilz aber sehr selten sein soll,


    Hallo matyves,
    dass der Erlengrübling selten sein soll, liegt am ehesten daran, dass sein Habitat, der schlammige Erlenbruchwald, selten ist. In seinem Habitat ist er alles andere als selten, oder anders ausgedrückt: wenn man genau sucht, findet er sich wohl in jedem einigermaßen intakten Erlenbruchwald. Hier wäre Pilzschutz 100% deckungsgleich mit Habitatschutz.
    An der Geschichte mit dem Paxillus-Syndrom kann gut was dran sein. Denkt man sich das gelbe, porige Hymenophor weg und stattdessen ein gelbbraunes, lamelliges dazu, hat man einen Krempling vor Augen. Diese Pilze müssen sehr nah miteinander verwandt sein.
    FG
    Oehrling

    Hallo Pilze-erding,
    aus meiner Sicht ist das ein gewöhnlicher Birkenpilz (Leccinum scabrum). Man erkennt ihn daran, dass er nicht grau oder violett verfärbt und auch nirgends blaue Stellen hat. Nur die Röhrenmündungen werden auf Druck braun. Darüber, ob der Schwärzliche Birkenpilz überhaupt eine eigene Art ist, streiten die Fachleute, denn außer dass er dunkler gefärbt ist, hat er keinerlei abweichende Merkmale zum gewöhnlichen Birkenpilz.
    Keine Essfreigabe!
    FG
    Oehrling

    Hallo Suillus,
    so weit würde ich nicht gehen. Die Sektion ist unstrittig. Es ist nicht nur "ein interessanter Täubling", sondern es ist entweder R. fuscorubroides oder queletii oder sardonia oder torulosa, einer von den vieren. Niemand hindert dich daran, mit diesen Namen im Internet und in Pilzbüchern auf Suche zu gehen und dir selber eine Meinung zu bilden, was das am ehesten ist. Zumindest verschafft dir das eine nützliche Übersicht über die Sektion der "Säufernasen" (Sardoninae).
    FG
    Oehrling

    Joah, das ist ungefähr so, wie wenn Schwammer-Dieter und Krötenhocker über Sporenmaßstatistik diskutieren :D .
    Worin wir beide übereinstimmen, ist, dass das Teil mikroskopiert gehört, bevor man den exakten Artnahmen sagen kann.


    Hallo Christoph,


    also auf meinem Monitor sind die Lamellen schon ziemlich gelb, aber ich wollte eigentlich nicht darüber streiten. Das muss man ohnehin live beurteilen, wie gelb die letztlich sind. In diesem Alter sind vielleicht auch die Lamellen jedes Kandidaten gelb, schon wegen des generell gelben Sporenpulvers.


    Aber die Geschichte mit R. fuscorubroides klingt mir etwas schrill in den Ohren. Ich muss dazu vorausschicken, dass ich vor drei Jahren mit W. Jurkeit auf einer Tagungsexkursion im sächsischen Vogtland war, bei der er am Wegesrand im garantiert reinen Fichtenforst, an welchem reichlich R. queletii vergesellschaftet mit Lactarius deterrimus wuchs (das übliche Bild halt), ausrief: "DAS also ist fuscorubroides, seit 40 Jahren renne ich dem hinterher, ich habe schon gedacht, den gibts gar nicht..." Angelockt durch das Rufen eilte ich herbei. Zwischen den bekannten schmutzig-grünlichvioletten R. queletii wuchsen ganz vereinzelt ein paar etwas größere, deutlich anders als R. queletii aussehende, auf dem Hut und am Stiel freudig purpurrote Exemplare, die ohne Jurkeits Anwesenheit wahrscheinlich in der Exkursion völlig untergegangen und als R. queletii abgetan worden wären. Eine abendliche mikroskopische Untersuchung ergab von queletii abweichende Mikromerkmale, was Jurkeit natürlich in höchste Begeisterung versetzte. Das also war meine erste Begegnung mit der "echten" R. fuscorubroides, leg. und det. Jurkeit. Aber es waren eben auch reichlich eindeutige grünviolette R. queletii-Fruchtkörper an diesem Wegesrand dabei, die von Jurkeit nicht anders als queletii eingeschätzt wurden - warum auch?. Wenn also stimmen sollte, dass R. queletii ein strikter Kiefernpilz sein soll, was sind dann all die violettgrünen Pilze am Wegesrand in Fichtenforsten, die man zu Dutzenden vergesellschaftet mit eindeutigen Fichtenreizkern sieht, und die sowas von überhaupt nicht aussehen wie R. fuscorubroides? Also irgendwas kann da nicht ganz stimmen, auch wenn prominente Namen über der Geschichte stehen.


    FG
    Oehrling

    Hallo Beli,
    auch bei uns in Hohenlohe (nordöstliches Württemberg) ist Suillellus mendax nicht besonders selten. Wir haben hier auch ziemlich basische Bodenverhältnisse (Kalklehm). Ich habe in Hohenlohe über die Jahre hinweg, seit ich da wohne, immer mal wieder seltsam aussehende Hexenröhrlinge gefunden, konnte sie aber mangels geeigneter Literaturreferenz nie bestimmen, jetzt geht das mit einem Mal ziemlich problemlos.
    FG
    Oehrling

    Hallo zusammen,


    meines Wissens kommt Russula queletii streng unter Fichte, nicht unter Kiefer vor. Die "Schwester" unter Kiefer wäre Russula sardonia, die man hier auch aufgrund der sehr schönen Farben am Hut und am Stiel vermuten könnte. R. queletii ist typischerweise farblich blasser und trüber (=graugrünlicher) als das hier zu sehen ist. Mir ist bekannt, dass wenn man so etwas findet, man zu beachten hat, ob Kiefern oder Fichten dabei stehen. Denkmöglich wäre auch noch R. torulosa, ein sehr ähnlich aussehender Täubling, der das Merkmal hat, dass die Schärfe nicht so stark ist wie bei den beiden anderen Arten und schnell wieder abklingt (also so wie es beschrieben wurde), der aber calciphil (kalkfordernd) ist, im Gegensatz zur acidophilen, gerne auf armen Sandböden wachsenden R. sardonia. D. h. man darf auch die allgemeinen Bodenverhältnisse (sauer oder basisch) nicht außer acht lassen.


    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Information, aber für mich stellt sich der Fall alles andere als eindeutig dar.


    FG
    Oehrling

    Hallo,
    Russula heterophylla schmeckt völlig mild, ohne jeden Anflug von Schärfe. Er hat weißes Sporenpulver, R. aeruginea dagegen, wie du festgestellt hast, cremefarbenes. Die Hutfarben-Bandbreite ist dagegen bei beiden Arten äußerst ähnlich.
    FG
    Oehrling

    Hallo Gerd,


    auch hier passen für mich die Bilder nicht mit der Beschreibung zusammen, was eine Benennung extrem schwierig macht. Aussehen tun sie meiner Meinung nach ziemlich deutlich wie Heringstäublinge (Russula graveolens), sind auch laut deinen Angaben Ockersporer und haben einen bräunenden Stiel, aber dann müssten sie auch nach Hering riechen und vor allem mit Eisensulfat grün reagieren. Tun sie aber laut deiner Beschreibung nicht. Leider kommt man so ins makroskopische Nirwana und müsste das Mikroskop einsetzen, um weiterzukommen.


    Selbstverständlich liegt es mir fern, deine Beschreibung anzuzweifeln, aber: könntest du vielleicht mal die Eisensulfatreaktion fotografisch dokumentieren?


    FG
    Oehrling

    Hallo Gerd,


    die von dir vorgeschlagene Russula brunneoviolacea hat kein ockerfarbenes, sondern deutlich blasseres Sporenpulver (so um IIb). Außerdem passt mir die Hutfärbung nicht dafür, diese ist nicht satt violett genug, sondern viel zu trüb.


    Unter Eiche und mit diesem Aussehen, würde ich persönlich als erstes Russula violacea/pelargonia vermuten. Aber leider passt von deiner Beschreibung nichts auf R. violacea/pelargonia. Vor allem ist die Sporenpulverfarbe ebenfalls viel blasser als IIIa. Der Geschmack wäre leicht scharf (prickelnd auf der Zunge), und er hätte ab ca. 1 Stunde nach dem Aufnehmen einen auffälligen Ölsardinengeruch.
    Wenn du nach nochmaliger Überprüfung nicht doch noch ein auffälliges Merkmal findest, traue ich mir ohne Mikroskopeinsatz keine Benennung zu.


    FG
    Oehrling