Beiträge von Juergen-M

    Hallo Hans,


    eine Alternative wäre eine "echte Koralle" (Ramaria), aber da wird eine Artbestimmung so ohne weiteres nicht machbar sein. Auf Wachholderheiden (mit Kiefern) kommen heuer sehr häufig die feine Ramaria gracilis vor (riecht leicht nach Anis), und die Ramaria eumorpha (Kiefernkoralle). Dein Exemplar könnte eine überständige Ramaria sein, mehr kann man wohl nicht sagen.


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    Jürgen

    Hallo Oehrling,



    Die Tendenz zeigt schon zum Kakao-Geruch, aber ganz einig scheint sich die Fachwelt nicht zu sein. Vielleicht meinen nicht alle auch denselben Pilz, das zeigt auch schon die Namenskonfusion (edurum/laterinum/senescens...).


    Ich vermute auch, dass es da verschiedene Artvorstellungen gibt. Ich habe H. laterinum (damals noch als H. senescens bestimmt;-) in einem Fichten-Kiefern Mischbestand gefunden, und kann den Kakao-Geruch bestätigen. Aber Geruchsangaben in der Literatur ... das ist so eine Sache;-)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Oehrling,


    Hebeloma edurum (= H. laterinum (Batsch) Vesterh.) besitzt einen charkteristischen und wahrnehmbaren Geruch nach Kakao (oder Birne Helene), nachzulesen in FNE Vol. 3.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Mikromeister,



    Bei Laubwaldbewohnern ist die Sache mit dem jährlich frischen Laubmulch am Boden klar, aber wovon leben die Pilze im Fichtenwald?


    Frischer Laubmulch wird nicht unbedingt sofort von Pilzen durchwachsen und abgebaut, da braucht es eine Weile, bis sich das etwas zersetzt hat. In sehr wärmebegünstigten Buchenwäldern, z.B. ein lichter Wald am Hang in S oder SW-Ausrichtung, bleibt trockenes Laub ziemlich lange liegen und häuft sich sogar an. Dort findet man kaum Pilzfruchtkörper. Auch in Nadelwäldern sammelt sich ständig Nadelstreu an, die Bäume werfen ihre Nadeln zwar nicht auf einmal ab, aber zukzessive - in richtig dickem, relativ frischem Nadelstreu findet man auch keine Pilze, und noch weniger Pflanzen.


    Im Wald, oder auch ganz allgemein in der freien Natur, erneuern sich die Böden ständig durch Sedimentation und Abbauprozesse, da sind viele Lebewesen daran beteiligt, die man gar nicht so mitbekommt (Fadenwürmer, Ringelwürmer, Hornmilben, Bodenbakterien und natürlich Pilze). Das "Substrat" geht also einem Pilz nicht aus, und er kann sich im Boden richtig ausbreiten. Stehen ihm dann noch andere Nahrungsquellen zur Verfügung, z.B. über Symbiose (Mykorrhiza), kann der Pilz praktisch unbegrenzt lange an einem Standort leben.


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    Jürgen

    Hallo Stefan,



    Die können sogar Substanzen "chlorieren", wofür wir in der organischen Synthese viel Energie und Chemikalien aufwenden müssen.


    Lieblingszitat eines Chemieprofessors an meiner Uni:


    "Die besten Chemiker sind Pflanzen. Die synthetisieren nur mit Sonnenenergie, bei annähernd Raumtemperaur ohne umweltschädliche Abfallprodukte die komplexesten organischen Substanzen"


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    Jürgen
    [hr]
    Hallo Juliane,


    gute Frage:



    ....aber haben Pilze dann auch Carotin und sowas, wenn sie weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren gehören oder was eigenes?


    Alles was auf dem Planet Erde kreucht und fleucht ist ja miteinander verwandt, deshalb wird man bestimmte Substanzen, die sich "bewährt haben", wie z.B. Farbstoffe mit Pigmentfunktion, oder als Coenzym immer wieder und überall finden. Carotin-Abkömmlinge findet man z.B. im intrazellulären Pigment der Paraphysen mancher Ascomyceten (Anthracobia). Und nicht nur Farbstoffe, sondern viele andere Substanzen ebenfalls. Das Chitin mit seiner "Stützfunktion" findet man in den Zellwänden von Pilzen, aber auch im Exoskelett von Insekten!


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    Jürgen

    Hallo Rudolf,


    die Kaventzmänner hatte ich mitgebracht. Der größte Saftling kommt eher in der Voralpen- und Alpenregion vor und ist bei uns nur auf sehr wenigen Sonderstandorten zu finden (Wocholderheiden auf Feuerstein- oder Alblehm mit Calluna!). Es gab dort am Standort zwei große Hexenringe mit insgesamt mehr als 35 Frucktkörpern. Der größte Einzelfuchtkörper hatte einen Hutdurchmesser von 16 cm!


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    Jürgen

    Hallo luckenbachranch,


    ich denke mir mal, dass sich Deine Frage auf meinen Beitrag bezieht!? "Potenziell unsterblich" bedeutet nur, dass ein Pilz nicht im herkömmlichen Sinne altert, natürlich kann er zusammen mit dem Substrat, in dem er lebt, vernichtet werden, oder wenn das Substrat aufgebraucht ist, und kein Nachschub verfügbar, "verhungern".


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    Jürgen

    Hallo zusammen,


    Pilze sind, wie andere "Mikroorganismen" potenziell unsterblich. Es gibt keinen "programmierten Zelltod", wie bei den meisten, komplexen Vielzellern.


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    Jürgen

    Hallo abeja,


    würde mich nicht wundern, wenn der höckerig-sternförmige Sporen hätte und im Dunstkreis von Inocybe margaritispora läge. Ich hab mal makroskopische sehr ähnliche gefunden, die ich nicht endgültig bestimmen konnte (trotz Mikromerkmalen!), und die sicher in dieser Sektion zu suchen sind. Ich werde mal Bilder hier reinstellen (muss nur noch suchen). Makroskopisch ist bei den meisten Rißpilzen leider nichts zu machen.


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    Jürgen

    Hallo Holger,


    seltsamer Pilz. Für Lepista sind di Sporen zu grobwarzig, und für Ripartites zu wenig ornmentiert. Ich könnte mir eine Rhodocybe vorstellen, aber da fällt mir konkret keine Art ein. Wie war denn die Sporenpulverfarbe, hat das Fleisch vielleicht etwas in Schwärzliche verfärbt?


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    Jürgen

    Hallo pablo,



    Im Buch sind die Bilder genau so gekennzeichnet wie auf der Website, also mit Text bei den Bildern. Und ich bin sicher, daß Wolfgang dazu die Einverständnis der Autoren eingeholt hat.


    Viele Fotos stammen von "mushroom-observer.org" und unterliegen wohl alle einer "common license", sind also frei verfügbar. Abgesehen davon, dass die Arten auf dieser Platform überwiegend aus dem angloamerikanischen Raum sind (übrigens ganz normal von Usern hochgeladen), und vermutlich nicht immer mit unseren hier vorkommenden Arten konspezifisch, finde ich es fragwürdig, wenn man mit frei verfügbaren Fotos kommerzielle Zwecke verfolgt. Vielleicht aber deckt der Verkauf gerade die Druckkosten, und 123-Pilze dient irgend einem guten Zweck ;-))


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    Jürgen

    Hallo zusammen,


    ich will hier nicht die Unke spielen, aber viele Abbildungen auf der Webseite 123-Pilze sind fragwürdig, und die Beschreibungen durchweg dürftig. Die Herkunft der Fremdfotos ist zwar immer angegeben, aber ob die Art-Identität geprüft wurde ist fraglich. Mich würde mal interessieren, ob diese Fremdfotos im Druckwerk auch vertreten sind, und wie es da mit den Urheberrechten aussieht. Wenn also jemand dieses Werk besitzt, kann er mal in das Impressum einschauen.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Mausmann,



    Ich schreibe mal ganz oben auf jede Rote Liste dieser Welt.
    * Freier Geist und freier Wille


    ;) Ja, sofern es die gibt - es hat schon so manchen Philosphen gegeben, der das angezweifelt hat - sind sie wohl schützenswert. Aber, was ich vermute, die werden über den Status "schöne Worte" nicht hinausgelangen. Es stellt sich hier - wie auch im Naturschutz - die Frage, ob es nicht besser ist, das Biotop zu schützen, also die äußeren Umstände, in denen diese seltenen und seltsamen Wesen leben;-)


    Grüßle
    Jürgen
    [hr]
    Hallo pablo,



    Die Globalisierung ist wohl eine Tatsache und ein nicht mehr umkehrbarer Prozess.


    Die "Globalisierung" ist erstmal nur eine Vorstellung, die sich von der illusionären Metapher nährt, das die "Welt ein Dorf" sei, in dem letztlich alle auf gleiche Art und Weise leben (sollen), und wird ausschließlich von großen Geschäftemachern herbeigewünscht. Die Vokabel "unumkehrbar" ist ein Widerspruch in sich, nichts auf dieser Welt ist "umkehrbar", aber ungute Prozesse können gestoppt oder modifiziert werden, machmal sogar ziemlich abrupt, je nach Anlass oder Katastrophe. Die meisten politischen Krisen auf diesem Globus, sind als Gegenreaktionen auf die "Globalisierung" zu sehen. Sie werden zunehmen! Der Klimawandel - sofern anthropogen verursacht - ist das Resultat einer globalisierten Wirtschaft! Wenn alle Menschen auf dem Globus gemeinsam gegen ein "globales Problem" angehen, ist das schön und gut, aber momentan geht das über das Geschäftemachen (z.B. mit Zertifikaten, also Ablassbriefen a la Mittelalter) nich hinaus - ich vermag keine "globale Politik" zu erkennen, die in irgend einer Form erfolgversprechend wäre, dafür aber einen globalen Größenwahn des Geschäftemachens.




    Zitat

    Die Führungsriegen sind ja auch irgendwie ein Abbild der Gesellschaft.


    Da bin ich ganz Deiner Meinung. Das sind sie wohl in weiten Teilen. Ob wir uns aber an die eigene Nase fassen sollen ... ich würde lieber manchem Politiker einen kräftigen Tritt in den ... ;)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Marion,


    sehe ich auch so. Es gibt noch genügend Leute, die an ihrer Sammel-Tradition festhalten, das gleiche Phänomen wie beim Grünling (Tricholoma equestre s. lat.). Ich gehe davon aus, dass es von den "toxischen Kandidaten" wie Kahle Kremplinge, Grünlinge, oder aber auch Nebelkappen, verschiedene Sippen gibt, die die Gifte enthalten. Solange da Zweifel bestehen, ist es auf jeden Fall anzuraten, vom Verzehr abzusehen. Aber oft redet man da in verständnislose Gesichter hinein und weiß im selben Augenblick, dass der Eimer mit Nebelkappen eben doch gegessen wird, mit der Begründung; "die haben wir schon immer gesammelt";-)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo pablo,



    Ich bin Realist.


    Ich auch, seltsamer Weise - oder vielleicht gerade deshalb? - sehe ich die Sache anders. Man kann solche Konflikte - die es jedes Jahr zu tausenden auf der Welt gibt (und es gibt eine ganze Hand voll, die seit Jahrzenten noch immer schwelen, die wir aber nicht mehr wahrnehmen), wovon aber nur wenige in den Fokus des "westlichen Interesses" geraten - wissenschaftlich untersuchen. Das gibt es: Forscher, die untersuchen, warum es Konflikte gibt. Diese Wissenschaftler mitsamt ihren Erkenntnissen sind aber wohl für Fernsehinterviews in Journalen oder Nachrichtensendungen viel zu langweilig, vermutlich weil die Erkenntnisse immer die gleichen sind, und es viel besser ankommt, wenn man den wissbegierigen Zuschauern - die sich unbedingt eine Meinung bilden wollen - mit spannenderen, "politischen Ansichten" füttert, meist von ambitionierten Politikern. Nur selten weiß ein Zuschauer, wie es in diesen Ländern zugeht, aus denen berichtet wird.


    Und hier jetzt die Preisfrage: Was glaubst Du, sind die (gemeinsamen) Ursachen für solche Konflikte, wie z.B. in der Ostukraine, oder im nahen Osten (Israel), Bürgerkrieg in Syrien ... was haben denn die Konflikt-Forscher so herausgefunden? Und warum wird das nicht in der Tagesschau jeden Tag fünfmal gebracht? Wäre doch wichtig zu wissen, oder?


    Grüßle
    Jürgen


    p.s. Nur soviel zum OT;-) Zu Deinen anderen Gedanken, werde ich noch antworten.

    Hallo Pablo,



    Der Naturschutz ist nur ein Teil davon (Wenn auch ein ganz wesentlicher).


    Wie schon von mir ein paar mal angedeutet: Ich sehe das völlig anders! Der Mensch muss sich rechtzeitig schützen! Er muss umdenken. Es stellt sich z.B. nicht nicht Frage, ob man eine nette Wacholderheide von subventionierten Schäfern "freihält" - also mal den "Naturschutz" auf die Tagesordnung politischer Überlegungen setzt. Es stellt sich die Frage, wie der Mensch da wo er lebt, nachhaltig weiterleben kann. Dazu braucht er am allerwenigsten solche größenwahnsinnigen Ideen wie "Globalisierung", was letztlich nur bedeutet, dass sehr viele (ruhiggestellte) Menschen für ein paar wenige (reiche) Menschen arbeiten werden.


    Zitat

    Selbst der amerikanische Präsident kann zwar ein paar Bömbchen auf eine bande mordender Banditen in Syrien und Irak abwerfen, hat aber absolut null Handhabe gegen das teils ebenso mörderische Vorgehen von Banken und Spekulanten im eigenen Land.


    Nun, wer hier, in diesem Ringelrein die "Bande mordernder Banditen" sind, erschließt sich einem, nach genauem Überlegen, nicht unbedingt;-) Die USA mit ihrem hegemonialen Gehabe? Oder Menschen, die am verhungern sind und nichts mehr zu verlieren haben? Oder größenwahnsinnige Zocker, die mit dem Geld anderer Leute spielen?


    Zitat

    So wie sich das System auf globaler Ebene verselbständigt hat, ist es irrsinnig schwer, Ansatzpunkte zur Verbesserung zu schaffen.


    Das ist es. Deswegen müssen neue Köpfe her, die anders denken, oder alte Köpfe, die begiffen haben, wo es hingeht. Wenn sogar schon CDU-Politiker wie Heiner Geißler Mitglied bei ATTAC sind, müsste das doch zu denken geben! Dieser Mann ist alles andere als ein eindimensionaler Politikerschädel!


    Zitat

    Mit oder ohne Geburtenkontrolle

    .


    Ich sehe wirklich keine Alternative zur Geburtenkontrolle, allerdings genügend Alternativen, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Aber das Thema ist uralt und wurde wohl zuletzt in den 70er Jahren endgültig "begraben", warum nur? Die Menscheit ist seitdem hurtig am Weiterwachsen ... das überlege sich mal jeder selber!


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    Jürgen

    Hallo Anna & Fredy,


    vielen Dank für eure Kommentare. Ich hab das Teils als UMO abgespeichert (mit c.f. Buckeltramete;-)). Der Baum war mit Sicherheit eine Esche, zwei Leute können sich nicht irren (meine "Pilzchefin" war mit dabei;-)) Brutzeltest hab ich keinen gemacht, weil ich nicht von einer Fomitopsis ausging (da wären die Poren viel feiner!).


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    Jürgen

    Hallo Christian,


    ich fang mal von hinten an:


    Das, was am Grashalm hochkriecht ist ein Schleimpilz, ich vermute sehr stark, dass das Mucilago crustacea ist, den deutschen Namen habe ich vergessen;-).
    Der Filmattenkugelpilz könnte richtig sein, aber ohne Mikroskopie wird man das nicht sicher sagen können. Auf jeden fall ein Pyrenomycet + irgend einer schwärzlichen Anamorphe (Schwärzepilz).
    Der Hutpilz ist für mich eindeutig der Würziger Tellerling.
    Der komische weißliche Schleim sieht aus wie ein Rindenpilz mit Guttationstropfen (es gibt da einige, die das können, z.B. der Milchweiße Zystidenrindenpilz). Ohne Mikro ist da leider nichts zu machen.
    Der Schleierling sieht interessant aus, aber mir fällt dazu nichts konkretes ein.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Heinzelmännchen,


    ich finde auch, wie Mausmann schon erwähnt hat, dass die Feuchtigkeit eher das Problem ist;-) Der Pilz ist sozusagen ein Feuchtigkeits-Opportunist (und Zeiger) und verschwindet wieder, wenn es trocken ist.


    Grüßle
    Jürgen