Beiträge von Juergen-M

    Hallo Lea,



    interessantes Thema. Zum Film selbst: der ist selbst in Veganer-Kreisen sehr umstritten, wegen der unmöglichen Holocaustvergleiche!


    Der Holocoaust-Vergleich stammt nicht vom Filmemacher, sondern wird als Zitat gebracht. Aber das kann man nur wissen, wenn man den Film gesehen hat;-)) Derjenige, der den Vergleich gebracht hat, ist selbst Angehöriger der verfolgten Juden: Isaac Bashevis Singer. Ich finde an diesem Vergleich nichts Schändliches. Die Vergleichbarkeit hinkt jedoch ein bisschen ... da es den menschlichen Holocoust-Opfern in den meisten Lagern besser ging, als den meisten Tieren - ich spreche bewußt von "in den meisten Lagern", da ja auch am Menschen Vivisektion vorgenommen wurde, z.B. in Dachau.


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    Jürgen

    Hallo zusammen,


    eine Philosophie, die ich für sehr sinnvoll halte, ist jene; dass man in Dinge, die gut funktionieren, so wenig wie möglich zerstörend eingreift. Das ist keine Ideologie, sondern eher eine Methode - Ideologien besitzen eigentlich immer einen komplizierteren und manchmal auch undurchsichtigen, theoretischen Überbau (siehe "Karma" oder andere religiöse oder pseudoreligiöse Erklärungen), Methoden dagegen sind immer einfach und nützlich. Ich bin gegen Ideologien, weil sie mir zu theoretisch sind und meistens moralisch aufgeladen.


    In einer fleischarmen oder fleischlosen Ernährungsweise sehe ich z.B. eher eine gute Methode, nachhaltig zu leben, oder jedenfalls eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu unterstützen. Es ist auf jeden fall gesünder, das steht fest. Massentierhaltung gehört nämlich überhaupt nicht zu einer nachhaltigen Wirtschaftsform - sie ist das krasse Gegenteil.


    Ich sehe übrigens den Ideologismus in "Earthlings" nicht in der Ernährungsweise - man merkt, dass sich die meisten hier Diskutierenden den Film gar nicht oder nur teilweise angeschaut haben (oder nur den Trailer;-) Der Ideologismus liegt im Begriff "Speziesismus". Und da kann man sehr darüber streiten. Da wir ja keine andere Sichtweise besitzen, außer der menschlichen (das wort "human" möchte ich hier vermeiden;-), könnte dies - ob hier ein "Speziesismus" vorliegt oder nicht - nur eine "außermenschliche Jury" entscheiden.


    Eine Ideologie, die in jedem von uns vorzufinden ist, die wir aber als solche nicht wahrnehmen, ist die; dass der Mensch im Grunde schlecht ist, oder doch zumindest immer in Gefahr, sich bei Gelegenheit und unter besonderen Umständen in ein unmenschliches Monster zu verwandeln. Diese Ideologie schlägt sich so gut wie in allen "Erlöser-Religionen" nieder. Für manche Philosophen, Soziologen und Kulturkritiker ist das nur ein Symptom dafür, dass der Mensch eigentlich selbst nicht mehr "artgerecht" lebt.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo B.



    So problematisch das Verhältnis zwischen Mensch und Tier auch ist, der ideologische Veganismus sollte nicht so unhinterfragt bejubelt werden.


    Da in dieser Diskussion, die mich sehr freut!, schon ein paar mal auf Ideologien hingewiesen wurde, ein paar Gedanken dazu: Ideologien sind rationale, meist sehr wortreiche Erklärungen für "Lebensentwürfe", die fast immer von einem allgemein akzeptierten Lebensentwurf abweichen.


    Niemand würde die westliche, globale Kultur, die sich auf Agrikultur, Erwerbsarbeit, und auf die ungleiche Verteilung von Kapital gründet - und in der wir alle leben - als eine Ideologie ansehen (außer ein paar Marxisten, die den abgenutzten Begriff "Kapitalismus" verwenden;-) - dennoch fußt unsere Kultur auf eine ganz bestimmte "Vision", die wir nicht mehr hinterfragen und für selbstverständlich, normal und gut ansehen. Sie beinhaltet folgende Merkmale: Wachstum, Ausbeutung (natürlicher Ressourcen und Arbeitskraft), Verbreitung (Bevölkerungsexplosion).


    Ein kleines Beispiel: Die Biomasse aller tierischen Lebewesen auf dem Globus hat sich seit der "Neolithisierung" (Erfindung und Verbreitung des Ackerbaus und der Sesshaftigkeit) des Menschen bis heute zu folgender Verteilung entwickelt:


    Domestizierte, gezüchtete Tiere: ca 70%
    Wildtiere (von der Rötelmaus bis zum Blauwal): 30%


    Erstere werden vom Menschen gefüttert, zweitere ernähren sich selbst (von dem was die zunehmend kleiner werdenen Biotope und Rückzugsräume -> siehe "Verbreitung / Wachstum" noch hergeben). Um so viele domestiezierte Tiere zu füttern, braucht man außer pflanzlicher Nahrung auch noch sehr viel Wasser. Wo nimmt der Mensch sich das alles her? Aus der Natur natürlich. Um so viele Tiere ernähren zu können, braucht es eine industrielle Landwirtschaft und fruchtbare Böden, ersteres ist momentan kein Problem, weil Techno-Transfer die Technik, und Erdöl die Energie liefert. Zweites wird im Laufe der nächsten Jahrhunderte knapp werden, weil nicht nachhaltig damit umgegangen wird, auch nicht mit dem Wasser.


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    Jürgen

    Hallo Florian,


    vielen Dank für diesen Link! Dass Deutschland viel Holz importiert, ist bestimmt zutreffend, aber vermutlich wusste der Redakteur nicht, dass Deutschland sehr viel Holz (Fichtenholz) z.B. nach China EXPORTIERT! Mittlerweile ist es ja so, dass Holz-Importe die Umwelt der Herkunftsländer belastet - das Umweltproblem wird also nur externalisiert. Die Wälder in Deutschland sind zum größten Teil sowieso Wirtschafstwälder, und per dieser Definition, nicht für eine Nachhaltigkeit (im ökologischen Sinne, nicht im "fortswirtschaftlichen"!) vorgesehen. "Nachhaltige Forstwirtschaft" hat nichts mit dem Begriff der "ökologischen Nachhaltigkeit" zu tun. Dieses Mißverständnis kommt aber der Forstwirtschaft sehr gelegen, und wird aus verständlichen Gründen nicht ausgeräumt. So bleibt der Verdacht, dass es sich hierbei um Schönfärberei handelt. Wer heute Holz aus Wirtschaftswäldern verheizt, handelt nicht nachhaltig, obwohl das überall erzählt wird, vor allem von der Holzindustrie.


    Als am Ende des Mittelalters - dem "Holzzeitalter schlechthin", die Wälder in Europa so gut wie abgeholzt waren, vor allem im Dunstkreis der großen Städte, versuchte man mit den Waldbauformen Mittel-/Niederwaldbewirtschaftung wenigsten den Brennholzbedarf zu decken - die Wälder degenerierten dabei. Erst als neue, und effektivere Energiestoffe enteckt wurden, also mit dem Aufkommen von Kohle, später Erdöl und Erdgas, interessierte sich niemand mehr für Holz als Brennstoff. Die Folge war, dass die Wälder wieder wuchsen. In dieser Zeit wurde die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft ausgerufen, und die Fichte - kein einheimischer Baum! - als "Brotbaum" entdeckt und in großem Maßstab überall angepflanzt .... ;)


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    Jürgen

    Hallo Steffen & Ulla,


    vielen Dank für euer Tipps! Ich besitze lieder keinen Beleg mehr, und denke auch, dass es ein in seiner Entwicklung etwas gestörtes Exemplar war. Ich werde es als c.f. abspeichern.


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    Jürgen

    Hallo Craterelle,


    der schleimigberingte Schneckling (Hygrophorus ligatus/gliocyclus) kommt oft im gleichen Habitat und zur selben Zeit vor, wie der Frostschneckling - da könnten Verwechslungen schon passieren. Den Frostschneckling kenne ich zwar in verschiedenen Hutfarben, aber die Lamellen sind immer mit einem schönen gelborange-Ton. Deine grauen Exemplare oben sehen so aus, als hätten sie eine Ringzone.


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    Jürgen

    Hallo Verna,


    vielen Dank für den Tipp mit der Doku! "Wachstum, was nun" ist ein Beitrag einer ganzen Reihe von sehr interessanten, um nicht zu sagen "aufwühlenden" Dokumentationen, wie man sie oft zuerst auf ARTE sehen kann. Nur ein kurzes Zitat aus diesem Beitrag - ich weiß nicht mehr von wem der stammte: "An unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt glauben nur Verrückte, oder Wirtschaftswissenschaftler";-) Um mein kleines Rätsel noch zu lösen; anscheinend haben das die hier noch lesenden nicht richtig registriert. Die Ursache aller modernen (also historischen, modernen und postmodernen) kriegerischen Konflikte sind die immergleichen, stehen erstaunlicherweise aber in keinem Schul-Geschichtsbuch drin.


    Ursache kriegerischer Konflikte sind ein Überschuss an jungen Männern, die keine guten Zukunftsaussichten haben. Die Ressourcen sind zu knapp, daher kommt es zu Migrations-Phänomenen - Krieg ist z.B. nur eine Form der Migration; hier wandern die unterbeschäftigten und frustrierten Jungmänner ins Einwanderungsland "Soldatenfriedhof" oder "Massengrab" ab. Die Kunst, diesen Sachverhalt unsichtbar zu machen, nennt sich Politik.


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    Jürgen

    Hallo Mikromeister,


    ich benutze PEG, um Framente von Frischpilzen für Dünnschnitte zu "härten". Nach meiner Beobachtung schrumpfen die Stücke ein, trocknen also trotz der Durchtränkung mit PEG etwas ein und verlieren dabei die Form und auch die Farbe. Im Tintling kam mal ein Artikel über das Verfahren des Gefriertrocknens, und im Pilzmzuseum Bad Lasphe sollen solcheart behandelte Pizfruchtkörper als Modelle zu sehen sein.


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    Jürgen

    Hallo Mausmann,


    schön, dass hier noch einer mitmacht;-)



    Das ist alles richtig. Es gibt diese Leute, wir dürfen uns da ganz natürlich dazuzählen, auch hier in Deutschland nicht zu knapp;-) (Wir zählen übrigens zu den dicht besiedeltsten Gebieten weltweit!). Hier geht jedoch niemand mit einer Knarre auf die Straße, formiert sich in Gruppen und knallt andere ab, dessen Meinungen er nicht teilen will. Außerdem kann man dieses Problem nicht auf die einfache Formel "Idiot" kürzen (da fällt ja schon eine allgemeingültige Definition ziemlich schwer;). Zwar sind Idioten überall mit dabei, wie wir wissen, aber das ist nicht die Gemeinsamkeit aller Konflikte.


    Es ist einfacher als man denkt, und deswegen denkt man das nicht;-)


    Grüßle
    Jürgen

    Zitat


    Der Ernsthaftigkeit geschuldet, liefere ich natürlich gern auch noch in Latein: Myceliumdefungussenescathortensicommittendaportatsporisetsecundummagisetminusartedimuscorpushabetnihiladcumistand.


    Uih. Das klingt aber etwas "zu" lateinisch - so Sextaner-mäßig. Da fehlt dem Altphilologen das Griechische, kannst Du das noch nachliefern?

    Hallo zusammen,


    ich nochmal;-) Nach Karls - eher resignativem - Resümee scheint ja die Diskussion beendet zu sein: Wir ziehen betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen. Ich will nur noch dieses nicht eingelöste Rätsel aufs Tapet bringen. Anscheinend interessiert das niemanden.



    Und hier jetzt die Preisfrage: Was glaubst Du, sind die (gemeinsamen) Ursachen für solche Konflikte, wie z.B. in der Ostukraine, oder im nahen Osten (Israel), Bürgerkrieg in Syrien ... was haben denn die Konflikt-Forscher so herausgefunden? Und warum wird das nicht in der Tagesschau jeden Tag fünfmal gebracht? Wäre doch wichtig zu wissen, oder?


    Ich will es nicht auflösen, nur noch eine weitere Frage dranhängen:


    Was sind denn das für Leute, die sich eine Waffe besorgen und in solchen Konflikten an vorderster Front stehen?


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Dryocopus,



    Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion und evtl. noch bessere Vorschläge.


    Die fachsprachliche Benutzung von Basidio- oder Ascocarp ist demnach ja auch nur eine Mogelpackung, da sich "carp" - vergleichbar mit "carpelle" - auf die Fruchtblätter der Pflanzen bezieht. Man geht dem Problem einfach aus dem Weg, indem man in "Pilzfruchtkörper" einfach nur eine Definition sieht, also einen Terminus, der nichts mit philologischen, also sprachlichen Ableitungen zu tun hat. Außerdem finden ja in den Pilzfruchtkörpern tatsächlich Befruchtung! statt. Ganz davon abgesehen, dass Pilzfruchtkörper, wie echte Pflanzenfrüchte, der Verbreitung der Sporen dienen - wenn sie nämlich gesammelt, verschleppt und gegessen werden. Um biologisch zu bleiben, könnte man auch sagen; Früchte und Pilzfruchtkörper sind konvergente Begriffe ;)


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    Jürgen

    Hallo zusammen,


    H. colemanniana kann man meiner Meinung nach ausschließen; es gibt außer dem gleichmäßig durchgefärbten, dattelbraunen Hut noch ein weiteres Merkmal: Die Lamellenflanken am Grund sind ausgeprägter aderig! Ich würde hier, wie Karl, H. virginea var. ochraceopallida ins Spiel bringen;-) Die Art ist häufig und kommt zusammen mit der weißen Nominalart vor.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Vitalpilz,


    die Frage ist so nicht beantwortbar, jedenfalls solange man sich nicht auf eine handvoll Arten einigt.


    Die meisten Arten, auf die es Sammler abgesehen haben, wachsen in Nadelwäldern, also in Forsten mit Fichten, Weißtannen, Kiefern. Da kommen sie dann auch oft in "sammelbaren Mengen" vor. So gut wie alle Speisepilz-Exkursionen für Anfänger (VHS-Kurse) in unserer Gegend (wo es viele Buchenwälder über Kalk gibt), führen in Fichtenwälder. Eichen-Hainbuchenwälder sind eher was für Pilzkundler oder fortgeschrittene Speisepilzsammler;-)


    Der fortgeschrittene Speispilzsammler ist dann wirklich irgendwann soweit, dass er tatsächlich nur mal kurz irgendwo in einen Wald hüpft, und dann - für die kleine Pfanne - immer etwas findet.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Oehrling,


    ich finde Deine Forschung sehr interessant!



    - eine bisher nicht eindeutig identifizierbare Art: im Habitus stark an T. virgatum erinnernd, spitzbuckliger, silbergrau-seidiger Hut, aber im Geschmack nur sehr verzögert scharf


    So eine T. virgatum mit seehr verzögerter Schärfe finde ich regelmäßig auf einer meiner Wacholderheiden bei Kiefer. Am gleichen Standort kommen aber auch "lehrbuchmäßige" T. virgatum vor! T. viridilutescens (am gleichen Standort) kann im ausgebleichten oder älteren Stadium auch so aussehen, ist aber meistens immer an einem Gelbton (Hutrand oder Stiel) zu erkennen (manchmal fehlt der auch, und man kann gerade noch verglilbte Töne wahrnemen).


    Zitat

    Anders sieht es in der Sektion der weißhütigen Ritterlinge aus. Für die Geruchsprüfung braucht es kein Zerkrümeln;


    Das mit der "Zerkrümelprobe" ist ja vergleichbar mit dem Anschneiden des Pilzes, oder das was der Gerd (Fischer) immer gerne "ärgern" nennt, also das Fleisch verletzen um dessen Geruch zu beurteilen. Bei einigen Arten entstehen dabei neue Eindrücke, wie z.B. beim Doppelgeruchtrichterling (Clitocybe diosma); unverletzt riecht er säuerlich - fruchtig (auch nach Sauerkraut) und beim Durchschneiden riecht die Trama mehlig!


    Ich würde jetzt Pilze zur Bestimmung nicht unbedingt zerkrümeln - da gehen ja dann auch mögliche Belegexemplare dabei verloren - aber ein Anschneiden, oder ein "ärgern", also das Fleisch ankratzen, müsste ausreichen.



    Zitat

    wer an solchen Teilen schon mal gerochen hat, weiß, dass auch unverletzte Stücke außerordentlich markant "duften". Dafür konnte ich bei T. stiparophyllum, einer relativ großen mit Birke vergesellschafteten Art mit stechend staubartig-erdigem Geruch, eine starke und schnelle Guajak-Reaktion beobachten, wohingegen die bei Buche wachsenden T. lascivum, eine kleinere Art mit aufdringlich-pissigem Geruch (wie ein Bahnhofsklo, in das man zur Geruchsverbesserung Duftspray reingesprüht hat) und T. album, genau wie T. lascivum aussehend, aber mit banal mehlig-ranzigem Geruch, nur eine schwache, langsame Guajak-Reaktion hervorbrachten.
    (Fortsetzung folgt)


    Sehr interessant und spannend! Das Problem beim Guajak-Test - ich hatte den an Frühlingsrötlingen angewendet: E. sepium, E. clypeatum, E. niphoides, und auch bei Melanoleuca-Bestimmungen: Die Tinktur muss so frisch wie möglich sein! Nur dann kann man belastbare Tests damit machen. Am besten man setzt sich das selber an!


    Hier noch (aus einem unpublizierten Artikel von mir) etwas über Guajak, und eine mögliche, bessere Alternative: Anilin:


    "Guajak zur makroskopischen Bestimmung ist kritisch einzuschätzen. Da Guajak durch Oxidation mit Luftsauerstoff letztlich immer ins Blau umfärbt, und Enzyme im Pilz (Oxidasen) diese Umfärbung nur beschleunigen (Frank 1987), ist die Dauer bis zur Blaufärbung wichtig. Letztlich misst man die Konzentration an Oxidasen im Pilz anhand der Geschwindigkeit der Blaufärbung. Eine Unterscheidung zwischen Blau und Blaugrün sei daher, obwohl in der Literatur häufig, wissenschaftlich kaum haltbar (pers. Mitt. W. Prüfert). Der Farbumschlag beim Guajak-Test ist an der Stielbasis (Stielrinde) kräftiger, als im angeschnittenen Fleisch der Stielspitze. Besser reproduzierbar ist hier der Anilin-Test, der von Eckstein & Gröger beschrieben wurde (1991). Flüssiges Anilin erzeugt im Fleisch von E. sepium und E. aprile einen positiven Farbumschlag nach Rosa - Korallenrot, später Rotbraun, wohingegen E. clypeatum s. l. keine Farbreaktion (oder ein wenig Gelb) zeigt. Bisher fehlte ein Nachweis der Anilin-Reaktion an E. niphoides und anderen Frühlingsrötlingen (E. clypeatum f. pallidogriseum & var. defibulatum). Ich konnte an einem Frischexemplar von E. niphoides eine stark positive Reaktion auf Anilin nachweisen; ein Farbumschlag im Fleisch der Stielbasis nach Rosa - Rot, schließlich Korallenrot innerhalb 10 Minuten."


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    Jürgen


    p.s. Tricholoma album riecht beim Anschneiden auch etwas anders, aber ich weiß nicht mehr nach was;-)

    Hallo Takumi,


    das sieht sehr interessant aus, hab ich auch noch nie gesehen. Das Hymenium ist vermutlich an den hellen Stellen mit etwas befallen (Anamorphe, Virus), was die Sporenbildung/reifung unterdrückt. Müsste man mal mikroskopieren.


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    Jürgen

    Hallo Jurko,


    Bild Nr. 01 zeigt den Kahlen Krempling (Paxillus involutus)
    Bild Nr. 02 zeigt den Fuchsigen Rötelritterling (Lepista flaccida)
    Bild Nr. 03 den Samtfußkrempling (Tapinella atrotomentosa)
    Bild Nr. 04 wieder den Kahlen Krempling


    alles keine Speisepilze (über den fuchsigen Rötelritterling kann man streiten;-)


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    Jürgen

    Hallo Hans,



    Geruch: nach nichts.
    SP: weiß
    Sporen: breitelliptisch fast rund mit großem Tropfen, glatt, ca. 8-10 x 7,5-9 µm.


    Ahja. Dann sieht die Sache anders aus, aber ich glaube hier dann eher an eine Clavulina coralloides, oder vielleicht sogar eine (allerdings sehr überständige und blasse!) seltene Clavulina amethystina (die ich aber noch nie gesehen habe).


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    Jürgen


    ps. Du könntes überprüfen, ob die Basidien 2- oder 4-sporig sind.

    Hallo Tuppie,


    das sind ja im wahrsten Sinne des Wortes "Heilpilze", die Du uns gezeigt hast *g* Der Goldnabeling ist übrigens gar nicht soo selten. Im Zuge einer Kartierung (in umgebauten ehemaligen Fichtenforsten), ist mir der schöne Nabeling ständig begegnet. Er liebt finalmorsches Fichtenholz, vor allem bemooste Stubben, und kommt auch schon recht früh im Jahr vor.


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    Jürgen