Hallo, Ingo!
Macht ja nichts. Hauptsache es ist bekannt, daß der Phaeolus, den ich mal an Buche geglaubt gefunden zu haben sich als Inonotus entpuppt hat.
Hier ist das schon etwas solider rechercheiert, hat aber leider auch den Nachteil leicht vergnolmter Bilder.
Dennoch hab' ich da mal was vorbereitet.
01: Bemooster Eichenstamm, bickelhart im Tritttest, mit einem Fruchtkörper, der total wie Phaeolus aussieht:


Der Fruchtkörper hat tatsächlich Kontakt zu dem fraglichen Holz, ist mit diesem verwachsen, hier mit Schnittbild zu sehen:

Verfärbungen passen zu Phaeolus, Porenform und Konsistenz ebenfalls, mikroskopisch ohne Setae und monomitisch, generative Hyphen ohne Schnallen und zumeist gelb bis bräunlich, Sporen keine gefunden.
Die Frage ist: Ist dieses schwere und extrem harte Holz tatsächlich Eiche?
Jedenfalls deutet Hymenochaete rubiginosa am selben Stamm darauf hin:

An weiteren Begleitpilzen fiel noch eine Ceriporia reticulata auf.
Wegen der extremen Festigkeit und Härte des Holzes unter der obersten, leicht spröden Schicht bin ich mir da mit Quercus recht sicher.
Aber die ganze Geschichte hat natürlich schon noch einen Haken, bezw. Rhizomorphen:

Diese dicken, weißlichen Fäden stehen in Kontakt mit dem Fruchtkörper von Phaeolus. Sie ziehen sich am Eichenstamm entlang, an Ceriporia reticulata vorbei und dann unter der Blattauflage durch den Waldboden. Verzweigen sich, finden wieder zusammen...
Ich habe versucht, diese Rhizomorphen zu verfolgen, bin aber nicht am Endpunkt gelandet. Die sind ziemlich weitläufig.
Und ich habe im Grunde keinie Zweifel, daß die irgendwo zu irgendwelchem optimalmorschen Nadelholz führen, auch wenn ich im Umkreis von etlichen Metern um den Eichenstamm kein Nadelholz auf oder im Boden finden konnte.
LG; pablo.