Hallo.
Ja, den Artikel im Boletus habe ich auch gelesen. Sehr interessant, was da so alles als Boletus mendax vorgestellt wird.
Was ich vermisst habe, waren ein paar Sequenzen.
Boletus mendax im Sinne der Originalbeschreibung bietet makroskopisch folgende Merkmale:
- recht kleine, eher schlanke Fruchtkörper
- tief dunkelrote Stielfarben, insbesondere zur Basis hin
- dunkelrote Stielbeflockung im unteren Stieldrittel
- weinrötliche Hutfarben (ähnlich Boletus queletii)
- stark weinrot durchfärbtes Stielfleisch, bisweilen auch im Hutbereich
- Stielnetz auch bei älteren Fruchtkörpern meist nur im oberen Stieldrittel, darunter rot beflockt
Auch im Sinne der Originalbeschreibung sind diese Merkmale nicht immer konstant ausgeprägt. Wenn aber nur ein Merkmal von sechs ins Bild der Art passt, muss man aus einer Netzhexe keinen Boletus mendax machen.
Das betrifft aber auch alle, die momentan fleißig Sporen vermessen, und jeden Boletus luridus, wo der Sporen - Quotient knapp über 2,5 liegt, als Boletus mendax bestimmen wollen. Es haut nicht hin. Je nach dem wie man misst, können auch Boletus luridus - Sporen mal einen höheren Quotienten haben.
Man muss halt nur die ausreichend dünnen Sporen aussuchen.
Theoretisch kann man mit der Methode nämlich auch ganz bequem zwei Arten in einem Fruchtkörper nachweisen.
Also wer solche Pilze wie den oben gezeigten als Boletus mendax bestimmen will, sollte dann bitte auch eine Sequenz dazu vorlegen.
LG, Pablo.