Hallo; Stefan!
Es besteht aber auch keine Eile, außer halt, wenn du die Daten noch zeitnah einpflegen willst.
Präparieren und die Beobachtungen unterm Mikro dann richtig "lesen" ist bei deisen Pilzchen auch oft irgendwie schwierig. Wenn der Pilz mit den Stacheln so gar keine inkrustierten Pseudozystiden hat, dann gehört er wohl doch eher in die Hyphodontia - Ecke, also Hyphodontia s.l. / Schizoporaceae. Das kann dann sehr schwer werden, wenn kaum Sporen vorhanden sind. Steccherinum bourdotii ist das auf keinen Fall. Der hat anders geformte, längere Stacheln, bildet normalerweise +/- deutliche Hutkanten aus und hat rundliche Sporen. Bei der Sporenform dürfte eigentlich auch der GPBW - Schlüssel niemals zu bourdotii führen.
Allerdings sind die eingekreisten Strukturen auf dem entsprechenden Bild auch nicht alles Sporen, eines ist ein hyphenfragment, eines ist kaum definierbar, eines ist eine Konidie. 
Macht aber nix, da schwimmt oft allerhand Zeugs durcheinander, wenn man solche Krusten untersucht. Ich gucke immer, daß ich auch ansitzende Sporen finde (die aber zugleich einigermaßen ausgewachsen erscheinen), um sicher zu gehen, mit welchem Sporentyp ich es bei dem untersuchten Fund zu tun habe.
Aber wenn es für dich nicht einfacher ist, den einfach Heidrun in die Hand zu drücken: Ich habe immer Interesse aan solchen Pilzchen. Wenn du magst, kannst du mir den gerne schicken.
Dein zweiter Pilz dürfte Meruliopsis corium (Byssomaerulius corium) sein. Jedenfalls passen die Sporen dazu, von den Strukturen der Hyphen sieht es auch so aus, zumal da einige dickwandige, verzweigte Elemente zu sehen sind. Entgegen der meisten Literatur (monomitisch, Hyphen dünnwandig) ist Meruliopsis corium nämlich in wirklichkeit oft pseudodimitisch, mit wenig septierten, oft verzweigten, skeletoiden Hyphen im Subikulum. Meruliopsis corium hat allerdings keine Schnallen, aber manche Basidien tun ein bisschen so, auch wenn sich eine Hyphe direkt vor einer Septe verzweigt, kann das eine Schnalle vortäuschen.
LG, Pablo.