Salut.
Na klar, wenn ein Fruchtkörper mild ist, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die anderen aus der Kollektion auch mild. Ist ja das selbe Mycel / der selbe Organismus.
Der Geschmack ist hier nicht entscheidend, entscheidend sind die optischen, morphologischen Merkmale. Und wie schon geschrieben: Mit den Tropfkratern, Habitus, Verfärbungen, Konsistenz, Substrat, Porengröße ist die Art an sich schon definiert. Das ist tatsächlich einer der wenigen Porlinge, den man in der Ausprägung wirklich solide makroskopisch ansprechen kann.
Mikroskopisch würde hier nicht viel rauskommen. Ich kann's versuchen, aber die Wahrscheinlichkeit, daß der noch keine Sporen gebildet hat ist tatsächlich recht hoch. Dann hast du einen Pilz mit monomitischem (bis pseudodimitischem) Hyphensystem, mit Schnallen an den Septen, mit vielen Basidiolen und Zystidiolen aber ohne Zystiden. Ist trotzdem bestimmbar, weil siehe Makroskopie. 
Das Verschicken und Untersuchen können wir uns aber auch aufsparen bis du Porlinge findest, die wirklich mikropflichtig sind (davon gibt's ja mehr als genug). Also bitter gerne dran bleiben an der Materie. 
Bittere Gallenröhrlinge schmecke ich natürlich auch, aber eben nur, wenn sie bitter sind. Gallenröhrlinge ohne bitteren Geschmack schmecken für mich dagegen mild, auch wenn es natürlich trotzdem Gallenröhrlinge sind. Unbittere Oligoporus guttulatus hatte ich noch nicht, aber das hat vor allem den Grund, daß ich die recht selten probiere. Ganz einfach darum, weil es meistens für die Bestimmung nicht nötig ist. Wie bei Gallenröhrlingen, die habe ich nur eine Zeitlang exzessiv probiert, weil ich eben unbittere finden wollte. Was geklappt hat, danach habe ich aufgehört. Bestimmen kann man ddie ja auch problemlos ohne Kauprobe.
LG, Pablo.