Beiträge von Beorn

    Hallo, Norbert!


    Pappelritterlinge dürfen sehr wohl einen rein weißen Stiel und auch rein weißes Fleisch haben. Stieloberflcähe und Stielfleisch können zwar nach und nach von der Basis her bräunen, aber weiß ist erstmal der Grundzustand.
    Das ist jedenfalls ein seltsamer Fund. Ich finde auch nicht, daß der wie Tricholoma ustale aussieht. Tricholoma apium würde ich mir auch mit einer etwas anderen hutoberfläche vorstellen. Tricholoma fulvum (und pseudonictitans) sind hier sowieso auszuschließen.
    Vom optischen eindruck her ist das ein ziemlich klassischer Pappelritterling (Tricholoma populinum), schlimmstenfalls noch eine der Arten aus dem albobrunneum - stans - Aggregat.

    Nur daß halt alle Pappelritter, die mir bisher in die Finger kamen, sehr deutlich mehlgurkig rochen....



    LG Pablo.

    Hallo, Beli!


    Wow, so viele schöne Pilze. g:-)
    Ich finde, auch die vergehenden Fruchtkörper sind schick. Es gehört zum Herbst dazu, so muss das aussehen im Wald. Die einen kommen ganz frisch, die anderen sind hinüber, und von den Bäumen im Moor tropft der Tau oder Regen.

    Könnte von mir aus das ganze Jahr so sein.


    Deine Pholiota aus dem Buchenwald sieht interessant aus mit diesen spitzen Hüten.
    Ich denke, die müsste man mal mikroskopieren, und wäre nicht zu überrascht, wenn es die mit den schmalen Sporen wäre: Also Pholiota limonella, nicht Pholiota adiposa. Ich hatte bisher Pholiota limonella auch schon zweimal an Rotbuche gefunden, möglich ist das also.

    Übrigens: Beide Arten (limonella und adiposa) werden von diversen Autoren nach Lust und Laune, vielleicht auch je nach Windrichtung gerne als "Pholiota aurivella" bezeichnet, weswegen Jan Holec in seiner Pholiota - Monografie diesen Namen als nicht interpretierbar verwirft, und nur noch limonella, adiposa und cerifera mit dem Aussehen trennt.


    Dein Unbekannter Nr. 2 an dem Birkenstumpf ist sehr wahrscheinlich eine junge Tramete. Ob Trametes versicolor oder ochracea ist in dem Stadium noch nicht feststellbar. Auch mikroskopisch wird's voraussichtlich da noch nicht klappen, denn da werden noch keine reifen Sporen gebildet sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!


    Das Problem ist: Beide Pappelritterlinge (wenn der Milde und der Bittere denn tatsächlich zwei Arten sind) riechen kräftig nach Maipilz.

    Hast du für den Geruchstest mal etwas gerubbelt?

    Ich finde den Geschmack runzliger alter Mohrrüben übrigens ganz interessant: Je nachdem ob mit oder ohne Schale, hat der schon auch eine bittere Kompon-Ente.


    Was man noch etwas detaillierter angucken könnte: Die Stieloberfläche.
    Weil wenn echt gar null melhgurkiger Geruch, dann müsste man mal die Eiche im Umfeld von 20 metern suchen, und freilich auch die farblich deutlich abgesetzte Stielspitze.



    LG, Pablo.

    Salut!


    Ich fürchte, Spekulationen sind hier interessant, aber ein einigermaßen sicherer name wird da nicht rauskommen. "Agaricus subperonatus" war zwar auch mein erster Gedanke, aber: Spekulativ.

    Champignons sind kompliziert und verhalten sich in einer Sache analog zu zB Phlegmacien oder Filzröhrlingen: Ein Fruchtkörper ist kein Fruchtkörper. Also mal abgesehen von den extrem seltenen Fällen, wo man einen top ideal ausgeprägten Einzelfruchtkörper im idealsten Entwicklungszustand vorfindet, sind Einzelfruchtkörper nicht bestimmbar.



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Beim ersten müsste man wenigstens irgendwie die Struktur des Hymenophors sehen können, also ob das Poren, Lamellen, Zähnchen, ein labyrinth, Adern oder nüscht ist.
    Dann käme man vielleicht schon irgendwie in eine Richtung.



    LG, Pablo.

    N'abend, die Damen und Herren!


    Das weißliche Gefussel am Lamellenansatz könnte auch der Mönchskopf selbst sein, So wie zB auch Austernseitlinge oder Nebelkappen hypht der Mönchskopf im Alter gerne aus, bildet also an diversen Stellen des Fruchtkörpers solchen flauschigen Mycelfilz.


    Wenn mit "Riesentrichterling" ein Mönchskopf ohne Buckel (Clitocybe geotropa var. maxima) gemeint ist: Das ist höchstwahrscheinlich nichts anderes als ein normaler Mönchskopf, der sich den Buckel mal geschenkt hat. Gibt es (in anderen Jahren) bei mir in der Ecke auch, und bis darauf daß manche Kollektionen einen Piökel in der Hutmitte bilden, und manche nicht, sind alle weiteren merkmale identisch. Immerhin: Die Ausprägung des Buckels ist innerhalb einer Kollektion einigermaßen konstant, zumindest nach meinen Beobachtungen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Karl!


    "Made my day": Wunderbare Arten und total schön in Szene gesetzt.
    Danke dafür! :thumbup:
    Und falls du die Tage mal mit einem Fläschchen Guajak in der Tasche da vorbei läufst: Tu mal ein Tröpfchen beim Pappelgrünling jeweils auf die Stielspitze und im Schnitt aufs Hutfleisch.
    Und idealerweise zum Vergleich auch bei einer Tricholoma equestre aus deiner Gegend, wenn du welche hast.



    LG; Pablo.

    Hallo, Dieter!


    20cm hoch? da könnte man mal mit der einschlaglupe den Hut des kleineren Absuchen (sieht etwass frischer aus), ob da nicht ein paar winzige, braune Häärchen zu sehen sind.
    Dann wäre das >der hier<.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Auch nicht mehr wirklcih up-to-date, aber im Grunde ein Muss, wenn man sich mit den Filzern näher beschäftigen will ist >diese Monografie<.

    In Ergänzung auch ganz wichtig: Die Arbeit von Sutara, hier >in der deutschen Übersetzung<. Dazu kommt noch ein umfangreicher Stapel an Publikationen der letzten Jahre in diversen Fachzeitschriften, eine richtig gute, zusammenhängende Überarbeitung kenne ich momentan nicht.


    Wenn es um die Verzehrbarkeit geht, ist all das aber irrelevant.

    Da muss man im Grunde nur zwischen zwei Arten unterscheiden können: Xerocomus esculentus = Essbarer Filzröhrling vs. Xerocomus venenatus = Gammeliger Filzröhrling

    Das ist zwar auch manchmal nicht ganz einfach, aber doch sehr viel einfacher als jeden Fund wirklcih griffig in ein Artkonzept einzupassen.

    Deinen Fund oben müsste man aber zur Beurteilung in der Hand haben,. Die bräunlich überlaufenen Poren lassen aber auf irgendeinen Schaden schließen (leichter Bodenfrost?) und wären eher ein Hinweis auf Xerocomus venenatus.



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Ein kleiner Hinweis noch zu der Sache mit den Ritterlingen: Wie weit da chemische Reaktionen signifikant sind, und wo, das ist größtenteils noch nicht klar.
    Guajak ist in der Hinsicht ganz interessant (wobei man immer die Sofort - Reaktion betrachten muss, also das was bis maximal eine Minute nach dem Auftragen an der Stielspitze oder im Fleisch passiert).

    Da ist dann zB auch ein Unterschied zu sehen zwischen mindestens einer Art aus dem Tricholoma-frondosae-Aggregat und einer aus dem Tricholoma-equestre-Aggregat. Einer aus der Gruppe jedenfalls reagiert ziemlich sofort im Fleisch (und schwächer an der stielspitze), während die klassische Tricholoma equestre negativ ist: Jedenfalls innerhalb der ersten Minute. Danach gleicht sich das an, weil Guajak auch mit Luftsauerstoff reagiert und immer nach einer weile grünblau wird.

    Bei den meisten anderen Ritterlingen wird bezüglich der Guajak - reaktion wenig rauskommen. Nur auf Sektionsebene scheint es dann UNteschiede zu geben, so reagieren wohl die allermeisten Braunen Ritterlinge negativ, wärhrend die ganzen "Erdritterlinge" (grauschuppige / faserige Arten) deutlich positiv reagieren.



    LG; Pablo.

    N'Abend!


    Sehr schöner Fund, Eike! :thumbup:
    Eine Art aus der Gattung, von der ich bisher übrigens noch gar nichts wusste. Bisher gefunden habe ich ohnehin nur Sericeomyces crystallifer (mit anderen Zystiden und etwass glatterem Hut), der hierr in der Gegend um Mannheim recht regelmäßig vorkommt.


    Ich denke, der lange Stiel ist abhängig von der Dicke des Laubpolsters, Mausmann.

    Das ist jedenfalls bei meinen Funden von Sericeomyces crystallifer auch ziemlich variabel gewesen.



    LG; Pablo.

    Servus!


    Ah jetzt ja. Korrigiert, Peter. :thumbup:

    Die "typischen" Leccinum quercinum, die ich bisher in der Hand hatte, sahen vor allem im Bereich der Stielschuppung doch anders aus, Christoph. Wobei das auch nicht viele waren, und es durchaus in die Variationsbreite fallen mag. Bei den Sporen habe ich den Verdacht, daß da was nicht stimmt. Ist ja bekannt, daß Sporenmaße von zu jungen Röhrlingsfruchtkörpern trügerisch sein können.

    Darum bin ich halt vorsichtig und mag es vorerst lieber beim Speck belassen.
    Wäre aber ein interessanter Start für den Workshop.


    Schon aufgearbeiteter Clitopilus, J.arne! :thumbup:

    Scheint ir übrigens durchaus das Gleiche zu sein, wie ich mal vor einigen Jahren auf einer der Dünen um Mannheim rum fand:





    LG; Pablo.

    Hallo, Björn!


    Dafür hast du einen unheimlich guten Blick für die Phytos, und sammelst da wichtige erfahrungswerte an. Man kann nicht alles umfassend bearbeiten, dazu ist die Materie viel zu komplex.



    LG, Pablo.

    Guten Abend!


    In der Tat etwas unglücklich, daß hier im Schnittbild der wichtigste Teil des Stieles verschütt gegangen ist. Die Stielbasis ist das, was beim ersten Bild in dem Kruscht von Laub und Detritus steckt. Die muss natürlich mit beim Schnittbild. :gzwinkern:

    Für einen Bereiften Rotfuß (Xerocomellus pruinatus) ist das Fleisch viel zu blass, mögicher Frostschaden hin oder her. Ich denke auch eher, daß man unten in der Stielbasis extrafeine, karottenrote Pünktchen gesehen hätte. Wenn nicht, hätte man mikroskopieren müssen, und wäre vermutlich trotzdem bei einem der Gartenfilzer rausgekommen.

    So pi mal Daumen macht das Pilzchen den eindruck eines Eichenfilzers (Hortiboletus engelii), der aber bisweilen schwer von Hortiboletus bubalinus abzugrenzen ist.

    Einzelfruchtkörper von Filzröhrlingen, vor allem wenn wie hier nicht in optimalem Zustand, sind allerdings oft gar nicht bestimmbar, egal wie aufmerksam man sie beobachtet.



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    >Phlebia aurea< sieht auch makrosskopisch etwas anders aus, vor allem die Stacheln, die unregelmäßiger und mehr wie Zähnchen sind. Die sollte auch nicht reagieren mit KOH5%.
    Phlebia fuscoatra und Phlebia bispora (sowie einige potentiell ähnliche, seltenere Arten) kenne ich noch nicht aus eigenen Untersuchungen. Phlebia bispora ist makroskopisch allerdings extrem ähnlich, fuscoatra potentiell auch, aber die inkrustierten Hyphenenden sollen wohl eher aussehen wie manche Zystiden (v.A. die Tramazystiden) bei >Phlebia nothofagi<.

    Was man halt auch immer noch auf dem Schirm haben muss, sind diverse ähnlich bis nahezu identisch aussehende RIndenpilze aus anderen Gattungen, >Sarcodontia crocea< wäre da nur ein Beispiel.



    LG, Pablo.

    Salut Z'samma!

    Also zumindest am 4. November gab es auch keine Saftlinge auf der Wiese.

    Da habe ich nachgesehen. (Zaun hin oder her).


    Gruß Nosozia

    Auf die Liste für's nächste Jahr?


    Aber mich ärgert es auch, den Schirmling nicht fottergrafiert zu haben. So ein Bilddchen wäre schön, wobei ich auch glaube, sowas ähnliches schon mal an einer Düne hier bei Mannheim gesehen zu haben. Nur damals nicht untersucht. Möglich wäre das schon, daß der (unerkannt) schon hier und da aufgetaucht ist in Deutschland. Passend dazu auch ein >Beitrag aus dem Zählpilzeforum<.
    Ein Nachweis ist aber nur ein Nachweis, wenn es irgendwie belegbar ist.


    Anyway, noch ein paar Pilze vielleicht?


    Psathyrella spadicea (= Homophron sarcocephalus), zwar schon gezeigt, aber gerne noch ein paar Bilder mit Mikrokrempel:





    So eine wiederspenstige Rotkappe, die im Grunde weder Leccinum leucopodium (Weißstielige Rotkappe / Espenrotkappe) noch Leccinum quercinum (Laubwaldrotkappe) ist, und für mich erstmal "Leccinum spec." bleibt - oder besser: Leccinum luxo-juniorum agg., mit Verweis auf Korhonens Leccinum populinum:






    Wer mich reichlich gefoppt hat, war diese wachsartige, knubbelige Kruste an einem Rotbuchenstamm mit einer makabren, grauen Farbe. Klar, sowas muss was ganz Besonderes sein.
    Oder eben einfach Radulomyces confluens (Zusammenfließender Reibeisenpilz):





    Trotzdem interessant. Das ist halt schon eine extrem wandelbare Art, und man kann sie immer wieder neu entdecken. g:-)


    Erwartungsgemäß dagegen Phlebia uda (Wachsgelber Fadenstachelpilz):



    Und was nicht fehlen darf: Noch ein wenig Mosaikschichtpilz - Overkill!










    so, drei habe ich noch, die müssen aber noch warten, weil noch nicht fertig mit edm Bilder zusammenpanschen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!

    Ich würde bei Phlebia (so wie generell bei allen Rindenpilzen) die makrochemischen Reaktionen nicht mit KOH20% testen. Da hast du mitunter einen haufen falsch-positiver Reaktionen, weil das Zeug so ätzend ist, daß es zu viel kaputt macht und auch Sachen braun-matschig, rotbraunmatschig oder rotmatschig werden, die normalerweise gar nicht reagieren.
    Nimm KOH5% für Rindenpilze, das reicht völlig. Phlebia fuscoatra kann man am Exsikkat unterscheiden (wird schwärzlich, Phlebia uda bleibt gelb / ockergelb) oder mirksokopisch durch die grob inkrustierten Hyphenenden in den Stachelspitzen (Phlebia uda dort mit glatten Hyphenenden, aber Hyphen in Stacheltrama mit stäbchenförmigen Kristallen).



    LG; Pablo.

    Hallo, Mausmann!


    Ob oder ob nicht die zusammengehören, das kann ich natürlich nicht sagen. Aber es wäre logisch, wenn es die gleiche Kollektion ist. Und dann kann das nicht Tapinella sein, denn der hätte zB niemals so einen weißen Hutfilz auf leuchtend orangenem Untergrund. Tapinella panuoides ist eher dezent bräunlich gefärbt und einigermaßen toninton.
    Siehe auch Portraait, Link oben im Starbeitrag.



    LG, Pablo.

    Hallo ihr beiden!


    Wir werden den letzten sicherlich nicht klären können. Bei gefühlt ungefähr 1001 Dunkelsporer - Arten mit solchem oder sehr ähnlichem Aussehen geht auch die Gattungseinordnung oft nur mikroskopisch, rest recht bei Einzelfruchtkörpern (sollte man generell ignorieren und lieber ausschau nach größeren, aussagekräftigeren Kollektionen halten).
    Eine Galerina wäre schon möglich, aber eher nicht marginata, weil null Ringreste am Stiel, seltsame Hutform, ungewöhnliche Farbverläufe. TuFur glaube ich auch nicht, weil Lamellen zu deutlich ausgebuchtet.



    LG, Pablo.