Beiträge von Beorn

    Hallo, Christoph!


    Ach, nun hab' ich's wohl verstanden: Der selbe Pilz (Organismus 1) wechselt immer wieder mal den einen an die anderen Wurzelspitzen, verlässt aber nicht unbedingt einen Mykorrhizapartner. Kann aber zusätzlich mit weiteren Wurzeln in der Umgebung Mykorrhizaverbindungen aufbauen, also gleichzeitig mit mehreren Organismen (Bäumen, Strächern, egal ob gleicher oder unterschiedlicher Art) verbunden sein.

    Genial. Und daß die dabei so alt werden können, hätte ich nicht erwartet.
    Wobei man es sich eigentlich hätte denken können, wenn selbst ein Schwächeparasit / zersetzer wie Hallimasch eine so enorme Ökomasse aufbauen kann, daß sein Mycel als größtes Lebenwesen der Welt gilt, sollte so ein Gigant auch einigermaßen alt werden dürfen.

    Wogegen zB ein Dungpilz nur eine ziemlich kurze Lebensspanne haben dürfte.


    Spannend auch der Hinweis zu Laccaria. Interessant, daß es auch sowass gibt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Karl!


    Ui, schön! :gbravo:

    Kronenbecherlinge würde ich so gerne auch mal selbst finden.
    Und von Orchideen hätte ich gerne etwas Ahnung. Schade: Bis ich wieder am Kaiserstuhl bin, sind die meisten dort wohl schon verblüht.



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Ja, ziemlich schade aber, daß die Austern völlig außer Reichweite waren:

    ...so daß Alex nicht mal mehr mit einem langen Erntestock dran kam.
    Und als wir eine Leiter fanden (ganz, ganz unten wieder bei der Wegrandmorchel) wollte niemand mehr ernsthaft die Leiter klauen und eine Stunde wieder den Berg hochsteigen. Außer Alex vielleicht (gaaaaaanz vielleicht).


    Und die Morcheln, die zwar so zahlreich waren, daß sie stellenweise den ganzen Waldboden mit Brabsch überzogen...

    ...aber eben halt Brabsch. Riesiger Brabsch. Die hier sahen noch vergleichsweise frisch aus:



    LG; Pablo.

    Hallo, Peter!


    Ja, das dürfte in der Tat ein recht solider Hinweis sein.
    Denn somit hätte man da ein Mycel, was sich konstant nach dem selben Muster verhält. ich würde mal mit den relativ dunkel pigmentierten, gebuckelten Hüten und dem - auch bei bereits hohl werdenden Stielen - völlig unverfärbten, weißen Fleisch "Entoloma cf clypeatum" (sehr wahrscheinlich Schild - Rötling) dran schreiben.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Klar, Vorsicht ist immer wichtig, und übertreiben muss man es ja nicht.

    Das Glas mit dem Sirup (Danke, Alex!) werde ich sicher auch besser nicht an einem Tag leertrinken.


    Kleine Anekdote am Rande: Ich bekam mal ein Fläschchen Zirbenbrand geschenkt.
    In der Tat gab es da auch diesen Schaumbadgeruch: Erstmal gewöhnungsbedürftig, und auch da wurde das Fläschchen nicht an einem abend leer.

    Aber das war durchaus ein Erlebnis der positiv - interessanten Art (Danke an Joe übrigens).
    Grünlinge sind ja auch eine Sache, wo es erst ab einer gewissen Menge in einer gewissen Zeit gefährlich wird. Wobei die sogar noch mal besser schmecken, als Zirbenbrand. :gzwinkern:

    Kahle kremplinge dagegen scheinen mir noch weniger berechnenbar zu sein als Grünlinge (oder natürlich Kiefernzapfenmarmelade), weil es da wohl sehr unterschiedlich sein kann, wie viele Mahlzeiten es braucht, daß etwas passiert.


    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!


    Das sind auf jeden Fall schon mal keine Peniophora - Hyphen.
    Gehört schon zu den Hymenochaetales (Phellinus - Hyphen sehen zB auch so aus), Schnallen gibt es da dann nie. Auch wenn ich hier auf dem Bild keine Septen sehe. Und ohne Septen gefunden zu haben, kann man natürlich auch die Schnallenverhältnisse nicht wirklcih beurteilen. Außer halt, man kennt die Gattung, und weiß, daß es keine Schnallen gibt.

    Ob rubiginosa oder tabacina muss man dann am Substrat, Wuchsumständen und Konsistenz festmachen, was freilich nach BIld hier schwierig ist.



    LG; Pablo.

    Hallo, Peter!


    Rötling auf jeden Fall, ja. :thumbup:

    Vermutlich auch eine der Frühjahrsarten (ist aber immer eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, kalendarische Abweichungen anderer Arten sollte man nie ausschließen). Entoloma s(a)epium (= Schlehenrötling) und Entoloma clypeatum (Schildrötling) sind nicht einfach zu unterscheiden. Vom Gesamteindruck her hier eher Schild (Entoloma cylpeatum), mit etwas Chemie könnte man's noch sicherer machen.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Versuch doch mal noch ein paar Hyphen ins Bild zu bekommen. Ich denke, die werden schon vor allem basal ziemlcih braun sein, und Schnallen an den Septen konstant fehlen.

    Auch die Zystiden (die ja hier Setae sind) werden wohl braun pigmentiert sein, die von Peniophora sind hyalin - farblos. Es sei denn, man würde Duportella bei Peniophora dazu rechnen, aber die sieht in einigen anderen Punkten schon noch mal anders aus (und hätte ebenfalls Schnallen).



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ich bin ja alles andere als ein Auskenner für Teratologien, aber war mit Prolifikation nicht gemeint, daß auf der Hutoberseite Hymenophor ausgebildet wird? Das dann freilich oft seltsam verwurschdelt aussieht. Wie sich das nennt, wenn die Lamellen so verwachsen, weiß ich nicht, könnte aber schon sein, daß das eine Vorstufe wäre.

    Vielleicht wär's ein gedanke, Gerd im >Gruselforum< dazu zu kontakten?



    LG, Pablo.

    Salut!


    Hymenochaete rubiginosa kann, muss aber nicht Hütchen bilden. Egal ob unten, oben oder an der Sete vom Stamm wachsend. Die Art ist sehr variabel, was die Fruchtkörperform betrifft. Die "klassische" Variante mit den herabgezogenen Hüten, die wie Mützchen aussehen, ist eine ausgewachsene Form, die eben nur bei idealen Bedingungen vorkommt.
    So (fast) resupinat wie hier geht jedenfalls auch.


    Man kann noch über Hymenochaete tabacina nachdenken, die auch an eiche vorkommen kann, aber eher nicht so an stark zersetztem, liegendem, dickem, bemoostem Substrat. Hymenochaete tabacina bevorzugt dünnere, noch ansitzende und oft auch noch teils berindete Äste (Fruchtkörpebildung im Luftraum). Sie ist zudem deutlich weicher in der Haptik und farblich ein paar Nuancen anders.


    Ich gehe hier schon auch am ehesten von der Umberbraunen Borstenscheibe (H. rubiginosa) aus.



    LG, Pablo.

    Hallo, Christoph!


    Wow, demnach wechseln die Pilze (und die Bäume folglich auch) immer mal wieder? So eine Mykorrhizaverbindung wäre demnach eher eine Ehe auf Zeit.

    Interessant wäre dann aber in der Tat, wie alt solche Pilze wirklich werden können...



    LG, Pablo.

    Hallo, Christoph!


    Dann wäre das also mal eine Sache, die man sich angucken könnte, wenn man denn mal beide Pilze parat hätte.

    Wegen dem rhodopurpureus kannst du ja im Sommer mal bei Rudi (Markones) anklopfen, und gegebenenfalls einen Ausflug nach Würzburg machen.

    Das wäre allerdings eben die Gelbhütige Variante. Oder mal bei einem Mittelmeerurlaub nach geeignetem Material gucken.

    Ein Bekannter (Fredo hier im Forum) hat so schöne Bilder vom letzten Jahr von Sizilien gezeigt, da war auch sowas dabei, momentan schwanke ich da alelrdings wieder, ob's eher luteocupreus oder rhodopurpureus oder beides war...



    LG; Pablo.

    Hallo, Maren!


    Toller Pilz.
    Schnallen sind ja nun auf den Bildern auch gut zu sehen, und wo Frank den ja auch quasi bestätigt hat, bzw. die offenen Fragen (blaue Sporen in Wasser bei Frischmaterial) geklärt hat, freue ich mich umso mehr, über die tolle Doku. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Auch mikroskopisch unterscheidet sich Chondrosetereum doch recht deutlich von Stereum.


    Wie lange Schleimpilze tatsächlich leben, kann ich selbst leider nur schätzen. Die Plasmodien je nach bedingungen wohl nur einige Tage, bis sie satt genug sind, um sich in Sporocarpien zu verwandeln. Was ich nicht weiß (weil ich von Schleimis keine Ahnung habe) ist, wie lange der Prozess vom auskeimen einzelner Sporen bis zum zusammenschluss mit anderen zu einem Plasmodium dauern kann.
    Aber: Schleimpilze können bei ungünstigen Bedinungen in ein Sklerotienstadium wechseln, in dem sie dann recht lange bestehen können.
    Ist aber wohl alles kein vergleich zur Lebensdauer mancher Pilzmycelien. Insbesondere Mykorrhizapilze können wohl theoretisch langlebig sein, also annähernd so lange wie ihre Baumpartner. Wobei... Wirklich? Das wäre schon krass, bei manchen Eichenarten, die hunderte von Jahren alt werden, wenn die Mykorrhiza ein ähnliches Alter erreichen könnte.



    LG; Pablo.

    Hallo, Frank!


    Genau, die gelben sind unreif. :thumbup:
    Badhamia utricularis ist - systematisch gesehen - allerdings auch kein Pilz, sondern eher sowas wie eine Amöbe. ;)

    Die ganzen Myxos gehören nicht zum Pilzreich, somit ist auch ihre Lebensweise eine ganz andere, weil sie zB kein Mycel bilden. Um einen Baum anzugreifen und zu schädigen, sind sie außerdem viel zu kurzlebig.



    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!


    Die Gattung war ja früher auch wesentlich kleiner, und da waren tatsächlich nur einige weenige, meistens klar mit Moosen assoziierte Arten geführt. Mittlerweile ist so einies aus umliegenden Gattungen wie Omphalina da reingewandert, und da sind dann auch einige Holzbewohner dabei.



    LG; Pablo.

    Hi.


    ich habe den >bresadolanus< bisher noch nicht in ganz so massiven Fruchtkörpern gefunden, auch die Form der Stielbasis müsste etwas anders sein.
    Die Stielbasis sollte übrigens bei einem schnittbild immer mit dabei sein, ansonsten ist das aber gut so.


    ...


    Falls das, was ich für Agaricus bresadolanus halte (gilbendes Würzelchen, rundliche Stielknolle, Hutschuppen, Geruch sowohl anisartig als auch karbolartig!), denn tatsächlich diese Art ist. Ist ja nicht nach der Parra - Monografie bestimmt.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Auch im Oberrheingebiet: Agrocybe dura ist hier alles andere als selten. Auf so ziemlich allen gängigen Wiesenflächen, teils auch auf Grünflächen mitten in der Stadt.


    Geruchstechnisch: Guter Hinweis auf's Nachbarforum. :thumbup:

    Also für euch mehlartig? Für meine Nase ist das anscheinend einer der Pilze, wo irgendein schaltkreis im Gehirn mit der Trennung von Rettich und Mehl nicht klar kommt. Jedenfalls riecht der Voreilende (zerkrümelt) für mich anders als die typischen Mykologenmehlpilze (Grünling, Maipilz). Aber eben auch nicht so wie die Rettichhelmlinge um pura und rosea, bei denen habe ich immer gleich das Radieschen vor Augen, beim Voreilenden nicht ganz, aber eher das als eben einen Maipilz.

    Aber wie gesagt, da habe ich ein individuelles Problem mit der Geruchszuordnung.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Auch die Lamellen erscheinen mir viel zu frei für einen Träuschling im weiteren Sinne (Stropharia s.l.).
    Champignon wird schon passen, aber da ist leider in der Tat keine Artbestimmung möglich: Selbst mit vollständigem Schnittbild und Geruch wird da nihcts rauskommen, womöglich sogar mit mirkoskopischen merkmalen nicht, weil die Fruchtkörper auch schon zu alt sind und dann die entscheidenden merkmale wie Verfärbungsmuster und Geruch nicht mehr funktionieren.

    Interessant vielleicht am Rande: Egal welche Art das sein mag, diese Fruchtkörper würden bei mir niemals in der Pfanne landen (wenns eine der essbaren Arten wäre), weil deutlich zu alt.



    LG, Pablo.

    Ach... :gomg:


    Das ist so das Hindernis, wenn sich ein Thread in eine Richtung entwickelt, die so gar nicht gedacht gewesen war.
    Also um zum Thema zurückzukommen, dank der Beiträge von Peri und Mausmann:

    Danke Ralf!

    Für viele Jahre Engagement, die du in die Moderatorentätigkeit hier im Forum gesteckt hast.

    Als dienstältester Moderator hast du Greenhorns wie mir da die Arbeit erleichtert, warst immer eine Hilfe und eine kritische Stimme, mit klaren Gedanken und einer wunderbaren Arbeitsstruktur. Das war wirklich eine Freude, mit dir würde ich jederzeit gerne wieder als Moderator zusammenarbeiten. Gelegentliche Meinungsverschiedenheiten eingeschlossen, denn manche Dinge werden erst dann wirklich klar und differenziert erkennbar, wenn man darüber spricht.


    Und dem Himmel sei dank muss ich keinen Abschiedsgruß für dich als Forenmitglied schreiben, denn das wäre wirklich schwer zu ertragen (ist so schon hart genug).

    Insofern hoffe ich, daß weiterhin ein frischer Hauch nach Dung durchs Forum weht, und die gewonnene Zeit - wo du nicht mit Modgedöns belastet bist - vielleicht auch mal Frau Krause zu Wirt kommt oder die Fußhupen mal wieder die eine oder andere Wildschweinbande aufschrecken...

    Und wir in gewohnt heiterer Manier daran im Forum teilhaben dürfen.



    LG, Pablo.