Beiträge von mikromeister

    Nachdem ich früher öfter Magenbeschwerden nach Pilzgerichten hatte, halte ich mich seit 3 Jahren an 2 Regeln:


    Gut kauen und mindestens 15 Minuten garen.
    Dabei schätze ich, sind 5 Minuten davon nicht alle Pilze im Topf wirklich schon heiß. Bleiben also echte 10 min.


    Seitdem vertrage ich die Pilze in moderaten Mengen klaglos.
    Ob das Kauen oder das Garen dafür verantwortlich sind kann ich aber leider nicht sagen.

    Ich putze auch im Wald möglichst perfekt.
    Dazu habe ich schließlich mein neues Pilzmesser gebaut
    http://www.pilzforum.eu/board/…sser?pid=192228#pid192228


    Wegen der Tannennadeln nehme ich immer eine Stofftasche.
    Die kann ich beim Tragen oben umklappen und so den Inhalt weitgehend sauber halten.
    Ausserdem kann ich die halbe Beute so in den Rucksack stecken und die zweite Tasche rausholen.


    Die Schnittabfälle verstecke ich meist.
    Nicht etwa um meine Plätze geheim zu halten, sondern natürlich nur um den an deren Pilzsammlern die Enttäuschung zu ersparen wieder mal zu spät gekommen zu sein. ;)


    Ausser ich bin sauer, dann schmeisse ich die größten Abschnitte irgendwo anders in den Wald dass sich die anderen dort vergeblich einen Wolf suchen :nana:

    So, inzwischen habe ich 15 Kg Steinpilze und 3Kg Pfifferlinge mit meinem neuen Pilzsäbel verarbeitet und bin mehr denn je begeistert.


    Das Ding ist ein Volltreffer und selbst zu Hause am Küchentisch nehme ich es zum Pilzeputzen bevorzugt her.


    Gut bewährt hat sich die feine Spitze zum Schnecken rauspulen.
    Der Pinsel könnte qualitativ besser sein. Ich hätte vielleicht nicht den billigsten Chinaschrott aus dem Baumarkt nehmen sollen.

    Ich bin sozusagen ein "Pinzettenexperte" weil ich viel unter dem Mikroskop arbeite.
    Die konträren Meinungen zur Zeckenentfernung mit Pinzette kann ich sehr gut nachvollziehen, weil ich sehe, was sich verschiedene Leute unter einer Pinzette vorstellen.
    Mir kommen dabei oft die Tränen.


    In den meisten deutschen Haushalten gibt es eine Pinzette aus irgendeinem Maniküreset, das die Schwiegermutter mal zu Weihnachten verschenkt hat.
    Flache, breite Backen, abblätternde Nickelschicht, vorne abgenutzte, aufklaffende Spitzen.
    Damit kann man natürlich eine Zecke bei aller Handwerkskunst nicht gut packen.
    Genausowenig übrigens wie einen kleinen Dorn oder ein Haar.


    Dann gibt es für unter 10 Euro im Drogeriemarkt Augenbrauen-Pinzetten.
    Breit-flach, oft schräg, mit gutem Schluss.
    Das sind ordentliche Werkzeuge, aber für Zecken immer noch eine Dampfpresse.


    Hat man sich aber mal eine Pinzette wie z.B. die untenstehende geleistet, und sie immer sorgfältigst behandelt, kann man auch eine winzige Zecke ganz gezielt hinter dem rechten Ohr packen und sie so fein rausziehen, dass sie hinterher völlig unbeschädigt rumläuft (Mikroskop).


    http://www.ersa-shop.com/smdpi…iu9eq0tr246r7#privatkunde


    Sowas gibt es auch in der Apotheke.
    Solange man dieses wunderbare Werkzeug nur für feinste Arbeiten benutzt, kann man eine ganze Großfamilie über viele Jahre hinweg behandeln und Zecken wie Splitter oder Dornen verlieren ihre Schrecken deutlich.


    Hier gibt es einen feinen Link zu Pinzetten im Uhrmacherforum, wo Pinzetten allerdings "Kornzangen" heißen.
    http://www.uhrenwerkstattforum…e-Pinzetten.html#msg36487

    Nach Jahren der Suche habe ich es aufgegeben, ein wirklich gutes Pilzmesser zu kaufen.
    Es sollte leicht sein, mit eher großer gerader Klinge aus gutem Stahl und einen ordentlichen Pinsel haben.
    Ausserdem scheint mir Einhandbedienung ein Muss, denn in der anderen Hand habe ich Pilz oder Korb.
    Leider konnte ich in ganz Europa nur Spielzeuge ausfindig machen.


    Selbermachen war also die letzte Lösung.
    An ein handelsübliche Kershaw Chill für 25 EUR habe ich ohne ein zusätzliches Loch bohren zu müssen einen zurechtgestutzten Schweineborstenpinsel leicht elastisch angebaut.
    2h Arbeit und 30 EUR ergeben so ein 80g Supermesser, das sich auch wieder zurückbauen lässt.


    Das Messer lässt sich mit einem leichten Schwung aus dem Handgelenk sehr gefährlich aussehend aufschnappen und steht dann fest.
    Die Größe reicht auch für große Steinpilze und der Pinsel verdient seinen Namen.
    Durch die Geometrie kann ich beim Putzen ständig zwischen Klinge und Pinsel hin und her wechseln und danach schon im weitergehen das Messer mit einer Hand wieder zusammenklappen.
    Letzteres erfordert einen normalen Fingernagel am Daumen, geht dann aber völlig mühelos.



    Ja, ich habe die Bilder von Cantharellus amethysteus im Web studiert.
    Da stimmen die meisten recht gut überein.
    Die gegabelten Stile stehen irgendwo sogar in der Sortenbeschreibung.


    Schuppen kann man mit gutem Willen sehen, die Farbe muss wohl nicht lila sein. Es gibt genug braune Beispiele.


    Ich sammle die an diesem Platz schon seit Jahren.
    Teilweise werden die richtig groß.

    Diese drei Sorten "Pfifferlinge" habe ich im Umkreis von 3 m gefunden.


    Ganz rechts ein Falscher Pfifferling Hygrophoropsis aurantiaca, der im Wald sofort durch seinen dünnen Stil und die Orange Farbe auffällt.
    Leider kommen die Farben im Foto nicht so gut. In echt sind die Unterschiede deutlicher.


    In der Mitte zweimal Echter Pfifferling Cantharellus cibarius.
    Wunderbar Eiergelb oder Blassgelb mit kräftigem Stil und Leisten.


    Ganz links, tja was ist das?
    Ein Pfifferling in meinen Augen jedenfalls.
    Typisch der säuerlich scharfe Geschmack im Rohzustand.
    Im Gegensatz zum Echten Pfifferling aber eine bräunlichere Farbe und oft dieser kräftige Wuchs mit mehreren Schirmen aus einem gemeinsamen Stil.
    Geschmeckt haben sie jedenfalls.


    Vielleicht in PEG (Polyethylenglykol) einlegen?
    Das Zeug ersetzt das Wasser z.B. in feuchtem Holz und härtet dann aus.


    Große Erfolgsaussichten sehe ich allerdings keine, in Anbetracht der Tatsache, dass ich noch nie in einem Museum einen präparierten Pilz gesehen habe.

    Interessant, dass die Beobachtungen so verschieden sind.
    Ich habe z.B. noch niemals erlebt, dass die Fliegenpilzschwemme zeitlich vor der Steinpilzschwemme kommt.
    Gleichzeitig wachsen sie später im Jahr auch nach meiner Beobachtung noch mal gelegentlich.


    Birkenpilze habe ich auch noch nie im Nadelwald gefunden sondern eigentlich immer unter Birken.


    Bei uns gibt es fast nur Fichtenwald.
    Kein Grund also, dass sich auffällig oft gerade diese zwei Arten exakt den Standort teilen nur weil sie Fichten mögen.
    Im übrigen Steinpilze glaube ich nicht an Fichten gebunden sind.

    Ich finde echte und falsche Pfifferlinge auch manchmal schwer zu unterscheiden.


    Echte Pfifferlinge haben meistens einen dickeren Stil, einen weniger sauber ausgeprägten Hut und wirken insgesamt stämmiger..
    Gerade die ganz jungen bestehen oft fast nur aus Stil.


    Die blassere Farbe, besonders bei trockenem Wetter ist ja schon erwähnt worden.


    Echte Pfifferlinge schmecken nach längerem Kauen pfefferscharf.


    Das sind zwar alles keine "harten" Merkmale, aber helfen doch bei der Einschätzung.

    Ich habe meine Stockschwämmchen jetzt gegessen und gut verdaut.
    Allerdings war ich vom Geschmack nicht soo überwältigt. Pilze halt.
    Aus Sicherheitsgründen werde ich wohl in Zukunft eher drauf verzichten.
    Der Kick ist mit gleicher Fehlertoleranz beim Fliegen einfach größer und man stürzt nur alleine ab und nicht die ganze Familie.

    Ich habe heute auch zum ersten Mal Stockschwämmchen gefunden.
    Eigentlich bin ich ein erfahrener und langjähriger Pilzsammler, sie waren nur bisher nicht auf meinem Radar.


    Wegen der Verwechslungsgefahr mit tödlich giftigen Pilzen bin ich jetzt natürlich besonders vorsichtig und bitte um eure Einschätzung.


    Die folgenden 2 Bilder sind für mich eindeutig Stockschwämmchen.: PS, gerade verspeist!
    http://www.schmidt-instruments.de/downloads/DSCF2567.JPG
    http://www.schmidt-instruments.de/downloads/DSCF2570.JPG


    Diese sind wahrscheinlich 2 verschiedene Sorten, die mit helleren etwas verbogenen und die mit dunkleren geraden Lamellen. Die dunklen könnten in meinen Augen Stockschwämmchen sein, bei denen der Ring schon weg ist, die helleren wahrscheinlich nicht.
    Beide würde ich zur Sicherheit nicht essen.
    http://www.schmidt-instruments.de/downloads/DSCF2568.JPG
    http://www.schmidt-instruments.de/downloads/DSCF2571.JPG


    Alle 3 Varietäten riechen übrigens sehr ähnlich gut und aromatisch. Am besten die, die mir am suspektesten sind

    Bei Schopftintlingen Vorsicht.
    Auch wenn anscheinend viele Leute damit kein Problem haben, ich habe mich in Kombination mit Alkohol schon mal sauber damit vergiftet.


    Stockschwämmchen werden öfter genannt. Muss ich mal ausprobieren.
    Hallimasch sind dagegen anscheinend sehr umstritten.
    Habe sie kürzlich probiert und konnte keinen besonderen Geschmack feststellen.

    Ich würde mich gerne über das Thema unterhalten, welchen eure persönlichen Pilzfavoriten hinsichtlich Geschmack sind und welche in euren Augen überschätzt werden.
    Wenn in einem Buch "guter Speisepilz" steht sagt das erfahrungsgemäß fast nichts aus.


    Ich esse am liebsten Parasol, getrocknete Steinpilze, Shiitake und gute Zuchtchampignons.


    Für beliebt aber überschätzt halte ich frische Steinpilze, Pfifferlinge, Maronenröhrlinge und Wiesenchampignons.


    Erstaunlich, das klingt eher nach Faltentintlingen, aber eigentlich sind die beiden nicht verwechselbar.

    Das waren definitiv Schopftintlinge. Jung, frisch und völlig makellos.
    Allergisch war ich zumindest davor und danach auch nicht auf Schopftintlinge.


    Von meinem Urgroßvater kennt man eine Geschichte, dass er nach Schopftintlingen bewusstlos zusammenbrach.
    Allerdings waren bei ihm viele Pilze und noch sehr viel mehr Bier im Spiel, so dass es damals keinen so richtig wunderte.
    Vielleicht eine ererbte Empfindlichkeit?

    Ich hatte schon mal eine deftige Vergiftung nach Genuss eines Tellers Schopftintlinge und ca. 0,4l Bier danach.
    (Ich wiege 63 Kg)


    Symptome:
    Nach 3 Std. Schlaf, 5h nach der Mahlzeit und 4h nach dem Bier bin ich mit tauben kribbelnden Extremitäten aufgewacht, hatte Herzrasen und einen Kopf der sich wie aufgepumpt anfühlte.
    Weil die Symptome schwächer wurden als ich aufstand und ich sofort wusste was die Ursache war bin ich nicht zum Arzt sondern habe zuerst ein Brechmittel genommen.
    War allerdings schon alles im Darm.


    Die nächsten 6h konnte man genau verfolgen wie sich die Pilze durch den Verdauungskanal bewegten.
    Nach der Glieder-Taubheit kamen grässliche stinkende Blähungen und schließlich Durchfall.
    Am nächsten Morgen war die Sache im Wesentlichen vorüber und ich habe auch keine Nachwirkungen gespürt.

    Das Thema interessiert mich auch.


    leider habe ich noch kein in meinen Augen wirklich geeignetes Pilzmesser gefunden.


    Es sollte sehr leicht gebaut sein, wasserfest und mit einer dünnen geraden 8cm Klinge die auch zum spalten eines großen Pilzes reicht.
    Gekrümmten Klingen sind schwer zu schärfen und deshalb meistens stumpf.
    Dann muss es natürlich eine auswechselbare Wildschweinbürste zum einklappen haben.
    Die Klinge sollte vorteilhafterweise mit einer Hand zu öffnen sein.
    Der Griff könnte signalfarben sein, falls man es mal liegen lässt.
    Ausserdem muss eine Schnuröse dran sein.


    Alles was ich bisher gefunden habe ist entweder aus Holz und quillt, hat eine Klinge wie ein Sarazenenschwert, oder man kann den Pinsel nicht verstauen.
    Unnötig massiv sind fast alle, als wenn man armdicke Steinpilze zurechtschnitzen müsste.


    Hat da jemand einen Kauftipp, bevor ich in die Werkstatt gehe?