Beiträge von naturgucker
-
-
Vielen Dank, Pablo.
Wie ich ja schon schrieb: "Gloeoporus pannocintus scheint mir ganz gut zu passen, von den Poren und Sporen her aber vielleicht doch eher G. dichrous." Meine Referenz ist hier das Poroid Fungi of Europe, und da war ich eben an mehreren Punkten mit Gloeoporus pannocintus nicht ganz zufrieden, vor allem weil die offenbar bestimmungsentscheidende Trennschicht nicht dunkel ist, sondern wie du ganz richtig gesehen hast eher farblos bis hell (was am Foto leicht dunkel wirken kann). Ganz glücklich bin ich mit C. dichrous allerdings auch nicht, mir fehlt hier ein wenig die Zweifarbigkeit, aber so viel Erfahrung habe ich damit eben nicht.
Klar kannst du das Thema verschieben - hier in diesem Forumsteil ist es vermutlich erstmal ausgeschöpft. Ich werde den Pilz wohl als G. dichrous cf ablegen.
Danke nochmal und Gruß von Chris
-
monomitisch, allantoide kleine Sporen, Schnallen, filzig-striegelige Hutoberfläche: Da passt eigentlich nur die Gattung Gloeoporus. Was dann auf Gloeporus pannocinctus hinauslaufen würde, der aber eigentlich einen deutlichen gelblichen bis grünlichen Ton in der Porenschicht haben müsste. Vor allem aber müsste er eine gelige Zwischenschicht zwischen Poren und Huttrama haben. Könntest Du mal ein Stück mit ner scharfen Rasierklinge längs durchschneiden und das Schnittbild posten?
Hallo Andreas und alle anderen,
mit dem "gelblichen bis grünlichen Ton in der Porenschicht" tue ich mich etwas schwer; man könnte sich einbilden so einen "Ton" zu sehen, wenn man will. Was deutlicher geht, ist die von dir erwähnte "gelige Schicht", die man m.E. hier gut erkennen kann:
Bei Gloeoporus / Ceriporiopsis pannocincta wären auch die Poren feiner (wobei das jetzt nur eine vage Schätzung nach Augenmaß ist), vor allem: Die Sporen sind hier viel zu breit. 1,5µm sprengt da jeden Rahmen, die Sporen von pannocincta werden im Maximum kaum mal 1µm breit.
Hab auch jetzt einen Sporenabwurf genauer vermessen und würde sagen, 4,5-5 x 1 µ breit würde passen, mit 1,5 µ Breite habe ich vielleicht zu grob gemessen. Ist aber natürlich bei solchen Maßen nicht ganz einfach zu beurteilen. Hier mal ein Bild in Lugol, da sieht man ganz gut die beiden dunklen "Tröpfchen" an den Würstchen-Enden:Die Poren habe ich mit etwa 5 pro mm vermessen.
Soviel für den Moment. Ich bin noch etwas unschlüssig, aber Gloeoporus pannocintus scheint mir ganz gut zu passen, von den Poren und Sporen her aber vielleicht doch eher G. dichrous (wobei ich letzteren noch nie so gesehen habe).
Einschätzungen sind also weiterhin sehr willkommen!
Danke nochmal und Gruss von Chris
-
Termin steht noch nicht fest, richtig. Später Oktober scheint aber wahrscheinlicher zu werden.
Nur zur Info, um Terminkollisionen möglichst zu vermeiden: vom 29.Oktober bis 3.November haben die Schleswig-Holsteiner zur Dünenpilztagung eingeladen. Die findet bei Bad Segeberg statt und ist schon voll ausgebucht.
-
Hallo Mausmann, Andreas und lubeca (Lubeca = Lübeck, bist du Lübecker?),
so wie ich unsere Diskussionsverlauf verstehe, sollte es also möglich sein, sich im Laufe des Jahres ein- oder mehrmals in kleinerem Kreis zur Pilzpirsch zu treffen, und zwar irgendwo zwischen Lübeck und dem Süden oder Südosten von Hamburg.
Vorschlag: Wer einen konkreten Idee oder einen Wunsch für Termin und Gebiet hat, läßt es die anderen wissen (vielleicht per PN?), und dann finden wir uns zusammen.
Im Anschluß an die Exkursion stelle ich mir eine kleine Einkehr vor mit ggf. Diskussion und Nachbestimmung von Funden.
Ich freue mich, von dir / euch zu hören.
Herzlichen Gruß aus Lübeck - Chris
-
Einmal im Jahr machen wir auch ein größeres Treffen das ich nur empfehlen kann.
Ich hoffe, du bist dabei!

Na, ich hoffe doch..... allerdings ist der Kalender 2020, vor allem im Herbst, schon gut gefüllt... im Sept / Okt habe ich an Wochenenden tatsächlich nur noch den 11./13.9. und den 23./25.10. frei. Ein Termin für das Nordtreffen ist ja wohl noch nicht raus, oder habe ich was übersehen?
Aber vom Jahrestreffen mal abgesehen könnte man sich ja durchaus auch zwischendurch, auch in kleinerem Rahmen, im Norden verabreden. Meine nächstgelegenen Pilzfreunde wohnen 30, 44, 50 und 60 km entfernt, also größere Strecken fahren gehört irgendwie dazu bei uns im schönen Norden... So könnte man sich also durchaus auch außerhalb des Jahrestreffens mit zwei, drei oder vier Leuten zB aus dem Raum Schleswig-Holstein Süd / Hamburg / Nordniedersachsen mal für ein Wochenende zusammentun.
Ich bin gespannt, was sich in diesem Jahr ergeben wird, und wünsche allen Nordlichtern eine spannende Pilzsaison!
Grüße von der Küste - Chris
-
Hallo Andreas, hallo Stefan,
vielen Dank für die Rückmeldung.
Am meisten erstaunt hatte mich an diesem Fund, daß diese Pilzchen nicht - wie ich das von anderen Mollisien kenne - in kleinen Herden irgendwo geschützt, zB. auf der Unterseite liegender Stämme, wuchsen, sondern daß das eine unzählbare Schar dicht beeinander großflächig die horizontale Oberseite eines Baumstubbens bedeckten. So etwas hatte ich zuvor noch nie bewußt wahrgenommen.Ich hatte noch ein paar - inzwischen eingetrocknete - Fruchtkörper hier. Bei Zugabe von KOH war nicht allzu viel zu sehen, evtl könnte man das als leichte Gelbreaktion deuten, da bin ich aber nicht sicher. Zwei Sporenfotos hänge ich auch nochmal an und hoffe, daß es zur Erhellung beiträgt!
Es grüßt der Chris
pilzforum.eu/attachment/304876/
-
Vielen Dank für die angeregte Diskussion, liebe Leute.
Die Teile sehen echt merkwürdig aus, sehen kaum wie Becher sondern fast eher wie dicke Scheiben aus, völlig ungestielt auf dem Holz.
Hier kommen jetzt noch zwei Mikrofotos. Vielleicht hat ja noch jemand eine Erleuchtung, in welche Richtung das gehen könnte.
Danke!
-
Die Poren rundporiger Porlinge können übrigens gerne mal aufgeschlitzt und ungleichmäßig sein, wenn die Fruchtkörper a) recht jung sind oder sie b) nicht ganz horizontal wachsen. Auch Schmetterlings-Trameten können das.
Hallo,
wo steht denn das? Oder ist das ein "Erfahrungswert"?
Denn wie ich eingangs schon schrieb, steht in allen Büchern, die mir zur Referenz zur Verfügung stehen, daß T. versicolor sehr kleine, runde (bis ggf. eckige) Poren hat. Sonst nix.
Im übrigen wuchsen die Pilze horizontal, und als recht jung würde ich sie auch nicht bezeichnen.
In diesem Sinne wäre ich für eine weitere kurze Aufklärung dankbar!
Vielen Dank und besten Gruss
Chris
-
Was man so von den Hyphen sieht, passt das eher zu Oligoporus s.l. als zu Skeletocutis.
Wie sicher ist denn die Substratbestimmung? Und von den Sporen hast du nicht vielleicht noch ein paar auf Bild?Hallo Pablo,
danke erstmal für den Tipp mit Oligoporus, da werde ich in der Gattung nochmal umsehen.
Eigentlich waren fast alles Laubbäume, nur ganz vereinzelt Kiefern, das Totholz habe ich aber nicht bestimmt, daher ist das Substrat nicht 100% sicher.
Sporen habe ich nur die zwei unscharfen oben auf dem ersten "roten" Foto neben den Basidien, aber falls neben Form und Größe noch Weiteres wichtig wäre, kann ich nochmal versuchen heute oder morgen Fotos zu machen.
Danke erstmal soweit, und falls du noch Ideen hast, gerne her damit!
Und Gruss von Chris
-
Hallo und guten Abend!
Im ökologischen Gebiet "Eichberg" in Schleswig-Holstein fanden wir heute auf totem Laubholz einen Pilz, der uns Kopfzerbrechen bereitet.
Der fast resupinate, sich eher weich bis wachsig anfühlende kleine Porling bildet schmale filzige Hutkanten aus, die nur wenige Millimeter abstehen und - wohl von Algen - leicht grünlich aussehen.
Ansonsten hat er rundliche bis eckige Poren, siehe Fotos.
Basidien leicht keulig, 18-22 µ lang, mit 4 nadeldünnen Sterigmen.
Sporen allantoid, 4,5-5 x ~1,5 µ.
In dem monomitischen (?) Hyphensystem fanden wir immer wieder Schnallen.
Wir dachten eventuell Richtung Sceletocutis, aber so richtig überzeugt hat uns noch keine unserer bisherigen Ideen.
Hier weiß sicher jemand mehr!
Danke und Grüße aus dem schönen Norden
Dagmar und Chris
#
-
Hallo,
oben auf einem alten Baumstumpf (Buche oder Eiche) wachsen derzeit quadratdezimetergroß fast flächig diese Weichbecherchen.
Lassen die sich makroskopisch schon eingrenzen?
Leider konnte ich noch nicht genauer hineinschauen, aber 8sporige Asci mit Sporen von 8-12 x 2,8-3,5 µ habe ich schon gesehen.
Viele Grüße
Chris
#
-
Bei diesem Pilz auf liegendem Laubholz (Buche oder Eiche) dachte ich gleich an Trametes versicolor: 7 cm breit, dünn, Rand relativ scharf, elastisch und irgendwann brüchig.
Aber dann schaute ich auf die Unterseite: siehe Fotos!
Nanu?
Daß die Oberseite sehr unterschiedlich aussehen kann, weiß ich. Aber die Unterseite hat ihn dann doch bisher meistens verraten.
In allen Büchern, die mir zur Referenz zur Verfügung stehen, soll er kleine, runde (bis ggf. eckige) Poren haben - aber sowas?
Wer klärt mich auf?
Danke!
-
Vielen Dank, Ulla.
Den hatte ich letztens ja vermutlich in komplett verschimmelt - und deshalb gar nicht wiedererkannt...

Einen guten Jahresabschluß wünscht der Chris
-
Guten Abend.
Bin gerade dabei, nochmal meine Fotos von der schönen Dung- und Dünenpilztagung im Harz zu sichten (das Pilzforum berichtete), da "stolpere" ich über diese Schleimer.
Gefunden am 1.11.2019 im Zehling, einem Waldgebiet beim NSG Gegensteine, auf Laubholz.
Ich tendiere hier zu Physarum leucopus - über Korrektur oder Bestätigung würde ich mich freuen.
Danke - und einen guten Jahresabschluß wünscht der Chris
-
Illosporiopsis christiansenii.
Parasitieren auf Flechten v.a. der Gattung Physcia (wie im Foto zu sehen).
Bei dem Wetter wachsen die schon seit Wochen wie verrückt!
LG und schonmal einen guten Jahreswechsel!
Chris
-
Hallo Pablo und ingo,
danke für die Rückmeldungen. Hier ist das gewünschte Schnittbild. Und was sagt uns das?
Gruß von Chris
-
Ob die Scheibe auch bei unreifen Pilzen schon gelb sein muß, weiß ich nicht, ich schätze eher nicht. Ich bemerkte das deshalb, weil ich den auch letztens erst als Eriopezia caesia notiert hatte. Unter dem Mikroskop war es dann aber Proliferodiscus pulveraceus. Proliferodiscus pulveraceus ist ein typischer Winter-Ascomyzet, der aktuell gerade erst dabei sein sollte, reife Sporen zu entwickeln und der, wie gesagt, in KOH sofort umfärbt. Für Eriopezia caesia fehlt mir hier makroskopisch das weiße Subikulum, auf dem er wachsen sollte.
Gruß Chris
-
Moin Björn.
Bei deinem Pilz Nr. 6 wurde ich spontan stutzig.
Hattest du den mikroskopiert oder mal in KOH behandelt?
Hatte ihn eigentlich nur vorhin beim Aufstehen kurz auf'm Handy angeguckt, aber auf Anhieb sieht mir doch sehr nach Proliferodiscus pulveraceus aus...
LG Chris
-
Bingo, Ingo!
Skeletocutis amorpha hatte ich mit Fragezeichen auch schon in mein Notizbüchlein gekritzelt gehabt, aber dann ohne handfeste Merkmale wollte ich mich lieber nicht aus dem Fenster lehnen.
Jetzt wo du's sagst, kann ich daher gleich mitgehen.
Danke und viele Grüße
Chris
-
Hallo und guten Abend.
Fund von vorgestern aus einem sandigen Kiefernwaldbereich mit einzelnen Moorbirken und anderen Bäumen in Schleswig-Holstein.
Wahrscheinlich war der Stubben mal eine Kiefer, der Pilz wuchs daran teilweise am Substrat herablaufend bis ins Moos hinein und an Moos-Ästchen entlang (siehe Foto 1 und 3).
Einzelhüte bis 30 mm breit und 10 mm abstehend, wellig, elastisch-zäh, Hüte neben- und untereinander und wie gesagt am Substrat herablaufend.
Oberseite meist striegelig-filzig, wie auf manchen der Fotos zu sehen.
Unterm Mikroskop habe ich zumindest auf Anhieb nichts Auffallendes gefunden, Hyphensystem wahrscheinlich dimitisch, aber da will ich mich nicht festlegen.
Wer hat eine Idee zu diesem Pilz?
danke vorab & viele Grüße
Chris
-
Eigentlich wollten wir diesmal endlich mal die Trollhand finden – wir, das sind Torsten Richter (TR), Vorsitzender des Rehnaer Pilzvereins, und ich (CE), einfacher Freizeitmykologe aus Lübeck. Etwa 1-2 mal im Monat sind wir gemeinsam für einen Vormittag in Nordwestmecklenburg auf Pilzpirsch. Und auch an diesem Grauweidenbruch nahe des Breesener Moores (das Pilzforum berichtete) waren wir schon öfter vorbeigefahren, hatten dort im Winter vor 3 Jahren auch schonmal angehalten und damals solche kleinen, aber feinen Spezialitäten gefunden wie das Pappelknospen-Becherchen Pezizella gemmarum oder den Pustelpilz Nectriopsis oropensoides, der auf dem Tabakbraunen Borstenscheibling Hymenochaetopsis tabacina wuchs. Und jetzt wollten wir dort mal richtig in die Büsche, denn wie gesagt schien uns dieses Biotop für die begehrte Trollhand einfach ideal. Und das Wetter: einfach klasse!
nach dem Regen 191207 Grauweidenbruch am Kolk südlich Nesow (02)_tn.jpg
Nach dem Regen... bestes Pilzwetter im Dezember! (Foto: CE)
Um es gleich vorwegzunehmen: wir haben sie nicht gefunden. Allerdings sind wir auch kaum fünfzig Meter weit gekommen. Viel zu viele Pilze standen uns ständig im Weg in diesem Dschungel aus feuchtem Totholz, an diesem feucht-milden Dezembermorgen in Mecklenburg.
Hypnum cupressiforme (Zypressenschlafmoos) 191207 Grauweidenbruch am Kolk südlich Nesow_tn.jpg
Da hinten wollen wir eigentlich in die Büsche - aber überall lebensvolles Totholz herum. Hier ein dicker Stamm mit einem Überzug von Hypnum cupressiforme (Zypressenschlafmoos). (Foto: CE)
So gibt es auch nicht viel zu berichten von unserer Exkursionsstrecke. Statt dessen sollen ein paar Bilder sprechen – aber die sagen ja bekanntlich oft mehr als tausend Worte.
Auffällig als erstes gleich jede Menge frischer Flammulina elastica, Weiden-Samtfußrüblinge. Die zeichnen sich gegenüber Flammulina velutipes, dem Gemeinen Samtfußrübling durch größere Sporen um 9-12 x 4 µ aus (Foto: CE):
Verschiedene Arten Gallertbecher wuchsen üppig und massenhaft. Am auffälligsten Ascocoryne sarcoides, der Fleischrote Gallertbecher, den wir meist zusammen mit seinem Konidienstadium Coryne dubia antrafen (Foto: CE):
Nicht so häufig findet man Ascocoryne inflata, den Rundköpfigen Paraphysen-Gallertbecher (Foto: CE):
Ein häufiger Vertreter, der auch schonmal größere Flächen herumliegender Totholzäste besiedeln kann, ist Bertia moriformis, der Maulbeer-Kugelpilz (Foto: CE):
Exidia nucleata, der Körnchen-Drüsenpilz, läuft bei diesen Wetterbedingungen zur Hochform auf (Foto: CE):
Den Gelatinösen Kugelpustelpinz Hypocrea gelatinosa konnte Torsten gleich im Feld schon makroskopisch sicher ansprechen. Er ist durch seine warzige Oberflächenstruktur gut kenntlich (Foto: CE):
Als Torsten ein paar feucht auf dem Boden liegende Blätter inspiziert, findet er rasch einen winzigen, sehr hübschen Hutpilz. Hier ist er: Mycena polyadelpha auf Blatttresten von Quercus robur (Foto: TR):
Überhaupt sind feucht liegende alte Blätter eine Fundgrube für Freunde kleiner Ascomyzeten. So fand Torsten an Blattresten, genauer gesagt an der Mittelrippe eines Quercus-robur-Blattes Allophyllaria nervicola (Foto: TR):
Charakteristisch für die Art sind neben der Ökologie die Sporenmerkmale und die rote IKI Reaktion der Apikalregion der Asci. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Matthias Reul, der uns dazu eine wunderbare Doku gemacht hat:
Torsten fand und bestimmte auch Mollisia pyrenopezizoides auf einem bemoosten Quercusstamm (Foto: TR):
Proliferodiscus pulveraceus ist ein typisches Ascomyzet der Wintermonate. Sein Fleisch färbt sich mit KOH sofort violett um. So fanden wir ihn auf morschem Holz (Foto: CE):
Für Ombrophila violacea ist typisch Sporen 9-11 x 4,5- 5 µm, mit meist 2 großen Lipidtropfen in den breit spindelförmigen Sporen (Makrofoto: TR):
Eher unscheinbar kommt Claussenomyces xylophilus nom. prov. Baral einher, der auf einem morschen Haselnußast wuchs (Fotos: TR):
Wo viele Weiden wachsen, kann man gelegentlich Nectria diatrypicola auf Diatrype bullata finden (Foto: CE):
Begeistert war Torsten von einem Fund, den er im Nachhinein unter dem Mikroskop bewundern konnte: bei Tubulicrinis färben sich die röhrenförmigen Zystiden in Melzer blau! Tubulicrinis medius, Lyozystiden bei 10facher Lupenvergrößerung (Foto: TR):
Natürlich gab es auch noch andere, richtig "große" Pilze. Zum Beispiel Hypoxylon howeianum, die Zimtbraune Kohlenbeere (Foto: CE):
Sehr häufig bei diesem Wetter: Phlebia tremellosa, der Gallertfleischige Fältling (Foto: CE):
Steccherinum ochraceum an einem Ast von Corylus avellana (Foto: TR):
Richtig mild schmeckte Oligoporus tephroleucus (Foto: CE):
Und Phlebia rufa gab es sozusagen "am laufenden Meter" (Foto: CE):
Ganz prächtig bei dem Wetter entwickeln sich auch einige Pilze, die vielleicht eher dem Reich der Zoologie zuzuordnen sind: Myxomyzeten, von denen viele gerade im Winter zu Topformen auflaufen. Am auffallendsten bei dieser Exkursionwar wohl der Fadenfruchtschleinpilz Badhamia utricularis (Foto: CE):
Sehr schön auch eine Trichia contorta, die Torsten fand (Foto: TR):
Richtig zoologisch noch eine besondere Entdeckung von Torsten: Vertigo antivertigo, eine FFH-Art, gefunden zwischen Carexblättern (Foto: TR):
Obwohl unsere Exkursion nun schon eine Woche zurückliegt und wir in der Zwischenzeit viel mikroskopiert und bestimmt haben, so bleiben doch noch einige Rätsel. Vielleicht hat ja jemand hier aus dem Forum eine Idee zu dieser Mycena, die Torsten auf einem bemoosten Grauweidenast fand (Foto: TR):
Torsten schreibt zu den Merkmalen: "Hut 3-4 mm Durchmesser, weißlich mit zarten Grautönen; Blätter breit angewachsen, Stiel 0,8- 1,2 cm x 0,2- 0,3 mm, Basidien nur 2sporige gesehen (was nichts bedeuten mag), Sporen 9- 10 x 5,5- 6 µm, Cheilozystiden auffällig bürstenförmig mit bis zu 5 µm langen fingerförmigen Fortsätzen........"
Also: wenn jemand hier eine Idfee zu diesem Pilz hat, gerne her damit!
Und auch ein Pyrenomyzet, den ich auf einem Laubholzast fand, findet hoffentlich vielleicht doch noch einen Namen (Foto: CE):
Die Sporenmaße hier sind 17,2-20,9 x 6,6-7,5 µ; auffällig finde ich die 4 Tropfen, die in manchen Sporen zu sehen sind. Bestimmungsversuche bewegen sich hier zwischen Melanomma und Nigrograna....
Soviel als kleiner Einblick in eine zweistündige Vormittagsexkursion am Grauweidenbruch. Aber wie schon gesagt,das Exkursionsziel haben wir verfehlt, haben keine Trollhand gefunden. Ich glaube, da müssen wir demnächst also nochmal hin und weitersuchen….
Torsten (links) und Chris (rechts) - bei diesem Endpunkt unserer 50-Meter-Exkursion sollten wir nächstes Mal vielleicht einfach weitermachen....
Allen schonmal schöne Feiertage und einen pilzreichen Jahresausklang 2019!
Chris Engelhardt, Lübeck
-
Das kann ich jetzt nachvollziehen. Danke Pablo!
-
Hallo und guten Morgen.
Am Wochenende habe ich auf liegendem Totholz (Laubholz) einige saftige weiße Oligoporus mtigenommen.
Konsistenz weich und saftig, Geschmack absolut mild.
Hüte nebeneinander, teils dachziegelartig, mit scharfem Rand, bis 4 cm breit und 2,5 cm abstehend, recht breit und dick angewachsen.
Poren siehe Fotos.
Sporen allantoid, 4-4,5 x 1-1,5 µ, mit Tropfen, J-.
In der Literatur finde ich teils widersprüchliche Angaben.
Habe ich hier Oligoporus subcaesius oder Oligoporus tephroleucus gefunden, und woher weiß ich das?
DANKE & Gruß Chris
-
Hallo und einen schönen Montag!
Kennt jemand diese Schleimer? Könnte das Didymium sein?
Gefunden vorgestern auf nassem Totholz in einem Grauweidenbruch in Nordwest-Mecklenburg. Direkt daneben wuchsen fette Badhamia utricularis...
Danke!
Grüße aus dem schönen Norden - Chris
Myxo 191207 Grauweidenbruch am Kolk südlich Nesow (03)_tn.jpgMyxo 191207 Grauweidenbruch am Kolk südlich Nesow (04)_tn.jpg
