Heute hab ich endlich mal einen Schwefelporling im passenden Alter an Eiche antreffen dürfen. Da steht schon länger eine Kostprobe auf dem Plan.

Immer wieder hört man bei uns, er sei von Eiche ungenießbar. In den USA wird er hingegen häufig von Eiche gegessen. Was stimmt nun? Ich sage, die Amis haben recht.
Geruchstechnisch gibt es nicht viel Unterschied. Diese typische Honignote ist auch hier deutlich wahrzunehmen. Vielleicht ein etwas stärkerer pilziger Einschlag als von Weide.
Ich habe zwei Kostproben durch die Pfanne gejagt mit Zwiebel, Paprika, Sojasauce, Ingwer, Sesam und etwas Sweet Chili Sauce. Meine klassische schnelle Asia Hühnerpfanne halt, wie ich sie auch schon mit Schwefelporling von Weide gemacht habe.
Die erste Kostprobe wurde 10 Minuten abgekocht, danach ausgequetscht, dann wie oben genannt gebraten. Geschmack: Völlig normal, genau wie der von Weide. Huhnartig und ein Hauch vom typischen Schwefelporlingsgeschmack. Lecker!
Die zweite Kostprobe wurde nicht abgekocht. Einfach kurz abgewaschen, um festklebenden Dreck zu lösen und dann direkt durch die Pfanne gejagt. Auch hier kein negativer Geschmack festzustellen. Weder bitter noch sonst irgendwie unangenehm.
Der Fund wuchs übrigens an einer lebendigen Eiche, das Holz war also noch nicht ausgelaugt. Wo kommt nun der Mythos her, der Schwefelporling nimmt die Gerbstoffe auf und wird dadurch ungenießbar? Ich kann es nicht nachvollziehen. 
Liebe Grüße,
Christopher