Beiträge von Boletaceae

    Hallo zusammen,

    in einem Park, wo quasi ausschließlich Birke als Mykorrhizapartner in Frage kommt, konnte ich diesen interessanten, stark blauenden Filzröhrling finden. Wegen des Vorkommens an Birke glaube ich eher an X. fennicus als an X. cisalpinus. Zur Zeit lasse ich noch einen FK aussporen, um zu prüfen, ob die Sporen truncat sind. Was meint ihr zu dem Fund?


    Edit: Aber X. fennicus ist ja gar nicht kartiert in Deutschland. Dann vielleicht doch eher cisalpinus 🤔


    Hut: Kräftig rosarot, zum Rand heller werdend, bei feuchter Witterung trocken und samtig, feinfelderig aufgerissen, in den Rissen gelb gefärbt

    Röhren: gelb, Mündungen ebenfalls gelb, ausgebuchten angewachsen, auf Druck stark blauend

    Stiel: gelb, zur Basis hin erst rötlich beflockt, dann durchgehend rot und schließlich kräftig rot-violett gefärbt, auf Druck stark blauend

    Fleisch: Gelb, von Stielmitte bis Stielbasis rot, kräftig blauend

    Sporenpulver: dunkel olivbraun

    Standort: auf moosiger Wiesen in Parkanlage bei Birken

    Geruch: unbedeutend


    Mikromerkmale:

    Huthaut: Nahezu epithelioid mit überwiegend großen rundlichen Elementen, aber vereinzelt auch länglich wie bei einem Palisadoderm.

    Sporen: spindelförmig, mit mehreren Öltröpfchen, eher nicht truncat


    FG

    Jan


    FK1


    FK2


    Sporen:

    Huthaut (Skalpschnitt)

    Huthaut (Radialschnitt)

    Hi,

    nein, das ist kein Hexenröhrling, sondern dürfte einer der Filzröhrlinge (Xerocomus s.l.) sein. Ich würde hier wieder auf Hortiboletus engelii tippen. Steht denn in der Nähe eine Eiche?


    FG

    Jan

    Hi zusammen,

    interessanter Fund, der Röhrling, das dürfte etwas aus der Gattung Hortiboletus sein, ich vermute Hortiboletus engelii.


    VG

    Jan

    Hallo miteinander,

    in einem Fichtenwald mit ein paar Lärchen und Buchen konnte ich gestern zum ersten Mal den Gallenröhrling finden und mit Sicherheit bestimmen. Über Perser bei den Röhrlingen freue ich mich immer ganz besonders ==Gnolm16


    VG

    Jan


    Hut: konvex, glatt, dunkelbraun, zum Rand weißlich und fransig

    Röhren: weiß mit einem Hauch rosa, auf Druck erst rosabräunlich und nach einiger Zeit (vlt. 30 min) deutlich braun verfärbend und so bleibend

    Stiel: Äußerste Stielspitze gelb und feinmaschig weiß genetzt, darunter abrupt übergehend in eine hellbraune Grundfarbe mit grobmaschigem dunkleren Netz (beim Sommersteini werden die Maschen meiner Erfahrung nach allmählich nach unten gröber ohne abrupten Übergang), Stielbasis keulig verdickt und auf Druck rosabräunlich fleckend (ist das normal? Hab ich nirgends gelesen), Basismyzel weiß

    Geruch: unauffällig

    Geschmack: Beim Ablecken einer Schnittstelle allenfalls leicht bitterlich.

    Sporenpulver: rosabraun


    Hallo zusammen,

    ich dachte bis jetzt, dass ein genetzter Stiel ein absolut konstantes Merkmal bei Röhrlingen sei, deshalb passt dieser Goldröhrling überhaupt nicht zu meinem Verständnis von Röhrlingsbestimmung. Oder kann das doch was anderes, seltenes sein?


    Verwirrte Grüße

    Jan


    Hallo zusammen,

    danke für die Bestätigung. An anderer Stelle im Park fand ich diese Gruppe, die ich weniger eindeutig bestimmbar fand, aber die ich rückblickend dann auch als A. augustus einordnen würde. Verunsichert hatten mich hier die weniger stark ausgeprägten Schuppen am Stiel und der doppelte Ring des kleinen Fruchtkörpers (2).


    VG

    Jan

    1)

    2)

    3)

    Hi,

    das ist kein Parasol, sondern ein Knollenblätterpilz. Welcher genau lässt sich m.M.n. nicht seriös beantworten, weil wichtige Merkmale wie z.B. die Form der Stielbasis nicht erkennbar sind.


    In der Gattung der Knollenblätterpilze finden sich unsere tödlichsten Giftpilze also definitiv nix für den Kochtopf da hinten im Bild...


    VG

    Jan

    Hallo miteinander,

    in der Nadelstreu unter Nadelbäumen in einem Park konnte ich diesen Fund machen. Wenn mich nicht alles täuscht müsste das Agaricus augustus sein. Ich bitte um Feedback ==Gnolm22


    VG

    Jan


    Hut: hellbraun, dunkler braun geschuppt

    Lamellen: frei, Creme, dicht stehend

    Stiel: weiß, unterhalb des deutlich ausgeprägten Rings mit weißen Schuppen besetzt

    Fleisch: Sehr fest(!), weiß, gilbend

    Geruch: Deutlich nach Anis/Bittermandel


    Hallo Marcel,

    Mein Römpp kennt nur Phalloidin, das ist ein Cyclopeptid, ob das unter Protein einzuordnen ist, mag ich nicht beurteilen, ich bin kein Chemiker.

    Für ein Protein solltes das aus 10000 bis mehreren Millionen Monomer Einheiten bestehen, Phalloidin hat 35 C-Atome.

    Phalloidin ist nicht das Selbe wie Phallolysin. Proteine bestehen meist nur aus ein paar hundert Aminosäuren (Monomeren), das größte bekannte Protein (Titin) aus 34000.

    Der Begriff Denaturieren ist doch für unser Beispiel ganz einfach erklärt: Ein Protein (das Hämolysin) wird durch die Hitze beim Kochen in seiner Struktur verändert und verliert dadurch seine Funktion (die Zerstörung roter Blutkörperchen). Ich hoffe, die begrifflichen Schwierigkeiten sind damit ausgeräumt.


    FG

    Jan

    Wenn die Pilzgifte Proteine sind, könnte Ihre Denaturierung einen Einfluss auf Ihre Giftigkeit haben.

    Ich wage das aber zu bezweifeln.

    Lieber Marcel,

    ich denke, da wagst du zuviel. ==Gnolm19 Es gibt einen schönen Beitrag vom Tintling zu den Hämolysinen:

    Hämolysine - Attacken auf die roten Blutkörperchen


    Abgesehen davon gibt es natürlich auch Pilzgifte, die keine Proteine sind.


    FG

    Jan

    es geht nicht darum, wie lange es dauert bis schädliche Stoffe "denaturiert" sind.

    "Denaturiert" ist ein chemischer Fachbegriff, der sich ausschließlich auf Eiweiße bezieht.

    Wenn Du Ei in eine Pfanne schlägst, sind die Eiweiße denaturiert, wenn das Ei stockt.

    Es ist grob fahrlässig, das als Maßstab dafür zu nehmen, wann sich schädliche Stoffe zersetzt haben.

    Bitte verbreite hier nicht solchen Unfug!

    Hallo Marcel,

    das geht doch auch freundlicher. Außerdem ist die Denaturierung von Proteinen sehr wichtig für den Abbau von Pilzgiften beim Kochen. Ein gutes Beispiel sind die häufig in Pilzen enthaltenen Hämolysine, die durch Denaturierung unschädlich gemacht werden.


    FG

    Jan

    Hallo miteinander,


    Funde aus der Gattung Agaricus nehme ich so gut wie nie mit, weil mir die Bestimmung einfach zu schwierig ist. Allerdings dachte ich bis heute, dass zumindest die Einteilung in Sektionen recht einfach sein sollte. Ich habe jetzt allerdings 3 verschiedene Quellen befragt und 3 verschiedene Einteilungen in Sektionen gefunden, die ich unten aufgelistet habe. Jetzt hätte ich doch noch ein paar Fragen…


    Ist „Sektion Sanguinolenti“ das Selbe wie „Sektion Rubescentes“?


    Ist „Sektion Arvenses“ das Selbe wie „Sektion Flavescentes“?


    Sind die „Kompostchampignons“ eine gültige Sektion?


    Gibt es noch andere Sektionen als die unten gelisteten?



    Es würde mich sehr freuen, wenn jemand Licht ins Dunkel bringen könnte.



    FG


    Jan



    Schlüssel von Stefan W. aus der Bestimmungsschlüssel-Sammlung :


    Karbolegerlinge


    Wiesenchampignons bzw. Weg- und Stadtchampignons


    Waldchampignons


    Kompostchampignons


    Zwegchampignons


    Anis/Schafchampignons



    Pilze Deutschlands:


    Giftegerlinge (Xanthodermei)


    Minores (Zwergegerlinge)


    Flavescentes (Anisegerlinge)


    Rubescentes (Blutegerlinge)


    Agaricus (Wiesen-, Zucht-, Stadtchampignons etc.)



    Pareys Buch der Pilze (1988)


    Arvenses


    Xanthodermatei


    Sanguinolenti


    Minores


    Agaricus

    auch die roten Poren bei der Nexe sind jung noch gelb, wie man bei diesem aktuellen Fund sehr schön sieht.

    Hallo

    Und was wäre mit Schönfußröhrling?

    Hi Uwe,

    der hätte soweit ich weiß ein helleres Netz(bei Kibby steht sogar "weiß") keine Olivtöne im Hut, keine Bataille-Linie und würde nicht so stark blauen. Außerdem war der von mir gezeigte Fund Teil einer Kollektion und die roten Poren bei den älteren Exemplaren ganz typisch ausgeprägt. Selbst bei dem Fruchtkörper, den ich zeige, sieht man zum Stiel hin schon einen leichten Anflug von Rot an den Röhrenmündungen. Also an einen Schönfußröhrling mag ich nicht glauben, habe den aber leider selbst noch nie gefunden.


    LG

    Jan