Beiträge von Adlershofer

    Vielen Dank für Eure wertvollen Beiträge.


    Ja, je mehr ich mich einlese und bei Euch hier im Forum informiere, desto mehr hinterfragt man "ehrwürdig Erlerntes, weil es die Altvorderen einem so beigebracht haben" ;) Ich wusste, dass es beide Formen von Maronen gibt, "meine Altvorderen" meinten aber immer nur lakonisch "nimm die harten, dunkelbraunen, das sind die 'echten' Maronen, lass die anderen stehen, die sind nicht gut". Ich habe sie diesmal mitgenommen, um sie Euch mal zu zeigen. Wirklich spannend, dass bei aller Aufteilung minimal unterschiedener Arten in der Tat die Maronen zwei so grundunterschiedliche Ausführungen zeigen, die so wenig gemein haben, und nicht getrennt werden.


    Ich habe jetzt nur die beiden dunkelbraunen Maronen und die härteren, kleinen der anderen Ausführung behalten und getrocknet - die großen aber weggeworfen. Zwar ist der Hut bei der hellbrauneren Ausführung generell etwas weicher, aber der Drucktest kleiner vs. großer Pilz war noch deutlich genug, dann von den großen Abstand nehmen zu wollen ;) Mal sehen, wo geschmacklich der Unterschied liegt.

    (Andererseits haben meine Großeltern noch fleißig immer mit mir Ziegenlippen gesammelt - und die fand ich wiederum stets eher ... naja... bestenfalls Mischpilzwürdig)

    Ich kenne die Ziegenlippe auch nur ohne rötliche Merkmale.


    Aber es gibt den samtigen Filzröhrling, der wird von manchen als andere Form der Ziegenlippe bezeichnet? Ich lasse den immer stehen, weil ich mich nicht traue, den von anderen Rotfüßen zu unterscheiden.

    Moin,

    ich sehe auch nur Maronen, würde die Frische einiger deiner Exemplare aber bezweifeln.

    VG

    Du meinst, weil die großen schon recht gelbliche, große Poren haben? Ja, da habe ich auch an ältere Exemplare gedacht. Ich weiß nicht, ob ich die behalte oder doch wegmache - ich sehe zumindest keinen Goldschimmel. Will die eh nur trocknen für Pilzpulver in Soßen oder Ministücken. Aber vermutlich hast Du Recht und ich behalte nur die kleinen.

    Hallo,

    Diese unterschiedlichen Formen der Maronen sind bekannt.

    Aber 2 verschiedene Arten draus zu machen ist bisher auch genetisch nicht gelungen.

    Gruß

    Norbert

    Ja, ich habe bislang fast ausschließlich die mit dem sehr dunkelbraunen Hut und sehr dichten, kleinporigen Röhren sowie dickem Stiel gesammelt. Nachdem ich jetzt nach Adlershof gezogen bin, kommen mir auch diesen anderen zunehmend unter - die hatte ich zuvor nur aus Fotos im Netz gekannt, daher wollte ich sicher gehen, dass ich die richtig erkannt habe.

    Heute im Wald mitgenommen... ich tippe bei allen auf Maronenröhrlinge. Obwohl zwei verschiedene Aussehen scheinbar. Die einen sehr feine Poren, auf Druck nur minimal blauend, sehr dunkler, trockener Hut trotz Regenwetter.


    Die anderen Röhrlinge sehen einfach wie ältere Maronen aus, schon grobporiger, stark blauend und am Stiel auch so rotbraun mit weißlicher Verdickung im Boden. Was mich stutzen lässt, dass die Hüte anders als die dunkelbraune Marone nicht trocken sondern schleimig sind und eher fast rot. Und die Stiele schlanker als bei den meisten Maronen, die ich bislang gesammelt habe - wenngleich das nichts heißt. Ich tippe trotzdem auf Maronen...?


    Netz hat keiner, Gallenröhrling sollte nicht dabei sind, die Poren sind auch beige-gelblich allesamt, nicht rosa-weiß.


    Was denkt Ihr Profis?

    Tja, gute Frage. Kann ich Dir gar nicht genau sagen. Habe ich einfach so ehedem gelernt von den "Altvorderen" und einfach immer so übernommen ;) Meine Oma meinte immer, "manchmal fasst man in eher unangenehme Dinge, wenn man die Teile rausholt" - wenn sie doch nicht mehr so frisch sind oder schön Schnecken unten dranhängen oder man sich im Pilz irrt. Vermutlich völlig überflüssig, aber irgendwie nie in Frage gestellt ^^

    Ja, danke. Diese dünne, leicht rosafarbene Schicht unter der Huthaut ist mir vereinzelt auch schon untergekommen (wenn auch selten so deutlich), was mich irritiert hatte, war die Rosafärbung nach dem Anschneiden - das Fleisch war Weiß und die rosafarbene Schicht zwischen Fleisch und Huthaut zu sehen, dann hat sich auch die Schnittfläche teils verfärbt. Ich dachte bislang, es gibt hier kein Nachfärben.


    Es hat allerdings auch nur leicht nachgefärbt, wie man sieht. Mehr wurde es nicht.


    Ich bin vielleicht immer etwas übervorsichtig, diese Form des starken "Rosa-Färbens" war mir neu.

    Hallo,

    Steinpilz , nicht mal ein alter.

    Diese weich zusammendrückbaren Stiele haben die manchmal - wohl zu schnell gewachsen.

    Gruß

    Norbert

    Oh, das ist mir echt noch nie untergekommen. Ich wollte eben auch sagen - das weiße, sehr harte Hutfleisch muss eigentlich ein junger Pilz sein - aber dieser zusammendrückbare, pappartige Stiel war mir extrem suspekt. Ich sammle nur ab und an Steinpilze, vielleicht an 3 oder 4 Gelegenheiten im Jahr jeweils eine bescheidene Menge, aber ich habe in dann doch 20 Jahren noch nie einen solchen Stiel erlebt. Dann muss ich bislang unglaubliches Glück gehabt haben. Bislang waren die immer super-hart wie der Hut (oder weicher, wenn alles schon olivfarben wurde - aber dann halt der ganze Pilz).

    Hallo Ihr,


    heute ist mir ein seltsamer Röhrling untergekommen. Ich habe schon oft gelesen, dass ältere Steinpilze unter der Huthaut mit einer dünnen rosafarbenen Linie aufzufinden sind. Heute habe ich darauf getippt, ich bin mir aber nicht sicher. Denn irritierenderweise hat sich das Hutfleisch nach dem Anschneiden noch zusätzlich verfärbt - und das war mir neu. Zumal sich der Stiel im Gegenteil gar nicht verfärbt hat. Der war einfach weiß.


    Das Hutfleisch war aber so hart wie von einem jungen Steinpilz gewohnt, komplett weiß. Da der Stiel des Pilzes ganz weich war und wie Pappe zusammengedrückt werden konnte, tippe ich auf einen sehr, sehr alten Pilz - er war auch immerhin groß wie eine große Hand. Bei einem alten Pilz mit weißem Hutfleisch und rosa Färbung tippe ich instinktiv auf einen Gallenröhrling aber der Stiel sah nun eher wie bei einem Steinpilz aus, besaß kein dunkles Stielnetz (aber auch kaum klare, weiße Netzstruktur, eher so schmutzige Musterung). Außerdem wird beim Gallenröhrling doch auch nichts erst nach dem Anschneiden rosa, sondern es sind die Röhren selbst? Hier war es deutlich von der Huthaut ausgehend.


    Gefunden unter einem Laubbaum in einem Mischwaldbestand, nächster Nadelbaum aber sicher ein Dutzend Meter weg.


    Was meint Ihr? Alter Steinpilz ohne die sonst eigentlich typisch olivfärbung des Fleisches?


    (leider nur Handy-Fotos)


    Vielen Dank für Eure Antworten!

    Das erklärt auch, warum die Verfärbung nur bei einigen, eher kleineren Exemplaren auftritt und dann so scharf begrenzt ist. Die Erklärungen sind einleuchtend und ich hab ja schon vermutet, dass mein Fehler einfach die zu hohe Temperatur beim Trocknen war - hat bei Ziegenlippen und Maronen für Bigos nie gestört :cool: Steinpilze war so ein erstes Mal, die zu trocknen statt direkt zu verarbeiten und trotz der langen Sammelerfahrung hat mich das dann doch verunsichert - man kann sich ja immer mal irren, egal wie sicher man sich vermeintlich fühlt. Aber wirklich alle Bestimmungsmerkmale haben mich nicht ansatzweise zweifeln lassen, bis nach dem Trocknen ^^

    Ich werde dann Eure Ratschläge beherzigen und beim nächsten Mal auf Minimaltemperatur trocknen. Den Trick mit dem Offenstehenlassen der Tür zum Entweichenlassen der feuchten Luft ist leider bei meinem Backofen nicht möglich, schaltet sich dann super-clever (zuuuu clever...) ab. Vielleicht doch mal einen Dörrautomaten anschaffen... (noch ein Gerät in der Küche :D).

    Ich danke Euch!

    Ok, also vermutlich hat das wirklich dann was mit der zu hohen Temperatur zu tun und da ist irgendwas chemisch mit den Pilzen passiert, weil sie nicht getrocknet sondern gegart wurden. Das klingt einleuchtend. Die Frage ist jetzt, ob ich all den schönen Schwung wegwerfe oder ob das unbedenklich ist. Hat noch niemand solche weißen Verfärbungen der Röhrenmündungen beobachtet? Mausmann meinte ja, seine sind auch kunterbunt, aber haben sie auch mal solche weißen Mündungen?


    Der Name wurde automatisch so abgekürzt :D

    Hallo liebes Forum,


    ich verfolge die Diskussionen hier schon länger, bin aber eher der passive Mitleser ;) Jetzt ist mir zum ersten Mal aber etwas passiert, was mich bewegt, Euer geballtes Wissen abzurufen. Ich suche seit 20 Jahren Pilze, aber eigentlich nur Steinpilze und Ziegenlippen/Maronen, von allem anderen lasse ich die Finger. Ich suche aber mehr als dass ich wirklich konsumiere - und wenn, dann nehme ich zwei Steinis mit und mache was Frisches damit. Maronen, Ziegenlippen & Co trockne ich hingegen im Backofen als Würzpilze für Bigos.


    Jetzt war ich die vergangenen zwei Wochen wieder suchen (Grünau; viel Kiefernwald, die gefundenen Pilze aber stets unter Buchen und Eichen an Plätzen, wo der Kiefernwald sich mit jungen Laubbäumen durchmischt) und habe mal ein paar Pilze gesammelt und dann beschlossen, alle zu trocknen. Auf den Fotos ist es teils im Korb (Handy-Kamera...) nicht genau zu erkennen, die haben aber alle weißes Netz auf den Stielen. Ich MEINE, es sind alle Steinis (also außer die offensichtlichen Ziegenlippen und Maronen-artigen). Wenn ich unsicher bin, weil das Netz nicht eindeutig weißlich und deutlich eng strukturiert oben nahe der Kappe ist, lass ich die lieber stehen, um Verwechslungen zu verhindern. Auf den Fotos sind zwei Körbe zu sehen, mehr habe ich nicht mitgenommen an zwei verschiedenen Tagen.


    Ich habe sie getrocknet und bin jetzt etwas am Rätselraten. Das mag daran liegen, dass ich den Kardinalsfehler gemacht habe, die Steinis einfach genauso zu behandeln wie die anderen, wie ich es gewohnt bin: Ab in den Ofen und bei 75° trocknen, bis sie wirklich ganz trocken und verschrumpelt sind. Maronen und Ziegenlippen werden ohnehin sofort schwarz und winzig, bin ich so von der Oma und Co gewohnt, geschmeckt hat es trotzdem immer. Jetzt habe ich gelesen, dass das Quatsch ist, man solle Steinis insbesondere nur bei 45° oder so trocknen. Und jetzt richtig dumm von mir: Ich habe sie, statt sie nur zu bürsten, diesmal kurz abgespült und sofort getrocknet, dann in den ofen - ich wollte sicher gehen, dass sie sauber sind. Ich weiß, macht man eigentlich auch nicht. ich Dummi dachte, "sind ja eh gleich im Ofen"...



    MEINE FRAGE: Auf den Bildern der getrockneten Pilze sieht man, dass die vermeintlichen Steinis teils (beileibe nicht alle, aber viele), einen weiß gewordenen Schwamm zeigen. Aber nur die Unterseite ist so weiß geworden, der Schwamm ist innen dunkelbraun getrocknet. Es ist so scharf abgegrenzt (sieht man auf einigen Fotos ganz gut), dass es IMO kein Schimmel sein kann. Es breitet sich auch in den zwei Wochen nach der Trocknung nicht aus, bleibt genau so. Ist das normal? Ich tippe auf eine chemische Reaktion durch zu hohe Hitze? Oder sind es einfach zwei Steini-Typen, die sich beim Trocknen verschieden verhalten? Denn einige sehen so aus, andere sind auch an der Unterseite des Schwamms so dunkelbraun-schwärzlich wie diese hier innen.

    Vielleicht ist das ja völlig normal, aber ich frage lieber sicherheitshalber nach, denn wie gesagt habe ich Steinis bisher immer direkt gegessen, nie getrocknet. Übrigens war diese 50/50-Verteilung weißliche Schwamm-Unterseite vs. durchweg dunkel in beiden Pilzladungen zu beobachten - die ja unabhängig an verschiedenen Tagen gesammelt und verarbeitet wurden.