Beiträge von Corne

    Glück Auf Ihr lieben :gwinken:


    Ah Neigahr!


    (Das ist Erzgebirgisch für: „Ich wünsche Dir/Euch nur das Beste für das neue Jahr, Gesundheit, Glück …blablabla“.Wir halten es gerne kurz, was aber die Herzenswärme, mit der dieser Wunsch einhergeht, in keinster Weiße schmälert :gzwinkern:).


    Heute soll es mal wieder einen Beitrag darüber geben, was mich so die letzten Wochen beschäftigt hat. Das ich schnitze habe ich ja weiter oben schon erwähnt. Auch über mein aktuelles Projekt wurde schon ein Wörtchen verloren. Aber ich fange nochmal von vorn an:

    Nachdem ich meine erste Morchel geschnitzt hatte, kam die Überlegung, wie es denn weitergehen soll. Da ich ein großer Fan von Becherlingen im allgemeinen und besonders farbenprächtigen Becherlingen im Besonderen bin, lag die Idee nahe, mich dochmal daran zu versuchen. Außerdem reizte mich der Gedanke, wie dünn man bestimmte Konturen eigentlich schnitzen kann, bevor sie brechen. Also habe ich meine Fotos durchgeschaut und bin an den Kelchbecherlingen hängen geblieben. Zum einen sind die wunderhübsch, zum anderen auch recht groß mitunter und eignen sich daher auch gut, um sie nachzuschnitzen.

    Folgendes Foto sollte mir als grobe Vorlage dienen, wobei die Natur ja ihre Perfektion in der Imperfektion findet :gklimper:



    Es beginnt wie mit jedem Objekt: Man sucht sich das richtige Stück Holz. In diesem Fall wollte ich gern die Fasern des Holzes quer liegen haben, weil ich mir davon eine bessere Stabilität der Becher an sich erhoffte. Also anzeichnen und grob aussägen (mit der Bandsäge):



    Dann fing ich an, das Innere der Becher auszuarbeiten. Hier benötigt man einiges an Kraft und muss auch die Eisen an einigen Stellen etwas „Hebeln“, was wiederum eine gewisse Stabilität im Holz vorraussetzt. Gerne wollte ich die Ränder auch etwas nach Innen überhängend ausarbeiten. Das alles wäre mir beim ersten Schnitt zerbrochen, wenn ich zuerst die Aussenhülle gemacht hätte.



    Bei diesem Projekt wollte ich nicht nur die Oberfläche fein schnitzen, sondern auch anschließend schleifen. Diese Praktik ist hier in unserer Gegend eher nicht so üblich, das machen höchstens die Holzbildhauer bei bestimmten Skulpturen. Also nach dem Aushöhlen anschließend schleifen. Natürlich alles mit manuell mit dem Finger :gzwinkern: Und Sandpapier g:D



    Nachdem ich die Innenflächen fertig hatte, konnte ich anfangen, außen abzutragen. Erst grob, dann immer feiner.




    Tatsächlich stelle sich als größte Herausforderung die Ausarbeitung der Zwischenräume dar. Nicht nur, das man mit den Eisen schlecht reinkommt, man muss auch viel gegen die Fasern schnitzen. Das geht nicht so gut und man braucht sauscharfe Messer!




    Auch die Hohlkehlen unter den Bechern sind nicht so einfach. Man kann zwar mit dem Gaisfuss Vorarbeiten, aber der hat halt 60° Winkel. Wenn’s flacher werden soll, muss das Messer ran.



    Man kann sich ewig mit den Hohlkehlen aufhalten, hier noch ein Spänchen, dort noch eins… aber irgendwann war ich dann doch zufrieden mit dem Verputzen und konnten die Außenseiten der Becher noch runterschnitzen. Das ist relativ einfach, da es eine Aussenwölbung ist. Man kann mit einem Flacheisen oder einem ganz leicht gewölbten Eisen die Flächen immer glatter ziehen. Dabei muss man natürlich schon immer mal die Lampe von innen dagegenhalten, um zu schauen, wo die Luft bzw. das Holz langsam dünn wird :gzwinkern: Nebenbei wird Ast und Sockel noch gestaltet. Das ist nicht so schwer.. einfach mit dem Gaisfuss ein paar Kerben links und rechts und wenn möglich nicht ganz gerade, damit’s bissl natürlich aussieht g:-)






    Dann wollte ich auch gern die Aussenflächen der Becher glatt haben, aber wenn das Holz dünn wird und die Becher sich bei jedem Schnitt leicht mitbewegen, wird es Zeit, aufzuhören. Nun habe ich wieder zum Sandpapier gegriffen. Runde Formen außen gleichmäßig schleiften ist relativ einfach, wenn man weiß wie :gzwinkern: Man schneidet das Papier in dünne Streifen, legt diese um die Becher und zieht mit beiden Händen abwechselnd. So kommt man auch perfekt in alle Zwischenräume und kriegt alle Kanten weg. Ich habe erst 180er, dann 320er Körnung verwendet.



    Einzig die Hohlkehle beim nierenförmigen Becher erforderte nochmal bissl Fingerspitzengefühl.

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen:



    Nichts ist abgebrochen. Das Holz der Becher ist ungefähr zwischen 1 und 3mm dick. Damit bin ich sehr zufrieden!


    Wer mich kennt, weiß, das ich es gern bunt mag. Nun ist bunt und bunt ja ein Unterschied. Sicher muss eine Schnitzerei nicht komplett mit Farbe zugekleistert werden. Andererseits ist es schwer, Kelchbecherlinge als solche zu erkennen, wenn sie rein Holzfarben sind. Also ein Zwischending: ich verwende Acrylfarben und mische sie mit Wasser. Wenn man die ordentlich verdünnt, entsteht eine Art Lasur-Effekt. Das mache ich am Sockel. Hier einfach Schwarz mit viel Wasser und es entsteht ein herrliches „verwittertes“ Grau:




    Solange die Farbe noch feucht ist, kommt sie natürlich wesentlich dunkler daher. Das hellt sich alles noch etwas auf. Zusätzlich habe ich mit einem etwas „dickeren“ oder besser gesagt „weniger verdünnten“ Schwarz die Kerben nachgezogen. Ist ja schließlich nicht alles nur Grau in Grau :gzwinkern: Dann kommen die Becher dran: da meine rote Farbe schon den perfekten Farbton für die Becherlinge hatte, hab ich die auch gleich so genommen und nur ganz leicht verdünnt, um sie besser streichen zu können.




    Meine Unachtsamkeiten an den Rändern haben mich beim Weiß noch einiges an Nerven gekostet. Auch das Weiß wird etwas verdünnt und aufgetragen. Solange die Farbe noch feucht ist, ab und zu einen winzigsten Tupfer rot mit rein und so verstreichen, das in alle Richtungen ein gleichmäßiger Farbübergang entsteht. Nachdem das Weiß eingetrocknet war und mir dann doch etwas zu hell und grell erschien, habe ich nochmal eine Pinselspitze braun mit Ocker vermischt und mit ganz viel Wasser eine dünne Brühe angerührt. Diese habe ich nochmal über das Weiß gezogen, sodass ein „Schmutz-Effekt“ entsteht. Sieht wesentlich natürlicher aus g:-) Zum Schluss nochmal mit reinem Weiß und purer Farbe und ganz feinem Pinsel den Rand oben nachgearbeitet. Dabei immer vom roten Rand zur weißen Aussenfläche ziehen, sodass feine „Zähnchen“ nebeneinander liegen.

    Ich hoffe, ich kann morgen bei Tageslicht nochmal Aussage-kräftigere Bilder machen. Bei Kunstlicht malen ist eigentlich ne blöde Idee, weil man einfach kein ordentliches Gefühl für die Farben hat… das sieht dann tagsüber plötzlich alles ganz anders aus…

    Das Ergebnis kann sich, meiner Meinung nach zumindest, durchaus sehen lassen g:-)








    Wenn alles abgetrocknet ist, kommt noch eine Lackschicht drüber. So ist die Farbe geschützt und die Becherlinge können auch mal mit einem fast trockenen Lappen abgewischt werden. Ich bin sehr zufrieden! Nix ist abgebrochen :gbravo:


    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

    LG Corne :gwinken:


    PS: Für meine nächste Präsentation muss ich mir mal eine Bob-Ross-Perücke bestellen :grofl:

    Glück auf :gwinken:

    Ich versuche auch dabei zu sein. Habe aber nix zu zeigen... vielleicht schnitze ich nebenbei. Muss noch einiges fertig bekommen :gzwinkern:


    Eigentlich könnten wir ja heute sowas wie eine kleine "Weihnachtsfeier" machen.. oder ?

    VG Corne

    Glück Auf :gwinken:

    Ich kann es noch nicht sagen ob ich dabei bin. Zu zeigen hätte ich, abgesehen vom weihnachtlichen Erzgebirge, nichts.. Pilze höchstens als geschnitzte "Morchelparade" g:D


    LG corne

    Glück auf :gwinken:


    Ich will heute wieder mit dabei sein, das sollte auch klappen. Zu zeigen habe ich keine Pilze, zumindest keine echten. Ich verbringe grad eher Zeit in meiner Werkstatt... Vielleicht schnitze ich auch nebenbei mal wieder, hab noch paar Sachen, die fertig werden müssen.


    VG und bis heute Abend :gwinken:

    Glück auf :gwinken:


    Da mein erster Beitrag so viel Anklang gefunden hat und ich grad bissl Leerlauf habe, kann ich ja schonmal den zweiten Beitrag einstellen g:-)


    Als ich 2021 wieder nach Schneeberg gezogen bin (ich bin hier geboren, aber meine Eltern zogen weg, als ich ca 1 Jahr alt war), war für mich sofort klar, das ich mich gerne dem Schnitzhandwerk widmen möchte. Ich habe schon viel handwerkliches und Bastelei probiert, aber ans Schnitzen hatte ich noch nie rangetraut. Zum einen hätte ich keinen gehabt, der es mir hätte beibringen können, zum anderen hätte ich einfach viel zu wenig Ahnung gehabt was ich brauche usw. Also habe ich mich informiert, wo der nächste Verein ist. Siehe da, gleich bei mir um die Ecke (Luftlinie keine 50m :ghurra:). Normalerweise fängt man im Erzgebirge schon sehr zeitig mit dem Schnitzen an. Mein Cousin begann mit 7 Jahren, da die Schnitzschulen den Nachwuchs schon sehr zeitig ranführen. Ich hatte als Kind im Vogtland diese Möglichkeit leider nicht. Ich nutzte den Bergstreittag in Schneeberg aus, um mal um die Ecke beim Schau-Schnitzen reinzuschauen. Ein herrlicher Geruch empfing mich im Haus schon und dann eine gemütliche Stube mit Werkbänken und 4 älteren Herrschaften in Schürze. Das Bier auf der Werkbank und schön ins Gespräch vertieft. Ich wurde mit meinem Anliegen sehr herzlich aufgenommen und wir verabredeten uns für den Herbst (Bergstreittag ist ein lokaler Feiertag in Schneeberg und geht auf den ältesten Streik in Europa zurück. 1496 sollte der Lohn der Bergarbeiter gekürzt werden, nachdem die Silbervorkommen in Schneeberg zurückgingen. Die haben sich kurzerhand bewaffnet und die Lohnkürzung abgewendet. Und das wird jedes Jahr in Schneeberg mit u.a. einer großen Bergparade und einem Berggottesdienst gefeiert. Der Bergstreittag ist immer am 22.7., also mitten im Sommer).


    So bin ich dann am 1.9. rüber in den Verein und war sehr gespannt, was mich erwartet. Es waren noch mehr ältere Herrschaften da g:D Aber auch ein paar jüngere, so in meinem Alter (um die 40). Dann wurde ich vom Chef rumgeführt und vorgestellt und an eine Werkbank gesetzt. Ich bekam ein Schnitzmesser in die Hand und mein erstes Werkstück:



    Andy zeichnete mir eine Linie an dem quaderförmigen Mittelteil an, zeigte mir, wie ich das Messer halten und führen muss und los ging es. Ca 3mm Holz auf der glatten Fläche abtragen. Ich natürlich sofort losgelegt, woraufhin Andy mich fragte: „Sag mal, arbeitest Du irgendwo in der Produktion und musst Stückzahlen machen ? Wir sind hier gemütlich im Verein, hier gibt es keinen Stress!“ :grofl:


    Als ich das zweite Mal zum Verein eine Woche später ging, wartete bereits mein erster Rohling auf mich. Der „Tannenbaum“ ist so das Standard-Erstprojekt eines jeden Schnitzers hier. Vom Rohling selbst habe ich leider kein Foto, aber von meinen ersten Schnitten daran schon. Der Baum ist quasi grob eckig ausgesägt. Erste Aufgabe: alle Ebenen zu Kegeln schnitzen:



    Achja, ich hab das Teil nicht so schief ausgeschnitten :grolleyes:




    Anschließend wird der Stamm rundgeschnitzt:




    Hier habe ich dann auch schon meine ersten eigenen Ideen umgesetzt, nämlich die Gestaltung der Wurzeln. Nächster Schritt: mit dem Gaissfuss die einzelnen Zweige anlegen. Man fängt immer auf der untersten Ebene an und arbeitet sich dann langsam nach oben. Nach oben wird nämlich alles filigraner und man kann, vor allem an der Spitze, auch nicht soviel Kraft drauf geben, da sonst die Spitze abbricht.




    Stück für Stück nach oben:




    So hangelt man sich langsam nach oben:




    Anschließen werden, ebenfalls mit dem Gaissfuss, die Zweige weiter gestaltet. Hier sollten sich bereits zwei wichtige Dinge zeigen: erstens ich neige zur Perfektion, die bei Darstellung von natürlichen Dingen wie Bäumen mit durchaus im Wege stehen kann. Zweitens, ich mags gern filigran g:-)




    Auch das bis ganz oben hin:



    Dann habe ich mich nochmal an Stamm und Wurzeln gemacht:






    Die Unterseiten der Zweige müssen auch noch verputzt werden:




    Und dann, nach gut einem halben Jahr, war mein erstes Bäumchen endlich fertig:



    Zitat von unserem Schnitzmeister (nicht der Schnitzlehrer!): „Der Baum sieht absolut unnatürlich aus, aber die Wurzeln reißen es echt raus!“ :grofl: Da hat er ja nicht ganz unrecht.. ich habe mich jedenfalls sehr gefreut und war stolz wie Bolle g:-)


    Soviel zu meinem Baum g:-)


    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und bis bald,


    Corne :gwinken:

    Hallo Eva,


    Wenn Du noch Bock hast, kannste auch 21:00uhr noch dazu stoßen… die meisten verkrümeln sich gegen 21:45 Uhr, aber oft schaffen wir es nicht mal, bis dahin alle Bilder anzuschauen. Wobei… Jörgs hat seine Neidpark-Touren beendet, es besteht also die Möglichkeit, außer 300 Sommersteinpilzen (Und Netzhexen) auch noch was anderes zu sehen :giggle:


    LG corne

    Hallo :gwinken:


    Danke für eure lieben Worte g:-)


    Ja da steckt schon Arbeit drin. Wenn ihr wirklich Bock drauf habt, könnt ihr die Morchel bei mir in Auftrag geben. Ich habe allerdings noch zwei in der Pipeline, komme also nicht gleich dazu.


    Die Morchel ist ca 20-22cm Hoch und kostet 250€ das Stück. Wer denkt, das das viel ist: da sind wir beim Stundenlohn weit unter 5€! Es ist echte erzgebirgische Handarbeit und jedes Stück ein Unikat.


    Im Moment arbeite ich gerade an Kelchbecherlingen, da gibts aber erst Bilder, wenn die fertig und gut gelungen sind :gzwinkern:


    VG corne

    Glück Auf liebe Pilzfreunde :gwinken:


    Schon lang inspiriert mich Tuppie mit ihrer Sammelmappe und ihren herrlichen Zeichnungen, auch etwas von mir preiszugeben. Gut, ich male nicht so viel wie Tuppie, aber dafür betätige ich mich handwerklich in allerlei Richtungen. Der eine oder andere hat mich im Online-Treffen auch schon nebenbei schnitzen sehen :gzwinkern:

    Ich möchte Euch in meine Werkstatt mitnehmen und euch zeigen, was bei mir bis jetzt so alles entstanden ist. Aktuell schnitze ich, aber ich habe auch schon viele andere Dinge gebastelt. So nach und nach kommt also auch immer mal ein Beitrag mit älteren Projekten.


    Da es hier um Pilze geht und ich die Tuppie auch schon erwähnt hab, so soll der erste Beitrag ein kleiner Bericht über Tuppies Spitzmorchel werden.


    Als ich Tuppies Einladung im Sommer folgte und Ihr einen Besuch übers Wochenende abstattete, hatten wir viel Zeit, auf der Terasse bei ihr zu schwafeln… wir kamen mal wieder auf meinen Wunsch, ein Aquarell von Papageien-Saftlingen von Tuppie zu bekommen. Ich zeigt Ihr Bilder von meiner ersten selbstgeschnitzten Spitzmorchel, und bot Ihr an, im Austausch für das Aquarell eine Morchel zu machen. Falls Sie interessiert sei… das gefiel Tuppie und so war für mich klar: ich brauche Holz für die nächste Morchel g:-)


    1. Holz ist ausgewählt (Linde), mögen die Spiele beginnen :gbravo:



    2. zunächst muss die Schraube unten rein, damit das Werkstück eingespannt werden kann:



    3. dann wird das Objekt grob anskizziert. So kann man im Vorfeld das Objekt besser grob aussägen und muss nicht jede Faser einzeln abschneiden :gzwinkern:



    4. So sieht das dann aus, wenn das Werkstück im Schnitzstuhl eingespannt ist:



    5. aber nochmal raus und auf der Bandsäge grob ausschneiden:



    6. dann werden die Außenkonturen grob angelegt:



    7. und danach feiner ausgearbeitet. Die Flächen, die so außen entstehen, helfen später, die Löcher anzuordnen. Das wird dann automatisch „random“, wie die Kidz sagen würden :giggle:



    8. dann kommt die aufwändigste Arbeit: die Löcher schnitzen….



    9. damit nicht alles automatisiert aussieht, muss man sich schon immer mal ein paar „neue Löcher“ einfallen lassen… der Rest ergibt sich dann.



    10. So sieht das aus, wenn man während dem Online-Treffen schnitzt und dabei heimlich abgemalt wird… von der Meisterin persönlich :gbravo:



    11. An der Unterseite wird die Hohlkehle ausgeformt… damit ist die Morchel selbst erstmal fertig.



    12. Anschließend wird der Sockel bearbeitet. Da die Morcheln gern im Dreck wachsen, habe ich mich für Schotter entschieden. Moos und Grashalme sind auch schwer zu schnitzen :giggle:




    13. Die Signatur darf natürlich auch nicht fehlen ==Lehrer



    14. Dann findet man natürlich immer noch ein paar Ecken und Spänchen, über die man nochmal sauber drüber putzen muss… aber im Großen und Ganzen sind die Holzarbeiten abgeschlossen. Was aussieht, als wäre es in einer halben Stunde erledigt, hat sich schonmal über paar Monate hingezogen!

    Anschließend wird lackiert. Da ich selbst noch nie eine Morchel angemalt habe, war ich ganz froh, das ich zu diesem Zeitpunkt auch meine Morchel fertig, aber nicht angemalt hatte. So konnte ich an meiner üben und probieren, und dann bei Tuppie auftragen.

    Die Sockel lackieren war leicht… einfach das schwarz ordentlich verdünnen .. (ich verwende Acrylfarben).



    15. Dann die Grundfarbe auftragen… gar nicht so leicht den richtigen Farbton zu mischen….



    16. nochmal etwas dunkler drüber gehen…



    17. Die Aussenkonturen werden nicht mit dem Pinsel bemalt, sondern mit einem Lappen gewischt.




    18. Da es Abends schneller dunkel wird sieht man die Farben bei LED-Licht nicht so gut… da musste ich dann immer am nächsten Tag beim letzten natürlichen Licht nochmal schauen, wie es geworden ist… und da waren mir die Morcheln dann doch zu gelb.. also nochmal innen nachmalen… sieht besser aus g:-)




    19. Damit alles einen natürlicheren Look bekommt, wird zum Schluss „patiniert“. Dabei nimmt man sehr helle Farbe und diese ziemlich dick und dazu einen straffen Pinsel, der vielleicht schon eher an eine Bürste rankommt. Dann wird der Pinsel in die Farbe getaucht und anschließend so weit ausgestrichen, bis praktisch keine Farbe mehr rauskommt. Dann geht mal ganz leicht über das Werkstück drüber. Das Objekt bekommt so einen natürlicheren Look g:-) Hab das mal in einer Modell-Eisenbahn-Zeitschrift gelesen :gzwinkern:


    Noch ein zwei mal mit Mattlack drübersprühen, und die Morchel ist fertig :gbravo:




    Ich hatte schon den Eindruck, das Tuppie sich gefreut hat :gzwinkern:


    Soviel zu meinem ersten Beitrag. Ich hoffe es hat euch gefallen… so nach und nach werde ich immer mal was hier einstellen.

    Bis bald und liebe Grüße,


    Euer corne

    Hallo Eva :gwinken:

    Auch von mir ein herzliches Willkommen!

    Viel Freude beim Dazu-lernen und Entdecken.


    Die Papageien-Saftlinge sind meine Lieblingspilze, aber keine Angst, die findest Du auch noch. Bei vielen Pilzen braucht es erstmal den Blick dafür, dann stehen sie plötzlich an jeder Ecke rum :gzwinkern: Das Saftlingstreffen kann ich nur wärmstens empfehlen!!! Ich war dieses Jahr zum ersten, aber sicher nicht letzten Mal dort. Da gehen einem schonmal die Augen über.


    Ebenso empfehlen kann ich Dir die Video-Konferenz, welche jeden Mittwoch Abend stattfindet. Hier werden immer aktuelle Funde ausgetauscht, Vorträge gehalten, gelabert usw. Aber man sieht halt sehr viel, was man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Keine falsche Scheu (von wegen "ich weiss doch noch gar nix"), sondern mutig eingeloggt und drauf los gefragt :gzwinkern:


    Die Zugangsdaten findest Du hier:


    VG Corne


    PS: meine schönsten Papageien :gbravo:



    Glück Auf liebe Wiesenpilzfreunde :gwinken:


    Na dann will ich hier mal noch bissl Bewegung reinbringen.

    Zunächst einmal: Ich bin immer noch völlig überwältigt von dem sagenhaften Wochenende :ganbeten:

    Vielen Dank an die Organisatoren für den reibungslosen, unkomplizierten und doch sehr netten Ablauf, für die Hilfe beim Bestimmen und das ihr einfach Zeit und Standorte mit uns geteilt habt :gbravo:

    Ich war ja das erste mal, aber sicherlich nicht das letzte Mal dabei.


    hilmgridd, ihr Mann André und ich sind ja schon am Freitag angereist. Die ersten Pilze fanden wir am Freitag Abend beim Griechen unter der Speisekarte :giggle:



    Die blieben aber unbestimmt!

    Samstag früh ging es für uns dann Richtung Wiese 1. Wir waren schon halb zehn dort, aber nicht die ersten! Gleich am Treffpunkt wurde schonmal bissl rumgeschnüffelt. Siehe da, die Herbstlorcheln sind auch am Start:



    Nachdem dann alle beisammen waren, gab es den Startschuss für die erste Wiese. Was soll ich sagen… ich war keine 5 Minuten drauf und dachte, in den hohen Gras finden wir doch nie was, und dann standen wir schon mittendrin!

    Mein erster H. aurantiosplendens, glänzender Orange-Saftling :ghurra:



    Es war von Anfang an schwierig, nicht alles kaputt zu trampeln, da die Saftlinge dort wie gesät standen. Unglaublich! Ich bin mir sicher, das wir mindestens so viele zertreten wie fotografiert haben.

    Bei diesem Saftling handelt es sich wahrscheinlich um eine noch nicht beschriebene Art, die H. coccinea gleicht, aber eben doch nicht dasselbe ist:



    Saftlinge wohin man tritt, und einer schöner wie der andere:



    Hier nochmal H. aurantiosplendens etwas heller:



    H. chlorophana, der stumpfe Saftling:



    H. quieta, der gebuckelte Saftling, der auch nach Blattwanzen riecht:



    Es gab natürlich auch ganz profane schwärzende Saftlinge:



    Die Experten bei der Arbeit :giggle:



    Auf Wiese zwei wurden die Pilze noch größer :gbravo:


    H. punicea, größter oder Granatroter Saftling, welch eine Augendweide:



    Hier in Gesellschaft mit H. chantarellus, dem Pfifferlings-Saftling (David gegen Goliath :gzwinkern:)



    Hübsche Blumen wie die Herbstzeitlose waren auch noch zu finden:



    Auf Wiese 3 dann für mich ebenfalls ein Perser: H. reidii, der Honig-Saftling:



    Als Beifang eine hübsche und doch recht große Wiesenkeule, deren Benamung ich nicht näher verfolgt habe:



    Auf Wiese 4 dann auch mal ein paar kleine Saftlinge, wie H. mucronella, der bittere Saftling:



    Und auch H. insipida, der gelbrandige Saftling:



    hier tauchten auch endlich in größerer Zahl meine Lieblinge, die Papageien (G. psittacina) auf:







    Auf dieser Wiese war auch mächtig was los. Hier fanden wir H. splendidissima, den prächtigen Saftling. Er macht seinem Namen alle Ehre



    Und auch den kirschroten Saftling, H. coccinea gab es hier in besten Formationen:



    Dann habe ich mich doch mal darum bemüht, Tuppies Schneckenbild nachzustellen. War gar net so einfach, denn die Schnecke wollte partout nicht auf den Pilz. Man glaubt gar net, wie schnell die sein können, wenn man ein Foto machen will :giggle:



    Ein weiterer herrlich gefärbter Saftling ist H. intermedia, der feuerschuppige Saftling:



    Hübschen, aber stinkenden Beifang gab es auch: ich habe bestimmt an die 20 Tintenfischpilze gesehen!



    Den Hasenstäubling habe ich zwar nicht das erste mal gesehen, aber so groß hätte ich den nicht erwartet. Der hatte locker zwischen 15 und 20cm Durchmesser:



    An seinem Fuß gab es blaustielige Rötlinge:



    Und auch diverse Samtritterlinge gab es zu bestaunen:



    Auf Wiese 5 fand ich diesen Kameraden, mit dem aber keiner was anzufangen wusste:



    Auf dem Weg zu Wiese 6 fand ich meinen allerersten Specht-Tintling. Wie hübsch der ist :love:



    Und auch den Elfenbein-Schneckling kann ich als Perser verzeichnen :ghurra:



    Auf Wiese 6 gab es hauptsächlich Wiesenkeulen (C. luteoalba). Die habe ich aber zuhause auch in größerer Zahl, sodass ich da keine Bilder gemacht habe. Wiese 7 war auch nochmal sehr interessant.

    Hier fanden wir in größerer Zahl H. ovina, den rötenden Saftling. Die hätte ich sonst wahrscheinlich gar nicht als Saftling angeschaut….



    Und sein Bruder, den rötenden Nitratsaftling, H. ingrata, fand ich dort auch (also den der Stand, den anderen hab ich mir ausgeliehen :gzwinkern:)




    Sehr gefreut habe ich mich auch über Gliophorus irrigatus, den grauen Saftling. Er ist mit den Papageien verwandt g:-)



    Irgendwie knieten dann zwar alle bei dem grauen, aber die kleine Koralle rechts unten war dann wohl doch viel interessanter :gzwinkern:


    Zum Abschluss gab es noch Clavaria falcata, die ich vorher auch noch nie gefunden habe:



    Nach einem Tag der absoluten Pilz-Reiz-Überflutung ging es dann noch gemütlich in die Kneipe zum wohlverdienten Schmaus.

    Was für ein herrlicher Tag voller netter Menschen und herrlichen Pilze! :ghurra:


    Der Abend und die Nacht verlief dann so lala… als wir am Hotel ankam war da grad Feueralarm. Also haben wir noch ein heimisches Bier aus der Kiste gezogen und belustigt dem Treiben zugeschaut. Es war natürlich ein Fehlalarm. Der zweite Fehlalarm Punkt eins in der Nacht war dann nicht mehr so lustig… nach zwanzig Minuten in der Kälte durften wir dann wieder rein :gkopfwand:


    Danke auch nochmal an die Gruners, die mich die ganze Zeit rumkutschiert haben :*


    Am Sonntag sind wir dann glücklich und zufrieden wieder zuhause gelandet.


    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und liebe Grüße aus dem frostigen Erzgebirge :gwinken:

    Euer Corne

    Hallo Jörg,

    Schön dass du wieder einen Perser verzeichnen kannst ==Pilz23

    Die kleinen Nesterdsterne wachsen bei uns in den Fichtenwäldern stellenweise in Massen. Die halten sich auch gut in diesem Zustand und sind bis ins Folgejahr noch zu finden.


    LG corne

    Glück auf liebe Pilzfreunde,


    Ich war letzte Woche mal wieder in den Parks in meiner näheren Umgebung unterwegs (in und um Schneeberg). Dabei habe ich mir hauptsächlich die Wiesen angeschaut. Erstens mag ich Wiesenpilze sehr, zweitens hab ich schonmal für das Wiesbadener Saftlingstreffen geübt, welches ja gestern statt fand.


    1. Erster Stop war der Kurpark in Bad Schlema. Da wir ja am Mittwoch Abend in der Videokonferenz diskutiert hatten, ob mein gezeigtes Bild nun ein sehr junger dottergelber Spateling oder ein weissfüssiges Pustelkeulchen ist, bin ich dort als erstes Nachschauen gegangen. Hier nochmal die (jungen) Spatelinge:



    2. es ist das Pustelkeulchen :ghurra: damit ein Perser für mich!




    3. dann weiter …. Goldmistpilze g:-)



    4. die gelben Saftlinge würde ich mal für H. chlorophana, den stumpfen Saftling halten…



    5. es gab auch einen großen Cluster mit kirschroten Saftlingen in allen Alterstufen :gkrass:



    6. Die Jungfern-Ellerlinge hatten, wie gewöhnlich, teilweise Bakterienbefall:



    7. Orange-Ellerlinge gab es auch:



    8. den halte ich für H. ceracea, der zerbrechlichen Saftling:



    9. und meine Lieblinge, die Papageien, durften auch nicht fehlen:



    10. sehr gefreut habe ich mich auch über das grüngelbe Gallertkäppchen, das ich dieses Jahr zum ersten Mal fand: :gbravo:




    11. gleich daneben C. luteoalba, das weissspitzige Wiesenkeulchen :ghurra:






    12. das goldgelbe Wiesenkeulchen gab es auch recht zahlreich (C.helvola):




    13. Und auch weiße Keulchen gab es zu bestaunen:




    14. die kleinen Stinker waren auch wieder gekommen (irgendwas um Hodophilus foetens):




    15. sogar frische Elfenbein-Röhrlinge gab es noch zu bestaunen:




    16. … und schwarzschuppige Seifenritterlinge g:-)




    17. auch einen Orange-Becherling groß wie eine Kompottschüssel gab es noch :gbravo:




    18. Fund des Tages: ein roter Saftling, der mir zunächst Rätsel aufgab. Erst dachte ich ja, ich hätte einen roten Papageien-Saftling gefunden. Es stellte sich dann raus, das ich gar nicht ganz falsch lag. Es ist die nähere Verwandschaft: Gliophorus sciophana. Auch der Pilz ist in ganz jungem Stadium grün. Und da in der Vergangenheit Funde dieses Pilzes wohl alle als G. europerplexus abgelegt wurde, der aber einen „granulösen“ Hut hat, gibt es bei Pilze Deutschlands nur einen Eintrag bisher :ghurra: und der ist nicht in Sachsen :ghurra:


    Danke Enno für die Bestimmung!!!

    Schaut ihn euch an (den Pilz, nicht den Enno g:D)








    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

    LG Corne :gwinken:

    Hallo Börger,


    Ja, das ist definitiv ein alter Erbsenstreuling. Ich hatte genau so ein Exemplar letztens an einer bekannten Stelle bei mir ebenfalls gesichtet. Hätte nicht gedacht, das die so riesig werden können und das die einen "Stiel" ausbilden, der den Fruchtkörper so weit aus der Erde schiebt. Merk Dir die Stelle und gehe nächstes Jahr Mitte Juni mal hin, da kannst Du dann die frischen finden.


    VG corne