Beiträge von KaMaMa

    Hallo Botschafter,


    um sterile Cladonien mache ich meistens einen Bogen.

    Und ohne Chemikalien ist das Unterfangen sehr schwierig bis unmöglich.

    Bei Cladonien braucht man meist neben "K" (KOH 20%) auch die Exklusive Flechten-Chemikalie "P" oder "Pd" (Paraphenylendiamin), manchmal auch "C" (Natriumhypochlorid).

    Ohne sie kannst du eigentlich nur messen, genau beobachten und mit den Angaben im Schlüssel vergleichen.

    Sollte die Form und Größe der Grundschuppen sehr extravagant ist, kannst du die Art vielleicht durch Blättern und Vergleichen herausfinden.


    LG, Martin

    Hallo Erna,


    bei Flechte #1 sind auf dem 3.Foto die Apothecien sattelförmig gekrümmt.

    Wenn das Foto vom gleichen Thallus wie im ersten Foto ist, so kann es wohl nicht P. horizontalis sein, möchte ich meinen.

    Oft beginnen die Apothecien jung plan und krümmen sich erst während der späteren Entwicklung sattelförmig ein.

    Das kann in die Irre führen.

    Der derbe Thallus mit der schwarz filzigen Unterseite mit den ovalen, weißen Fenstern erinnert mit an P. neckeri.

    P. neckeri hat dunkelbraune bis schwarzbraune Apothecien.

    Ich will nicht behaupten, dass dein Fund P. neckeri ist, aber prüfe vielleicht nochmal auf die Apothecienform und -farbe, vergleiche mit der Beschreibung auch von P. neckeri.

    Die Apothecien auf dem ersten Foto sind recht dunkel, die sattelförmigen Exemplare sieht man nur von unten.


    Wenn die hellen Stellen bei Flechte #2 Flecksorale sind (wirklich erkennen kann ich das auf den Fotos nicht; manche der hellen Flecken sehen sogar aus, als ob z.B. ein Blütenblatt auf der Flechte läge und Schatten würfe => abpinseln oder abwaschen und wieder trocknen, das halten sie aus), kommen eigentlich nur zwei Arten in Frage: P. didactyla und P. extenuata.

    So wie ich den Bestimmungsschlüssel interprätiere, ist C+ (flüchtig) rosa kein Alleinstellungsmerkmal von P. extenuata.

    Du zeigst wie selbstverständlich ein Apothecium im zweiten Foto, was bei P. exteuata eher ungewöhnlich wäre, da diese Art meist steril bleibt.

    P. didactyla hingegen hat häufig Apothecien und kann C+ rot reagieren.

    P. extenuata hat, wie hier eindrücklich gezeigt, dichte, wattige Rhizinen, was hier nicht gegeben ist.

    Ich wäre hier mehr bei P. didactyla.


    Da ich beide Arten noch nicht gefunden habe, möchte ich die Meinung der anderen abwarten:

    Sicher wird sich noch Bernd zum Thema melden, vielleicht sogar Ingo.

    Ich bin auf ihre Meinung gespannt!

    Beide kennen sich in der Gattung Peltigera gut bis sehr gut aus.


    LG, Martin

    Hallo Erna,


    leider sind die Bilder nicht zu sehen, sondern nur Links, die ins leere führen.

    Da scheint etwas schief gegangen zu sein.

    Bitte den Beitrag nochmal editieren, die alten Bilder rauslöschen und neu hochgeladen und einfügen.


    Gerne auch ein paar Bilder mehr pro Flechte (Oberseite, Unterseite, Details, ... ); denn mit nur einem Foto pro Flechte ist häufig nicht viel anzufangen.


    LG, Martin

    Hallo Hiltrud,


    achte auf die Standortvoraussetzungen:

    kalkfreies Silikat (hier war es wohl Gneis),

    Vertikalfläche, und/oder unter Überhang,

    beschattet und regengeschützt,

    aber regenreich und dadurch luftfeucht


    Wenn du sagst, die Stelle war vermoost, denke ich, sie stimmt die nicht mit den Anforderungen der Flechte überein .


    Ich habe diese Flechte zum erstmal gefunden. Vielleicht sehe ich sie künftig öfter, da ich sie jetzt kenne. Ist leicht mit Trentepohlia zu verwechseln...


    Tatsächlich suche ich solche Stellen wie in Bild 1 nicht so oft auf, da dort meist nicht viel geboten ist (beschattet und regengeschützt, also dunkel und trocken => Staub, Spinnen, Dreck, ... ) . ==Gnolm24


    Jedenfalls wünsche ich viel Erfolg bei der Suche! Sicher wird es j bei der Suche ede Menge toller (anderer) Funde geben.


    LG, Martin

    Hallo,

    ich brauche Hilfe bei der folgenden Flechte, die mir immer wieder im Scharzwald auf exponierten Silikatblöcken begegnet.

    Rein von der Anschauung her, hätte ich auf Circinaria/Aspicilia caesiocinera getippt, das lt. Kirschbaum ein "leicht grün- oder blaustichig graues Lager" haben darf, "das nicht mit K reagiert (nach langer Zeit .. bräunlich)." und große Lager bildet, und auf vogelgedüngten Standorten vorkommt.

    Beispiel einer Fundstelle am Omerskopf. Auf Kalk habe ich nicht geprüft, da hier ein Gneiskomplex mit Migmatiten liegt, was ich als sauer einstufen würde.

    Aber, wie gesagt, nicht getestet.


    Wenn ich versuche, nach Wirth-Hauck-Schultz zu schlüsseln, komme ich nicht ans Ziel. Ich bin mir zu oft unsicher, wie ich die Fragen beantworten soll, irgend etwas passt immer nicht.

    (Hier z.B. die Konidienlängen.)

    Immerhin finde ich bei Lichens marins auch Abbildungen von A. caesiocinerea mit grünem Vorlager (8. und 10. Foto).

    Das grüne Vorlager wird auch dort nicht im Text erwähnt, nur als grau oder dunkel beschrieben.


    Bild 1 Fundstelle exponierte Silikatblöcke


    Die besagte Kruste hat ein deutlich areoliertes, zusammenhängendes Lager und ein auffälliges dunkelgrünes/schwarzgrünes Vorlager.

    Bild 2 Aspiciliode Krustenflechte mit grünem Vorlager


    Detail:

    Bild 3 Lagerrand mit grau-grünen Farbtönen


    An anderer Stelle hatte ich sie schon gefunden, dort mit noch deutlicherem grünen Vorlager:

    Bild 4


    Die Apothecien haben schwarzgrünen Scheiben, sind anfangs eingesenkt, später angepresst aufsitzend mit Thalluskragen.

    Bild 5 1-3(4) Apothecien pro Areole


    Bild 6a Graugrüner Probenkrümel mit aufgepresst sitzenden Apothecien und eingesenkten schwarzen Pyknidien, und von der gleichen Flechte...


    Bild 6b ...weitere Pobenkrümel mit kraterförmigen Apothecienrändern und jungen, eingesenkten Apothecien


    Die Flechtenproben reagieren mit K (schwach) gelblich, sicher nicht rot. Ferner P-, C-, Mark J-.

    Bild 7 Farbreaktionen: nur K reagiert mit dem Thallus irgendwie gelblich/bräunlich


    Die Algenschicht läuft nicht unter dem Apothecium hindurch. Der obere Teil des Hymeniums ist grün, darunter cremeweiß.

    Bild 8 Apothecienquerschnitt, Hymenium ca 120 µm dick.

    Das Mark enthält orangebraune Einschlüsse.


    Das Epihymenium ist grün, reagiert mit HNO3 (N+) smaragdgrün/türkis.

    Mit Lugol reagiert das Hymenium J+orange, das Hypothecium J+blau

    Epihymenium in K+ gelbgrün

    Hymenium K/J+ blau.

    Bild 9 Hymenium nach reichlich Lugolzugabe und Quetschen (Hypothecium unten, blau)


    Bild 10 Querschnitt durch Apothecium (links) und birnenförmiges Pyknidium (rechts)


    Die Asci sind (6-)8-sporig (sicher nicht 4-sporig), ich meine hauptsächlich 8-sporig - aber es finden sich auch Asci mit weniger Sporen.

    Das passt zur Angabe bei Lichens marins: "... Ascii most-often 8-spored ..."

    Asci mit Sporen, insbesondere entwickelten Sporen, sind selten.

    Die Sporenmaße liegen bei 19-21 x 11-14 µm; Pyknidien sind lang gestreckt bacilliform ohne wesentliche Krümmung

    Bild 11 8-sporiger Ascus


    Bild 12 Paraphysen mit den typischen Perlenschüren am Ende (moniliform)


    Die Pyknosporen messe ich zwischen 20-32 x 1 µm.

    Bild 13 Algenzellen und ungekrümmte Pyknosporen in Wasser 400x


    Bild 14 Pyknidien nach Trocknung, meistenteils gerade und > 20µm lang


    Was mnich hier stört, sind die Angaben zur Konidienlänge, die weit von meinen gemessenen Werten abweichen (20-30 x 1):

    6-10 x 1 µm (Italic)

    6-12 x 1 µm (W-H-S)

    6-12 x 1 µm (AFL)

    6-12 x 1 µm (FoGB&I, hier auch mit einem Foto, das einen deutlich grünen Vorthallus zeigt und mit der Bildbeschreibung "Circinaria caesiocinerea, in right half of image, showing the greasy-grey surface and the bluish green margin.")

    k.A. (lichens marins)


    Schreibt da einer vom andern die Konidienmaße ab, oder habe ich eine andere Flechte gefunden?

    Ignoriert man die Konidien, gelangt man relativ zügig zu A./C. caesiocinerea (z.B. mit dem Megasporaceae-Schlüssel der Briten).

    Was meint ihr, was könnte das für eine Flechte sein, wenn es also nicht A. caesiocinerea sein sollte? ==Gnolm2


    LG, Martin

    Hallo,


    ich möchte einen auffälligen Fund vom letzten Wochenende zeigen, der sogar mal äußert einfach zu bestimmen war - und das obwohl die Flechte ohne die typischen, namensgebende Fruchtkörper daherkommt.

    Ein paar Meter abseits des Wanderweges am Omerskopf im Nordschwarzwald (in etwa 820 Höhe) erhebt sich ein etwa 4 m höher Felsen, die von Nadelbäumen beschattet wird.

    Dahinter fällt der Berghang steil in die Tiefe ab.

    Bild 1) Felsen mit beschatteter Vertikalfläche, mit regengeschützten Stellen


    Erst wenn man dicht davor steht - nein nicht zu dem Zweck, den ihr vielleicht denkt - lösen sich seltsam trentepohlia-orange Flecken vom Untergrund.

    Bild 2) Rostrote Flecken unter Überhang


    Trentepohlia-Kolonien? Nein!

    Bild 3) Krustenflechten auf Silikat


    Das Zentrum der Flechten ist orange sorediös, umgeben von einem sehr dünnen Thallus, der weinrot bis bräunlich violett gefärbt ist.

    Stellenweise ist ein dünner, dunkler Vorthallus erkannbar.

    Bild 4) Opegrapha gyrocarpa in steriler Ausführung mit deutlichem Thallus


    Bild 5) Flechte mit unscheinbarem Thallus, rechts der orangen Sorale erkennbar.

    Links oben ein weiterer Thallus, bei dem die Bildung der Sorale gerade erst beginnt.


    Die Probennahme ist sehr schwierig, das Kratzzen löst nur wenige winzige Krümel ab.

    Die Kratzspur ist deutlich gelborange:

    Bild 6) Orangegelbe Kratzspuren bei der Probennahme deuten auf Trentepohlia hin


    Die Flechte ist so ungewöhnlich in der Kombination ihrer Eigenschaften, dass sie schon jetzt in wenigen Schritten erschlüsselt werden kann, obwohl sie keine Fruchtkörper ausgebildet hat:

    Opegrapha gyrocarpa

    Der UV-Test gelingt mit der winzigen Menge an Pobenmaterial nicht, aber ein Färbetest gelingt unter dem Mikrosop leicht, da reicht mit etwas Glück eine einzelne Soredie:

    Bild 7) Soredie in Wasser unter dem Mikroskop (leider unscharf), die grüne Färbung der Soredie wird trotzdem deutlich.


    Bild 8) Trentepohlia-Algenzellen mit typisch orangen Organellen


    Bild 9) Natriumhypochlorid von links einströmend, erzeugt am Rand der Soredie eine flüchtige, rote Verfärbung.

    Bild mit Weißabgleich auf den Papierhintergrund, Farben etwas betont (wie auch Bild 7).

    Die Verfärbung ist im Vergleich mit Bild 7 gut erkennbar.

    Die Flüssigkeit zwischen den Hyphen und Algenzellen verfärbt sich rosa. Die geforderte C+ rote Reaktion ist nachgewiesen.



    Die Flechte gilt zwar als "selten", ist aber sogar im Krischbaum-Büchlein enthalten, mit als Kalkland-Flachland-Tiroler bisher natürlich unbekannt gewesen.

    Alle Beobachtungen passen sehr gut zur Beschreibung von Opegrapha gyrocarpa, insbesondere auch das Habitat.

    Das Werk "Die Flechten Deutschlands" weiß hierzu: "Auf kalkfreiem Silikat, ... sehr regengeschützten Vertikal- und Überhangflächen von Felsen, ...montan bis hochmontan ... niederschlagsreiche Lagen, ..."

    Sie soll aber auch im Tiefland z.B. an nordexponierten Kirchenmauern auffindbar sein.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    nicht alle Pilze mit solch coniocarpen Fruchrkörpern sind lichenisiert. Diese Pilze werden traditionell aber trotzdem in der Flechtenliteratur mit behandelt.

    Ich kenne diesen Pilz nicht, würde ihn aber schon für lichenisiert halten.

    C. brachypodia würde ich zumindest für eine gute Arbeitshypothese halten.

    Vielleicht meldet sich ja Patrick nochmal zum Thema?


    LG, Martin

    Hallo!


    Nachdem Patrick ( nupharlutea ) den Agonimia-Fund zu Agonimia vouauxii korrigiert und mir liebenswerterweise eine Agonimia tristicula-Probe zum Kennenlernen und Üben zugesendet hat (super und nochmals Danke dafür!), konnte ich zuletzt A. tristicula auf einer Bodenprobe von der Fränkischen Alb entdecken. Bodenproben nehme ich seit einiger Zeit zum näheren untersuchen immer wieder mit, weil man darauf unter der Lupe allerhand entdecken kann.


    Rohhumus mit Kalkrohboden an einer Dolomitwand über der Altmühl bei Solnhofen mit Moos und vielen Cyanobakterien:

    Bild N1 Substrat - die Flechte ist auf dem Bild kaum erkennbar, auch wenn man weiß, wo sie sich befindet (Kreis)


    Auf der mitgenommenen Probe entdecke ich unter dem Stereomikroskop die neue Bekannte wieder:

    Bild N2 Kleine grüne Flechtenschüppchen, die größten davon bis etwa 1 mm groß


    Bild N3 Die schwarzen, rundlichen Objekte sind keine Fruchtkörper, sondern bestehen aus grünen Cyanobakterien mit dicken, rot gefärbten Gallerthüllen


    Der Gattungsnachweis für Agonimia gelingt mikroskopisch. Die Oberfläche des ungequetschten Thallus weist eine Vielzahl, kleiner Wärchen auf.

    Bild N4 Thallusoberfläche mit vielen kleinen Papillen (400x in Wasser)


    Bild N5 Papillen


    LG, Martin


    Bild N6 Über der Altmühl, bei den "12 Aposteln"

    Hallo Ingo,


    wenn man beginnt, sich mit den Krustenflechten eingehender zu beschäftigen, taucht die Gattung Trentepohlia vermehrt in den Schlüsseln auf.

    Der erste und dann auch meist schon eindeutige Hinweis auf Trentepohlia ist eine orange Ritzspur. Ist die Wunde orange oder deutlich gelb, ist die Sache (fast) klar.

    Doch oft ist die Ritzspur nur schwach gelblich grün, wenn überhaupt.


    Ich habe mal ein bissle in der Fotofundgrube gewühlt und ein paar Beispiele zusammengestellt. Ein Hemmnis beim Erkennen de Algen ist u.a. auch, dass die lichenisierten Algenzellen von der Form der freilebenden Art abweichen können, z.B. fädigen Algen mit zylindischen Zellen wie Trentepohlia in Flechten nur selten genau in dieser Form vorkommen, wie im Buch beschrieben. Meist liegen nur kurze Ketten oder einfach Einzelzellen vor. Auch Algen lesen halt keine Bücher.


    Ein kleines Problem bei der Bestimmung können freilebende Algen darstellen, da sie praktisch überall vorkommen und auch häufig Krustenflechten überwachsen. Da hat man unter Umständen jede Menge Fremdalgen unter dem Mikoskop im Präparat.

    Das folgende Beispiel einer Pertusaria (mit Photobiont Trebouxia) zeigt einen deutlichen Trentepohliabewuchs auf der Oberfläche. Diese Fremdalgen zeigen aber einige Eigenschaften der Trentepohliazellen sehr schön, insbesondere die typisch dicken Zellwände, kantige Umrisse und kurze Ketten. Die Algen sind außerdem prall mit orangen Vesikeln gefüllt. So deutlich findet man sie selten in Flechtenproben. Die freien, fädigen Trentepohliaalgen (Janmens Beispiel) sehen durch die Bildung der langen Ketten etwas anders aus.

    Bild T1: Trentepohlia auf rindenbewohnender Pertusaria, Oberfläche der Flechte orange bis braun verfärbt


    Lichenisierte Trentepohlia besitzt meist nicht so schön ausgeprägte Merkmale...

    Einige Beispiel in Reihenfolge mit zunehmender Schwierigkeit beim Erkennen. (Es besteht keine Zuordnung in puncto Erkennbarkeit mit der jeweils erwähnten Flechtenart: Die Algenzellen an anderer Stelle im gleichen Thallus mögen die Merkmale in anderer Ausprägung zeigen. Die Flechtenart der Probe ist jeweils der Vollständigkeit halber erwähnt und inklusive Ritzspur als Bildeinsatz eingefügt.)


    Sehr ähnlich zu den freien Algen in Bild T1 sehen die Algen der folgenden Gyalecta-Probe aus. Die Erkennbarkeit ist sehr gut, zumal die auch Schnittwunden an der Krustenflechte intensiv gelborange sind.

    Die Zellen sind brav in Ketten angeordnet, dickwandig und mit prall gelben Vesikeln gefüllt:

    :

    Bild T2: Trentepohlia in Gyalecta, Ritzspur gelb


    Meistens muss man aber derart orange gefärbte Algenzellen suchen. Meist dominiert das Grün. Dennoch findet man dicke Zellwände, kurze Ketten mit etwas kantigen, länglichen Algenzellen. Es liegen etliche fast rein grüne Algenzellen vor:

    Bild T3 Trentepohlia in Arthonia byssacea, Ritzspur hier fast rein grün, leichter Gelbton


    Schwieriger wird es in folgendem Beispiel. Bei diesen Zellen muss man schon fast wissen, welche Algen es sind: Die Zellen sind fast rund, aber immer noch sehr dickwandig. Der letzte Beweis sind einige wenige Zellen mit orangen Vesikeln. Die muss man aber erst finden!

    Bild T4 Trentepohlia in Coenogonium pineti, mit feucht gelblich grünem Tahllus


    Bei dem letzten Beispiel waren keine Zellen mit orangen Vesikeln zu finden. Ich habe allerdings auch nicht ewig gesucht, da die Zellen wieder sehr dickwandig sind und die Ritzspur eindeutig gelb. Die Zellen der Quetschprobe waren praktisch frei von orangen Vesikeln, aber dennoch Trentepohlia.

    Bild T5 Trentepohlia in Dirina-Probe ohne gelbe Vesikel


    Bei deiner Probe sind die Algen wirklich schwer zu erkennen, weil nicht isoliert. Vielleicht solltest du stärker Quetschen, um einen dünneren Film herzustellen.

    Dennoch meine ich, längliche Zellen - ev. sogar in Ketten angeordnet - und an einigen Stellen dicke Zellwände zu erkennen.

    Für die Bestimmung der Pyrenula ist die Algenbestimmung freilich wurscht.


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    Pyrenula nitida ist wegen der Sporenbreite und Peritheciengröße sicher richtig. Eune schöne und mikroskopisch interessante Flechte mit auffälligen Sporen.


    Lichenisierte Trentepohliaalgenzellen habe ich noch nie rot oder rötlich gesehen. Bedenkt man, das die kräftige rote Färbung vom Trentepohlia in sonniger Lage wohl als UV-Schutz dient, ist klar, das die Alge als Photobiont große Mengen davon nicht unbedingt nötig hat. Diese Aufgabe des UV-Schutzes übernimmt schon der Pilz, falls nötig durch seine sek. Flechtenstoffe.

    Mikroskopisch waren die von mir beobachteten Zellen immer grün mit mehr oder minder großen Vesikeln oder Guttulen gefüllt, mit gelber, karothinoidhaltiger (?) Flüssigkeit, die bei Quietschen auch in Form kleinster Tröpfchen frei im Wasser flottieren kann. Es finden Flechtenproben mit dominanten orangegelben Guttulen in den Algen, aber auch Proben mit Trentepohliazellen ohne jegliche gelbe/gelborange Guttulen. Man muss auch auf die Zellform und Wandstärke der Algen achten. Trenthepohliazellen sind sehr dickwandig, oft nicht schön rund, sondern etwas kantig.


    LG, Martin

    Hallo,

    das klappt doch auch ohne Anmeldung - zumindest bei mir:

    Auf der von Björn verlinkten Seite ist unten der Einstieg ins Datenportal Pilze.

    Dort im Menu oben die Artenliste anwählen:

    Gesuchte Art eintragen und das Kartensymbol rechts anklicken

    und du siehst die Fundplatzmeldungen (hier nur ein kleiner Ausschnitt):


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    du kannst beim KOH-Test die Flecht ja umdrehen oder durchschneiden, dann siehst du die Reaktion über weißem Untergrund.

    Ich habe mal in den Fotos gewühlt und ein paar K-Reaktionen an Physcia gefunden - sie sind alle deutlich gelb.

    Hie und da mag mal die Algenschicht durchleuchten, wenn du zu lange wartest - aber es gibt eigentlich immer Stellen, die deutlich gelb sind.

    Nimm vielleicht weniger Reagenz und trage erneut etwas mehr auf, wenn die Reaktion ausbleibt oder schwach ist.


    LG, Martin


    Bilder:

    A1) Physcia dubia auf Cortex, KOH-Tröpfchen (20%) mit Präpariernadel aufgetragen => gelb


    A2) Gleicher Thallus, andere Stelle


    A3) Weißes Mark => gelb nach 20% KOH-Auftrag (Querschnitt)


    A4) P. caesia, größerer Tropfen 20% KOH auf Cortex => gelb (verläuft)


    A5) 20% KOH mit Nadel auf nassen Thallus aufgetragen => gelb

    Hallo Bernd,


    die erste Flechte ist unfraglich A. ciliaris.

    Aber bist du dir wirklich sicher, dass die zweite Flechte nicht ebenfalls eine, wenn auch etwas seltsam gewachsene, A. ciliaris ist?

    Sie verfärbt sich feucht grün und wirkt oberseits an den Lappenenden und den Cilien flaumig - wenn ich das richtig sehe.

    Eine Anaptychia ciliaris wäre unterseits rinnig, ohne Rhizinen und unberindet.


    Eine Physcia färbt sich nass eigentlich nicht so grün ein.

    Die KOH-"Reaktion" ist lindgrün (weil nass, wie oben bei A. ciliaris) und nicht gelb.

    P. leptalea sieht der P. tenella ähnlich, hat aber keine Sorale und ist nicht flaumig und sollte deutlich gelb reagieren.


    Ich würde die kleine Flechte nochmal genau unter der Lupe prüfen.


    LG, Martin

    Hallo,


    da ich bisher noch nie im Basalt unterwegs war, konnte ich mich nicht erwehren, in die Rhön auf den Schafstein (832m, südöstlicher Nebengipfel der Wasserkuppe) zu fahren, um mich dort umzusehen.

    Leider war das Wetter ziemlich regnerisch und der Himmel düster, was die Freude und die Erkennbarkeit der Flechten vor Ort einschränkte.

    Bild 1 Wald kurz vor dem Schafstein, der Boden übersät mit Basaltblöcken. Der Anstieg ist schon durch die Bäume erkennbar.


    Bild 2 Ein sehr steiler Weg führt über rutschigen Erdboden, über nasse Wurzeln, querligende Stämme und Felsblöcke nach oben. Stellenweise muss man in den Wald ausweichen, das der Weg bei dem nassen Wetter kaum begehbar ist. Rauf ist er noch relativ gut begehbar, aber runter ist's eine Qual!


    Schöne Blattflechten sind hier Mangelware. Doch schon im Wald fallen Krustenflechten auf den Blöcken auf, die einer genaueren Untersuchung bedürfen.

    Eine weißliche bis bräunliche Kruste mit gelb-grünlichen, halbkugeligen Soralen und eingesenkten und dunklen, eingesenkten Pyknidien sollte eine Lecanora sein.

    Der Thallus ist rissig gefeldert, teils mit körnig-warziger Oberfläche. Zwischen einzelnen Thalli sind schwarze Demarkationslinien erkennbar, die stark mit den hellen Thallusflächen kontrastieren.

    Beim Schlüsseln lande ich mit K+ kräftig gelb, C-, KC+ gelb (bis leicht orange), P+ gelb, N- und den makroskopischen Details bei Wirth und Italic jedes Mal bei Lecanora caesiosora.

    Die Art würde vom Habitat her passen.

    (Den Fund hatte ich schon einmal hier im Forum ausführlicher vorgestellt.)

    Bild 3a Sorediöse Kruste an Basalt-Vertikalfläche neben Waldweg, Thallusrand hier hell


    Bild 3b Andere Stelle mit den gleichen Flechten, mehrere Thalli mit schwarzer Demarkationslinie (Prothallus).


    Was mich hier stört ist der schwarze Prothallus. L.caesiosora soll einen fasrigen, weißen Prothallus besitzten, der aber nicht immer zu erkennen sei.

    In den beigestellten Fotos ist - wie auch hier bei diesem Fund - hingegen durchaus (auch) ein schwarzer Saum erkennbar (z.B. Stridvall).

    Ich bin mir deshalb etwas unsicher, auch weil die Flechte als extrem selten eingestuft ist, hier aber wuchert.


    Oben angekommen, weitet sich der Blick und die nördliche Blockhalde ist erreicht.
    Um ihre Ausdehnung zu erkennen, muss man sehr weit nach vorne gehen, denn sie fällt steil ab und erstreckt sich über gut 200m bis zum unteren Waldrand.

    Abgesehen davon, dass es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, ist ein derartiges Terrain völlig unbegehbar und so vor Störungen geschützt. Alles, was größer ist als z.B. ein Marder, hat ernsthaft Probleme, sich hier fortzubewegen.

    Das ist gut so, denn die Blockhalden hier beherbergen durch ihr kühl-kaltes Mikroklima eine eiszeitliche Reliktfauna mit Arten, die sonst nur aus höheren Lagen und höheren Breiten (Alpen / Skandinavien) bekannt sind.

    Bild 4 Nördliche Basaltblockhalde


    Die äußerste Reihe Steinblöcke reicht völlig aus, um sich die Haxn zu brechen.

    Bedingt durch die geringe Helligkeit, die Nässe und den wackeligen Stand sind die Freihandfotos der durchweichten Flechten nicht von bester Qualität.

    Ich muss später im Jahr, wenn es trocken ist, nochmals hierher...

    Als erstes fallen die vielen weißen Krusten auf, dazwischen gibt es aber auch manchen Farbtupfer:

    Bild 5 Lecidea, durch Eisenoxid-Einlagerung rostfarben


    Bild 6 Gelbe Kruste zwischen vielen weißen Krusten: eine Rhizocarpon, nicht weiter untersucht.


    Die äußersten Blöcke liegen unter den Kronen der Rotbuchen und sind Moosbewachsen. Hier sind viele Cladonien zu finden.

    Bild 7 Becherlose, kräftige Cladonie, schwach verzweigend, berindet, ohne Soredien, wenige Schüppchen, Oberfläche glänzend, warzig-uneben, Basis schwarz, K+ gelb => rotbraun, P+ orangerot.

    Das könnte Cladonia macroceras (Chemotyp 1) sein.


    Die schön türkisblaue, schuppige Flechte entpuppt sich trocken als schnöde graubraun:

    Bild 8 Trocken bräunliche, schuppige Lecidea auf Silikat; C+rosa, KC+ rot, J-, P-, UV- => Lecidea fuscoatra


    Bestandsbildend ist auf den Blöcken hauptsächlich die isidiöse Pertusaria corallina, hier auch mit einigen wenigen Apothecien zu finden:

    Bild 9 Lepra corallina, isidiös, Isidien hell; P+ orangerot; K+gelb, aber dann braun, C+ hellgelb, Cortex J+blau. Eine typische Blockmeer-Flechte.


    An geschützten, tiefer leigenden Stellen zwischen den Blöcken dann der Fund des Tages: Ein Stereocaulon-Erstfund für mich:

    Bild 10a Etwa 15mm lange Stämmchen mit hell berandeten, rundlichen Schüppchen. Die Flechte ist hier gar nicht selten.


    Bild 10b Pseudopodetien glatt, weißlich; Phyllidien mit hellem Rand und konkaver, grauer Mitte. Damit eindeutig Stereocaulon vesuvianum, die insbesondere auf basischem Silikat, wie Basalt, zu finden ist. ==Gnolm7


    Der folgende seltsam gefärbte, gelb-grüne Fund hat mit länger rätseln lassen, bis ich zum richtigen Schlüssel gefunden habe.

    Gilt hier schuppig oder doch krustig? Substrat Basalt oder Moos/Rohhumus? Apothecien sitzend oder gestielt (nur im Querschnitt erkennbar leicht gestielt)?

    Letzlich wurde klar, es muss eine Baeomyces sein:

    Bild 11 Baeomyces spec - ich möchte Baeomyces carneus vermuten, denn die Flechte bestzt nur wenige, sehr kurzgestielte Apothecien.

    Der trocken blasse Thallus ist mit vielen bräunlichen Schizidien auf der Oberfläche verziert und besitzt helle, vernarbten Stellen, wo diese Schizidien fehlen.

    Dies und insbesondere die kräftig ausfallende, tiefrote KOH-Reaktion führen zur Art Baeomyces carneus, die im WHS als verschollen eingestuft ist.

    Das wäre doch mal ein toller Fund! ==Gnolm11

    Auf den Felsen am Waldweg finden sich hier jede Menge Baeomyces rufus. Diese Flechtenart sieht zwar ähnlich aus, hat abe deutlich gestielte Apothecien und reagiert mit KOH bekanntlich nur gelb.


    Die östliche Blockhalde wirkt auf den ersten Blick anders, viel vermooster.

    Das liegt aber vornehmlich an der Himmelsrichtung, aus der man sich den Blöcken nähert.

    Bild 12 Östliche Blockhalde und Blick in die Ferne


    Natürlich diverse Cladonien im Moos:

    Bild 13 Becherlein


    Bild 14 Vermutlich Diploschistes scruposus, hier in baun-rosa.


    Bild 15 Tephromela atra mit dem typisch violetten Hymenium (und Parasitenbefall) kenne ich auch von zuhause.


    Zum Abschluss noch eine letzte, weiße Kruste:

    Bild 16 Ochrolechia androgyna mit groben Soralen und der typischen KC+ roten Reaktion.

    Die Flechte kommt nicht nur auf saurer Rinde, sondern auch auf Silikat vor.

    Dort an beregneten Vertikalflächen in luftfeuchter, kühler Lage.


    Endlich geht es den 45°-Hang wieder hinunter. ==Gnolm2

    Es war ein feuchter, aber dennoch sehr interessanter Kurzausflug.

    Insbesondere die Baeomyces- und die Stereocaulonfunde haben mich gefreut.

    Die L. caesiosora lässt mich immer noch grübeln - ob sie es wirklich ist?


    LG, Martin

    Hallo,


    Haarbecherlein - na, das passt wirklich besser!


    Die Stecknadeln haben in den letzten Fotos keinen grünen Thallus und die Apothecien sind auch nicht bereift.

    Damit ist C. chrysocephala raus.

    Außerdem scheint das Apothecium schwarz und nicht braun zu sein. Das passt nicht zu Chaenotheca.

    Und Calicium hat zweizellige Sporen.

    Ferner sind sehr viele vollständige Asci im Quetschpräparat erkennbar, der Fruchtkörper hat also vermutlich kein Mazaedium. Damit lässt sich arbeiten.

    Ich würde im Dunstkreis der Pilzgattung Chaenothecopsis suchen!


    LG, Martin


    Korrektur: es gibt auch Chaenotheca-Arten mit schwarzen Apothecien-Köpfchen.

    Hallo Bernd,


    bei deinem Fund solltest mal am Halselnussast kratzen oder schaben (oder unter der Lupe kontrollieren), ob nicht ein Thallus im Holz vorhanden ist.

    Ich kenne die Gattung zwar nicht, aber es gibt auch Stecknadelflechten mit so hellbraun/ocker gefärbtem Mazaedium, Inkrustationen an den Paraphysen werden auch erwähnt.

    Schau dir vielleicht mal die Arten von Sclerophora an - ev. passt da was. Bei S. pallida wird Vorkommen auf Juglans erwähnt.

    Asci kann ich auf den Fotos nicht entdecken. Färbe mal an (Lugol oder BWB), dann erkennt man ev. die wenigen Asci im Mazaedium-Gewusel besser.


    Die zweite Flechte, eine Chaenotheca (cf. chrysocephala), hat durchaus ein Lager: Die gelbgrünen Böbbel um die Stecknadeln sind kleine Thalli.

    Oft findet man diese auffällig gefärbten Thallus-Aggregate und dann bei genauer Prüfung hie und da FK darauf.

    Die Flechte hat kugelige bis elliptische, ornamentierte Sporen.


    Die Idee mit dem Durchschneiden ist gut. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht - geht das überhaupt bei den kleinen Dingern? ==Gnolm2


    LG, Martin

    Hallo Inge,


    deine Cladonie halte ich für C. squamosa, wofür nicht zuletzt die offenen, eng-trichterförmigen Podetienenden sprechen. Leicht verzweigend, mal mehr, mal weniger schuppig, mal mit Pyknidien, mal mit Apothecien, nicht sorediös, die Trichterränder mal lang sprossend, mal nur gezähnt.

    Sie ist, wie viele Flechten, in ihrer Form recht variabel.


    Wobei auf dem 2.Foto rechts ev. (?) noch eine ander Art mit geschlossenen Becher dazwischen steht.


    LG, Martin

    Hallo Inge,


    Wolfgang hat schon auf die Kartierung über das Rote Liste Zentrums hingewiesen.


    Ich würde hier auch eher zweimal P. praetextata vermuten; die Gründe hat Bernd schon erläutert. Die Isidien, auf die Bernd verweist, sind auf deinen Fotos auch in den Lappenflächenz.B. an den Rissen (in unscharf abgebildeten Bereichen) zu erkennen.

    Also eine der häufigeren Peltigeraarten. Natürlich stolpert man nicht dauernd darüber, so häufig sind sie dann auch wieder nicht.


    LG, Martin

    Hallo Flechtenfreunde,


    mittlerweile habe ich einen Abstecher in die Rhön unternommen und die Schafkopf-Basaltblockhalde vom Rande her beäugt.


    Leider war das Wetter natürlich regnerisch und die Flechten auf den Basaltblöcken feucht, was die Erkennbarkeit unbekannter Arten erheblich erschwert.

    Die Fotos sind wegen des dunklen Himmels, des rutschigen Untergrundes und der Freihandaufnahmen nur bedingt sehenswert.

    Aber einige sehr interessante Flechten waren zu finden.

    Eine der mit unbekannten Arten wuchs in relativ großer Menge, Thallus an Thallus, durch schwarze Vorlager voneinander abgegrenzt, an der Vertikalfläche eines Basaltblocks am Rand des Weges durch den Wald nach oben.

    Die Flechte war auffällig durch die grünlichen, konvexen Sorale auf einem weißen, körnig-warzigem Lager, das stellenweise dunkle, eingesenkte Pyknidien besitzt.


    Bild 1: Basaltblöcke mit weißen Krusten überzogen


    Bild 2: Stark konvexe, grünliche bis gelblich-grüne Sorale auf weißem, warzigem Thallus


    Bild 3: Kleine, eingesenkte, dunkle Pyknidien


    Bild 4: Stelle mit Thallusgrenzen in Form von schwarzen Vorlagern


    Bild 5: Weitere Stelle mit Soralen, Pyknidien und schwarzem Praethallus - zwischen zwei Thalli der gleichen Art, weswegen der schwarze Praethallus zur gesuchten Art gehören sollte.


    Bild 6 Andere Stelle, Thallus mit schwarzen Strukturen, die sich allerdings nicht als Apothecien herausstellten, sondern leider nur als Dreck.


    Bild 7: Reaktionen C-, K+ deutlich gelb, P- (ev. etwas gelblich)


    Bild 8: Eingesenkte, braune bis schwärzliche Pyknidien (?), Durchmesser 100-200µm (über Millimeterpapier). Vgl. Bild 3


    Bild 9: Querschnitt in Wasser


    Die Struktur habe ich gequetscht, um Konidien freizusetzen und zu untersuchen.

    Konidien habe ich nicht nicht frei schwimmend gefunden.

    Bild 10: Gequetsch in verd. KOH. Hyphenbreite um 1,5µm; Septenabstand auf 10-15µm geschätzt.


    Bild 11: Im gefärbten Zustand sind Anastomosen erkennbar, was ich bei Konidien(trägern) nicht erwarten würde. Vielleicht Apothecien-Initiale? Oder ein Parasit?


    Ungeachtet der Fruchtkörperfrage, komme ich beim Schlüsseln mit Wirth und mit Italic für diese Krustenflechte

    - ohne Gelbtöne im Thallus

    - Photobiont Grünalgen

    - Sorale hell grünlich bis gelblich grün

    - Sorale mehlig und konvex, isoliert

    - Vorkommen auf basischem Silikat

    - K+ deutlich gelb, P-/+ ev. schwach gelblich, C-/+ höchstens schwach gelblich

    letztlich zu Lecanora caesiosora, aber kann das sein?

    L.c. kommt an absonnigen Vertikalflächen in hochmontanen Lagen (und höher) auf basischem Silikat vor - wenn auch in D extrem selten.

    Das könnte sehr gut hinkommen, wenn auch die Rhön als Fundort in meiner Literatur (DFD) nicht erwähnt wird.

    Bei Italic heißt die gefundene Flechte Lecanora cenisa forma soredians mit der Zusatzangabe Syn. L. caesisora.


    Was mich stört, ist, dass der auffällig schwarze Praethallus nicht erwähnt wird - stattdessen sei ein weißer, fasriger Praethallus möglich...

    Den sehe ich nicht und der schwarze Praethallus ist eher das genaue Gegenteil davon.


    Was meint ihr, was könnte das für eine Flechte sein? L. pannonica würde ich ausschließen wollen.


    LG, Martin

    Ach ja, oben angekommen, sieht es genau so aus wie erhofft.

    Aber dazu ein ander Mal (hier) mehr!

    Bild 12: Am Rand der nördlichen Blockhalde