Beiträge von KaMaMa

    Hallo Sandra,


    welches Vergleichsbild von mir meinst du denn?

    Matthias hat sehr schöne Sporenbilder oben gezeigt, auch eine Ascusspitze.


    Übernacht wässern brauchst du nicht, da hilft eher 1 Minute unter dem Deckglas Einweichen in verdünnter KOH und dann nochmal quetschen!


    Falls du Färbereagenzien für Flechten dein Eigen nennst, kannst du auch damit deinen Fund eingfrenzen

    Dibaeis baeomyces: Thallus K+ gelb, P+ gelb

    Baeomyces rufus var. callianthus: Thallus K+gelb, P+orange; Apothecium K+gelb, dann rot

    Baeomyces carneus (sehr selten): Thallus K+rot

    (P = Paraphenyl-Diamin, K = KOH)


    Für Flechtenmikroskopie wurde ich empfehlen, mit etwas häufigem Braunsporigem zu beginnen, wie z.B. Pyscia, da erkennst du die Schläuche und Sporen sehr viel leichter.

    Das findest du bestimmt häufig auf Baumstämmen und Ästen.


    LG, Martin

    Hallo Harald,


    die Fruchtkörper lassen sich vermutlich doch nicht so einfach makroskopisch bestimmen.

    Außerdem scheinen sie mir zusätzlich deformiert zu sein.


    LG, Martin

    Hallo Beli,


    vielen Dank für deine Vorschläge!


    Ich glaube, ich muss bei Gelegenheit doch mal damit unter das Mikroskop, und weitere Daten sammeln.

    Dann kann ich besser mit deinen Vorschlägen vergleichen.


    LG, Martin

    Hallo Beli,


    vielen Dank für deinen Vorsschlag!

    Ja, ich glaube auch, dass hier Laubholz vorliegt, weshalb A. serialis nicht passen kann.

    Eine alte Trametes suaveolens, meinst du?

    Der Geruch wäre sicher dann längst verflogen...


    Als ich ihn vom Holz rupfte, war der Pilz noch elastisch.

    Ich hatte geglaubt, es sei nicht überaltert, sondern nur deformiert gewachsen.

    Laut meinem Buch wären die Poren von T. suaveolens bei 1-2/mm - also eher größer.

    Zudem ist T.s. ein Weißfäule-Erreger.

    Kann das trotzdem passen?

    Die Substratreste am Pilz scheinen mir dafür zu braun.


    LG, Martin

    Hallo!


    Im Schwenninger Moos, bei der Neckarquelle, stieß ich auf einen kleinen liegenden Baumstamm mit seltsam warzigen Porlingen daran.

    Ich denke, es handelt sich um Missbildungen, aber seht selbst:


    Bild 1 Wäldchen am Schwenninger Moos (Fremde Passanten übermalt)


    Bild 2 Liegendes Holz mit Porlingen


    Bild 3 Porlinge mit warzigen Hüten


    Bild 4


    Habicht, bitte wegschauen (Bratzenbild)!

    Bild 5 Unterseite leicht gelblich - Substrat wirkt braunfaul


    Bild 6 Lupenbild Hutoberseite - schwach filzig


    Bild 7 Tramas schneeweiß, gelbliche Kruste sehr dünn


    Bild 8 Querschnitt


    Bild 9 Porendichte 3-4/mm, Poren sehr flach


    Einen besonderen Geruch konnte ich nicht ausmachen.

    Der nach 6 Tagen völlig getrockente FK ist sehr, sehr zäh zu schneiden!

    Könnte das eine ungewöhnlich gewachsene Antrodia serialis sein?


    Allerdings hätte ich gedacht, dass das Holz zu einem Laubbaum gehört, aber da kann ich mich leicht täuschen.

    Kommt man der Sache auch schon ohne Mikroskop ev. näher?


    LG, Martin

    Hallo Thomas!


    Also, vielleicht zur Erklärung: Ich lehnte mit dem Kopf voran an der Klostermauer, weil ich mit der Lupe die Krustenflechten betrachtete!

    Das hatte ich vergessen zu erwähnen.


    Ähnliche Situation:

    Da steht jemand (ich) verkrümmt am Baum und bewegt sich nicht - was ist da los??

    Nicht schlimmes, meine Frau hat mich nur quer über den Weiher fotografiert, als ich einen Porling oder eine Flechte begutachte.


    Das sieht für den unbedarften Passanten so aus, also ob da jemand sich ganz verkrümmt stützen muss und kurz vor dem Zusammenklappen sei - Herzinfarkt oder so.

    Ich kann das schon verstehen! In Wirklichkeit habe ich mich über die Nachfrage gefreut, denn es ist ja nicht selbstverständlich, dass ein Fremder kommt und Hilfe anbietet.

    Wer weiß, wann man sie wirklich mal braucht!


    LG, Martin

    Hallo Matthias und Hilmi,


    prima, dass du die rosa Variante (Callianthus?) von B. rufus auf dem Tisch bringst - an die hatte ich gar nicht auf dem Schirm.


    Ich denke, ich hatte sie selbst im letzten Jahr einmal gefunden (Bild6ff) und zu bestimmen versucht, wenngleich ich keine Probe zum Mikroskopieren mitgenommen hatte. Ich bereue das und gelobe Besserung!


    Beim Vergleichen mit Hilmis Fund hier, sehe ich große Ähnlichkeiten. Vielleicht möchtet ihr ja einmal drüber schauen und eure Meinung dazu mitteilen?


    LG, Martin

    Hallo Nobi!


    Die Vorstellung, jemanden auf allen Vieren, mit der Nase dicht über einen Kuhfladen auf der Wiese zu sehen, ist natürlich schon besonders schräg. Wobei man aus der Ferne den Fladen wahrscheinlich nicht erkennt. :D


    Als ich einmal an einer Klostermauer lehnte, wurde ich von einer besorgten Passantin gefragt, ob ich Hilfe bräuchte. Oh je!


    LG, Martin

    Uiuiui!


    So was würde ich auch gerne mal finden!

    Mit Dibaeis baeomyces, der Rosa Köpfchenflechte, hast du sicher Recht!

    Bei mir hier ist es zu kalkhaltig, das mag diese Flechte nicht, deshalb ist sie hier nicht zu finden ...

    Ich konnte ja googeln, aber wo ist den der Luisenfels?


    LG, Martin

    Hallo,


    ich kann bestätigen, man muss sich dort anmelden, um die Karten zu sehen!

    Leider sind die Karten aber nur bereichsweise mit Daten hinterlegt, nur dort, wo halt die offenbar wenigen Flechten-Kartierer unterwegs sind.

    Insofern ist die Aussage (noch) sehr beschränkt.


    LG, Martin

    Hallo Thorwald,


    ja das Eintauchen kann ich wärmstens empfehlen!

    Es ist eine Miniatur-Wunderwelt, die man am Allerbesten mit einer kleinen 10x Handlupe, die man möglichst immer in der Tasche bei sich trägt, kennen lernt.

    Aber ich muss dich warnen - das Betrachten vor Ort, z.B. an einer alten Friedhofmauer, weckt das Interesse und dann gibt's kein Halten mehr.

    Und:

    Werden schon die Pilzler von den Leuten für Bekloppte gehalten, so ergeht es den Freunden der lichenisierte Pilze noch schlimmer. :girre:


    LG, Martin

    Hallo Nobi,


    oh, vielen Dank für die Blumen!


    Ja, der Beitrag von Julia ist sehr lesenswert. Wer jede der besprochenen Flechten erkennt, kennt schon viele der häufig vorkommenden Rindenflechten.


    Ich fürchte nur, das vermehrte Interesse an Flechten liegt womöglich in der Jahreszeit begründet. Wir werden sehen. Die Biester sind teilweise schon sehr klein und nicht immer einfach zu bestimmen, das gilt insbesondere für Krustenflechten.

    Der Quereinsteiger, der die großen Pilze kennt und liebt, muss sich da schon "a wengla" umstellen. Und essen kann man die auch nicht!


    Mein Hauptinteresse lag von Anfang an bei den Flechten - jenen Pilzchen, die in kleinen, kompakten Päckchen wachsen und artig ihr eigenes Gärtchen pflegen. Natürlich habe ich auch die großen Pilze lieb gewonnen. Das gilt insbesondere in der "dunklen" Zeit, also in Sommer und Herbst, wenn im Wald eher Zwielicht herrscht und sich große Fruchtkörper aus der Boden schieben. Die kann ich auch in dieser Dunkelheit noch recht gut erkennen.

    Diese großen, weichen Fruchtkörper, die man leicht handhaben kann, sind immer wieder eine schöne Erholung und prima zum Üben und Lernen. :gzwinkern:


    Deshalb freue ich mich natürlich auf den nächsten Herbst!


    LG, Martin

    Hallo Flechtenfreunde!


    In Bad Dürrheim, dem höchstgelegenen Solebad, in einer sehr winterkalten Ecke (Baar) zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, steht ein malerisches altes Pumpenhaus, das vollständig mit Holzschindeln verkleidet ist.Hier wurde die Sole für die Bäder gefördert.

    Von Weitem schon kann man einen knallgelben Bewuchs auf den Holzschindeln, besondes stark aber auf den Fensterbänken erkennen.

    Das Holz ist seit Jahren ungepflegt und bröselt unter den Fingernägeln weg.


    Beschreibung:

    Der gelbe, tiefrissig areolierte und mit etwa 1,5 mm sehr dicke Thallus ist KOH negativ!

    Die gelben Thallusareolen sind um 0,3mm groß, die Apothecien bis 1 mm.

    Thallus, Apothecienrand und -scheiben - alles Ton in Ton.

    Das Hymenium reagiert amyloid, insbesondere die Asci, aber nicht die Hüllen.

    Das Epihymenium ist gelbkörnig belegt, das Hymernium weiß mir einer Dicke um 60-70µm, das Hypothecium ebenfalls weiß.

    Sporen 1-zellig, ellipsoid, leicht gebogen, um 12 x 5 µm groß.

    Vermutlich 16 Sporen pro Ascus (geschätzte Anzahl >8 und <32).

    Die Mikroskopbilder erspare ich mir hier, denn sie sind nicht besonders gelungen und in diesem Fall ohnehin wenig hilfreich.


    Ich schlüssle mich zu Candelariella, dort weiter zu C. kuusamoensis durch - wovon ich bisher nie gehört habe!

    Die Alternative wäre C. coralliza, die aber eher charakteristisch für gedüngtes Silikatgestein ist und vom Habitus her etwas anders wirkt.


    Die Bestimmung C. kuusamoensis könnte stimmen, die zugehörige Art-Beschreibung in der Literatur passt sehr gut:

    Vorkommen auf besonntem, zäh-morschem Holz (!), z.B. gedüngten Hirnschnitten vom Pfählen, Holzplanken von Scheunen (!), v.a. in der montanen und alpinen Zone.

    Die lichtliebende Flechte ist bisher selten außerhalb Nordeuropas nachgewiesen worden.


    Falle ich hier auf eine C. coralliza herein?


    Korrektur: Offenbar bin ich auf eine auf Holz wachsende Candelariella vitellina hereingefallen.

    Im Candelariella-Schlüssel von WHS lag ich wohl mit der Zuordnung zu 4) "Thallus sehr dick (bis > 1mm)", "tiefrissig areoliert" und "grobkörnig unebene Oberfläche" hereingefallen. C. vitellina kommt durchaus, wenn auch selten, auf Holz vor.


    LG, Martin


    Bild 1 Das Pumpenhaus: die untersten Schindeln und insbesondere die Fensterbänke sind von Flechten gelb gefärbt. (Auf dem Dach vermutlich gelbe Landkartenflechten)


    Bild 2 Fensterbank mit Leuchterflechten


    Bild 3 Bewachsene Fensterbank, beim Ablösen der Flechte teilt sich eher das Holz als der Thallus


    Bild 4 Dicker Flechtenbelag


    Bild 5 Lupenbild der durchgetrockneten Probe


    Bild 6 Lecanorine Apothecien


    Bild 7 Seitliche Ansicht auf den Thallus

    Hallo,


    das sieht sehr hübsch aus und ich finde die Idee super, solche Orte der Natur zu überlassen, bzw. darauf zusätzlich Nist- und Versteckmöglichkeiten anzubieten.


    Kann mir jemand einen Tipp geben, für welche Tiere z.B. das kleine Holzhäuschen mit Treppe, das in der prallen Sonne steht, interessant sein könnte? Ich fürchte, es bleibt Dekoration.

    Was meint ihr dazu?


    LG, Martin

    Hallo Maria


    für den Interessierten Flechtenneuling würde ich das Buch "Flechten einfach bestimmen" von Wirth und Kirschbaum wärmstens empfehlen.

    Ein tolles, kleine Büchlein, das nicht teuer ist und jeden Pfennig wert!


    Aber ich muss dich warnen! Es macht Lust auf mehr.


    LG, Martin


    PS:

    Den Thread findest, den du vermutlich meinst, findest du hier im Flechten-Unterforum weit vorne am Anfang (Flechten für Anfänger). Er ist gut gemacht und hat auch mindestens eine Fortsetzung.


    Schade eigentlich, dass das Flechten-Unterforum so tief verschachtelt im Forum versteckt ist; kaum jemand sucht und findet es.

    Ich hatte noch überlegt, ob ich den Bericht dort oder hier ablege und mich diesmal für hier entschieden.

    Nota bene:


    Die Aussage mit der Unsichtbarkeit der Flechten stimmt wahrscheinlich nur für getrübte, ältere Augen.

    Aber es liegt natürlich auch daran, dass die untersuchten Flächen oft voll sind mit Krustenflechten, die ohne Lupe nur als diffuse Flecken zu erkennen sind, und makroskopisch kaum zu unterscheiden sind.

    Wo war sie denn gleich wieder?


    Aber unter der Lupe tut sich eine kleine Wunderwelt auf, in der ich gerne mal als Kugelspringer herumlaufen und -springen möchte. g:D


    Martin