Hallo Sebastian,
zum Glück hast du an dieser Stelle keine "Dead Man's Finger" gefunden!
Ansonsten natürlich ein schöner Fund, wenn auch auf makabrem Untergrund.
Schöne Feiertage auch von mir!
Martin
Hallo Sebastian,
zum Glück hast du an dieser Stelle keine "Dead Man's Finger" gefunden!
Ansonsten natürlich ein schöner Fund, wenn auch auf makabrem Untergrund.
Schöne Feiertage auch von mir!
Martin
Hallo Björn,
sehr schöne Funde und Präsentation!
Ich glaube, ich muss mich öfter im Garten umschauen, und die Brennnesseln und insbesondere den Efeu kontrollieren!
LG, Martin
Hallo Steffen,
viele (Lichenologen) schwören wohl auf Lichen Candelaris, ein schweizer Qualitäts-Produkt (?), und die BLAM empfiehlt sie auf ihrer Homepage.
Die Herkunft spiegelt sich im Preis wieder und ist mir für dem Zweck viel zu teuer.
Da war mein Mikroskop günstiger! ![]()
Falls dein Geldbeutel da mitmacht, würde mich dein Urteil interessieren, da ich diesen Ferrari unter den Feldlupen nicht aus persönlicher Anschauung kenne.
Grüße, Martin
Hallo!
Wirklich tolle Fotos wurden wieder eingestellt, das muss man neidlos anerkennen.
IBei dieser Qualität kann ich nicht mithalten als Spontan-Freihand-Knipser ohne Stacking-Ambition.
Ist aber egal, weil es Spaß macht!
Mir macht es Freude, ein schönes Motiv zu finden und festzuhalten.
Und wenn sich der eine oder andere beim Betrachten über das Foto freut oder für den abgebildeten Gegenstand zu interessieren beginnt, so ist das nur umso besser.
Und solange hier weniger als 10 Fotos eingreicht werden, traue ich mich, ein Foto von mir dazu zu geben - ohne schlechtes Gewissen, die Jury damit unnötig zu beschäftigen.
Ein wenig Auswahl und Abwechslung soll schon sein!
Wäre doch auch langweilig, wenn alle Bilder gleich gut wären...
Super finde ich, dass auch andere das Flechten-Fähnlein hochhalten - Erikas Bild ist schon erste Sahne; auch, weil mal was Exotisches gezeigt wird! ![]()
LG, Martin
PS:
Schön fände ich, wenn man den Namen der Flechte auf dem Foto beim Einreichen angibt, dass der Name beim Veröffentlichen zum Bild geschrieben würde.
Das ist bei den Pilzen ja auch üblich, da steht auch nicht einfach "Pilz". Darüber habe ich mich ein wenig gewundert.
Auch Flechten haben machmal recht hübsche Namen, wie z.B. die Wimpernflechte (Anaptychia ciliaris).
Hallo,
der Sporenabwurf eines vollständigen Fruchtkörpers war ergiebig.
Viele der Sporen keimen bereits.
Sehr wenige Sporen sind einfach septiert.
Im Sporenabwurf erkenne ich vier Kerne.
An den Polen der Sporen sind helle, weißliche Bereiche erkennbar, während im Inneren vier schwach rosa gefärbte Bereiche zu erkennen sind.
Die weißen, etwas größeren Bereiche entsprechen den mit Iod bräunlichen eingefärbten Bereichen und könnten also ev. glykogenhaltige Speichertröpfchen o.ä sein.
Es bleiben somit vier runde, schwach rosa gefärbten Strukturen übrig, die vier Kernen entsprechen sollten.
Hier einige Fotos, wobei ich anmerken muss, dass meine Ausrüstung qualitätiv an ihre Grenzen stößt.
Alle folgenden Bilder von Sporenabwurf, Karminessigsäure, 1000x, Ölimmersion:
Bild N1
Bild N2
Bild N3
Bild N4
Bild N5
Gestern war das KES /Sporen-Verhältnis größer.
Vermutlich waren der Kontrast deshalb besser.
Andererseits ist das ev. der Grund, weshalb ich die Glykogentröpfchen nicht als solche erkannt, sondern als weitere Kerne fehlinterpretiert habe.
Das könnte des Rätsels Lösung sein.
Also Dumontinia tuberosa mit vier Kernen gefunden - ganz so, wie es sich gehört, oder?
Ich bin gespannt, was ihr dazu meint!
LG, Martin
Bild N6
Danke Oehrling!
Für diese wichtigen Hinweis.
Ein Sporenabwurf läuft, und die Sporenmaße sillen im Anschluss nochmal überprüft werden.
Die Anzahl der Kerne wird sich aber wohl nicht mehr auf 4 reduzieren, nehme ich an.
Wir werden sehen, ich bin gespannt!
LG, Martin
Hallo Peter,
ich habe das doch richtig verstanden:
D. tuberosa darf mehr als 4 Kerne haben.
Ich wollte keine neue Art proklamieren, sondern mich nur absichern, ob ich die Sachlage richtig einschätze.
Nobi hatte "i.d.R. vierkernig" geschrieben (womit bestimmt nicht gelegentlich 2-kernig gemeint sein kann, sondern eher 6-kernig), ich weiß aber nicht, auf welche Quelle er sich dabei bezieht.
Die Art ist entweder in dieser Hinsicht variabel, oder wie so oft, vielleicht ein Aggregat...
LG, Martin
Hallo Thorwulf,
Danke für sen Hinweis - den Beitrag kannte ich zwar, habe ihn aber jetzt nochmals gelesen und ein wichtiges Detail entdeckt, das mie entgangen war:
Mir fiel beim erneuten Lesen auf, nobi_† schrieb, dass die Sporen von D. tuberosa "in der Regel vierkernig" seien.
Das hatte ich bislang übersehen und deckt sich dann mit dem Inhalt der italienischen Forumsseite zu D. tuberosa!
LG, Martin
Hallo Oliver,
alle Mikroskopblder sind von Proben des gleichen Fruchtkörpers gemacht.
Ich habe zwei Schnitte gemacht:
Beim ersten Dünnschnitt (Bild 10-16) habe ich Lugol zugesetzt, um zu prüfen, ob ein Apikal-Apparat erkennbar wird. In Wasser und in Lugol sind zwei runde Strukuren in den Sporen an den Polen erkennbar. Vermutlich sind das aber nicht die Kerne, sonst bräuchte man ja kein spezielles Färbemittel (Karminessigsäure) dafür.
Es könnte sich hierbei um Guttulen (Speicher-Tröpfchen) handeln, die mehr Jod binden als das Plasma.
Ich hatte der Probe später zusätzlich Karminessigsäure zugesetzt, aber das war nicht zielführend, nicht auswertbar.
Ev. ist das Bild 16 in diesem Zustand aufgenommen.
Einem zweiten, frischen Dünnschnitt des gleichen (!) Fruchtkörpers habe ich dem Wasser nur Karminessigsäure zugesetzt (Bilder 17-19). Das erste Bild (17) mit KES habe ich tief im Hymenium aufgenommen, wo die KES noch nicht gewirkt hat, und noch keine Rosafärbung vorhanden ist. Deshalb sind auch hier (noch) keine Kerne dekoriert.
Anschließend setzte ich mehr KES zu, was die Eindiffusion ins Hymenium verstärkt hat und alle Asci inkl. Sporen wurden eingefärbt.
Jetzt sind die Kerne dekoriert (Bild 18+19) und als rundliche, rosa Bereiche in den Sporen erkennbar.
So jedenfalls meine Interpretation.
Wenn du die Fotos und/oder den Text dieses Beitrags an Zotto schicken möchtest und er daran tatsächlich interessiert sein sollte - ich habe jedenfalls nichts dagegen. Von mir aus gerne!
Es interessiert mich ja, um welchen Pilz es sich hier handelt, ob ich bei der Präparation einen Fehler gemacht habe, etc.
LG, Martin
Hallo zusammen!
Heute zog ich los, um zu schauen, ob ich Morchen oder Anemonenbecher finden kann.
Morcheln waren Fehlanzeige, ganz sicher fehlt mir schlicht der Pilzblick!
Ich konnte aber einen Mann beobachten, der sich auf der Wiese nebenan nach jedem 1/2 Meter bückte und irgendwelche kleinen Objekte gezielt pflückte und dann in eine Tüte verfrachtete.
Der Mann wollte bestimmt nicht gestört werden, deshalb habe ich nicht nachgefragt, was er da sammelt. ![]()
Interessiert hätte mich das aber sehr.
Weil ich keine Morchen entdecken konnte, suchte ich am Bachlauf eine größere Ansammlung Frühblüher auf.
Neben weißen und gelben Buschwindröschen wachsen noch andere Frühblühern wie Scharbockskraut, Wald-Veilchen; ferner Giersch dort.
Zwischen einigen Buschwindröschen fand ich an einer kahleren Stelle braune, langstielige Becher - Heureka! ![]()
Bild 1 Suchgebiet neben Flüsschen mit vielen weißen Buschwindröschen, Scharbockskraut etc.
Bild 2 Weiße Anemonen (Anemone nemorosa), ...
Bild 3 ... gelbe Anemonen (Anemone ranunculoides), ...
Bild 4 ... Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), und anders wächst hier dicht beisammen.
Bild 5 Fund zwischen weißen Buschwindröschen
Sklerotienbecher hatte ich bisher nicht gefunden.
Ich habe zwar versucht, den Stiel vollständig auszugraben, aber als ich auch beim dritten Versuch scheiterte, habe ich es gut sein lassen.
Drei Becher sind mehr als genug und der Rest soll in Ruhe aussporen können!
Bild 6 Brauner, langstieliger Becher neben weißen Anemonen
Bild 7 Paariger Fruchtkörper mit gemeinsamem Stiel
Bild 8 Stiel um 3mm dick / Becher bis 2,5 cm Durchmesser
Bild 9 Schnitt durch Becher / Hymenium hellbraun / Trama weiß und gallertig / Der gewaschene, geschnittene Pilz riecht fruchtig-säuerlich, zitronig
Das Durcheinanderwachsen diverser Blümchen an der Fundstelle verlangt eine genauere, mikroskopische Untersuchung.
Ich hatte hier im Forum gelesen, dass die Anzahl der Kerne in den Sporen für die Bestimmung entscheidend sei.
Bild 10 Dünnschnitt durch Hymenium in (wenig) Wasser, ungequetscht / Becherdicke 500-550µm / Hymenium hellbraun, 150 mm dick
Bild 11 Achtsporige, einreihige Asci / Paraphysen einfach mit ca. 2,5µm Durchmesser
Bild 12 Breit-elliptische, farblose Sporen in Wasser / 14-20 x 7-9,5 µm groß
Bild 13 Lugol-Zusatz: Asci sind inoperculat mit Apikalapparat, Durchmesser um 2 µm / Sporen mit 2 Guttulen (dunkle Felcken durch Lugol)
Bild 14 Mehr Lugol => Ascoplasma färbt sich braun
Bild 15 Schläuche in Lugol
Bild 16 Asci mit Haken (in Lugol)
Bild 17 Nach sehr wenig Zusatz Karmin-Essigsäure => zwei Strukturen sichtbar
Bild 18 Zusatz von viel Karmin-Essigsäure: 3-6 Strukturen = Kerne / Spore sichtbar
Bild 19 Sporenfotos: Sporen weder 2 noch 4-kernig, sondern (3 -) 6-kernig?!
Jetzt wurde hier schon des öfteren als Unterscheidung zwischen Dumontinia (4 Kerne) und Sklerotinia (2 Kerne) diskutiert.
Ich meine, hier allerdings bis zu 6 Kerne zu sehen.
Bei der Recherche stoße ich auf eine Seite des italienischen Pilz-Forums zu Dumontinia tuberosa, in der bis zu 6 Kerne als möglich genannt werden.
Die Sporenhistogramm dort deckt auch meine großen Sporen von bis zu 20 µm Länge mit ab.
Darf ich den Fund als D. tuberosa ablegen, oder handelt es sich hier um etwas anderes? ![]()
LG, Martin
Hallo Kücki,
die beiden (und andere) Chemikalien kannst du z.B. beim Myko-Service bestellen.
Da habe ich auch meine Chemie her.
Es gibt sicher noch andere Bezugsquellen.
Natürlich gilt beim Umgang mit Chemikalien, sie richtig und sicher zu verwahren und einzusetzen.
Es schadet nicht, sich über deren Wirkung auf den menschlichen Körper vertraut zu machen, und entsprechend vorsichtig damit umzugehen.
LG, Martin
Hallo Kücki,
Kreuzungen zwischen den Cladonienarten gibt es meines Wissens nicht.
Die einzelnen Arten sind relativ vielgestaltig, was uns Laien die eindeutige Zuordnung erschwert. Andererseits wachsen gerade bei Cladonien häufig mehrere Arten, die sich zudem ähneln können, durcheinander. Das erschwert die Zuordnung weiter. Am besten nimmt man wenige Podetien, die sehr dicht beisammen stehen und beginnt mit dem Färbetests, wodurch man Hinweise auf Flechteninhaltsstoffe erhält, die für das Erschlüsseln der Arten nötig ist und beschränkt sich bei der Bestimmung auf wenige Podetien, um eine Vermischung auszuschließen.
Man kann aber, denke ich, mit viel Erfahrung die häufigsten Arten anhand der Ökologie, des Substrats, des Wuchses usw. deutlich eingrenzen. Hier muss man dann tatsächlich die Grundschüppchen von allen Seiten (!) genauer betrachten (Farbe, Größe, Form, Vorkommen von Soredien,... ),ebenso die Podetien (Rinde, Belag, Farbe, Verzweigungen, Achseln, Becher, Finger, etcetcetc.), die Apothecien uswusw.
Eine schwierige Gruppe, aber sehr faszinierend und überaus lohnend, für jeden, der sich dafür interessieren möchte!
Mit der Färbechemie wollte ich ursprünglich auch nicht anfangen - das ist aber gar nicht so schwierig und die 2-3 Chemikalien für die Cladonien-Bestimmung kann man in kleinen Fläschchen sehr günstig beziehen und sie halten sehr lange, wenn man sie sparsam anwendet. Für die Cladonien reicht dann eine Lupe, ein Mikroskop benötigt man nicht.
Bestimmungsliteratur kann man teils kostenlos im Internet bekommen, besser aber kauft man sich ein gutes Buch.
Mit etwa 10€ für die Chemie und etwa 10€ für ein gebrauchtes Buch kann man starten und wird viel Freude damit haben. Ein Lupe wirst du ja besitzen.
LG, Martin
Hallo Kücki,
versuche vielleicht diesen Link zum Cladoniarium, er sollte besser funktionieren.
Du musst dich dann halt noch ein wenig weiter duchklicken...
Oder gleich hier auf der Folgeseite, das kleine Kästchen ("Identify") ganz unten auf der Seite anwählen.
Viel Spaß beim Stöbern!
Coldonien sind (sehr) schwierig zu bestimmen, richtig sicher war ich mir bisher noch nie bei einer Bestimmung, mir bleiben immer Restzweifel.
Ich könnte mir auf (Nadel)Holz ev. C. floerkeana (Bilder 4, 6, 10) und C. macilenta (Bilder 7, 8, 11), ev. C. digitata vorstellen.
C. macilenta: Podetien durchgehend (!) feinmehlig, ohne Schuppen oder grobe Körner.
C. floerkeana: Podetien tw. berindet, teilweise feinmehlig, tw. grobkörnig bis blättrig möglich; aber nur selten auf morschem Holz!
C. digitata: Auf Nadelholz vor; sehr vielgestaltig, bildet flache Becher mit fingerartigen Verweigungen, grundständig große Schuppen, unterseits oft orange!
Da wäre eine Kontrolle der Unterseite der Grundschuppen interessant, ob diese ev. (gelb-)orange sind, das würde helfen.
Dazwischen wachsen wohl noch andere Cladonien: Becherflechten und Säulenflechten, alles durcheinander!
C. bellidiflora gilt als eher als Hochgebirgsart, auf Boden und Moos vorkommend, weniger auf Holz.
C. coccifera kommt auch auf Boden und Moosen (weniger auf Holz) vor, aber auch im Flachland.
Eigentlich muss man mit den Färbechemikalien (KOH und Paraphenlyen-Diamin) rangehen und ordentlich durchschlüsseln.
Dabei aufpassen, dass man nicht verschiedene Arten einer Mischkollektion testet!
Martin
C. cf. macilenta feinmehlige Podetien über gesamte Höhe
C. cf. digitata mit Blättchen am Podetium, sonst feinmehlig
Hallo Kücki,
für C. macilenta erscheint mit der Fund zu grobschollige Podetien zu haben.
Aber was es ist, ist anhand (nur) der Fotos schwierig zu beurteilen.
Kennst du diesen Bestimmungsschlüssel?
Zumindest erfährst du hier, worauf bei Cladonien alles zu achten ist.
LG, Martin
Hallo,
gerade lese ich bei Tagesschau, dass Charles III folgende Menufolge auf seinem Staatsbesuch verkosten darf:
"serviert wurde zunächst gebeizter Karpfen und Erfurter Brunnenkresse, dann Kraftbrühe vom Heckrind, Weidehuhn und Baumpilz sowie zum Abschluss Backpflaume, ostfriesischer Schwarztee und Sandgebäck."
Weiß jemand, was man auch unter Weidehuhn und Baumpilz vorstellen darf? Ist das ein traditionelles Gericht?
LG, Martin
Hallo Bernd,
ich sehe in den Bildern keine Pleurosticta.
Die Flechte ist olivgrün/olivbraun gefärbt, mit breiten, aufsteigenden Lappen, deren Ränder mit kleinen Soralen besetzt sind.
Da diese Sorale im zweiten Bild des Nachtrages zumindest stellenweise deutlich hell/grau wirken, könnte es eine Tuckermanopsis chlorophylla sein.
Dazu passt auch, dass die Flechte nass olivgrün (Bild 3 ganz oben) aussieht, was Platismatia nicht täte, Tuckermannopsis hingegen wohl, Pleurosticta zeigt nass ein anderes, satteres Grün.
Die Unterseite sollte bei Tuckermannopsis durchgängig hellbraun sein.
Vergleiche doch mal mit T. chlorophylla (Schwerpunkt übrigens in der borealen Nadelwaldzone).
Ich denke, dass könnte gut passen. ![]()
Tuckermannopsis hatte ich nicht auf dem Schirm, die gibt es hier nicht - und ich habe sie erst einmal gefunden.
Wenn ich nämlich den Wirth'schen Hauptschlüssel II für Blattflechten auf deine Flechtenfotos loslasse ("Die Flechten Deutschlands", S. 79), komme ich über folgende Reihe zu diesem Ergebnis. 1*/2*/15*/21*/24*(Xanthoria und Teloschistes darf ich ungeprüft ausschließen)/26*/27*/28*(Grünalgen!)/32*/33(olivbraun)/34*(mit Soralen o.ä.)/48*(Rh. einfach)*/49*(Melanelixia würde ich ausschließen)/50*/51*/53*/54(aufsteigende Lappen!)/55Tuckermannopsis (feucht olivgrün!) oder 55*Platismatia (passt weniger gut)
Falls du Lust hast, das abzusichern, kommst du um Färbereagenzien nicht herum, hier speziell KOH:
Pleurosticta sollte (zumindest häufig) in Mark K+rot reagieren.
Platismatia reagiert K+gelb in der Rinde.
Tuckermannopsis ist ohne Farbreaktionen.
Diese drei Flechten werden als Verwechlungspartner beschrieben.
LG, Martin
Hallo Bernd,
ich kann dir zwei Fotos derselben Pleurosticta acetabulum anbieten:
Einmal trocken, einmal feucht, nur wenige Tage später.
Ich finde u.a. die dunklen Pünktchen - auch im feuchten Zustand sichtbar - bemerkenswert.
Insgesamt ist der Habitus ein anderer als auf deinem Foto.
Die Unterseite ist dunkelbraun/schwarz in der Thallusmitte, zum Rand hin wird sie heller.
Makroskopisch eigentlich gut anzusprechen, aber nasse Flechten sind natürlich immer etwas schwieriger!
Bild Pleurosticta acetabulum trocken mit typischen, braunen Apothecien
Bild 2 Pleurosticta acetabulum feucht - Apothecienscheibe genau so grün gefärbt wie der Thallus!
Parmeliopsis ambuigua konnte ich in der Höhe auf den Vogesen finden, relativ tief an alten Baumstümpfen.
Die Flechte ist sehr hell, kleinlappig (physcia-artig), mit ausgedehnten Soralen in der Thallusmitte und einem bräunlichem Lagerrand; sehr dicht anliegend, ein recht auffälliger Geselle.
Sie bildet manchmal bräunliche, kleine Apothecien aus.
Bild zu Parmeliopsis ambigua (trocken) auf Totholz in Bodennähe
Platismatia glauca darf eine helle Unterseite haben, das muss aber so nicht sein.
Ich hatte das eigentlich nicht als Ausschluss für Platismatia geschrieben, sondern eher umgedreht - ich meinte, Pleurosticta hat keine so helle Unterseite:
Die runzelige Unterseite von Platismatia kann hellbraun oder schwarz sein oder auch schwarz mit weißen Flecken sein!
Sie hat wenige Rhizinien und ist über größere Bereiche unterseitig glatt.
Die Ränder sind isidiös oder haben Sorale, und steigen deutlich in die Höhe - wie bei Salat!
Bild Platismatia glauca mit brauner Unterseite - übrigens das einzige Exemplar, das ich bisher bei mir zuhause finden konnte (Eschensterben!)
Bild Platismatia glauca mit schwarzer, bereichsweise glatter Unterseite
Üppiger wachsen sie in den Bergen.
Hier ein üppiges Exemplar mit Apothecien aus den Vogesen, mit stellenweise weißer Unterseite - ein Prachtstück!
Bild von fruchtender Platismatia glauca mit stellweise weißer Unterseite
Es macht Spaß in den älteren Bildern zu wühlen! ![]()
LG, Martin
Hallo Ulla,
vielen Dank für deine Expertise!
Habe ich mal richtig geschlüsselt.
Ja, der Schleimpilz war ziemlich groß und durch seine Farbgebung schon von weitem sehr auffällig.
Ein Pseudoaethalium ist das aber vermutlich doch nicht, oder? Eher ein Vorstadium, bei dem die einzelnen Fruchtkörperchen von oben nicht, von der Seite aber noch zu trennen sind.
Martin
Hallo Bernd,
ich glaube auch, bei (1) Lippensorale zu erkennen. Dann stimmt H. physodes - wenn Kopfsorale vorlägen, läge H. tubulosa vor.
Diese Parmelia saxatalis (2) besitzt keine sichtbaren Isidien, da würde ich eher zu P. sulcata tendieren.
Bei (3) glaube ich nicht an Pleurosticta. Die Flechte müsste eine sehr dunkle Unterseite (schwarz, dunkelbraun) zeigen, die Thallusoberseite hätte dunkle Pünktchen etc... Vergleiche mal mit Platismatia glauca.
Bei (4) wäre ich auch bei Platismatia glauca - Parmeliopsis ambigua ist doch eher sehr kleinlappig und Physcia-ähnlich.
Bei der isidienartigen Strauchflechte (5) am Stamm würde ich mit Pseudevernia furfuracea vergleichen.
LG, Martin
Hallo!
Heute fand ich eine handgroße Schleimpilz-Fruktifikation an einem liegendem Baumstamm.
Die einzelnen Sporocarpien (etwas kleiner als 1mm) sitzen auf einem bräunlich-gelbem Hypothallus breit (ohne Stiel) auf.
Sie sind höher als breit.
Peridie, Capillitium, Sporen, alles schwefelgelb.
Die Elateren scheinen 6 Spiralleisten zu haben und enden mit kurzen Spitzen.
Die Sporen besitzen ein schönes, großmaschiges, vollständiges Ornament der Höhe 1,5 µm, wobei auf einer Seite um 6-8 Flächen zu sehen sind.
Was mag das sein?
Könnte der Myxomycet zur Gattung Trichia gehören, ev. Trichia favoginea sein?
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Fruchtkörper in situ
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5 Probe
Bild 6 Hypothallus von unten (Rückseite)
Bild 7 Maßstab
Bild 8 Übergang Hypothallus-Sporocarpien - Sporocarien wahrscheinlich höher als breit
Bild 9
Bild 10
Bild 11 Gelbe Sporen mit gelbem Ornament
Bild 12 Elateren-Ende mit mehreren Spitzen (Spiralleisten-Enden) - oder doch eher Bruchstelle?
Etwa 6 Spiralleisten / Ornament-Maschen vollständig
Bild 13 Elateren und Sporen - Spitzen der Elaterenenden mit einer kurzen Spitze (im Bild links unten)!
Hallo,
zulezt in Bad Dürrheim konnte ich viele Strauchflechten finden, insbesondere "Astflechten" der Gattung Ramalina.
Mittlerweile verstehe ich, woher der deutsche Name stammt:
die schönsten Exemplare befinden sich nicht am Stamm der Bäume, sondern weiter oben in den Ästen!
Glücklicherweise war am Abend zuvor ein ordentlicher Wind mit sturmartigen Böen, was mir bei der Ernte sehr geholfen hat - ich musste mich nur bücken.
Bild 0 Im Kurpark
Hier ein schöner Fund vom Boden des Kurparkes neben einem Ahornbaum:
Bild 1 Ästchen voll mit Ramalina
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Eine der Flechtenbüschel habe ich eingesteckt für zuhause:
Bild 5
Der Flechtenthallus besteht aus vielen, etwa gleich langen Bändern, an deren Enden und Seiten Apothecien stehen.
Die bandartigen Lappen sind runzelig und besitzen strichförmige Pseudocephyllen.
Die flachen Bänder sind bis max. 5 mm breit, etwa 5 cm lang.
Die Apothecien haben Durchmesser von bis zu 3 mm
An der Basis werden die Bänder im Querschnitt rinnig.
Sorale oder Isidien suche ich vergeblich.
Die Asci sind etwa 50 x 13 µm groß und dick-keulig geformt, an der Spitze ein dicker Tholus.
Die Asci beherbergen 8 hyaline, 2-zellige Sporen, mit je einem großen Tröpchen pro Zelle
Die Sporen sind breit ellipsoid und deutlich gekrümmt, wie Bohnen.
Die Sporengroße liegt bei 12-13 x 4,5-6 µm.
Natürlich sind coccoide Grünalgen als Partner zu finden.
Nach dem Ramalina-Schlüssel im Buch "Die Flechten Deutschlands" handelt es sich um eine etwas seltenere Astflechte, nämlich um Ramalina calicaris.
Die Beschreibung der Flechte passt auch zu den Fundumständen sehr gut:
Sie kommt an Ästen von Laubbäumen wie Fraxinus und Acer vor, an Straßen- und Allebäumen mit Grünland dicht bei, in feuchten Wäldern, in schwach besiedeltem Gebiet, vom Tiefland bis hochmontan, etc.
Kannte ich bis dato nicht. ![]()
LG, Martin
Mikrobilder:
Bild 6 Querschnitt Apothecium
Bild 7 Schläuche und Sporen
Bild 8 Algenzellen
Hallo Nobi,
jetzt vor dem PC mit einem großen Bildschirm macht mich die erste Flechte "Rusavskja elegans" stutzig.
Diese Flechte kenne ich eher mit einem recht luftigen Wuchs, an vielen Stellen kann man durch die Läppchen zum Substrat sehen; die Läppchen sind dünn und lösen sich vom Substrat, überlappen / überwachsen sich häufig - ganz eine Blattflechte! Ferner sind zumindest meine Sichtungen von R.elegans eher immer zumindest orange-stichig, tw. bis rot-orange gefärbt.
Rusavskia cf. elegans
Die gezeigte Flechte #1 ist vom Habitus eher eine Krustenflechte: sie liegt fest am Substrat an, zudem ist sie gelb, hat dünne, rundlichen Läppchen, die fest am Substrat anliegen und sich nicht überlappen.
Ich fühle mich hier mehr an eine Caloplaca erinnert, und zwar an C. flavescens (= Variospoa flavescens)
Du kannst ja auch damit mal vergleichen.
LG, Martin
Caloplaca (heute Variospora) flavescens - hier breiftes Exemplar mit orangenen Apo's, gibt es auch unbereift und ganz in gelb!
Hallo Harald,
T ochracea wächst dort in größeren Mengen.
Vielleicht ist das tatsächlich für Lösung!
LG, Martin
Hallo Nobi,
sehr schöne Aufnahmen, die du uns da zeigst.
Ich möchte vorsichtig 3 Vorschläge wagen:
Bei Bild 6 würde ich an Flavoparmelia caperata denken, wegen der gelb-grünen Färbung, der runzligen Oberfläche und den großen isidienartigen Strukturen in der Thallusmitte.
R. farinacea stelle ich mir filigraner vor, Sorale erkenne ich nicht. Die grauen Strauchflechten sind nicht ganz einfach zu bestimmen. Ich würde nochmal zum Buch greifen.
Bei Nummer 11 würde ich mit KOH testen und mikroskopieren, denn ich tippe auf eine Candelaria oder Caloplaca - da gibt es aber sehr viele ähnliche Arten. Die beiden Gattungen sind grundsätzlich durch ihre Farbreaktion auf KOH trennbar.
LG, Martin
Hallo Matthias,
interessant deine Beobachtung bzgl. der rosa und bräunlichen Varianten!
Ich kenne diese Unterscheidung nur aus der Literatur, selbst habe ich die Baeomyces nur in den Vogesen in größerer Zahl finden können.
Hier zuhause am Neckar ist es zu kalkig für Köpfenflechten jeder Art.
Übrigens ganz tolle Aufnahmen von dir (makroskopisch und mikroskopisch), die du uns da zeigst - Danke!
LG, Martin
