Hallo Kücki,
Kreuzungen zwischen den Cladonienarten gibt es meines Wissens nicht.
Die einzelnen Arten sind relativ vielgestaltig, was uns Laien die eindeutige Zuordnung erschwert. Andererseits wachsen gerade bei Cladonien häufig mehrere Arten, die sich zudem ähneln können, durcheinander. Das erschwert die Zuordnung weiter. Am besten nimmt man wenige Podetien, die sehr dicht beisammen stehen und beginnt mit dem Färbetests, wodurch man Hinweise auf Flechteninhaltsstoffe erhält, die für das Erschlüsseln der Arten nötig ist und beschränkt sich bei der Bestimmung auf wenige Podetien, um eine Vermischung auszuschließen.
Man kann aber, denke ich, mit viel Erfahrung die häufigsten Arten anhand der Ökologie, des Substrats, des Wuchses usw. deutlich eingrenzen. Hier muss man dann tatsächlich die Grundschüppchen von allen Seiten (!) genauer betrachten (Farbe, Größe, Form, Vorkommen von Soredien,... ),ebenso die Podetien (Rinde, Belag, Farbe, Verzweigungen, Achseln, Becher, Finger, etcetcetc.), die Apothecien uswusw.
Eine schwierige Gruppe, aber sehr faszinierend und überaus lohnend, für jeden, der sich dafür interessieren möchte!
Mit der Färbechemie wollte ich ursprünglich auch nicht anfangen - das ist aber gar nicht so schwierig und die 2-3 Chemikalien für die Cladonien-Bestimmung kann man in kleinen Fläschchen sehr günstig beziehen und sie halten sehr lange, wenn man sie sparsam anwendet. Für die Cladonien reicht dann eine Lupe, ein Mikroskop benötigt man nicht.
Bestimmungsliteratur kann man teils kostenlos im Internet bekommen, besser aber kauft man sich ein gutes Buch.
Mit etwa 10€ für die Chemie und etwa 10€ für ein gebrauchtes Buch kann man starten und wird viel Freude damit haben. Ein Lupe wirst du ja besitzen.
LG, Martin