Beiträge von KaMaMa

    Hallo!


    Beim Sichten von Fotos ist mir eine weitere, unscheinbare Discomyceten-Art aufgefallen, die ich vor Ort gar nicht bemerkt hatte (vgl. Peziza-Arten auf Holzhäcksel).

    Die Fruchtkörper sind oliv-braun und nur 20-25mm groß, dadurch relativ unauffällig neben den großen Fruchtkörpern und leicht zu übersehen.

    Bild 1


    Bild 2


    Deshalb bin ich heute nochmal an die Stelle gefahren, um Proben zu nehmen.

    Wenn man weiß, wo sie sind, dann sind die Pilzchen sekundenschnell gefunden:

    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6


    Querschnitt unter der Lupe:

    Bild 7 Querschnitt durch FK


    Bild 8 Excipulum


    Mikroskopie:

    Bild 9 Paraphysen schwach kopfig, leicht gebogen, gelblich gefüllt, Tröpchen enthaltend (Wasser 400x)


    Bild 10 8-sporige Asci in Wasser 1000x, Sporen mit Anhängseln


    Bild 11 Asci operculat, amyloid


    Bild 12


    Bild 13 zylindrischer Ascus in Lugol


    Bild 14 Sporen mit 2 Tröpfchen inamyloid, deutlich warzig ornamentiert (links in BWB), mit cyanophilen Anhängeln


    Makroskopische Merkmale

    - Fruchtkörper-Durchmesser 20 - 25 mm, Dicke 2-3 mm

    - einzeln auftretend und in kleinen Gruppen mit 2-4 FK

    - flach (Einzel-FK) bis verbogen scheibenförmig (FK-Gruppen)

    - stiellos

    - Rand glatt

    - Außenseite etwas körnig

    - Farbe dunkelbraun, oliv-braun

    - keine Latexflüssigkeit


    Querschnitt

    Hymenium

    - oben dunkel oliv-braun, untere Hälfte deutlich heller

    - Dicke etwa 350 mm

    T. intricata zwischen Hymenium und Medulla (Hyphen i.W. parallel zu Hymenium)

    Medulla aus T. globulosa (typ. 50-60µm große Zellen)

    keine gelatinierte Bereiche erkennbar


    Mikromerkmale

    Paraphysen

    - unverweigt, schwach kopfig

    - Enden leicht gebogen

    - gelblich gefüllt

    - Tröpchen

    - Durchmesser 4µm

    - Köpfe um 8µm

    Asci

    - zylindrisch

    - Durchmesser um 13-14µm

    - operculat

    - obere Hälfte blau in Lugol (amyloid), untere Hälfte rotbraun in Lugol (dextrinoid)

    - Ascuswand amyloid, nicht nur um Operculum herum

    - 8-sporig, Sporen einreihig

    Sporen

    - elliptisch

    - 17-18 x 9-10 µm (ohne Anhängsel)

    - inamyloid

    - warzig ornamentiert

    - 2-3µm lange, dreieckige Anhängel an den Enden (apikulat?) => dadurch zitronenförmig

    - 2 größere Tröpfchen


    Nach Bresinskys Bestimmungsbuch komme ich mit diesen Daten schnell zu den Pezizaceae.

    Dort lande ich beim Punkt ornamentierte Sporen mit Anhängeln im Nirvana, der Schlüssel wird im Buch an dieser Stelle nicht weitergeführt.


    Der Hohmeyer-Schlüssel, den ich gefunden hatte, lässt leider auch genau diese Pilze aus und verweist im Punkt 10a auf Häffner S.173ff:

    " "

    Im zugehörigen Literaturverzeichnis geht's bei Häffner erst ab S.189 (?!) los:

    " "

    Den Häffner-(Teil)schlüssel kann ich nicht zuordnen und habe ihn vergebens gesucht.

    Kann jemand helfen?

    Ist der Schlüssel irgendwo zu finden, suche ich falsch?

    Das Thema ist sehr spannend und ich würde gerne etwas weiter schlüsseln - ansonsten muss ich hier wohl abbrechen. ==Gnolm6


    LG, Martin

    Hallo Sebastian,


    danke, dass du dich mit meinem etwas wirren Beitrag befasst hast.

    Ich hatte tatsächlich zuerst gemeint, es könne alles der gleiche Pilz sein, bis ich den Schlüssel von Hohmeyer entdeckt habe.

    Nach einer mehr oder minder kurzen Überlegung, ob ich für jeden Pilz nochmals einen Thread aufmache, habe ich mich dagegen entschieden.

    Das mag falsch gewesen sein - übersichtlich ist natürlich etwas anderes.


    Auf jeden Fall habe ich einiges gelernt, vor allem, wie man es besser macht und bei Peziza vorgehen muss.

    Das nächste Mal klappt es bestimmt (hoffentlich!) besser.


    Die Paraphsysen habe ich tatsächlich vergessen einzustellen, sie sind auch wenig spektakulär - keine Pimente, keine ausgeprägten Köpfe, Septen o.ä.

    Die Fotos sind auch nicht besonders geworden:

    Bild P1 Paraphysen von Peziza arvernensis (heller Typ A im Startbeitrag) in Wasser


    Bei P. cf. ampliata musste ich die Paraphysen suchen, es waren nur sehr wenige zu finden.

    Nach dem Färben der Sporen in BWB habe ich dann erst ein Foto gemacht.

    Leider ist ds Hymenium mit irgendeinem cyanophilen Schlunz umgeben, der auch die Paraphysen verunziert.

    Bild P2 Paraphysen von Peziza ampliata (Dunklerer Typ B im Startbeitrag) mit etwas BWB


    Ich war tags darauf nochmal vor Ort:

    Die helle Peziza arvernensis wachst an vielen Stellen im (Buchen-)Laub im Wald, aber nicht in so hoher Dichte wie auf den Sägeabfallhaufen neben dem Waldweg.

    Die dunklere Peziza cf. ampliata habe ich an anderer Stelle nicht entdeckt.


    Ich muss schon sagen, wenn man Flechten gewohnt ist, staunt man nicht schlecht über derartig große Apothecien-Klopper!

    Es gibt viel zu entdecken!


    Übrigens, sehr schöne Aufnahmen von der P. megalochondra hast du da gemacht, toll!

    Interessanterweise ist bei den Asci, die du zeigst, nicht nur ein Ring ums Operculum amyloid, die ganze obere Ascuswand schein blau gefärbt zu sein.

    Die dextrinoiden unteren Hälften der Asci sind mir bei meinen Exemplaren auch aufgefallen.

    Das ergibt einen starken Farbkontrast zur amyloiden Spitze.


    LG, Martin

    Hi, ich bin's nochmal.


    Es scheinen tatsächlich zweierlei Peziza-Arten vorzuliegen.


    Der Sporenabwurf beim hellen Typ A hat geklappt, wenn auch nicht sehr ergiebig, aber ausreichend für eine genauere Untersuchung.

    1) Die Sporen sind feinwarzig ornamentiert

    2) Sporengröße liegt bei 14-17,5 x 7-9 µm²

    3) 2 Öltropfen sind vorhanden!


    Bild N0 Fundplatz von Peziza-Probe "Typ A", der Fruchtkörper hatte einen angedeuteten kurzen Stiel im Substrat, zwischen Buchenblättern


    Bild N1 Sporen von Fruchtkörper Typ A sind feinwarzig und besitzen oft zwei Öltropfen (teilweise in BWB gefärbt)


    Bild N2 Außenseite weiß feinfilzig


    Übernacht sind die Fruchtkörper etwas getrocknet und der Pilz, oder das, was noch davon übrig ist (den größten Teil habe ich im Garten verteilt), ist an der Außenseite glatt und weiß durch sehr einen feinen Filz.


    Damit komme ich beim Schlüsseln nach Hohmeyer bei Peziza arvernensis (Buchenwald-Becherling) heraus.

    Das sollte stimmen!



    Der zweite, dunklere Fruchtkörper hat mehr Sporen gebildet.

    Bei der Bestimmung bin ich mir aber nicht so sicher.

    1) Sporen sind unornamentiert

    2) Die Sporen sind tatsächlich deutlich größer, ihre Abmessungen liegen bei 17-20 x 10-13 µm².

    3) keine Öltropfen gesehen (nur 1x, könnte aber auch Fremdspore von der anderen Peziza-Probe sein!).


    Bild N3 Fundsituation des kleineren, braunen Fruchtkörpers auf Sägespähnen und Buchenlaub, ohne Stiel aber mit ausgefranstem Becherrand


    Bild N4 Sporen von brauner Peziza (Typ B) sind nicht mit Warzen ornamentiert und ohne Öltropfen (links unten in BWB gefärbt)


    Die Außenseite ist grobfilzig, nicht weiß, eher hell bräunlich mit etwas schollig wirkender Struktur.

    Bild N5 Lupnbild der Außenseite von Peziza Typ B


    Da die Paraphysen einfach und ohne Pigmente sind, schlüssle ich via Hohmeyer zu Peziza ampilata (Vielgestaltiger Becherling).

    Könnte das hinkommen?


    Laut Pilzflora Ehingen wurden beide Arten auf Holzhäcksel gefunden.


    LG, Martin

    Hallo,


    heute konnte ich auf letztjährigen Sägeabfällen bis zu handgroße Pezizen finden.

    Es waren einige Duzend Fruchtkörper über nur wenige Quaratmeter verteilt.

    Da das meine ersten Peziza-Funde sind und da die Fruchtkörper mich sehr beeindruckt haben, möchte ich den Fund hier zeigen und hoffe auf Bestimmungshilfe.


    Zum Fund:

    Keine 20 m neben dem Wanderparkplatz befindet sich seit letztem Jahr ein verteilter Haufen mit Sägeschnipseln und Sägemehl.

    Heute lassen sich darauf braune bis beige Fruchtkörper finden.

    Die Außenseite ist mal filzig, mal etwas glatter.

    Der Becherrand ist mal glatt, mal geriffelt.

    Ich habe natürlich nicht alle FK ausgebuddelt, sondern nur 2 (einmal hell, einmal braun).

    Womöglich sind zwei Arten vermischt: eine hellere, größere (bis 12 cm Durchmesser!) mit eher wachsiger Außenseite und glattem Becherrand sowie einem kurzem Stiel, und eine etwas dunklere Art mit filzigem Äußerem, geriffeltem Rand ohne erkennbarem Stiel.

    Oder es ist alles dasselbe nur unterschiedlich reif?


    Bild 1 Heller Fruchtkörper Typ A mit Stiel


    Bild 2 Gruppe Typ A


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5 Dunklerer Fruchtkörper mit wellig-geriffeltem Rand (Typ B?)


    Bild 6 Brauner Typ B


    Bild 7 Zwei sehr große, helle Fruchtkörper (Typ A), der rechte FK hatte gu 12 cm Ausdehnung


    Bild 8


    Bild 9 Brauer Typ B, außen weiß filzig


    Bild 10 heller Typ A mit kleiiger Außenseite


    Die Asci beider FK-Typen sind an der Spitze amyloid und besitzen Haken.

    Die Sporen sind ellipsoid, ohne in BWB erkennbares Ornament.

    Der große, helle FK liefert kaum freie Sporen. Ich messe an den wenigen freuen Spiren 15-16 x 8-9 µm (verm. unreif). Keine Öltropfen.

    Der kleinere braune FK liefert hingegen viele freie Sporen, die etwas größer sind, um 17-20 x 9-12 µm. Zwei Sporen des braunen FKs zeigen deutlich zwei Tropfen, der Rest nicht.

    Die Medulla besteht - bei beiden Typen - aus sehr großen blasigen Zellen, die bis 100 oder fast 200mm groß werden.

    Unterhalb der Medulla soll man auf eine Textura intricata prüfen, parallel zum Hymenium ausgerichtete Hyphen - solche Hyphen kann ich in beiden Fällen nicht finden.


    Bild 11 Ascus in Lugol von hellem Typ A, Sporen ohne erkennbares Ornament 15-16 x 8-9 µm, tw. unreif in Ascus gemessen


    Bild 12 Hymenium und Medulla bei dem hellen Typ A, Asci um 250µm lang, blasige Zellen bis deutlich > 100µm


    Bild 13 Medulla und Außenseite ohne Textura intricata


    Bild 14 Schläuche amyloid um Operculum (in Lugol)


    Bild 15 Unornamentierte, freie Spore mit 2 Tropfen (gefunden bei braunem Typ B), in BWB gefärbt


    Wachsen mehrere Peziza-Arten auf Holzschnipseln wie hier gerne durcheinander, oder darf ich davon ausgehen, dass hier vielleicht nur eine Art (z.B. Peziza cf. varia - der Name ist Programm) vorliegt?

    Ich fürchte aber, es sind bestimmt mehrere Arten.

    Scheinbar gibt es ja annähernd 100 Peziza-Arten in Mitteleuropa.

    Es scheint keine einfache Gattung zu sein.


    Ich versuche einen Sporenabwurf meiner beiden FK.

    Mal schauen, was dabei herauskommt.


    LG, Martin


    Probe Typ A (vor dem Zerschnippeln) auf 5mm-Raster (vgl. Bild 7, rechts)


    Probe Typ B (vgl. Bild 9)

    Hallo Marcel,


    stimmt schon, Rhizocarpon gibt es in allen möglichen Thallusfarben: weiß, grau, graun, rötlich und eben auch gelb-grüngelb.

    Die allseits bekannte Rhizocarpon geographicum, die Gewöhnliche Landkartenflechte, hat dieses je-ne-sais-quoi-gelb.

    Hat man es einmal gesehen, erkennt man es wieder!

    Einer der wichtigsten Punkte beim Schlüsseln von Krustenflechten sind Feinstrukturen, wie Sporen (s.o.) und Fruchtkörperaufbau.

    Da führt wohl kein Weg ums Mikroskop herum, es sei denn man hat ein Röntgenauge und/oder sehr viel Erfahrung.


    LG und einen schönen Sonntag auch dir!

    Martin

    Hallo Huenchen,


    manch einer prüft wohl die Elastizität der Pilz-Fruchtkörper durch anstupsen.

    Ich bin zwar kein Speisepilzsammler, spreche also nicht aus eigener Erfahrung, könnte mir aber vorstellen, dass man mit Erfahrung auf diese Weise (zumindest stärker) verwurmte Pilze erkennen könnte.


    Wie gehst du da vor, Brummel ?


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    du schmeichelst mir, denn es gibt hier sicher sehr viel bessere Flechtenkenner als mich.


    Dennoch: Rhizocarpon geographicum ist das sicher nicht!

    Die von dir vermutete Flechten-Artengruppe ist schwarz-gelb gescheckt mit eigentümlich grünlich-gelbem, eckig areoliertem Thallus.

    Die schwarzen Apothecien sind zwischen den Areolen eingesenkt, nicht in den Areolen befindlich oder von ihnen z.B. sichelförmig umrahmt.

    Einzelne Thalli durch schwarzen Vorthallus deutlich getrennt.

    Kommt eher (hoch)montan vor, obwohl ich auch hier im Flachland den ein oder andere kleinen Thallus finden konnte.

    Beispiel aus Bad Dürrheim, die dunkler gelbe Flechte könnte gut R. geographicum agg. sein:

    Vermutlich mehrere gelbe Rhizocarpon-Arten


    Ich habe sogar hier in Neckarwestheim oben auf einem Beton-Mülltonnenbunker ein winzig kleines Exemplar gefunden, das nur wenige Millimeter groß ist:


    Die gemauerten Sporen von R. geographicum lohnen sich eines Blickes:


    Was du da gefunden hast, ist eine schwarzfrüchtige Krustenflechte mit hellgrau/weißlichem, nicht areoliertem Thallus.

    Weißliche Krustenflechten mit schwarzen Apothecien, derer sind Legion!

    Ohne bessere Bilder, Kenntnis der Substrates (sauer/basisch), Chemie (K,C,P) und Mikroskop würde ich mich nicht trauen, die Flechte zu bestimmen versuchen.

    Ohne Probennahme und weiterer Untersuchung geht's nicht - leider! :gnichttraurig:


    Trotzdem kannst du deinen Fund mal in Richtung z.B. Porpidia (cf. crustulata) vergleichen, aber auch andere Gattungen kommen ev. in Frage.


    LG, Martin

    Juhu,


    nachdem letztes Jahr nix los war (vielleicht zu trocken, oder ich habe den rechten Zeitpunkt verpasst) habe ich heute wieder mal nach dem grünem Prügel geschaut, der jetzt seit 1 1/2 Jahren schattig im Garten liegt.

    Siehe da: Winzige grüne Becherlein mit grünem Filz und in Aufsicht grünem, im Querschnitt weißlichem Hymenium - maximal etwa 1/2 mm Durchmesser!


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 6 Querschnitt


    Die Sporen sind winzig, 1-2 x 6-8 µm messe ich.

    Die Asci haben eine amyloiden Apikalapparat, sind etwa 50 x 5 µm groß.

    Ic hwürde hier C. aeruginascens vermuten.


    Es ist noch früh im Jahr, wachsen die vielleicht noch oder sind die immer so klein?


    LG, Martin

    Hallo Maria,


    eine Peltigera würde auch ich hier sehen!

    Du solltest bei Peltigera die Unterseite eines Lappens vorsichtig und weit vom Substrat lösen und dokumentieren.

    In Bild 4 ist davon leider wenig zu sehen.


    Die stark undulierten Ränder fallen auf, Rhizinien sind nicht sehr viele zu erkennen... das könnte vielleicht für P. malacea sprechen.

    P. malacea kenne ich nicht aus eigener Anschauung.

    Sie kommt auf besonnten, saurem Magerrasen, Zwergstrauchheiden, erdverkrusteten Felsen u.ä. Standorten vor.

    Vergleiche mal damit!


    LG, Martin

    Hallo,


    beim Nachlesen sehe ich, dass ein wichtiger Unterschied noch ist, dass M. purpureofusca im Gegensatz zu M. rubromarginata keine Schnallen besitzen soll.

    Tatsächlich hatte ich beim Suchen in der Lamelle und der HDS keine Schnallen entdeckt.

    Der Stiel von M. purpureofusca wird als wurzelnd beschrieben, ein Detail, das auch passen sollte.


    Dadurch wird dein Verdacht weiter bestärkt, Werner!


    LG, Martin

    Hallo,


    am Montag stieß ich in am Füße einer Lärche im Buchenwald über Sandstein auf Helmlinge bei deren Bestimmung ich nicht sicher bin.

    Könnte es sich um Mycena rubromarginata handeln?


    Eigenschaften:


    Hut

    trocken

    ohne Velumreste

    glockenförmig, mit Zipfel

    Durchmesser 3,5 cm

    rötlich-braune Färbung

    Hutfleisch sehr dünn

    Lamellen durchgeprägt

    Lamellen

    Lamellen berühren Stiel leicht ("aufsteigend angeheftet"?)

    Lameletten vorhanden

    Farbe creme-weiß bis bräunlich

    Schneide violett, gesägt

    Stiel

    zentral, etwa 6 cm lang, 3 mm dick

    wirkt fasig

    ohne Ringzone oder Cortina

    Farbe wie Hut (rötliches Braun), nach unten abdunkelnd

    Mycel an Stielbasis weiß, voller Substrat (Holzmulch?)


    Geruch unauffällig

    nicht milchend


    Weißsporer

    Sporen glatt, breit-elliptisch

    8,5 - 11 (12) x 6 - 7,5 (8,5) µm

    viele Öltröpfchen

    inamyloid, cyanophil


    Cheilozystiden keulig, mit violettem Pigment gefüllt

    Typische mycena-artige Cheilozystiden mit unförmigen Auswüchsen habe ich nicht finden können.

    HDS mit großen, länglich-blasigen Elementen und pigmentgefüllten Hyphen


    Vielleicht kann und möchte jemand etwas zu meinem Pilz sagen, es würde mich sehr freuen.

    Zuerst eine Zusammenfassung, Fotos folgen anschließend.


    LG, Martin


    Fotos:

    Bild 1 Waldabschnitt am Hang über Sandstein mit Pilzfund


    Bild 2 Pilze auf vergrabenem, endfaulem Totholz (Lärche??)


    Bild 3


    Bild 4 Lamellen deutlich gefärbt


    Bild 5 Blick nach oben: Eine Lärche steht dem Fund am nächsten (0,5m)


    Bild 6 Pilz auf Zentimeter-Raster


    Bild 7 Lupenbild von farbiger Lamellenkante


    Bild 8 Cheilozystiden mit braun-violettem Farbstoff gefüllt (in Wasser)


    Bild 9 HDS mit pigmentgefüllten Hyphen (Wasser)


    Bild 10 Blasige Zellen in der HDS (Wasser)


    Bild 11 Sporenabwurf weiß (in Wasser), inamyloid


    Bild 12 Sporen cyanophil mit vielen Tröpfchen gefüllt


    Bild 13 Lamellenschneide in Kongorot

    Hallo,


    heute kam ich dazu einen Fund von letzter Woche aus dem Stadtwald von Heilbronn zu bestimmen.

    Offenbar handelt es sich um die Schüsselförmige Mehlscheibe, Aleurodiscus disciformis, die hautsächlich in den Borkenrissen einer am Straßenrand im Wald stehenden Eiche bequem in Kopfhöhe mehrere, um 1 cm große, Fruchtkörperchen gebildet hatte.

    Die Fruchtkörper sind alt und hart, aber warzige, amyloide Sporen und kristallbesetzte Zystiden sind vorhanden und passen.


    Ic hvermute, die Zuordnung zu Aleurodiscus disciformis stimmt.

    Ist der Pilz tatsächlich so selten, wie die beiden Einträge bei der DGfM denken lassen?


    Was meint ihr denn dazu?


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Eiche mit Pilzfund


    Bild 2 Fruchtkörper


    Bild 3 Fruchtkörper


    Bild 4 Fruchtkörper


    Bild 5 Lupenbild von Hutrand mit Tomentum


    Bild 6 Warzig ornamentierte Sporen in Lugol


    Bild 7 Sporen in Lugol


    Bild 8 Sporen


    Bild 9 Kristallbesetzte Zystiden und Hyphen

    Hallo Bernd,


    dieser Trüffeldetektor ist wirklich klasse! ==Gnolm11

    Zentimetergenau wird der Fruchtkörper detektiert und anschließend zielsicher ausgegraben, ich bin ganz gebafft.


    Danke für das schöne Video!


    LG, Martin

    Hallo Nosozia,


    die Sporen sind nicht vollständig oval/elliptisch, sondern haben eine schwächer gekrümmte Seite - vermutlich meinst du das.

    Die Form kommt bei Basidiomyceten meines Wissens nicht selten vor. Ich vermute, das liegt wohl in Funktion und Radiär-Symmetrie der Basidien begründet.


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    Nummer 1 scheint einer fetten Kohlmeise nachempfunden - die weißen Pünktchen an der Stirne könnten künstlerische Freiheit sein.


    LG, Martin

    Hallo Stefan,


    also gut, wegen mir auch kein Aggregat.

    Auf den Karten bei der DGfM taucht P. adiposa zweimal auf, einmal davon eben als Aggregat.

    Da bin ich lieber vorsichtig, dachte ich.


    Jedenfalls danke für die Antwort!


    LG, Martin

    Hallo,


    am Sonntag fielen mir auf dem Heilbronner Hausberg von Weitem unrealistisch gelbe Objekte an einem Baumstamm (Rotbuche) auf.

    Beim Näherkommen entpuppten sie sich tatsächlich als ein kleiner Büschel Pilze, die ich als Pholiota adiposa agg. einsortieren würde.

    Der Hut ist feucht-klebrig mit dicken, klebrigen, orange-braunen Flocken belegt.

    Die Ringzone ist nach oben gerichtet.

    Der Pilz ist sonst leuchtend gelb an Huthaut und Stiel.

    Der Sporenabwurf liefert breit-elliptische, dickwandige, braune Sporen der Größe um 8 x 5 µm.


    Außer den Sporen habe ich nichts weiter mikroskopiert, denn ich denke die Sache ist mit Pholiota adiposa agg. relativ klar - liege ich hier richtig? ==Gnolm14

    Im Nachhinein bereuhe ich, nicht die Zystiden angeschaut zu haben, die hätten sich vielleicht gelohnt.


    Ein sehr hübscher, etwas schleimiger Pilz!


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Fundsituation: Leicht deformierte Pilze zwängen sich aus Sägespalt


    Bild 2 Gruppenbild von links


    Bild 3 Gruppenbild von rechts


    Bild 4 Querschnitt; der gelbe Schleim bleibt überall haften


    Bild 5 Sporen in Wasser


    Bild 6 noch ein paar Sporen in Wasser