Hallo Proletus Edulis, Benjamin, ibex und Ulla, lamproderma !
Vielen Dank für die wertvollen Anregungen, denn die beiden Pilzarten, die ihr nennt, hatte ich nicht auf dem Schirm.
Noch eine Anmerkung vorneweg:
Ich kann mit Lugol keine Amyloidität der Sporen nachweisen!
Das liegt aber vermutlich am Testen mit Lugol.
Ich hatte bereits getestet und vergessen das Ergebnis anzugeben.
Da A. rubescens, A. porphria und selbst A. eliae amyloide Sporen haben sollen, habe ich den Objektträger nochmal aus dem Abwurfgläschen gefischt und mit den verbliebenen Sporen den Test nochmals mit 3 Tropfen Lugol wiederholt: a-b-s-o-l-u-t negativ: die Sporen sind in Lugol inamyloid, kein Hauch von Blau oder Violett.
Es könnte am Lugol liegen, ich glaube, die Pilzler testen immer mit Melzers oder Baralscher Lösung.
Mit Lugolscher Iod-Lösung habe ich auch bei der Dekoration von Täublingssporen echte Probleme.
Würde ich also nicht zu ernst nehmen... ![]()
A. rubescens war mehr eine Verzweiflungs-Idee, weil mir nicht besseres einfiel und der Pilz hier sehr häufig vorkommt - wenngleich seine Hochzeit schon einem Monat zurückliegt.
Zudem könnte auf dem Bildern eine, wenn auch ganz schwache, Rötung/Bräunung vorliegen.
An anderen, sonst typischerweise rötenden Stellen, fehlt die Rötung, ein starkes Gegenargument!
Zu A. eliae recherchiere ich: er hätte deutlich längere, verm. ellipsoide Sporen (10-13 x 6-8), damit sollte er eigentlich schon ausscheiden, oder?
Er kommt - wie du, P. edulis, schon schriebst - eher an bei Laubbäumen, ev. auch an Kiefer, vor.
Der Geruch sollte unbedeutend sein, mein Fund riecht eher intensiv süßlich, kartoffelig.
Die Lamellen sollten ferner über den Hutrand kammartig (!) hervorstehend sein - das ist hier meiner Meinung nach nicht der Fall.
Zudem gilt diese Pilzart auch noch als selten.
Prinzipiell scheint A. porphyria erst mal besser zu passen:
Tatsächlich sind allerdings rundliche Sporen angegeben, die Abmessungen könnten grob passen.
Gehen die tropfenförmigen Sporen in Bild 11 als rundlich durch?
Ansonsten soll A. porphria eine dicke, zwiebelartige Knolle ohne Spitzchen (nicht rübenartig) haben.
Mein Pilz hatte eindeutig ein Rübenspitzchen unter der schlanken Knolle (Bild 6+8).
Abgesenen von der spitzigen Knolle passt eigentlich alles, von sauren Boden unter Fichten bis hin zu Hutfärbung, schwach geriefter Ring, etc. - sogar der Kortoffelgeruch würde passen.
Zudem gilt der Pilz als häufig und gemäß dessen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von mir findbar, lt. DGfM in meiner Gegened sogar kartiert.
Vielleicht hat noch jemand eine weitere Idee, die ich prüfen könnte, ansonsten lege ich den Fund als A. cf. porphyria ab.
Vielen lieben Dank für eure Beiträge, jeder davon ist lehrreich für mich!
LG, Martin
