Beiträge von KaMaMa

    Hallo Beli,


    vielen Dank, die Anamorphe von Trichoderma könnte schon gut sein!

    Ich werde nächstes Mal aufpassen, ob ich die passende Anamorphe entdecke.


    LG, Martin

    Hallo Pilzfreunde!


    Die letzten zwei Wochen hat das Wetter sich gedreht und es regnet immer wieder.

    Beim Gang durch den Wald lassen sich zu meiner Freude immer mehr Pilze finden.

    Es tut so gut, dass es nicht mehr bei jedem Schritt im Wald untern den Füßen knischt und staubt.

    Ich konnte etliches Neues entdecken und freue mich über die schönen Formen und Farben der Funde! :ghurra:


    Ob ich mit meinen Bestimmungen richtig liege, wird mir hoffentlich der eine oder andere von euch verraten, allerdings habe ich ein relativ gutes Gefühl.

    Hoffentlich verstoße ich hier nicht gegen die gute Sitte, Pilze einzeln anzufragen.

    Da ich die Pilze aber schon bestimmt habe, und auch hoffe richtig zu liegen, stelle ich meine Funde mal so ein.


    Die beiden Waldstücke, in denen ich unterwegs war, bestehen aus Laubwald mit hohem Rotbucheanteil, mit Eichen, Ahorn, Eschen, Kirsche etc., mit stellenweise eingestreuten Nadelhainen aus Fichten, Kiefern und Douglasien.

    Bild 0 Schon naht der Herbst


    Mein besonderes Interesse diesmal galt den Röhrlingen; die Ausbeute war allerdings gering.

    Ich konnte nur zwei unterschiedliche Rotfußröhrings-Arten finden:



    PILZ 1

    Die eine Sorte zeigt rotes Stielfleisch und blaut nicht, weder im Querschnitt, noch an den gedrückten, groben Röhren.

    Ich vermute Xerocomellus chrysenteron, den Gemeinen Rotfußröhrling.

    Bild 1a Röhring am Fundort (Waldweg) mit rötlichen Rissen im Hutfilz


    Bild 1b Querschnitt im Wald (überbelichtet). Der Stiel zeigt im Inneren die gleiche Färbung wie außen


    Bild 1c Querschnitt (zuhause im Tageslicht)



    PILZ 2:

    An den gleichen Fundstellen ein sehr ähnlicher Pilz, der sich in Schnitt anders verhält.

    Er blaut langsam im Stiel (entfärbt sich allerdings wieder nach einer Weile) und an den gedrückten Röhren.

    Die Röhren sind etwas feiner als beim ersten Fund und laufen den Stiel etwas herab.

    Es könnte sich um Xerocomellus cisalpinus, den Starkblauenden Rotfußröhrling handeln:

    Bild 2a Pilz am Fundort


    Bild 2b Blauende Röhren


    Bild 2c Stiel


    Bild 2d Querschnitt etliche Minuten später - spätes Blauen im sonst gelben Stielfleisch


    Das war's denn auch schon mit Röhrlingen... g:(


    Andere Pilze gab's auch, und die sind ja nicht minder interessant und hübsch anzusehen:



    PILZ 3

    So z.B. eine schön blaugrüne Anamorphe mit weißem Rand, die gerade überall auf den liegenden Hölzern auftritt - eine sicher ohne Mikroskopie sehr verwegene Zuordnung: vielleicht eine Penicilliumart oder Anamorphe von Trichoderma spec (Dank an Beli für den Vorschlag)?

    Ich werde mir das noch genauer anschauen!

    Bild 3 Blaugrüne Anamorphe



    PILZ 4:

    Ein lachsroter Lamellenpilz mit weißlichem Sporenabwurf und dickwandigen, stacheligen, Kugelsporen mit Durchmesser 8-10µm.

    Weit stehende, sich verzeigende, rosa Lamellen!

    Ich vergleiche hier mit Laccaria (laccata var.) pallidifolia / tetraspora, dem Rötlichen Blassblättrigen Lacktrichterling (Danke Pablo für die Richtigstellung!).

    Ein sehr schönes Pilzchen, bei dem mir besonders die Sporen gut gefallen haben.

    Bild 4a Pilz am Fundort (Waldweg)


    Bild 4b Pilz von unten (ja, das muss sein, ich weiß)


    Bild 4c Stachelige Sporen in Wasser (Durchmesser um 9µm)



    PILZ 5:

    Tintlingesverwandte gibt es etliche, hier meine ich das Hasenpfötchen gefunden zu haben, Coprinopsis lagopus.

    Bild 5a Fundstelle mit Tintlingsverwandten


    Bild 5b Pilz vor dem Aufspannen des Schirmes


    Dieser Pilz ist sehr fotogen, dem wird meine geringe Kunst leider gerecht!

    Bild 5c Voll entfaltete Schirme, transparent, nicht zerfliesend



    PILZ 6:

    Etwas, was ich schon einmal gefunden hatte und damals als Gelbstieligen Dachpilz einsortieren konnte, meine ich auch hier zu sehen:

    Pluteus romellii - ein Pilz mit radialfasrigem Hut, hellen, freistehenden Lamellen, gelbem, verdrehtem Stiel, bräunliche Sporen am liegendem Holz.

    Bild 6a Gelber Pilz in Bildmitte - leider unscharf


    Bild 6b Pilz von oben


    Bild 6c Pilz von unten mit freien Lamellen gelbem, verdrehtem Stiel



    PILZ 7:

    Ein sehr farbenfreudiger, merullioder Pilz in Höhlungen eines Kiefernstumpfes fällt mir schon von weitem auf.

    Das könnte gut Leucogyrophana mollusca, der Orangene Kiefernfältling sein, auf jeden Fall auch ein Erstfund für mich. :gbravo:

    Bild 7a Dottergelb/orangener Pilz mit weiß-fasrigem Hof


    Bild 7b Gefältelte Fruchtschicht, fasriger Außenbereich (Wachstumszone)



    PILZ 8

    Auf die Krause Glucke, Sparassis crispa, stoße ich gerade häufig.

    Mal blass, im dunklen Wald, mal fast dottergelb auf einer kleinen Lichtung.

    Die sollen ja richtig lecker sein. Nächstes Mal wandert sowas in den Korb und wird probiert!

    Bild 8a


    Bild 8b



    PILZ 9:

    Die folgenden pittoresken, flockenstieligen Pilzchen wuchsen mitten auf dem Waldweg; echte Schönheiten!

    Die Pilzchen traten tw. verwachsen-büschelig auf.

    Sporenabwurf zimtbraun; Sporen braun, dickwandig, mit Keimporus; Größe um 5,5 x 3,5-4 µm.

    Cheilozystiden kopfig, Stiel von Basis sich keulig verbreiternd bis Köpfchen.

    Ringzone am Stiel faserig, sporenbelegt.

    Gelbliche Pleurozystiden, die bei Pholiota auftreten sollen, konnte ich aber nicht entdecken.

    Pholiota gummosa, der Gummischüppling, sollte hier passen.

    Worauf der blöde Name Gummischüppling beruht, verstehe ich nicht.

    Bild 9a


    Bild 9b


    Bild 9c


    Bild 9d Sporenabwurf


    Bild 9e Braune Sporen mit Keimporus


    Bild 9f Kopfige Cheilozystiden in Luftblase, deshalb durch Totalreflexion schöner Kontrast



    PILZ 10:

    Der folgende Fund gefliel mir am besten:

    Ein hygrophaner, dunkelbrauner Pilz mit orangenem Zentrum in der Hutmitte eines sehr fasrigen Hutes, Velumreste am Hutrand.

    Dunkle, marmorierte Lamellen; im Kontrast dazu helle Lamellenschneiden.

    Leider sehr zerbrechlich.

    Der Sporenabwurf war schwarz, zumindest sehr sehr dunkelbraun.

    Die Sporen selbst sind in etwa zitronenförmig, dickwandig, braun mit Keimporus und messen um 9,5 x 6 µm.

    Die Sporenoberfläche ist warzig ornamntiert.

    Es lassen sich inkrustierte Zystiden und Hyphen finden.

    Schnallen waren nicht zu finden, weder in den Lamellen, noch in der Huthaut.


    Ich halte den Pilz nach meiner Recherche für den Tränenden Saumpilz, Lacrymaria lacrymabunda, den Tränenwunden.

    Bild 10a: Voll entwickelte Pilze, untersucht habe ich allerdings den folgenden Fruchtkörper (10b), der der hoffentlich gleichen Art angehören sollte:


    Bild 10b Fasriger Hutoberfläche, etwas kleineres und trockeneres Exemplar


    Bild 10b Marmorierte, angewachsene Lamellen


    Bild 10c Mitbringsel


    Bild 10d Cheilozystiden in Kongorot


    Bild 10e Warzige, dunkelbraune Sporen mit Keimporus


    Damit ich hier eure Geduld nicht zu sehr überstrapaziere, muss ich irgendwann aufhören, obwohl ich noch viele mehr finden konnte...

    Ich bin ganz happy über die vielen Funde und bin mal gespannt, ob sich meine Bestimmungen teilweise bestätigen lassen. g:-)

    LG, Martin



    Zusammenfassung:

    1 Xerocomellus chrysenteron, Gemeiner Rotfußröhrling

    2 Xerocomellus cisalpinus, Starkblauender Rotfußröhrling

    (3 Außer Konkurrenz: Penicillium spec)

    4 Laccaria laccata, Rötlicher Lacktrichterling

    5 Coprinopsis lagopus, Hasenpfote

    6 Pluteus romellii, Gelbstieliger Dachpilz

    7 Leucogyrophana mollusca, der Orangene Kiefernfältling

    8 Sparassis crispa, Krause Glucke

    9 Pholiota gummosa, Gummischüppling

    10 Lacrymaria lacrymabunda, Tränender Saumpilz

    Ferner habe ich einem Schlüssel für dich aufgetan, der helfen könnte.

    Peltigeren Nordamerikas, enthält mehr Arten als der Europäische Schlüssel von Wirth, nur P. aphthosa, P. monticola fehlen

    Goward et al. - Synopsis of the genus Peltigera (lichenized Ascomycetes) in British Columbia, with a key to the North American species.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    P. degenii ist auch enthalten.

    Bei ihr steht: Th. auch un der Mitte unterseits crèmeweiß und Adern weiß bis gelbbraun. Auf deinem dritten Bild sind aber dunkelbraune Adern zu sehen. Zudem sind bei ihr die Rhizinien überwiegend einfach und weißlich bis bräunlich, passt auch nicht so recht.


    Wer weiß?


    LG, Martin

    Hallo Bernd!


    Ich probier's mal mit dem Wirth'schen Schlüssel:


    Peltigera ist gesetzt, aber blöderweise hat dein Peltigera noch keine A. entwickelt und ist daher besonders schwierig einzusortieren.


    Kennzeichen: Nur Blaualgen, keine Sorale, Oberseite glatt, ohne Filz, Unterseite geadert, nicht durchgängig weiß, keine horizontale Apothecienscheiben, ...

    jetzt müsste man beim Schlüsseln die Rhizinienlänge wissen, tippe mal < 5mm (sonst P. neopolydactylon)

    Unterseite mit flachen braunen Adern und ovalen weißen Flecken dazwischen, Oberseite am Rand nicht bereift

    => P. polydactylon (Adern bis zum Rand dunkel, Rand wellig-kraus) oder P. horizontalis (Adern am Rand weiß, Rand nicht wellig-kraus).

    Da der Rand der Unterseite inkl. der Adern weiß ist, würde ich eher zu P.horizonatalis tendieren.

    Der Schlüssel ist aber für Deutschland, ob es da bei dir noch weitere Peltigeren, die der Schlüssel nicht erfasst, geben könnte, weiß ich leider nicht.


    Vergleiche doch mal mit einer jungen P.horizontalis.


    LG, Martin

    Hall Bernd,


    im Gegensatz zu einer autotrophen Flechte braucht das Pilzlein was zu futtern - wie auch die Ameisen.

    Ich denke, es lassen sich alle möglichen Hinterlassenschaften der Ameisen finden, aber auch abgestorbenes Pflanzenmaterial - denn wo Pflanzen wachsen, gibt es dieses.

    Der Sandhaufen wirkt auch recht dunkel, selbst für nassen Sand. Aber vielleicht täuscht das Bild.


    Sicher jedenfalls ist, der Pilz findet genug, um Fruchtkörper bilden zu können.


    Der Kranz aus Fruchtkörper um dem Hügel ist jedenfalls originell!


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    lustiger Fund, das!


    Ich denke, das Myzel des Pilzes ist bestimmt nicht nur auf den Sand des Ameisenhäufchens beschränkt. So wie die Umgebung des Häufchens aussieht, gibt es hier genügend Detritus abzubauen.


    Vielleicht hat der Ameisenbau aus irgend einem Grund zur Fruchtkörperbildung angeregt?


    LG, Martin

    Hallo Franz,


    das ist halt Förster- Propaganda: Bleibt auf den Wegen, nur da wachsen Pilze, im Wald ist tote Hose, dort brauchst du nicht hin. Pilze sind sowieso geschützt, also brauchst du nicht mal auf den Wegen suchen, bleib also zuhause! Der Wald gehört den Wildtieren ( d.h. mir) allein, blablabla...


    LG, Martin

    Na, wenn der Ascus vom Porina-Typ ist, ist das schon mal gut. (Sagt mir bislang auch nix). Dein Ratgeber mit deutlich mehr als 7 Seiten ist toll! Den werde ich mir aufheben.


    Sind die Sporen denn 2-zellig?

    Ich kann es leider auf deinem Foto nicht erkennen. Hast du keine freien Sporen entdeckt?

    Vielleicht ein bissle mehr quetschen, dann wird schon ein Schlauch platzen.


    Eine Querschnitt braucht es nicht um die Schläuche und Sporen zu kontrollieren, da reicht es, entweder Material aus den Perithecien zu kratzen, oder die Perithecien als Ganzes zu zerdrücken.

    Aber das brauche ich dir nicht erzählen! Du bist doch hier einer der MikroAsco-Fachmänner.


    Für mich sieht das soweit ok aus.

    Den Schlüsselauszug hatte ich ja oben eingestellt.


    LG, Martin

    HA!!!


    Hab's gefunden!!! :gbravo:

    Wenn ich ein Würmlein wär, tummelte ich mich im Tomentum, wäre hier sicher und hätte jede Menge Fremdmaterial zu fressen, das sich hier ansammelt.



    Ich weiß nicht, ob es erkennbar ist, es ist aber ein etwas dunkleres Tröpfchen mit einem Haken (?) darinnen.

    Davon gibt es jede Menge!

    Der den Rechner schmeiß ich heute nicht noch mal an, jetzt ist Feierabend.


    LG, Martin

    Hab ich das richtig verstanden, dass die Pileogloeophexes in der HDS vorkommen.

    Im Tomentum also oder darunter?

    Unter dem Filz scheint gleich das Gel loszugehen.

    Wo sucht man den am effektivsten?


    Ich habe extra ein Stückchen von wenig behaarten Rand und ein Srückchen von der filzigen Mitte ausgerupft, aber außer Haaren und Gel sehe ich wenig .. :gkopfkratz:


    LG, Martin

    Halo Schupfi,


    diesen Schlüssel hatte ich beim Googeln tatsächlich schon gefunden, aber nur quergecheckt.

    Mich hat gestört, dass es um nordamerikanische Funde geht und H. auriscalpium (den gibt es ja zumindest noch mit diesem Namen in Europa, deiner Reaktion nach, oder?) gar nicht enthalten ist.


    Auf jeden Fall muss ich nach deinem Statment schlüsseln und nicht nur mit den Beschreibungen in Fungi of Europe vergleichen. Die Beschreibung hätte sonst schon gepasst. Aber wenn der Fruchtkörper anfers gebaut ist, wie du sagst, kommt der Pulz nicht in Frage und ich muss wohl oder übel den langen Weg gehen. Mal schaun, ob ich einen Schlüssel für Europa finde.


    LG, Martin

    Hallo Pilzfreunde,


    gestern beim Gang durch den Wald, konnte ich wieder einmal einen mir unbekannten Pilz entdecken.

    Wie üblich am wasserspeichernden Holz, sonst ist hier immer noch fast nix los!

    Bilder 1 a/b: Gleiche Stelle, zwei Blickwinkel


    Bild 2 Weißes Sporenpulver, Pilzabmessung (Fruchtkörper am Stiel gerissen)


    Er wuchs seitlingsartig an liegendem, gestapeltem Langholz der Rotbuche (Substrat) unter der Rinde hervor, aber offenbar an der Rinde sprossend.

    Der Hut ist von beiger Farbe, mit weiß-filzigem Tomentum.

    Größe: Der größer Fruchtkörper maß etwa 15 mm in der Länge (Bild 2)

    Der Hutrand leicht eingerollt.

    Lamellen gelb-beige, teilweise gegabelt.

    Der Stiel angedeutet, seitlich, Lamellen bis zur Basis herablaufend.

    Der Sporenabwurf ist weiß.

    Die Sporen farblos, elliptisch, glatt und dünnwandig.

    Sporengröße um 6,5-7,5 x 4,0-4,5 µm.


    Im Querschnitt ist eine etwa grob 150 µm dicke, gelatinöse Schicht unterhalb des Tomentums erkennbar.

    Der Kontext ist schwach gelblich.


    Mikroskopisch lassen sich an der Lamellenkante dickwandige, spindelförmige, kristallbeschopfte Zystiden erkennen.

    Eine auffällige Zelle - eventuell zum Nematodenfang - konnte ich zusätzlich fotografieren (Bild 6).

    Basidien leicht keulenförmig, um 22 x 4-5 µm (ob 2- oder 4-sporig bleibt unklar).

    Die Huthaut habe ich nicht kontrolliert.


    Ich denke, hier ziemlich sicher eine Hohenbuehelia vorliegen zu haben.

    Von den Befunden her, würde ich auf H. auriscalpium denken.


    Ob das richtig sein könnte, hoffe ich von euch zu erfahren.

    Ob jemand einen Vorschlag macht? :gzwinkern:


    LG, Martin



    Weitere Bilder:

    Bild 3 Querschnitt mit weißem Tomentum


    Bild 4 Querschnitt befeuchtet mit gequollener gelatinöser Hutschicht zwischen Kontext und Tomentum


    Bild 5 Kristallbesetzte Zystiden an der Lamellenkante


    Bild 6 Eventuell Nematoden-Fangzelle (?)

    Hallo Norbert, hallo Peter!


    den spindeligen Rübling habe ich heuer mehrfach gefunden.

    Er war immer viel dunkler, aber hatte natürlich genau diese roten Flecken.

    Die tief sitzenden Stiele fand ich auch gleich komisch.


    Ich schlüssle mal rückwärts, wo ich falsch abgebogen bin!

    Hätte wohl die fruchtkörper eher als groß-mittelgroß einstufen sollen, +- fleischig => Stiel fasrig, berindent (hätte ich dann gewählt) => Habitusgruppe Collybia

    oder später statt Hut plankonvex wählen statt glockig (hatte ich gewählt), dann wäre ich wieder bei Collybia gelandet.

    Innerhalb Collybia wäre ich wahrscheinlich bis Gymnopus durchgekommen.


    Pech, falsch abgebogen.

    Das nächste Mal klappt's hoffentlich besser.


    Vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir sehr!


    LG, Martin

    Hallo Pilzfreunde,


    auch ich habe einen endlich wieder Pilz gefunden! :gbravo:

    Da es hier immer noch nicht wirklich mit dem Regen losgeht, muss ich vermutlich noch eine Weile weiter darben...


    Nach vielen Stunden der Suche also endlich wieder einmal ein Pilz, nix besonderes, aber man nimmt, was man kriegt.

    Ich habe mich durch den Bresinsky geschlüsselt und lande bei Mycena cf. luteoalba.

    Ob das stimmen kann, werdet ihr mir hoffentlich sagen können.


    Es sind büschelig auf Erde wachsende, zart ockerfarbige Weißsporer.

    Der Hut des gepflückten Exemplars hat etwa 4cm Durchmesser.

    Die Lamellen stehen weit und werden von vielen Lameletten auch höherer Ordnung ergänzt.

    Die Lamellenkanten sind schach gesägt.

    Die Stiele sind relativ lang und stecken zu 1/2 - 2/3 in der Tiefe (Streu, Erde, was immer), faserig.

    Der stark gebuckelte Hut ist hygrophan und zeigt wie auch der Stiel rötliche Flecken.

    (Auch der längsgeschnittene Stiel wirkt heute, einen Tag später, leicht rötlich)

    Jüngere Fruchtkörper sind glockig geformt.

    Der Geruch ist angenehm pilzig.

    Der Sporenabwurf ist weiß.

    Die Sporen messen ca. 5,5-6,0 x 3,5-4,0 µm² und sind inamyloid (L-), auch nicht dextrinoid.

    Die Basidien sind keulig; Zystiden konnte ich keine entdecken.

    Die Huthaut lässt sich kaum ablösen, die abgelösten Schnipsel zeigen jedenfalls länglich gestreckten Zellen.


    Bin ich bei den Helmlingen richtig aufgehoben?


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Fundstelle am Rande einer Lichtung nahe Waldrand in Bachnähe


    Bild 2 Fundstelle von Laub befreit, Hüte hygrophan


    Bild 2 Hüte gebuckelt, Pilz ocker, rotfleckig


    Bild 3 Büscheliges Wachstum: Nimm einen, bekomme sechs


    Bild 4a Lamellen sind frei (oder nur abgerissen beim Hutaufspannen?)


    Bild 4b Querschnitt durch Hut


    Bild 5 Stiel rotfleckig


    Bild 6 Sporen rein weiß, Hut 4cm Durchmesser


    Bild 7 Sporen farblos, tropfenförmig etwa 5,5-6,0 x 3,5-4,0 µm²


    Bild 8 Basidien und Basidiolen


    Bild 9 Hutdeckschicht (?) oder Gewebe darunter

    Hallo Cudgel,


    ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet, aber ich kann dir sagen, dass es nötig ist, einen der Pilze über die gesamte Länge durchzuschneiden und die Verfärbung nach einigen Minuten zu zeigen.

    Ein Foto der Pilzes von unten braucht es auch!

    Sonst wird das vermutlich nix mit der Bestimmung durch die Experten hier...


    LG, Martin

    Hallo Martin und Elke,


    bei so schönen und prächtigen Pilzfunden möchte man auch gleich ins Allgäu.

    Tolle Pilze habt ihr gefunden!

    Die Fotos von der Gebrigskoralle gefallen mir am besten.


    Heute hat es endlich mal ein bissississi getröpfelt, vielleicht wird es bei uns auch noch was un diesem Jahr.

    Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.


    LG, Martin