Beiträge von Großstadtpilz

    Man liest es ja immer wieder, und ich bin kein PSV, der sowas erlebt, aber ich kann mir auf Teufel komm raus nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die Pilze essen, die sie nicht kennen oder die nicht freigegeben worden sind. Vor diesem Hintergrund will ich glauben, dass Dennis die Pizza vom Italiener nebenan hat…

    Hallo Dennis, warum stellst du erst eine Bestimmungsanfrage und verspeist dann munter Pilze, die du nicht 100%ig kennst. Beim Russischen Roulett gehts auch manchmal gut, trotzdem lässt man die Finger davon, wenn man nicht lebensmüde ist. Wir PSV haben eine Menge Stress mit Leuten, die ihre Pilzkenntnisse überschätzen. Wenn jemand kreidebleich mit schlotternden Knien in der Notaufnahme landet, weil er seit Stunden kotzt, landet die Frage dann nämlich doch bei uns - die lautet dann nicht mehr: Kann man die essen? sondern, was könnte der an Giftpilzen gegessen haben. Die richtige Antwort zu geben ist dann deutlich schwieriger. Und dann gehts nicht ums Essen, sondern ums Überleben. Denk mal drüber nach!

    Dennis versucht offensichtlich zu provozieren, so deute ich das Pizzabild.

    Hallo Zusammen,


    die folgende Anfrage ist nicht ganz formgerecht, habe den Pilz nur schnell auf dem Weg zur Arbeit untersuchen können (ohne Messer).


    -Standort: Im Park nebst Weißtannen und Buchen

    -Keine Farbreaktionen an Bruchstellen

    -Extrem gelbes Stielfleisch


    Ich vermute den gemeinen Rotfussröhrling. Was denkt ihr?


    VG

    Tim

    Hallo Eckhard,


    auch wenn du in der Bestimmung hier daneben liegst, so finde ich es gut und lobenswert, dass du dich mit deinen Zweifeln an der Pfifferlingsidentiät beschäftigst, anstatt sie beiseite zu wischen.


    Verwechslungen mit dem tödlich giftigen Kahlen Krempling kommen wohl häufiger vor (Hier z.B.). Am besten suchst du dir einen Sachverständigen in deiner Nähe.


    VG

    GP

    Hallo Tim!

    Hast Du denn auch mal an der frisch aufgeschnittenen Knolle geschnüffelt?

    Hallo Tuppie,

    das habe ich leider nicht getan. Ich wusste nicht, dass man speziell an der Knolle riechen sollte..

    edit: Was hätte ich dort denn riechen können?


    VG

    Tim

    Hallo Zusammen,

    die folgenden Pilz fand ich heute in einem Park auf Nadelstreu:


    Hut - Je nach Exemplar 7-20cm Durchmesser
    - Ocker-weßlich, dunkleres Zentrum Rand mit Resten des Teilvelums behangen
    Stiel - Herbhängender Ring
    - Farbe weiß-ocker --> Richtung Hut Heller, Richtung Basis geblich werdend
    - Mit gelben Wurzelfäden an Basis
    Lamellen - Frei, dunkelbraun
    - Sporenpulver Braun (erkennbar am Ring)
    Schnitt - Sofort deutlich gilbend
    - Gilbung nach ca. 30-120 Minuten vergehend
    Meine Bestimmung Karbolegerling, AGARICUS XANTHODERMUS


    Was denkt ihr? Ich freue mich auf Feedback.

    Viele Grüße

    Tim


    Liebe Leute,

    den folgenden Pilz fand ich heute im Herzen Hamburgs unter einer alten Birke:


    Hut: - Kastanienbraun
    - ca. 5-7cm Durchmesser
    - Nicht schmierig
    Stiel: - Rau / grau-schwarze aufgeraute "Flockung" auf weißem Untergrund
    Röhren: - Ocker/Beige, keine Druckreaktionen
    Fleisch: - Weiß, im Anschnitt keine Farbreaktion
    Sonstiger Anschnitt - Keine Farbreaktion
    Meine Bestimmung Gemeiner Birkenpilz (Leccinum Scabrum)


    Was denkt ihr? Ich freue mich auf Rückmeldungen :)

    VG
    Tim

    ...und unter Eiche in Hamburg?

    Wo siehst du auf den Fotos ein Eichenblatt? Ich sehe viele Reste von Linden und auf dem letzten Foto auch ein paar (Kiefern-)Nadeln. Chlorophyllum olivieri kommt sehr gern unter Kiefer.

    Ich versteige mich frech zu der Behauptung, dass diese Pilze entgegen der Aussage des Finders nicht unter Eiche, sondern unter Linde und Kiefer wuchsen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Zusammen,
    also ich kann versichern, dass die Pilze unter einer Eiche standen, allerdings auf einem riesigen Haufen zusammengekehrter Blätter, die von sonstwo in derselben Parkanlage kommen können. Im Übrigen würde mich interessieren, warum die Begleitbäume hier so ausschlaggebend sind? Nach meinem Verständnis sind die Arten der Gattung Chlorophyllum Folgezersetzer, demnach dürfte es denen doch herzlich egal sein, ob sie nun Linden- oder Eichenblätter verspeisen. Oder haben auch die Streuzersetzer Präferenzen und "Geschmäcker"?

    VG
    Tim

    edit: Was genau bedeutet "Laufrille"? Ist es der Zwischenraum innerhalb des gedoppelten Ringes?

    Hallo Großstadtpilz,

    der verschiebbare Ring ist kein "hartes" Bestimmungsmerkmal, sondern ein sogenannter Bestimmungs-Bauerntrick. Er funktioniert nicht immer und lässt sich vor allem bei Fundbesprechungen nicht immer zweifelsfrei zeigen. Das Merkmal soll einen Unterschied darstellen zu ähnlich aussehenden giftigen bzw. giftverdächtigen Pilzen wie Schirmlingen und Stachelschirmlingen, deren Ring meistens zart und hinfällig ist. Allerdings hat z. B. der Rosablättrige Egerlingsschirmling, von sehr zweifelhaftem Speisewert, ebenfalls einen Ring, der mit etwas Geschicklichkeit am Stiel verschoben werden kann.

    Daher sollte man sich bei der Bestimmung essbarer Riesenschirmlinge noch von anderen Merkmalen leiten lassen, wie z. B. dem wenn schon nicht verschiebbaren, so doch sehr derben und komplex aufgebauten Ring ("Laufrille"), dem genatterten Stiel, der rundkeuligen, großteils sauberen Stielknolle oder der Größe von mindestens 15 cm Stiellänge und Hutbreite. Und nicht von isolierten Einzelmerkmalen, sondern vom Gesamtbild.

    FG

    Oehrling

    Danke für den umfassenden Tipp!

    Hallo Zusammen,
    danke für Eure Einschätzungen. Ich war während der Bestimmung total verwundert und bin es immer noch, da ja der Stiel fest angewachsen und keineswegs verschiebbar, sogar häutig mit dem Stiel verwachsen, ist (siehe Bild No. 3).

    In einem anderen Thread hatte ich bzgl dieses Merkmals heute schonmal um Rat gefragt (Hier). Hier hat sich Oehrling wie ich finde sehr interessant geäußert und räumt einem "wenn wenn schon nicht verschiebbaren, so doch sehr derben und komplex aufgebauten Ring ("Laufrille")" eine universalere Aussagekraft für die Bestimmung ein als der Verschiebbarkeit ( Oehrling, ich hoffe, ich habe dich richtig verstanden und nochmal vielen Dank :)).

    Würdet ihr auch eingedenk dieses Merkmals (== Unverschiebbarkeit des Ringes) C. Rachodes bleiben?

    Danke und viele Grüße
    Tim

    Hallo Zusammen,

    den folgenden Pilz fand ich heute unter einer Eiche auf vertrocknetem Laubstreu:


    Hut - Weiß-cremefarbend
    - Mit braunen schuppen, die radial um eine ebenfalls braune Hutmitte verlaufen
    - Zwischen den Schuppen weist die Hutoberfläche eine fast wollige Textur auf
    - Größe zwischen 8 und 13 cm
    Stiel - Cremefarbend, glatt, leicht faserig
    - Nicht schuppig
    - beringt
    - im Anschnitt hohl-ausgestopft
    - Basis knollig verdickt
    Ring - Doppelt
    - Umkrempelbar, jedoch nicht verschiebbar, d.h. fest mit dem Stiel verwachse
    - nach oben hin filzig-zerfasernd
    Lamellen - wei
    - frei, eng stehend
    - Stiel leicht vom Hut abtrennbar
    - Lameletten
    Fleisch - weiß, im Anschnitt rötliche "Zone" zwischen Fleisch und Lamellen
    - Fleisch im Anschnitt +- leicht rötend
    Sonstiges - Am Fundort fand ich einige Exemplare vor, die an der Knolle/Basis miteinander verwachsen waren.
    - Die Exemplare waren z.t. sehr vermadet
    Meine Bestimmung Ich finde nichts passendes. Ich vermute etwas in Richtung Schirmlinge, komme mit meiner Literatur aber nicht weiter.



    Ich würde mich über Eure Einschätzungen des Fundes sehr freuen.

    VG
    Tim


    Hallo Zusammen,

    ich habe heute einen Pilz gefunden (,den ich später noch vorstellen/ zur Diskussion stellen möchte, aber zunächst selbst bestimmen will). Ich halte den Pilz für einen Schirmling oder Riesenschirmling und habe gelernt, dass die "Verschiebbarkeit" des Ringes ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist. Meine Frage lautet nun:


    Was genau bedeutet "verschiebbar"?


    Bedeutet es, dass man den Ring am Stiel beliebig hoch und runter schieben kann und er an keiner Stelle angewachsen ist? Oder bedeutet es, dass man ihn von oben nach unten "umklappen" kann, er mithin doch an einer Stelle angewachsen, aber dennoch beweglich ist?

    Hat vielleicht jemand einen Rat, oder sogar ein Bild von einem "verschiebbaren" Stiel, wie man ihn der Literatur nach z.B. beim Parasol vorfindet.

    Danke und viele Grüße
    Tim