Beiträge von kruenta

    Hallo Thorben, ich habe einen Hof (alle Gebäude aus Massivholz), da findet man unter Dach und Fach allerhand Zeugs. Das hängt da alles sicher schon eine Weile und vermutlich hat es in der letzten Woche keiner geklaut. Nur wiederfinden, aber es muss ja nicht das gleiche Objekt sein. Getrocknet dürften die alle sein. Ich schau morgen Mal, was ich finde.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, bei diesem Foto aus dem Archiv (6.4.2008) komme ich zu Coriolopsis gallica. Nach Durchsicht der Forumsbeiträge wäre die nächstliegnde Verwechslungsart C. trogii, die man vermutlich hier nicht ausschließen kann. Oder liege ich ganz falsch? Das Substrat sollte Erle sein, glutinosa oder glutinosa x incana. Mehr Angaben oder Schnittbild habe ich nicht. Der "Zellophanstreifen" auf dem Pilz stammt von Birkenrinde.

    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo Pablo, ich meine eher, dass der Pilz hier erst das tote Tier befallen hat. Sieht für mich wie eine Ameise aus, wobei auch nicht ganz klar ist, wie die Ameise da hinkommt. Dass Spinnen bei Gelegenheit mehr Beute einpacken als sie verzehren können ist ja nun nicht ungewöhnlich.


    Unverkennbar eine Ameise nicht weit davon

    und die alte Haut einer Spinne, wobei das wohl anderer Schimmel ist

    LG, Bernd

    Hallo André, hallo Ogni,


    ich finde das ganz klasse, dass Du das selbst ausprobierst. Aber wie immer gilt, wer misst, der misst Mist. Meistens.

    Allerdings sehe ich die Reihenfolge der Fehlerbetrachtung anders.

    Zunächst untersucht man systematische Fehler und da darf man gerne auch Mal spinnen, was könnte denn alles Einfluss haben. Sei es die Verdauung, wie von Ogni vermutet, die Erwartungshaltung (sehe ich hier nicht, da Ihr ja überrascht wart), einfach nur die Tageszeit, komische Nachrichten ... Erst wenn man da durch ist (Vergleichsmessungen mit anderem Essen, auf nüchternen Magen, Austernmahlzeit zu anderer Tageszeit), macht es Sinn sich über statistische Probleme Gedanken zu machen (Thermometer, die alle an sonniger Stelle über Asphalt hängen, werden zu hohe Messwerte bringen, egal wie viele ich davon nehme, da bringt auch ein Mittelwert und sonstige statistische Behandlung wie Vertrauensintervalle, Standardabweichung nichts).

    Und letztlich willst Du ja nur wissen, ob es bei Dir wirkt. Also selbst n=1 ist absolut korrekt.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, noch etwas zum Status der Art hierzulande, nachdem es mir gelungen ist, das zu aufzuklären. Seit 2019 ist die Art in die Liste der geschützten Arten in Litauen aufgenommen. Aktuell gibt es insgesamt weniger als 10 Funde im Land. In Lettland war diese Art Pilz des Jahres 2019 - im Verlaufe des Jahres wurde die Art nur an 2 Stellen gefunden, wobei aus dem Text nicht hervorgeht, ob das neue oder Wiederfunde waren. Die Bilder sind aber sehenswert http://miko.ldm.gov.lv/2019_Sarcodontia_crocea.htm

    LG, Bernd

    Hallo Nobi, vielen Dank. Hab ich gesehen, dass jetzt meist Byssonectria getitelt wird, aber deswegen ist die alte Kombination ja immer noch gültig im Sinne der ICN. Selbst in der litauischen Literatur von 2000 "Mycota Lithuaniae III (5) Pezizales" wird die Gattung Byssonectria geführt, aber nur mit der Art fusiformis. Wobei B. terrestris in einem Macrofoto-Portal schon erscheint, also keine neue Art für das Land ist - dafür bräuchte man dann wohl ohnehin mehr als ein altes Foto.

    Dann werde ich mir Mal die dort genannte Literatur reinziehen ...

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,

    im Archiv habe ich noch dieses Bild, und da ich heute im Netz über Bilder von Thelebolus terrestris gestolpert bin, kam mir das bekannt vor. An die genaue Sitaution kann ich mich nicht mehr erinnern, aber das sieht aus als wüchse das auf älterem Dung. Ein etwas feuchterer Standort, aber nicht im Moor. Das Bild ist vom 14. April 2009. Irgendwo in der Nähe wuchs noch Sarcoscypha austriaca.

    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo Grüni,

    der Name Bernd ist die Kurzform von Bernhard, während es die diversen Varianten dieses germanischen Namens auch in anderen Sprachen gibt, darunter sogar einen, der es zum Heiligen, und einen, der es zum Oberinquisitor gebracht hat, gibt es diese Kurzform nur im Deutschen - also ja, ich bin Deutscher, ostzonal, aus der Börde.

    Das mit dem von der Natur zurückholen gibt es zwar immer noch, beschränkt sich aber mittlerweile auf Höfe und kleinere Flächen bzw. auf Privatland. Zu Anfang, ich wohne hier sei 95, war es interessanter, aber mit EU-Fördermitteln wird allmählich immer mehr Fläche unter den Pflug genommen. Ungeachtet dessen bereue ich meine Entscheidung mich hier etwas außerhalb niedergelassen zu haben nicht.

    LG, Bernd

    Hallo Sandra,

    Vielleicht läßt sich ja mal ein Treffen organisieren, wenn es wieder möglich ist

    nichts leichter als das, Platz habe ich genug für mehr als 1 WoMo. Und das Jahr ist ja noch lang :D

    LG, Bernd

    Hallo Grüni,

    ich wohne in Litauen, auf dem Land. Während Litauen sich von 1990 bis 2020 demographisch ohnehin schon von 3,7 auf unter 2,8 Mio. entwickelt hat, kommen dazu noch wachsende Städte. Aber das Dorf ist nicht unbewohnt, Hausnummer 5 und 7 sind bewohnt, und das Trafohäuschen hat Hausnummer 10 bekommen, da es nur eine "Straße" gibt, hat die auch keinen Namen, Ortseingangsschilder gibt es auch nicht. Es gibt aber auch genug komplett wüste Dörfer. Und das obwohl man hier überall auf den Dörfern Internetanschluss bekommt oder per 4G ohnehin hat.
    Die Bevölkerungsdichte im Land liegt bei 42 Nasen pro km2, bei mir in der Gegend deutlich unter 10 ...

    Das Moor hier (Praviršulio tyrelis – Wikipedia) ist gleich nebenan.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,

    ein paar Bilder von einer größeren Linde aus einem seit Langem unbewohnten Nachbarhof,


    Austern

    Samtfüße

    vermutlich nicht der verschüttete Mehltopf

    LG, Bernd

    Hallo, ich habe nun noch einen von der Sorte gefunden. Wenn man erst Mal weiß, wonach man suchen muss ... Damit ist dann auch klar woher der Zwergbaum vom ersten Fund die Sporen hatte. 200 m weiter 'gen Hauptwinrichtung. Der Apfel ist zwar auch mickrig, trägt noch, muss aber mindestens 60 Jahre alt sein. Aber der Pilz, ist wohl auch nicht so typische Jahreszeit ist schon ziemlich gammelig, schimmelig, von Spinnweben überzogen.


    Und noch zwei winterlichliche Impressionen, für alle, die den Winter missen müssen.

    LG, Bernd

    30 km hin arbeiten Freunde im agronomischen Institut, aber "wegen Corona" schwer zugänglich, das wäre ein Motic BA400, aber ohne die mykologischen Chemikalien. Die Mykologen in Vilnius meinten, sie hätten ein altes Leica im Lager, leihweise. Da habe ich aber länger nichts von gehört, ob das Angebot noch aktuell ist. Wäre ganz gut zum Probieren, ob mir das überhaupt liegt. Vereine gibt es nicht, jedenfalls nicht im deutschen Sinne. Nur die litauische mykologische Gesellschaft, die schwerlich aus mehr als 20 Personen besteht ... plus evtl. einige Karteileichen.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, beim Neujahrsspaziergang hatte ich den Becher ja schon mit gezeigt. Mittlerweile habe ich versucht herauszufinden was das sein könnte. Ja, ich weiß, das ist Häresie ohne Mikroskop - mea culpa. Substrat (tote Kiefer, direkt auf rindenfreiem Holz, überwiegend an harzigen Stellen), Haarigkeit und Farbe legen die Gattung Lachnellula dar. Da kann man dann etliche Arten ausschließen, die auf anderes Substrat spezialisiert sind (anhand der Angaben im Schlüssel von Baral, o.J., den man im Netz finden kann). Von dem was übrigbleibt, finde ich L. resinaria besonders passend, immer in der Hoffnung, dass ein Epithet manchmal auch sinnvoll sein kann (resinaria - harzig), weil der Pilz bevorzugt auf harzigen Stellen wachsen soll. Das würde passen, an harzigen Stellen tritt der im Cluster auf, sonst am Holz nur vereinzelt, und auch dort sind Harztröpfchen zu sehen (Bild 3). Die heimische Literatur (Kutorga, 2020) nennt 7 Arten der Gattung, ist aber kaum als vollständig anzusehen, für L. resinaria gibt es dort nur einen Fund auf Fichte vom April.

    Und nein, ich habe keinen Beleg mitgenommen. Allerdings wäre der leicht wiederzufinden, ist ne gute halbe Stunde Fußweg entfernt.




    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo Michael, die Eiche sieht für mich aus, als wäre da Mal die Spitze abgebrochen gewesen, direkt obehalb des unteren Astkranzes. Auf den Bildern sehe ich 2 Kandidaten für Pilze, oben etwas Graues, das von der Konsistenz her in Richtung der Gallertpilze (Judasohr, Drüsling etc.) zu gehen scheint und zwei schwarze Knubbel, die ebenfalls in diese Richtung zu suchen wären.


    LG, Bernd

    Hallo Stefan, danke. Nun, das mit dem ganz klassischen Artkonzept funktioniert nur bei Pferd und Esel. Neben den Weiden klappt das so schon nicht bei den Orchideen, da geht es munter zu mit Kreuzungen selbst über mehrere Gattungen hinweg Gymnadenia x Dactylorhiza und innerhalb der Gattung Dactylorhiza kann ohnehin jeder mit jedem, ohne dass die Hybride deswegen irgendwelche Defizite aufweisen. Auch das Rackelhuhn mag sich nicht so recht daran halten, oder ägyptische Hauskatze und europäische Wildkatze. Und warum der Homo sapiens eine andere Art sein soll als der H. neandertaliensis, wenn doch nach neueren Erkenntnissen reichlich DNS von diesem abstammt, erschließt sich auch nicht so recht. Von daher würde ich es durchaus verstehen, wenn man beim Artkonzept pragmatisch zu (ii) übergeht. Nur sollte man das dann auch klar kommunizieren.


    LG, Bernd

    Hallo, danke. Das war aber nicht der Kern meiner Frage. Sondern der, ob (i) nachgewiesen ist, dass die fraglichen chemischen Eigenschaften (inklusive derjenigen der DNS), mit dem traditionellen Verständnis einer Art (Fortpflanzung ja/nein) korrelieren, oder ob (ii) dieses traditionelle Artkonzept zugunsten einer formalchemischen Aussage "wenn Reaktion ABC, dann Art X.y." aufgegeben wurde. Oder (iii) man weiß es nicht so genau, aber das machen halt jetzt alle so, ist "modern", "Stand der Wissenschaft" ...


    LG, Bernd

    Hallo Mike,


    in welcher Weise wirken sich denn die chemischen Eigenschaften, die zu unterschiedlichen Ergebnissen in der Chromatographie führen, auf das Fortpflanzungsgeschehen aus? Denn das ist ja eigentlich immer noch der Hintergedanke dabei, wenn es um das Konzept einer "Art" geht. Will sagen, sitzen die fraglichen chemischen Eigenschaften wirklich an dieser Stelle? Oder sind die womöglich genauso wilkürlich wie der Farbton, bei dem man sich vehement weigert, den als taxonomisch relevant zu betrachten?

    Oder ist gar das alte Artkonzept mittlerweile klammheimlich über Bord geworfen und es zählt nur noch als eine Art, wenn 99,985% der DNS die gleichen Basenpaare haben?


    Liebe Grüße, Bernd

    Hallo Michael,


    ich finde das Thema der Altersbestimmung von alten Bäumen sehr interessant, bin aber da kein Profi. Aber vielleicht findest Du (in desem Forum ist das Duzen normal) meine Erwägungen sachdienlich.


    Meiner Meinung nach beruhen Altersangaben sehr oft auf Schätzungen wobei gern nach oben geschätzt wird, klingt einfach spektakulärer. Wenn das Alter der Naturdenkmäler im Nachbardorf auch nur geschätzt ist, bringt es nicht allzuviel damit zu vergleichen. Man unterschätzt im Allgemeinen das Wachstum freistehender Eichen. Ein Beispiel, es gibt in Deutschland viele Bismarck-Eichen, von denen bekannt ist, wann sie gepflanzt wurden, und man kann wohl davon ausgehen, dass junge und gesunde Bäume gepfanzt wurden, nicht älter als 20 Jahre. In der Wikipedia findet man z.B. diese https://de.wikipedia.org/wiki/Bismarckeiche_(Oberkotzau) deren BHU 2018 mit 4,55 m angegeben wird. Gepflanzt 1895 + 20 Jahre vorher macht knapp 150 Jahre Alter - und die ist schon dicker als die Deinige. Angaben findet man im Netz in den jeweiligen Orten sicher noch zu mehr Bismarckeichen mit bekanntem Pflanzdatum.


    Die Herangehensweise des Historikers. Gibt es im Ort einen Dorfchronisten oder ein Heimatmuseum? Alte Karten können durchaus helfen, manchmal werden solitäre Bäume als Grundstücksgrenze genannt oder genau dazu gepflanzt. Die Größe des Nachbargrundstücks und die Architektur sprechen dafür, dass die Eiche vor 100 Jahren auf Feld oder Weide, vielleicht als Straßenbaum stand. Ein Waldbaum hätte unten nicht so ausladende Äste. Na und prüfen, worauf die Altersangabe der Eichen in den Nachbardörfern beruht.


    Messen. Altersmessung erfolg normalerweise über Zählen der Baumringe. Der abgesägte Ast ist noch nicht komplett tot, er muss aber relativ alt sein, da weit unten entspringend. Jedenfalls hat er den kompletten Satz an Jahresringen ab dieser Wuchshöhe. Falls Du Dich entscheiden solltest, diesen Ast abzusägen, säge ihn diagonal durch (gern auch nachträglich), um die äußerst schmalen Jahresringe etwas zu vergrößern. Und auch dann wirst Du zum Zählen (die Schnittfläche idealerweise geschliffen und poliert) eine Lupe brauchen. Dann hast Du ein Mindestalter.


    Alte oder ältere Eichen sind innen oft hohl, damit kann man dann das Absolutalter nicht mehr bestimmen. Es gibt dafür einen speziellen Bohrer, mit dem man einen Jahresringkern entnehmen kann, was allerdings den Baum (leicht) verletzt, ich würde das eher nicht machen.


    Falls es doch ein Waldbaum war. Die Eiche ist ein Lichtbaum. Junge Eichen können im Unterholz jahrelang nahezu unverändert rumstehen, um dann, wenn die Nadelbäume darüber endlich umfallen, mit rapidem Wachstum zu beginnen. Es kann also durchaus sein, dass die inneren 2 cm der Jahresringe 50 oder gar 100 Jahre zeigen würden, wenn man sie auslesen könnte.


    LG, Bernd