Beiträge von kruenta

    Hallo Martin und Nobi, nennt man abgestorbene Sporen wirklich "letal"? Im allgemeinen Sprachverständnis (und auch etymologisch) steht das nicht für "tod, abgestorben" sondern für "tödlich, todbringend". So wie man von letaler Dosis redet, und das m.W. auch bei Giftpilzen. Nicht dass es mich wirklich wundern würde, wenn in (Fach)sprachen Begriffe komplett neue oder auch mal gegenteilige Bedeutungen erlangen.

    LG, Bernd

    Salvete!

    Ich habe hier noch einen riesigen Schlappen (20-25 cm) im Archiv, der seit Ewigkeiten als Polyporus badius beschriftet ist und meine Erwartung dieser Art prägt - vielleicht ist der ja falsch? Der wuchs zweifelsfrei auf der Erde, leider nicht sehr aufschlussreich im Detail.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, die Bilder stammen vom vorletzten November aus einem Laubwald, vermutlich von Esche, in fortgeschrittenem Verfallsstadium, da die nach dem "Eschensterben" da ziemlich viel rumlagen. Ganz ausschließen kann ich aber Fichte auch nicht. Wegen des schwarzen Stiels, der deutlich vom Hut abgesetzt ist, ziehe ich P. melanopus in Erwägung. Auch wenn der eigentlich eher auf dem Boden wachsen sollte.

    Vielleicht liege ich aber auch ganz falsch?

    LG, Bernd

    Hallo Karl, hast Du vielleicht ein Zahl parat, wie viele Pilzarten dort insgesamt schon festgestellt wurden? Sind da eigentlich irgendwelche Bereiche wegen Munitionsaltlasten gesperrt oder ist alles zugänglich?

    LG, Bernd

    Hallo Peter und Karl,

    das war ja nur so ein Gedanke, weil das Glänzen des Hutes bei emetica betont wurde. Wenn Ihr meint, dass das irrelevant ist, bin ich damit auch zufrieden. Bisher habe ich um rote Täublinge immer einen weiten Bogen gemacht.

    R. paludosa passt zumindest dem Namen nach ins Biotop und ist für das NSG auch belegt (Artenliste von einer halbtägigen Tour mit einer Mykologin, wobei Proben genommen wurden und ich davon ausgehe, dass die alle korrekt im Labor nach der benutzen Literatur identifiziert wurden. Chaos bei Arten die sensu A anders aussehen als sensu B ist natürlich nicht zu vermeiden). R. emetica ist auch in der Liste.


    LG, Bernd

    Hallo Kerl, vielen Dank, die Speitäublinge hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, dann könnte dieses nur wenige Minuten später gemachte Bild mit einem glänzenden roten Täubling womöglich R. emetica sein? Regen gab es nicht.


    LG, Bernd

    Hallo, wieder ein Bild aus dem Archiv, vom September, auf dem Bild zu sehen sind Frauenhaarmoos, Krähenbeere und Besenheide. Es handelt sich also um eine Bulte im Moor/Kiefernmoorwald, ganz sicher auf Torf. Sofern Symbiosepilz, was ich erwarten würde, kommt eigentlich nur Kiefer und evtl. Moorbirke in Frage.

    Liege ich mit der Vermutung Täubling richtig? Und wenn ja, welche Arten kämen für den blassfarbenen Pilz in Frage? Weitere Angaben habe ich leider nicht.

    Es geht mir nicht um eine Bestimmung, aber ich wäre für Ideen, was in Frage käme, sehr verbunden.

    Danke und VG, Bernd

    Hallo Uwe, vielen Dank. Es geht mir ja derzeit nicht um eine Bestimmung, sondern darum, dass man, wenn man vor Ort die Art eingrenzen kann, schon weiß worauf man zu achten hat, ggf. welche Merkmale zu fotografieren sind oder was eben makroskopisch nur als Aggregat zu behandeln ist. Die Nachbarn in Weißrussland haben den auch Грибное царство Беларуси - Cortinarius causticus allerdings mit hygrophanem Hut. Leider ganz ohne Begleittext. Das größte Problem, das man oft bei der Bestimmung hat, ist ein unvollständiges Arteninventar in der verfügbaren Literatur. Natürlich kann man nie auf die Abgeschlossenheit desselben pochen, aber in der Regel wird man als Nicht-Taxonom eher selten neue Arten beschreiben wollen, sondern eine der vorhandenen auswählen.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, bei diesem Cortinarius vom Moorwald (Ledo-Pinetum, weitere Angaben wie Schnitt, Geruch, Geschmack sind nicht verhanden) vom September komme ich auf eine Eingrenzung C. vibratilis / pluvius / mucosus. Kämen noch weitere Arten zur Auswahl? Gesetzt den Fall, ich finde den erneut, dann kann man vibratilis durch den Geschmack feststellen. Aber kann man die anderen beiden Arten makroskopisch unterscheiden?

    Danke fürs Anschauen und Erläuterungen,

    LG, Bernd

    Hallo Nobi, man kann nur leider aus dem Epithet scandinavica nicht auf die Verbreitung schließen. Nur, dass der Holotyp daher kommt. Dass man die Art sonst nirgends gefunden hat (hab mal ru, by, lv gesucht) deutet ja vielleicht auch eher darauf hin, dass i) coprophiles Zeug in den Ländern gar nicht untersucht wird (in lv und by gibt es praktisch gar nichts schon zur Gattung) und ii) die obige Publikation nicht bekannt sein könnte. In vielen Fällen ist es ja auch so, dass sich im EN und RU verschiedene Schulen herausgebildet haben, getrennt durch die ehemalige beidseitige Sprachbarriere und jetzige Einbahnstraße.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, wieder Bilder aus dem Archiv. Obwohl zwischen Torfmoos und Heidekraut scheint mir der Wirt ein normaler Leccinum scabrum zu sein, kommt gelegentlich vor, wobei im Moor L. holopus viel häufiger ist. Viel interessanter und Gegenstand meiner Frage ist der grüne Befall. Da denke ich zunächst an Hypomyces luteovirens - doch den sehe ich meist an Täublingen, seltener an Milchlingen und noch seltener an Schmierlingen. Welche Art kann an Röhrlingen parasitieren?

    Danke für's Anschauen,

    VG, Bernd

    Hallo Frank, ja, vermutlich in der Art, denn einen Rundholzbeauftragten interessiert es herzlich wenig, was da an Pilzen an Stubben wächst. Aus dieser Sicht reicht es wohl, wenn ein Pilz aggressiver ist und mehr Schaden an Rundholz verursacht, um ihn als häufiger anzusehen.

    Wobei in dem Buch auch komplexere ökologische Sachverhalte geschildert werden, etwa, dass es bei Erstpflanzung von Kiefern auf vorherigem landwirtschaftlichem Boden in der Regel ab 30...50 Jahren zu gehäufter Wurzelfäule kommt, weil sich die für Wald typische Bodenfauna/funga/flora noch nicht gebildet hat.

    Ich habe direkt am Hof ein Stück Wald, überwiegend Fichte, im offiziellen Waldverzeichnis glaube ich aktuell als Altersgruppe 80 Jahre eingetragen. In diesen 2,5 ha gibt es nicht einen FomPin an Fichte, obwohl aktuell einige am Absterben sind und es ausreichend Totholz verschiedenen Alters gibt.

    Z.B. diesen Stubben vom Januar, finales KO durch Borkenkäfer Ips typographus, wobei klar ist, dass der Baum durch die Fäule geschwächt war (welcher Pilz weiß ich nicht, da kein Frk., vermutlich aber 'ne Wurzelfäule) und ohnehin nicht mehr lange hatte. Und dann könnte man noch überlegen, woher die Fäule, da wäre dann etwa der Bau einer Straße in den 1980 Jahren zu nennen, der durch den Wald einen 10 m tiefen Graben getrieben hat und natürlich die Wasserversorgung beeinträchtigte.

    von heute:

    Spechtbaum, etwa 10 Jahre tot, nur Trichaptum abietinum, sonst sehe ich da nichts


    LG, Bernd

    Hallo Frank, bei Ph. chrysoloma heißt die Fäule in wörtlicher Übersetzung in dem Buch "Bunte Fäule des zentralen Bereichs des Fichtenstamms" (würde ich nicht auf die Idee kommen, dass als "Weißfäule" zu übersetzen), allerdings ohne den wissenschaftlichen Namen der Krankheit anzugeben, wissenschaftliche Namen werden nur bei den Pilzen genannt. Ich kann mir vorstellen, dass auch die von dir zitierte estnische Arbeit primär aus mykologischer Perspektive erfolgte und hauptsächlich auf Fruchtkörper rekursiert. Während die Zählweise in dem forstwirtschaftlichen Buch vielleicht (Angaben zur Methodik habe ich nicht gefunden) sich an der Anzahl der wegen oder mit diesem Pilz gefällten Baumstämme orientiert. Es ist, glaube ich, kein Geheimnis, dass ein Fortswirtschaftler den Wald mit anderen Augen sieht als ein Biologe.


    LG, Bernd

    @Pablo, der Text ist natürlich litauisch. In der Übersetzung versuche ich halbwegs dem Original zu folgen, aber nein, die Aussage ist ganz eindeutig P. chrysoloma ist (als Braunfäuleauslöser an Fichte) viel häufiger als F. pinicola (in dieser Eigenschaft). Ob diese Aussage im Detail richtig ist, ist natürlich eine andere Frage, aber allgemein habe ich keinen Grund das Buch und die Autoren an sich anzuzweifeln.


    rudi, danke. Ist im Vergleich zumindest kein Ausschließungskriterium. Wie gesagt, ich belasse es bei dem Arbeitstitel cf. chrysoloma und gehe davon aus, den in der nächsten Saison detaillierter unter die Lupe zu bekommen.


    LG, Bernd

    Hallo Frank, ja, die Nadeln rechts sind Kiefer, die Nadel oberhalb ist Fichte. Es handelt sich bei diesem Waldstück um eine kleine Insel, wo der mineralische Boden so gerade noch über der Wasserlinie liegt (mitten im Moor gibt es einen größeren primären See, also einen, der seit Beginn der Moorbildung besteht und nicht erst sekundär durch Risse im Moorkörper entstanden ist) und zentral noch nicht mit Torf überdeckt ist, da gibt es denn neben Hängebirken auch etliche Fichten, Zitterpappeln, vermischt mit den dann ins Moor übergehenden Moorbirken und Kiefern. Bilder von dem Biotop habe ich sicher auch, müsste ich aber suchen. Latsche und Lärche haben wir hier nicht, jedenfalls nicht einheimisch.

    Kategorisch ausschließen, dass es sich nicht doch um Kiefer handeln kann, will ich aber nicht. Wobei ja auch Fichtenrinde sehr verschieden daherkommen kann, in dendrologischen Werken findet man da schon diverse Formen, die sich allein an der Rinde unterscheiden. Ich belasse es bei dem cf.

    Im Prinzip ist es ja, so, dass man beim Fotografieren eigentlich schon eine Vermutung haben muss, welche das Art das sein kann, welche Merkmale man prüfen muss oder lieber nicht. Viel mehr versuche ich mit der Durchsicht meiner alten Fotos auch nicht zu erreichen, als einen Überblick zu bekommen, welche Arten wo in Frage kommen.

    Also vielen Dank für Deine Erläuterung,

    LG, Bernd

    Hallo Pablo, danke für Deine Sicht! Das hat mich auch sehr verblüfft, als ich das gelesen habe, dass der häufiger sein soll, als FomPin, allerdings weiß man ja oft bei absterbenden Bäumen, die innen faul sind, nicht, welcher Pilz denn da nun gewütet hat. Die Fäule ist da, aber Fruchtkörper sind keine zu sehen, außer dass nach dem Fällen ziemlich schnell alle Stubben mit Bovisten oder Hallimasch voll sind, die aber nicht die Verursacher sind. Da gibt es aus forstwirtschaftlicher Sicht natürlich ein anderes Herangehen, die interessiert nicht der Frk. sondern die Fäule. Das gleiche Buch nennt als Synonym zu Ph. crysoloma auch Ph. pini var. abietis. Die Ähnlichkeit ist schon klar. Unstrittige Ph. pini habe ich übrigens 50 m hin an einer alten Kiefer - hatte ich auch schon Mal gezeigt. Vermutlich läuft es darauf hinaus, dass es auch verschiedene Konzepte von Ph. crysoloma gibt?


    Anbei ein Bild von Ph. pini, sowohl die Form als auch die Poren unterscheiden sich schon, wobei das vermutlich im Rahmen der Variationsbreite wegzudiskutieren wäre.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, auch diese Bilder sind schon etwas älter. Das Substrat ist Fichte und der Standort ist irgendwo am Moorrand. Ich vermute Phellinus chrysoloma. Einem Buch über die Forstschädlinge "Miško fitopatologija" (2006) entnehme ich die Behauptung, dass "Fomitopsis pinicola im Vergleich zu Ph. chrysoloma ein seltener anzutreffenden Braunfäuleverursacher ist". Was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass es eine extrem häufige Art sein soll, die aber vielleicht nicht häufig fruktifiziert?

    Die Bilde sind von Ende April.


    Danke fürs Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo, aus dem Fotoarchiv habe ich diesen Pilz herausgepickt, wo ich keine Idee habe. Das Substrat könnte Fichte sein, jedenfalls kenne ich diese von Ameisen gebastelten Höhlen so eigentlich nur von Fichte. Zum Vergleich 2 aktuelle Bilder ähnlicher Struktur, die sicher von Fichte sind. Oder sieht jemand irgendwas, das gegen Fichte spräche. Diese Bilder stammen ausnahmsweise Mal nicht aus der unmittelbaren Umgebung.

    Vielleicht aber auch weiches Laubholz, Linde?


    Von Ameisen erschaffene Wabenstruktur, einer Fichte entnommen. Jetzt liegend, im Baum waren die hochkant angeordnet.


    Danke für's Anschauen und für Vorschläge.

    LG, Bernd