Grüßeuch, ich mache mal als Kommentar weiter damit man den zeitlichen Verlauf nachvollziehen kann.
Ich habe mich in den letzten Tagen nochmal eingehender mit dem Holz und seinen Bewohnern beschäftigt.
Zunächst zu den Bewohnern: die oben erwähnten "Spaltlippen" können möglicherweise doch zur Klärung des Holztypus beitragen:
Nochmal zur Erinnerung:

mikroskopisch sah das Ganze dann so aus:


Aufgrund des mikroskopischen Aspektes ist Hysterium cf pulicare naheliegend. Dieser bzw Hysterium als Gattung soll nur auf Laubholz vorkommen, zumindest habe ich keine anderslautenden Angaben finden können?
Damit wäre dann wohl doch noch eine Holzbestimmung über die Bewohner möglich, wenn es schon über die Ganodermas nicht möglich ist.
Nichts desto trotz habe ich mich nochmal eingehender mit der Holzmikroskopie beschäftigt.
Zum Vergleich habe ich nochmal einen Kiefernast besorgt. Drei Tage in Wasser+ Glycerin eingelegt und mikroskopiert:
Querschnitte in H20, ca 400x

Harzkanal

Hier sieht man deutliche Unterschiede zum oben gezeigten vermuteten Laubholz. Die "Maschen" sind deutlich feiner (vgl 100x vs 400x Vergrößerung) sowie beim Nadelholz (Kiefer) sehr regelmäßig, lediglich im Bereich der Jahresringe kleiner. Zudem finden sich Harzkanäle.
Nun wollte ich natürich auch noch wissen wie eine angedachte Pappel oder Weide zum Vergleich mikroskopisch aussieht.
Der Zufall wollte es dass ich sogar eine stehende von Felli vermutete Schwarzpappel fand.


Und tatsächlich kann auch hier die Rinde blätterteigartig aussehen. Zwar nicht ganz so großflächig wie beim oben gezeigten Stamm, aber vielleicht sind dort die äußeren Schichten einfach schon abgefallen.

Mikroskopisch war das ganze schon deutlich schwieriger, da ich nur ein bereits sehr verwittertes und auch bereits von Pilzmyzel durchzogenes Holzstück im Bereich eines abgesägten Astes ergattern konnte. Leider zerfiel das gewässerte Holz bereits beim Anblick der Rasierklinge, sodass mir keine guten Bilder gelungen sind.


Man erkennt doch wie ich finde eine deutliche Ähnlichkeit zu unserem Baumstamm.
hier mal eine Version in Baumwollblau, 100x (ich könnte mir auch was schwarzes wie zb Tusche? gut vorstellen, habe ich aber leider nicht)

Das ist selbstverständlich kein Beweis, aber es wäre zumindest denkbar in Addition aller Indizien, dass es sich bei unserem Baumstamm um ein Pappel-oder Weidengewächs handeln könnte.
Zumindest Laubholz sollte hiermit gesichert sein 
Die Erkenntnis für mich ist, dass auch Pappelgewächse abblätternde Rinde haben können. Das hatte ich so noch nie wahrgenommen.
vielleicht konnte ich ja den ein oder anderen auch für ein nicht-mykologisches Thema erwärmen,
ich hoffe es hilft weiter falls ihr auch mal in eine ähnliche Situation kommt,
viele Grüße
Ogni