Beiträge von ogni volta

    Hi Felli, danke für deine Einschätzung! Wahrscheinlich geht da wirklich nicht viel. Die Sporenform war leider sehr variabel.. hast du zufällig einen Schlüssel oder weißt was hier Unterscheidungskriterien sein können? Vielleicht finde ich dort ja nochmal welche und kann die Substratfrage klären, vll kann man’s damit schon etwas besser eingrenzen?


    Und nochmal zur Hemiamyloidität- reicht eine klar erkennbare Rotfärbung mit Lugol oder muss man zusätzlich noch die Blaufärbung nach KOH testen? (Oder nur bei uneindeutigem Befund?)

    Liebe Grüße Ogni

    Vielleicht kann ich doch noch einen der Ascokenner zu einem Statement bewegen bevor der Fred in der (für die Jahreszeit erfreulichen) Artikelfülle untergeht?
    Der wird doch sicherlich dem ein oder anderen auf der Mollisia Suche schon mal begegnet sein? zB mollisia ?
    Oder geht da nix weil schon zu k.o.?
    viele Grüße Ogni

    Hallo Björn Danke für deinen Kommentar und das Kompliment. Der falsche Mehltau hat mich begeistert, makroskopisch unscheinbarer „Schimmel“ und unter der Lupe ein Bonsai wie im Sushi Restaurant.


    aber nicht alle Mikrofotos den falschen Mehltau.

    vermutlich die ersten beiden Bilder. Ich kann das halt noch schwer einordnen was wozu gehört..

    Bei C1 ist der Wirt falsch bestimmt. Das ist eine Luzula, entsprechend ist der Pilz Puccinia obscura.

    Merci, irgendwie dachte ich mir schon das Seggen stämmiger sind oder? Da bin ich wo falsch abgebogen. Leider auch noch keine Blüten dran.

    C3 ist Uromyces geranii. Der Pilz hat Uredien.

    Das ist natürlich praktisch wenn er das nur auf einem bestimmten Wirt macht. :thumbup:

    C4 ist schwierig. Da steht zwar in der Literatur, daß Puccinia urticata große Verformungen bildet und Puccinia iridis das nicht tut

    Hm auch Jule gibt gibt für die Aecienlager eine Größe von 2-10 an, damit wär P. iridis dann eigentlich raus lese ich grad :/ allerdings zeigte der Befall keinerlei Vergallung wie sie bei P. urticata wohl oft vorkommt.


    vielleicht stolpert Jule ja auch noch über den Thread;)


    viele Grüße Ogni

    C4) Puccinia cf iridis oder urticata an großer Brennnessel (Urtica dioica) an einem Parkteichufer, praktischerweise direkt vor der Iris. Das sieht mal richtig nach fieser Krankheit aus, die Pocken der Blätter...







    C5) Ochropsora ariae an Buschwindröschen (Anemone nemorosa)








    D Rostpilze (Uromyces)


    Uromyces ficariae an Scharbockskraut (Ficaria verna)






    E mir unklare Ordnung


    Polaccia radiosa an jungen Zitterpappeln (Populus tremula) am Bahnhof. Fast der gesamte Bestand ist massiv infiziert und wird wohl die Blätter abwerfen vermute ich. Naja sie hätten dort eh keine Zukunft gehabt.






    So vielleicht hat euch mein kleiner Ausflug in die Botanik ja auch gefallen, wer mehr sehen will abboniert @boccacio ;)

    Über jegliche Anmerkungen und Korrekturen bin ich dankbar!

    Schönen Abend,

    Ogni

    Servus zusammen,

    im Moment versuche ich in verschiedene Unterbereiche der Mykologie hineinzuschnuppern um mal zu sehen was mir Spaß macht und liegt. Das habe ich auch relativ stringent getan und hab andere Sachen weitgehend liegengelassen (außer sie sind clandestino in meine Tasche gehüpft wie die Schoki in den Einkaufswagen). Nach Porlingen im Winter und Ascomyceten im Frühjahr habe ich mir nun Phytos vorgenommen. Die Vegetation ist Dank der ausgiebigen Niederschläge ja durchaus üppig sodass ich ich oft gar nicht gezielt suchten musste sondern hi und da mal was an der Bushalte oder auf dem Weg zum Bäcker eingesteckt habe. Spezialliteratur habe ich nicht daher habe ich mich an Übersichtswerke (eher mau) sowie Jules Website und Pilzflora Ehingen gehalten. Ein Grundwissen zur Pflanzenbestimmung habe ich zum Glück von früher, aber wie das so mit Halbwissen ist bringe ich auch gerne mal was durcheinander und oft bin ich mit meinem alten Schmeil und neuem Haeupler auch gescheitert. Macht nix Spaß gemacht hat's und ich gehe da ja auch offen und ohne Anspruch ran. Somit bitte ich die Kundigen mich an nötiger Stelle zu verbessern wenn ich Schmarrn verzapf.


    A) falsche Mehltaue (Peronosporales):


    A1) Hyaloperonospora lunariae an Mondviole (Lunaria rediviva) in einem Auwald






    A2) Peronospora cf calotheca an Waldmeister (Galium odoratum) einfach nur wunderschön


    edit: 2 Bilder entfernt da ohne Zusammenhang mit P. calotheca




    B) Echte Mehltaue (Erysiphaceae)


    cf Blumeria granidis an einem Süßgras (Poacea)






    C) Rostpilze (Puccinia)


    C1) Puccinia cf urticata an einer Segge (Carex spec.) Puccinia obscura an Simse (Luzula) Danke Björn








    C2) Puccinia cf komarovii an Keimblättern von Kleinblütigem Springkraut (Impatiens parviflora)






    C3) Puccinia cf polygoni oder doch Uromyces geranii an Geranium spec. (cf. mollis) oder P. kabatianus (G. pyrenaeicum) auf Trockenrasen. Leider kein Bild der Unterseite und am nächsten Tag war das Blatt welk.
    Die Sporen der beiden genannten sehen für mich verdammt ähnlich aus- wie kann man die unterscheiden? -> erstes Mikrobild zeigt eine Uredie, diese würde erstere hier nicht ausbilden. Danke Björn.






    So bevor mir die Software abschmiert mach ich mal Pause und dann unter den Kommentaren weiter! Derweil Danke fürs Anschauen!

    Hallo Beate, da fragst du den falschen;) ich habe aber gerade nachgelesen und du scheinst Recht zu haben. Ob man dazu noch prüfen muss ob es nach KOH blau wird oder ob die alleinige Rotfärbung reicht?
    vielleicht erhellt uns ja noch einer der Profis? LG

    Servus Freunde der kleinen Becher,

    letzte Woche habe ich an einem kleinen künstlichen Bachlauf eines Spielplatzes gespielt und gedankenverloren an einem im Wasser liegenden Stöckchen herumgeknibbelt, dabei habe ich eigenartige Warzen auf der Rinde gefühlt. Die Auflösung meiner Augen reichte nicht um sicher sagen zu können dass es sich um einen Pilz handelt aber auf gut Glück nahm ich es mal mit. Zu Hause mit einem feuchten Küchenpapier umwickelt und über Nacht rausgetellt zeigten sich am nächsten Morgen mit der Lupe kleine gelbbraune Becherchen. Unter dem Mikroskop offenbarten sich überraschend dicke Ascus Keulen. Die Sporen waren aber alle hinüber, ich habe wohl zu fest gequetscht oder faule Becher erwischt. Ein paar Tage drauf habe ich es nochmal probiert. Diesmal viel besseres Bild. Die Ascusspitzen waren Iod- hemiamyloid (Danke Beate) und Operculi konnte ich auch keine entdecken. Die wurst- bis brotförmigen Sporen waren mit einem körnigen Inhalt gefüllt (oder bereits am zerfallen?) diesmal aber noch mit intakter, glatter Wand ca 34x13,5µm (n=11, sehr variabel, eher nicht verlässlich, da vermutlich überreif). An dem Bachlauf standen nur Erlen ca 50m entfernt auch eine große Espe (da würde ich aber eher knotige Ästchen erwarten?) sodass ich eher von Erle ausgehe. Einigermaßen gut passen könnte Pezicula ocellata welche an Salix vorkommen soll, im Lassoe wird noch P. aurantiaca an Erle erwähnt. Davon konnte ich jedoch im Netz nirgends Bildmaterial oder Daten finden. Hat von euch da jemand Literatur?
    Viele Grüße und an schönen Feiertag Ogni


    makroskopsich, noch relativ nass




    mikroskopisch in H2O:



    Ascuspitzen beginnen braun-rot zu färben, Iod-, inoperculat, Lugol nach ca 1min:


    Ascusspitze rot, Lugol nach 5min:


    freie wurstförmige Spore, Lugol


    brotförmige Spore, Lugol


    Liebe Grüße, Ogni

    Hallo Markus, das sind Fruchtklörper (Apothecien) einer Laubflechte (vermutlich Peltigera spec.). Sie enthalten einen Schlauchpilz (Ascomycet) und Algen bzw. in diesem Fall vermutlich Cyanobakterien (Nostoc). Du kannst ja mal zB ein Wiki über Flechten lesen, das sind ganz faszinierende Kreaturen. Schädlich sind sie nicht für deine Pflanzen, sie haben auch keine tiefen „Wurzeln“ also keine Angst. Schönen Abend Ogni

    Ah perfekt! Danke euch! ihr wisst ja zwischen was für Bäumen ich unterwegs bin.. spätestens jetzt;) Ich dachte auch schon an Pollen, habe einfach mal drauf los gegoogelt, die gezeigten Pflanzenpollen waren aber alle viel kleiner, da hab ich das wieder aufgegeben, auf Bäume bin ich nicht gekommen... Tsts da hab ich wohl den Wald vor..;) viele Grüße! :thumbup:

    Hallo zusammen! Wie ihr vermutlich mitbekommen habt (aufgrund meines inflationären Outputs...sorry) probiere ich mich gerade an einem geliehenen Mikro aus und zerre alles darunter was irgendwie klein zu kriegen ist. Bei meinen mikroskopischen Versuchen (Orgien...) ist mir in letzter Zeit immer mal wieder ein alter Bekannter unter gekommen. Frei nach dem altebekannten Meme <Halo I bim's mal wider>. Ich vermute es ist eine Kontamination in meiner Sammelbox. Denn ich habe "Es" schon zwischen den unterschiedlichsten Proben gefunden. Oder es ist etwas ubiquitär Vorkommendes. Ich tippe vielleicht auf ein Ei irgendeines Insekts oder Wurms oder was weiss ich? Es besitzt eine dunkle warzige Außenhaut, die so scheint es mir, in der Mitte aufplatzt und eine relativ glatte hyaline Kugel freisetzt. Die beiden Enden bleiben dabei wie Mickey-Mouse Öhrchen außen sitzen. Habt ihr sowas auch schon mal gehabt oder ne Ahnung was es ist? ca 40x60µm


    Zwischen den Asci der Hochgerippten plötzlich: Servus!




    Hello my friend!:cool:




    auch zwischen Konidien fühlt es sich wohl:





    schönen Sonntag!

    Ogni

    Hallo Pilzliebe123! Danke für Deinen Kommentar! Wenn ich mal alt bin werde ich immer jemand zum Reden haben. Wie schön! <3
    Du hast den die Diskussion beeindruckend gut analysiert,
    I. pisciodorum solltest Du aber noch übersetzen, es bedeutet Fischgeruch und unterscheidet den Pilz vom in Form und Farbe sehr ähnlich aussehenden I. bongardii.
    Dir gefallen aufgeräumte Parks, mir nicht. Die Diversität verarmt.
    herzliche Grüße

    Ogni

    Servus Titatomasa, willkommen hier im Forum! Deine Infektion heilen können wir zwar nicht, aber wir können dir zeigen wie es sich ganz gut damit lebt. Ala „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!“

    Die Nürnberger Gegend ist pilzlich etwas speziell weil ja auf Sand gebaut.. viiiel Sand.. aber auch wenn du einige Schwammerl daher vergeblich suchen wirst, so schlecht wie es von manchen (bes. Oberpfälzern, Gruß in meine Heimat! ;) dargestellt wird ist es nicht! Und ja, unser Reichswald ist schon ein Kaliber auf der Karte!
    Viel Spaß beim Erkunden,

    Ogni


    Ps: Chaga ist in deiner Heimat deutlich häufiger als hier, die bringst du am besten von dort mit, da musst du nicht solange suchen

    Hallo Ditte, ich war just nochmal am Standort und habe an mehreren geschnuppert. I. pisciodora könnte vielleicht eher hinkommen, ich kann dem spärlichen Geruch definitiv nichts fruchtiges abgewinnen, so richtig fischig zwar auch nicht, eher ein bisschen wie Gips aufschneiden.. morgen suche ich nochmal nach Zystiden. Danke für deinen Kommentar! Viele Grüße Ogni

    Felli, danke für deine ausführliche Antwort nebst Beschriftung! Das hilft mir wirklich weiter, denn ich hätte das dunkle Subhymenium für die Textura intricata gehalten... ==Gnolm10 danke auch fürs Raussuchen des Parts in PdS, deren Beschreibung von P. micropus passt tatsächlich gut auf meinen Fund!


    Tja nützt alles nix, vergebliche Müh' wenns genetisch das selbe ist.. ==Gnolm23


    Na toll Till jetzt hast du uns jetzt die Geschichte vom Osterhasen kaputt gemacht ==Gnolm6 aber du hast natürlich Recht: es bleibt noch viel genug anderes zu bestimmen! Wohlan!

    Hallo Oehrling, merci für deine Tips. Dann schau ich den Risspilz doch nochmal genauer an, der Geruch war definitiv unangenehm und bei längerem Inhalieren ekelerregend. Aber vielleicht bin ich da auch nur empfindlich. Ich geh nochmal da vorbei, mittlerweile ist meiner leider vergammelt habe ich gerade festgestellt. Makroskopisch kommt I. bongardii jedenfalls ganz gut hin.

    Bei der genabelten Entoloma dachte ich auch schon an E. sericeum, den ich glaubte im Winter an einer anderen Stelle des Parks gehabt zu haben, aber der sah morphologisch invers aus: Hut gebuckelt und nicht tief genabelt. Können die Umeltfaktoren da so einen großen Einfluss haben? Das Finish ist in der Tat sehr ähnlich;)

    Eine spannende Exkursion wünsche ich euch, ich bin sicher ihr werdet nicht enttäuscht!

    Viele Grüße Ogni

    Grüßt euch, letzte Woche war ich in einem großen Großstadtpark unterwegs und hab mir mal ein paar Wiesenpilze angeschaut. Nachdem es ja derzeit schön feucht ist war da für die Jahreszeit richtig was geboten. So kann das Jahr weitergehen:) Ahnung habe ich wie immer nicht viel, daher freue ich mich über sachdienliche Hinweise.



    1) Los gehts mit einem Frühjahrsklassiker, Agrocybe cf praecox agg.:


    2) Unter Weissdorn wohl der Schlehenrötling, Entoloma saepium




    3) Dann auf offenem Gelände bei Weide eine tief genabelte Entoloma mit schönem seidigem Glanz



    4) Ein (Blut-)Champi, vom Nachwuchs aus dem Kinderwagen heraus entdeckt, Geruch bei Wind zumindest nicht unangenehm, aber auch keinerlei Anis. Hut war leicht abzunehmen...




    5) auf Laubholzstubben der Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta)



    6) zwischen vermutlich Laubholz (Eiche?) Pollern eine vermutliche Peziza ohne jegliche Besstimmungschancen, aber beeindruckend wie jede Chance zu fruktifizieren bei ausreichend Feuchtigkeit genutzt wird:



    7) Risspilze, auffällig das bei Verletzung nach einigen Minuten einsetztende weinrote Röten, Geruch spermatisch. Bei Tanne, Birke und Eiche. Auch hier sehe ich eher keine Bestimmungschance. Ich habe sie aber mal mitgenommen falls jemand doch meint die wäre zu knacken, kann ich nochmal reinlinsen.



    8) hier tue ich mich schon mit der Gattung schwer.. Geruch nach Rettich...




    9) Ein Drossel-Ei? es war unten aufgepickt, hat sich schon jemand schmecken lassen.



    10) und zu guter Letzt noch eine Helvella über die ich mich sehr gefreut habe, auf Sandrasen bei Birke und Eiche, Massenaspekt. Ich würde sie solitaria nennen wollen. Interessant fand ich das Farbspektrum von weiss über hellbraun bis fast schwarz.





    Mitten drin diese Einzige mit relativ weit emporsteigenden Rippen, H. acetabulum oder doch nur eine Variationsbreite?


    Danke fürs Mitkommen

    und für eure Kommentare falls euch was dazu einfällt.

    Ciao Ogni

    Hi Felli, danke für deinen Kommentar! Der Hohmeyer Schlüssel (o.k. '68 - hast du was aktuelleres?) gibt als Merkmale für P. micropus eine ausgeprägte mittlere Textura intricata an, die bereits mit bloßem Auge zu erkennen sein soll. Siehst du das oben bzw auf dem Mikro Schnitt? (ich kann es nicht wirklich sagen, weil ich nicht weiß was damit gemeint ist, ich beschäftige mich damit zum ersten Mal...)

    Wie wichtig sind die Merkmale Stiel (kann ich nochmal genau nachsehen wenn ich dort nochmal vorbeikomme, die FK die ich mitgenommen habe hatten eher keinen) und maximale Größe 6cm (einzelne waren sicher größer)? Viele Grüße Ogni

    Hallo Sebastian, supertolle Funde! Die Helvellas und Schildborstlinge sind ja sowas von schön! Und die Kernkeule ist natürlich auch der Hammer, so leicht zu übersehen! bestimmt ein tolles Gefühl wenn man da eine Theorie hat, gräbt und dann wirklich findet was man vermutet.
    Inhaltlich kann ich nicht viel beitragen- wie groß war denn deine fragliche Gyromitra, bzw. wie dick das Fleisch? Ich frage mich ob es nicht auch eine Peziza sein könnte. Mit den den ungefärbt deutlich warzigen Sporen hätte ich dann eine Idee.. aber wahrscheinlich nur ein Hirngespinst weil ich gerade über einem hoffnungslosen Fall brüte.
    LG Ogni

    Grüß euch,

    vor einer Woche fand ich auf diesem liegendem Laubholzstamm ==Gnolm10 (zB ein Pappel- oder Weidengewächs) einige Becher. Aufgrund der Dünnfleischgkeit und wachsartig splitternden Konsistenz gehe ich von einer Peziza aus. Außenseits heller, kleiig, ungestielt. Geruch jung nicht vorhanden, alt unangenehm säuerlich. Zunächst schien mir aufgrund der Größe von bis ca 8cm Durchmesser sowie des Vorkommens auf Holz Peziza varia agg. plausibel. Auch konnte ich makroskopisch im Querschnitt keine dunkle sondern nur eine hellere Linie feststellen. Die Sporenmaße bringen einen hier nicht weiter, sie passen mit 14 (13-16) x 9 (8-10) µm (n=12) zu vielen (u.a. varia, repanda, arvernensis), 8-sporig sind auch alle genannten und die Ascuspitzen Iod+. Aber was mich dann doch in Richtung P. arvernensis denken lässt ist ein fragliches Sporenornament. Nun bin ich ein Mikro- Anfänger und habe in der Beurteilung von Sporenornament keinerlei Ahnung. Ich bin mir also nicht sicher ob der feinkörnige Aspekt evtl. aus dem Zytoplasma herrührt und nur scheinbar auf der Oberfläche liegt. Zudem habe ich auch das Gefühl dass eine Baumwollblau-Färbung auf Ascomyceten ziemlich toxisch wirkt, denn nach wenigen Minuten sind alle Sporen bohnenartig eingedellt (vermutlich hypoton) was zu Artefakten führen könnte. Außerdem war es mir selbst mit stark verdünnter Lsg nicht möglich freie Sporen zu betrachten, weil alle freien Sporen sofort zu einem blauen Gerinnsel zusammenkleben.
    Im mikroskopischen Querschnitt meine ich nun aber doch unter der Fruchtschicht einen dunklen Streifen auszumachen?
    Ich bin nicht schlauer als wie zuvor..

    Was ist eure Einschätzung? In welche Richtung tendiert ihr?


    Makroskopisch:

    15.05.




    22.5.


    Querschnitt



    Mikroskopisch:


    Paraphysen mit "Endknöpfchen", H2O


    Querschnitt, H2O - unterhalb der Asci hier doch ein dunkler Streifen?


    Sporen, H2O


    Asci, Lugol+


    Sporen, BWB, mindestens 3-kernig


    Sporen, BWB, Ornament?


    Danke für eure Kommentare!

    schöne Feiertage,

    Ogni

    Grüßeuch, ich mache mal als Kommentar weiter damit man den zeitlichen Verlauf nachvollziehen kann.

    Ich habe mich in den letzten Tagen nochmal eingehender mit dem Holz und seinen Bewohnern beschäftigt.


    Zunächst zu den Bewohnern: die oben erwähnten "Spaltlippen" können möglicherweise doch zur Klärung des Holztypus beitragen:


    Nochmal zur Erinnerung:



    mikroskopisch sah das Ganze dann so aus:




    Aufgrund des mikroskopischen Aspektes ist Hysterium cf pulicare naheliegend. Dieser bzw Hysterium als Gattung soll nur auf Laubholz vorkommen, zumindest habe ich keine anderslautenden Angaben finden können?

    Damit wäre dann wohl doch noch eine Holzbestimmung über die Bewohner möglich, wenn es schon über die Ganodermas nicht möglich ist.


    Nichts desto trotz habe ich mich nochmal eingehender mit der Holzmikroskopie beschäftigt.

    Zum Vergleich habe ich nochmal einen Kiefernast besorgt. Drei Tage in Wasser+ Glycerin eingelegt und mikroskopiert:


    Querschnitte in H20, ca 400x



    Harzkanal



    Hier sieht man deutliche Unterschiede zum oben gezeigten vermuteten Laubholz. Die "Maschen" sind deutlich feiner (vgl 100x vs 400x Vergrößerung) sowie beim Nadelholz (Kiefer) sehr regelmäßig, lediglich im Bereich der Jahresringe kleiner. Zudem finden sich Harzkanäle.


    Nun wollte ich natürich auch noch wissen wie eine angedachte Pappel oder Weide zum Vergleich mikroskopisch aussieht.

    Der Zufall wollte es dass ich sogar eine stehende von Felli vermutete Schwarzpappel fand.







    Und tatsächlich kann auch hier die Rinde blätterteigartig aussehen. Zwar nicht ganz so großflächig wie beim oben gezeigten Stamm, aber vielleicht sind dort die äußeren Schichten einfach schon abgefallen.




    Mikroskopisch war das ganze schon deutlich schwieriger, da ich nur ein bereits sehr verwittertes und auch bereits von Pilzmyzel durchzogenes Holzstück im Bereich eines abgesägten Astes ergattern konnte. Leider zerfiel das gewässerte Holz bereits beim Anblick der Rasierklinge, sodass mir keine guten Bilder gelungen sind.





    Man erkennt doch wie ich finde eine deutliche Ähnlichkeit zu unserem Baumstamm.


    hier mal eine Version in Baumwollblau, 100x (ich könnte mir auch was schwarzes wie zb Tusche? gut vorstellen, habe ich aber leider nicht)



    Das ist selbstverständlich kein Beweis, aber es wäre zumindest denkbar in Addition aller Indizien, dass es sich bei unserem Baumstamm um ein Pappel-oder Weidengewächs handeln könnte.


    Zumindest Laubholz sollte hiermit gesichert sein ==Gnolm7


    Die Erkenntnis für mich ist, dass auch Pappelgewächse abblätternde Rinde haben können. Das hatte ich so noch nie wahrgenommen.


    vielleicht konnte ich ja den ein oder anderen auch für ein nicht-mykologisches Thema erwärmen,

    ich hoffe es hilft weiter falls ihr auch mal in eine ähnliche Situation kommt,


    viele Grüße

    Ogni

    Servus Rainer, tolle und auch sehr schön in Szene gesetzte Funde zeigst Du uns! Da hast Du ja fast alle Klassiker in einer Saison gefunden... Respekt, da beneide sicher nicht nur ich Dich :P die Suche hat sich gelohnt! Und schön auch mal wieder was aus meiner Heimat zu lesen- ich war schon viel zu lange nicht mehr dort... Viele Grüße Ogni

    Moin Pablo, wenn du das von Weiden kennst wird’s ne Weide sein! Da erhebe ich keinerlei Anspruch auf Pappel und würde mich auch nicht trauen beide anhand der Borke zu trennen, ich musste halt nur irgendwas schreiben;) Ich hatte so ein Blättern nur bisher bei keinem dieser grobberindeten Laubbäume bewusst wahrgenommen.
    Es scheint aber ja wohl möglich zu sein wenn ich die Mikros richtig interpretiert habe?

    Schönen Sonntag! Ogni