Hallo Markus, das sind Fruchtklörper (Apothecien) einer Laubflechte (vermutlich Peltigera spec.). Sie enthalten einen Schlauchpilz (Ascomycet) und Algen bzw. in diesem Fall vermutlich Cyanobakterien (Nostoc). Du kannst ja mal zB ein Wiki über Flechten lesen, das sind ganz faszinierende Kreaturen. Schädlich sind sie nicht für deine Pflanzen, sie haben auch keine tiefen „Wurzeln“ also keine Angst. Schönen Abend Ogni
Beiträge von ogni volta
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Im „Internetslang“ (allein dieses Wort brandmarkt mich als alten Sack) schreibt man aber gerne auch in Buchstaben, die ausgesprochen ein Wort ergeben. CU für See You oder Ql für Cool, 2L8 für too late oder eben X für Ex;) alles korrekt also! so schließt sich der Kreis und du bist einfach nur auf der Höhe der Zeit;)
HabedieEhre
Ogni
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Ps: könnt ihr euch noch an das Kalottenmodell von H2O erinnern? Zumindest zu meinen Schulzeiten wurde das noch gelehrt...
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Ah perfekt! Danke euch! ihr wisst ja zwischen was für Bäumen ich unterwegs bin.. spätestens jetzt;) Ich dachte auch schon an Pollen, habe einfach mal drauf los gegoogelt, die gezeigten Pflanzenpollen waren aber alle viel kleiner, da hab ich das wieder aufgegeben, auf Bäume bin ich nicht gekommen... Tsts da hab ich wohl den Wald vor..;) viele Grüße!
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Hallo zusammen! Wie ihr vermutlich mitbekommen habt (aufgrund meines inflationären Outputs...sorry) probiere ich mich gerade an einem geliehenen Mikro aus und zerre alles darunter was irgendwie klein zu kriegen ist. Bei meinen mikroskopischen Versuchen (Orgien...) ist mir in letzter Zeit immer mal wieder ein alter Bekannter unter gekommen. Frei nach dem altebekannten Meme <Halo I bim's mal wider>. Ich vermute es ist eine Kontamination in meiner Sammelbox. Denn ich habe "Es" schon zwischen den unterschiedlichsten Proben gefunden. Oder es ist etwas ubiquitär Vorkommendes. Ich tippe vielleicht auf ein Ei irgendeines Insekts oder Wurms oder was weiss ich? Es besitzt eine dunkle warzige Außenhaut, die so scheint es mir, in der Mitte aufplatzt und eine relativ glatte hyaline Kugel freisetzt. Die beiden Enden bleiben dabei wie Mickey-Mouse Öhrchen außen sitzen. Habt ihr sowas auch schon mal gehabt oder ne Ahnung was es ist? ca 40x60µm
Zwischen den Asci der Hochgerippten plötzlich: Servus!
Hello my friend!
auch zwischen Konidien fühlt es sich wohl:
schönen Sonntag!
Ogni
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Servus Ralph! Vergleich mal mit einem eilenden Ackerling;) Liebe Grüße Ogni
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Hallo Pilzliebe123! Danke für Deinen Kommentar! Wenn ich mal alt bin werde ich immer jemand zum Reden haben. Wie schön!
Du hast den die Diskussion beeindruckend gut analysiert,
I. pisciodorum solltest Du aber noch übersetzen, es bedeutet Fischgeruch und unterscheidet den Pilz vom in Form und Farbe sehr ähnlich aussehenden I. bongardii.
Dir gefallen aufgeräumte Parks, mir nicht. Die Diversität verarmt.
herzliche GrüßeOgni
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Servus Titatomasa, willkommen hier im Forum! Deine Infektion heilen können wir zwar nicht, aber wir können dir zeigen wie es sich ganz gut damit lebt. Ala „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!“
Die Nürnberger Gegend ist pilzlich etwas speziell weil ja auf Sand gebaut.. viiiel Sand.. aber auch wenn du einige Schwammerl daher vergeblich suchen wirst, so schlecht wie es von manchen (bes. Oberpfälzern, Gruß in meine Heimat!
dargestellt wird ist es nicht! Und ja, unser Reichswald ist schon ein Kaliber auf der Karte!
Viel Spaß beim Erkunden,Ogni
Ps: Chaga ist in deiner Heimat deutlich häufiger als hier, die bringst du am besten von dort mit, da musst du nicht solange suchen -
Hallo Ditte, ich war just nochmal am Standort und habe an mehreren geschnuppert. I. pisciodora könnte vielleicht eher hinkommen, ich kann dem spärlichen Geruch definitiv nichts fruchtiges abgewinnen, so richtig fischig zwar auch nicht, eher ein bisschen wie Gips aufschneiden.. morgen suche ich nochmal nach Zystiden. Danke für deinen Kommentar! Viele Grüße Ogni
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Felli, danke für deine ausführliche Antwort nebst Beschriftung! Das hilft mir wirklich weiter, denn ich hätte das dunkle Subhymenium für die Textura intricata gehalten...
danke auch fürs Raussuchen des Parts in PdS, deren Beschreibung von P. micropus passt tatsächlich gut auf meinen Fund!
Tja nützt alles nix, vergebliche Müh' wenns genetisch das selbe ist..
Na toll Till jetzt hast du uns jetzt die Geschichte vom Osterhasen kaputt gemacht
aber du hast natürlich Recht: es bleibt noch viel genug anderes zu bestimmen! Wohlan!
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Hallo Oehrling, merci für deine Tips. Dann schau ich den Risspilz doch nochmal genauer an, der Geruch war definitiv unangenehm und bei längerem Inhalieren ekelerregend. Aber vielleicht bin ich da auch nur empfindlich. Ich geh nochmal da vorbei, mittlerweile ist meiner leider vergammelt habe ich gerade festgestellt. Makroskopisch kommt I. bongardii jedenfalls ganz gut hin.
Bei der genabelten Entoloma dachte ich auch schon an E. sericeum, den ich glaubte im Winter an einer anderen Stelle des Parks gehabt zu haben, aber der sah morphologisch invers aus: Hut gebuckelt und nicht tief genabelt. Können die Umeltfaktoren da so einen großen Einfluss haben? Das Finish ist in der Tat sehr ähnlich;)
Eine spannende Exkursion wünsche ich euch, ich bin sicher ihr werdet nicht enttäuscht!
Viele Grüße Ogni
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Grüßt euch, letzte Woche war ich in einem großen Großstadtpark unterwegs und hab mir mal ein paar Wiesenpilze angeschaut. Nachdem es ja derzeit schön feucht ist war da für die Jahreszeit richtig was geboten. So kann das Jahr weitergehen:) Ahnung habe ich wie immer nicht viel, daher freue ich mich über sachdienliche Hinweise.
1) Los gehts mit einem Frühjahrsklassiker, Agrocybe cf praecox agg.:
2) Unter Weissdorn wohl der Schlehenrötling, Entoloma saepium
3) Dann auf offenem Gelände bei Weide eine tief genabelte Entoloma mit schönem seidigem Glanz
4) Ein (Blut-)Champi, vom Nachwuchs aus dem Kinderwagen heraus entdeckt, Geruch bei Wind zumindest nicht unangenehm, aber auch keinerlei Anis. Hut war leicht abzunehmen...
5) auf Laubholzstubben der Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta)
6) zwischen vermutlich Laubholz (Eiche?) Pollern eine vermutliche Peziza ohne jegliche Besstimmungschancen, aber beeindruckend wie jede Chance zu fruktifizieren bei ausreichend Feuchtigkeit genutzt wird:
7) Risspilze, auffällig das bei Verletzung nach einigen Minuten einsetztende weinrote Röten, Geruch spermatisch. Bei Tanne, Birke und Eiche. Auch hier sehe ich eher keine Bestimmungschance. Ich habe sie aber mal mitgenommen falls jemand doch meint die wäre zu knacken, kann ich nochmal reinlinsen.
8) hier tue ich mich schon mit der Gattung schwer.. Geruch nach Rettich...
9) Ein Drossel-Ei? es war unten aufgepickt, hat sich schon jemand schmecken lassen.
10) und zu guter Letzt noch eine Helvella über die ich mich sehr gefreut habe, auf Sandrasen bei Birke und Eiche, Massenaspekt. Ich würde sie solitaria nennen wollen. Interessant fand ich das Farbspektrum von weiss über hellbraun bis fast schwarz.
Mitten drin diese Einzige mit relativ weit emporsteigenden Rippen, H. acetabulum oder doch nur eine Variationsbreite?
Danke fürs Mitkommen
und für eure Kommentare falls euch was dazu einfällt.
Ciao Ogni
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Hi Felli, danke für deinen Kommentar! Der Hohmeyer Schlüssel (o.k. '68 - hast du was aktuelleres?) gibt als Merkmale für P. micropus eine ausgeprägte mittlere Textura intricata an, die bereits mit bloßem Auge zu erkennen sein soll. Siehst du das oben bzw auf dem Mikro Schnitt? (ich kann es nicht wirklich sagen, weil ich nicht weiß was damit gemeint ist, ich beschäftige mich damit zum ersten Mal...)
Wie wichtig sind die Merkmale Stiel (kann ich nochmal genau nachsehen wenn ich dort nochmal vorbeikomme, die FK die ich mitgenommen habe hatten eher keinen) und maximale Größe 6cm (einzelne waren sicher größer)? Viele Grüße Ogni
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Hallo Sebastian, supertolle Funde! Die Helvellas und Schildborstlinge sind ja sowas von schön! Und die Kernkeule ist natürlich auch der Hammer, so leicht zu übersehen! bestimmt ein tolles Gefühl wenn man da eine Theorie hat, gräbt und dann wirklich findet was man vermutet.
Inhaltlich kann ich nicht viel beitragen- wie groß war denn deine fragliche Gyromitra, bzw. wie dick das Fleisch? Ich frage mich ob es nicht auch eine Peziza sein könnte. Mit den den ungefärbt deutlich warzigen Sporen hätte ich dann eine Idee.. aber wahrscheinlich nur ein Hirngespinst weil ich gerade über einem hoffnungslosen Fall brüte.
LG Ogni -
Grüß euch,
vor einer Woche fand ich auf diesem liegendem Laubholzstamm
(zB ein Pappel- oder Weidengewächs) einige Becher. Aufgrund der Dünnfleischgkeit und wachsartig splitternden Konsistenz gehe ich von einer Peziza aus. Außenseits heller, kleiig, ungestielt. Geruch jung nicht vorhanden, alt unangenehm säuerlich. Zunächst schien mir aufgrund der Größe von bis ca 8cm Durchmesser sowie des Vorkommens auf Holz Peziza varia agg. plausibel. Auch konnte ich makroskopisch im Querschnitt keine dunkle sondern nur eine hellere Linie feststellen. Die Sporenmaße bringen einen hier nicht weiter, sie passen mit 14 (13-16) x 9 (8-10) µm (n=12) zu vielen (u.a. varia, repanda, arvernensis), 8-sporig sind auch alle genannten und die Ascuspitzen Iod+. Aber was mich dann doch in Richtung P. arvernensis denken lässt ist ein fragliches Sporenornament. Nun bin ich ein Mikro- Anfänger und habe in der Beurteilung von Sporenornament keinerlei Ahnung. Ich bin mir also nicht sicher ob der feinkörnige Aspekt evtl. aus dem Zytoplasma herrührt und nur scheinbar auf der Oberfläche liegt. Zudem habe ich auch das Gefühl dass eine Baumwollblau-Färbung auf Ascomyceten ziemlich toxisch wirkt, denn nach wenigen Minuten sind alle Sporen bohnenartig eingedellt (vermutlich hypoton) was zu Artefakten führen könnte. Außerdem war es mir selbst mit stark verdünnter Lsg nicht möglich freie Sporen zu betrachten, weil alle freien Sporen sofort zu einem blauen Gerinnsel zusammenkleben.
Im mikroskopischen Querschnitt meine ich nun aber doch unter der Fruchtschicht einen dunklen Streifen auszumachen?
Ich bin nicht schlauer als wie zuvor..Was ist eure Einschätzung? In welche Richtung tendiert ihr?
Makroskopisch:
15.05.
Querschnitt
Mikroskopisch:
Paraphysen mit "Endknöpfchen", H2O
Querschnitt, H2O - unterhalb der Asci hier doch ein dunkler Streifen?
Sporen, H2O
Asci, Lugol+
Sporen, BWB, mindestens 3-kernig
Sporen, BWB, Ornament?
Danke für eure Kommentare!
schöne Feiertage,
Ogni
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Grüßeuch, ich mache mal als Kommentar weiter damit man den zeitlichen Verlauf nachvollziehen kann.
Ich habe mich in den letzten Tagen nochmal eingehender mit dem Holz und seinen Bewohnern beschäftigt.
Zunächst zu den Bewohnern: die oben erwähnten "Spaltlippen" können möglicherweise doch zur Klärung des Holztypus beitragen:
Nochmal zur Erinnerung:
mikroskopisch sah das Ganze dann so aus:
Aufgrund des mikroskopischen Aspektes ist Hysterium cf pulicare naheliegend. Dieser bzw Hysterium als Gattung soll nur auf Laubholz vorkommen, zumindest habe ich keine anderslautenden Angaben finden können?
Damit wäre dann wohl doch noch eine Holzbestimmung über die Bewohner möglich, wenn es schon über die Ganodermas nicht möglich ist.
Nichts desto trotz habe ich mich nochmal eingehender mit der Holzmikroskopie beschäftigt.
Zum Vergleich habe ich nochmal einen Kiefernast besorgt. Drei Tage in Wasser+ Glycerin eingelegt und mikroskopiert:
Querschnitte in H20, ca 400x
Harzkanal
Hier sieht man deutliche Unterschiede zum oben gezeigten vermuteten Laubholz. Die "Maschen" sind deutlich feiner (vgl 100x vs 400x Vergrößerung) sowie beim Nadelholz (Kiefer) sehr regelmäßig, lediglich im Bereich der Jahresringe kleiner. Zudem finden sich Harzkanäle.
Nun wollte ich natürich auch noch wissen wie eine angedachte Pappel oder Weide zum Vergleich mikroskopisch aussieht.
Der Zufall wollte es dass ich sogar eine stehende von Felli vermutete Schwarzpappel fand.
Und tatsächlich kann auch hier die Rinde blätterteigartig aussehen. Zwar nicht ganz so großflächig wie beim oben gezeigten Stamm, aber vielleicht sind dort die äußeren Schichten einfach schon abgefallen.
Mikroskopisch war das ganze schon deutlich schwieriger, da ich nur ein bereits sehr verwittertes und auch bereits von Pilzmyzel durchzogenes Holzstück im Bereich eines abgesägten Astes ergattern konnte. Leider zerfiel das gewässerte Holz bereits beim Anblick der Rasierklinge, sodass mir keine guten Bilder gelungen sind.
Man erkennt doch wie ich finde eine deutliche Ähnlichkeit zu unserem Baumstamm.
hier mal eine Version in Baumwollblau, 100x (ich könnte mir auch was schwarzes wie zb Tusche? gut vorstellen, habe ich aber leider nicht)
Das ist selbstverständlich kein Beweis, aber es wäre zumindest denkbar in Addition aller Indizien, dass es sich bei unserem Baumstamm um ein Pappel-oder Weidengewächs handeln könnte.
Zumindest Laubholz sollte hiermit gesichert sein
Die Erkenntnis für mich ist, dass auch Pappelgewächse abblätternde Rinde haben können. Das hatte ich so noch nie wahrgenommen.
vielleicht konnte ich ja den ein oder anderen auch für ein nicht-mykologisches Thema erwärmen,
ich hoffe es hilft weiter falls ihr auch mal in eine ähnliche Situation kommt,
viele Grüße
Ogni
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Servus Rainer, tolle und auch sehr schön in Szene gesetzte Funde zeigst Du uns! Da hast Du ja fast alle Klassiker in einer Saison gefunden... Respekt, da beneide sicher nicht nur ich Dich
die Suche hat sich gelohnt! Und schön auch mal wieder was aus meiner Heimat zu lesen- ich war schon viel zu lange nicht mehr dort... Viele Grüße Ogni
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Moin Pablo, wenn du das von Weiden kennst wird’s ne Weide sein! Da erhebe ich keinerlei Anspruch auf Pappel und würde mich auch nicht trauen beide anhand der Borke zu trennen, ich musste halt nur irgendwas schreiben;) Ich hatte so ein Blättern nur bisher bei keinem dieser grobberindeten Laubbäume bewusst wahrgenommen.
Es scheint aber ja wohl möglich zu sein wenn ich die Mikros richtig interpretiert habe?Schönen Sonntag! Ogni
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Hallo Pablo- am Rhein habt ihr doch viele große Weiden und Pappeln- hast du ein feinblättriges Abblättern der Rinde in papierdicken Plättchen schon mal bemerkt?
Das ist eigentlich das Einzige was mich noch daran stört..Lg Ogni
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Seruvs beiernand,
heute war ich mit dem Nachwuchs an einem Spielplatz in einem alten Park. Dort fand ich an einem dicken umgestürzten Baumstamm Becherlinge.
Auf die will ich später nochmal zurück kommen. (aus der Ferne: Gyromitra ancilis, gebonkt oder? =D *
Erstmal solls um den Baustamm gehen: auf den ersten Blick ein klarer Fall. Wie überall in meiner Gegend auf Sandboden alles voller Kiefern.
Passt: abblätternde, grob eingerissene Rinde in rötlichen Tönen.
Moment: irgendwie ist das doch zu grobschollig für eine Kiefer oder? und auch der der Stammdurchmesser ist ganz schön groß..
Was steht denn in der näheren Umgebung? Oh Mist, wir sind in einem Park... hier steht so einiges: (wohl) Sequoia/Redwood, Wymouthkiefer, Douglasie, irgendwelche Tannen, Platane, gewöhnliche Kiefer, Rotbuchen, irgendwelche Zierbuchen, Zypressen, Ahorn, Linde und andere manchmal sehr dicke Baumriesen vielleicht um die Jahrhunderwende gepflanzt.
Das hilft nicht wirklich weiter... es könnte alles sein.
Aber was ist denn da dran? Aha (flache?) Lackporlinge:
Damit scheints jetzt klar oder? Es sollte Laubholz sein! Pappel könnte doch hinkommen?
Hm.. sonst steht im gesamten Park keine einzige Pappel.. feucht ist der Untergrund auch nicht sonderlich. Das nährt Zweifel.. und kann die Pappelrinde wirklich so fein abblättern wie ein Croissant? (falls das für euch klar ist vergebt mir, hier gibts wirklich selten Pappeln/Weiden, daher hab ich das nicht im Kopf, aber es kommt mir irgendwie spanisch vor)
Kurz mal das mobile Phon bemüht: Ganoderma applanatum (und auch adspersum, siehe Antwort @Beli) darf auch selten an Nadelholz gehen... hm... wenn es doch irgendeine exotische Nadelholzart ist?
Leider ist der Stamm bereits so verwittert dass keine kleineren Ästchen oder gar anhaftende Nadeln mehr vorhanden sind. Dort wo die Rinde fast herunter ist zeigen sich Hallimasch Rhizomorphen (siehe auch Bild 2). Aber das hilft auch nicht weiter, der befällt ja so ziemlich Alles.
Beim genaueren betrachten der Rinde fand ich diese kleinen schwarzen Punkte. Zufällig habe ich letzte Woche einen Eimer voll Zapfen mikroskopiert auf der (leider bisher erfolglosen) Suche nach Phragmotrichum chailletii. Da waren auch Spaltlippen dabei, die ich für Kiefernnadelspaltlippen/Lophodermium pinastri halte (Beitrag folgt). Die sahen durchaus ähnlich aus, so makroskopisch betrachtet.
Anscheinend kommen viele Spaltlippenarten gerne auf Kiefern vor... aber längst nicht alle: es gibt auch Laubholzbesiedelnde Arten der Gattung Hysterium/Hysterographium. Schade, wär auch zu einfach gewesen.
Nachdem ich mir vor Ort zwar zu Laubholz/Pappel tendierte, aber wegen der Blättrigkeit der Rinde nicht 100% sicher war ob es nicht doch eine Art Riesenkiefer sein könnte, habe ich ein kleines Stück Holz mitgenommen in der Hoffnung man könnte diese Frage vielleicht mikroskopisch oder mit irgendeiner Färbung klären.Es erinnert mich schon deutlich an Pappelfurnier:
Ohne großes Wissen über Eigenschaften von Laub und Nadelholz hoffte ich darauf, dass es fundamentale mikroanatomische Unterschiede geben könnte zwischen Laub und Nadelholz. Das wär doch Klasse oder? Einfach unters Mikroskop und der Fall ist klar? Eine Bildersuche bei Mr. Gu-Gl fand leider keine entsprechenden Bilder oder Hinweise wie das zu klären sein könnte.Aber die Forumssuche brachte mich zu diesem tollen Artikel von Rada hier. Ich las ihn leider erst nachdem ich ein Präparat angefertigt hatte, aber das Glück ist oft mit den Dummen und mein Stück Holz war offenbar so nass, dass ich meine Rasierklinge nicht zerbrochen habe und auf Anhieb ein recht feines Schnittchen hinbekommen hab.
quer, 100x, in H20
längs, 100x, in H20
Nach der Zeichnung von Thomas/ Bergwald im oben zitierten Beitrag ganz unten (#4) sollte es damit (zerstreutporiges?)Laubholz sein.
Das ist meine erste mikroskopische Holz- Zuordnung, von daherein bin ich über Korrekturen und Kommentare dankbar.
Falls das aber wirklich so einfach ist Nadel und Laubholz zu trennen, möchte ich gerne andere Mikroskopeinsteiger ermutigen das in strittigen Fällen auch mal zu probieren. Die Schnitte waren zumindest an meinem nassen Holz nicht schwer und sehen auch ganz hübsch aus.
* Ps: ein Bisschen habe ich euch auf die Folter gespannt, denn ich hab schon vor Ort gemerkt dass die Becherlinge keine Gyromitra sein können da zu hell, zu brüchig, zu dünnfleischig und äußerlich kleiig- ich würde sie am ehesten im Peziza (zB varia/arvernensis) Dunstkreis vermuten. Aber dazu vielleicht morgen mehr falls ich nochmal zum mikroskopieren komme. Dann werde ich mir auch die Spaltlippen noch vornehmen. Ich bin gespannt.
So long, Ogni -
Servus Kauz! Der schielende Fuchs ist der Hammer!
Interessant wär ob das Jungfüchse öfter machen und es sich verwächst oder ob das tatsächlich einer mit Silberblick ist;)
Jedenfalls echt toll getroffen!
Viele Grüße Ogni
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Hi Sebastian Danke auch nochmal für dein Portrait, so konnte ich den alten handtellergroßen Schlappen, den ich gestern auf einem alten Holzlagerplatz fand doch noch benennen, was ich mich sonst bei einem Weichritterling nicht getraut hätte. Lamellen mit einem Hauch Aprikose, Geruch angenehm. LG Ogni
LG Ogni
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NAbend Bernd! Ich glaub schon dass noch mal ein Unterschied zwischen G. esculenta und den von dir verspeisten im Gyromitringehalt besteht, zumindest werden ancilis und gigas meist nur als giftverdächtig geführt. Und es gilt natürlich noch immer Paracelus‘ dosis venenum fecit. Anscheinend variiert der Gyromitringehalt bei den esculentas auch regional. Also falls ein Zuchtprojekt zur Selektion einer unschädlichen Lorchel erfolgreich wäre könnte ich mir gut vorstellen dass das der Renner würde, wenn sie nur halbsogut schmeckt wie sie riecht
viele Grüße Ogni
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Servus liebe Schlauchpilzfreunde,
auch wenn ich umgeben von Sandkiefernwald eigentlich im klassischen Gyromitragebiet leben sollte haben sie sich bisher vor mir erfolgreich versteckt. Ich habe auf den Tip von - ich glaub es war Oehrling- speziell meine bekannten Grünlingsstellen abgesucht, die waren aber leider in den letzten Wochen alle zu trocken. Fündig wurde ich letztendlich in einem offenbar im Untergrund etwas feuchteren Abschnitt eines alten Holzweges mit Fingerhut und vereinzelten Binsen hinter einem Großparkplatz (im Revier von Notdurft, Kondompackungen und Schnapsflaschen). Dafür kam ich dort aus dem Staunen nicht mehr raus, je weiter ich den Weg hinunter ging umso gigantischer wurden die Lorcheln. Gegen Ende waren es fast handballgroße Teile. Ich dachte daher bei den Letzten auch aufgrund der wenigen Gyri evtl. an G. gigas, was sich aber mikroskopisch nicht bestätigte.
Die Sporen maßen 11 (9-13) x 23 (19-25) µm (n=11) und sind damit im Bereich von Gyromitra esculenta. Angetan war ich tatsächlich vom Geruch der Pilze, den ich wirklich als sehr appetitanregend bezeichnen würde. Aber es heisst ja auch dass A. phalloides gut schmeckt würde... darum soll es hier aber nicht weiter gehen, ich fand sie einfach schön und daher hab ich euch ein paar Impressionen mitgebracht:
der Fundort
elegant gewunden
Ansammlung auf engem Raum; rechts Methusalem, fast handballgroß
Nochmal die erste von oben, auffällig war der leicht violette Stiel, mikroskopisch aber Sporen im exakt selben Bereich wie die anderen. Vermutlich eine Verwitterungserscheinung.
mikroskopisch in H2O
Jetzt regents ja ausdauernd, daher werden sie wohl in den nächsten Tagen verfaulen, es freut mich dass ich sie gerade noch rechtzeitig erwischt hab.
Viele Grüße Ogni
(Ps: falls jemand nochmal nachschauen möchte habe ich zwei Exsikkate angefertigt)
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Servus! Hast du mal mit einem Stöckchen drauf gedrückt? Vergleich mal mit dem „Blutmilchpilz“ (eigentlich ist’s kein echter, sondern ein Schleimpilz). Viele Grüße Ogni