Beiträge von Sebastian_RLP

    Nun ja, die Gelbverfärbung gerade an den Rändern ist ja das Typische. Ludwig schreibt 3% KOH "gelb bis schmutzig ocker oder braun mit gelber Umrandung", das haben mir auch schon andere Mykologen so beigebracht und das sieht man wie gesagt auch bei 20 oder 40% (aus eigener Anschauung).


    Wichtig ist auch, dass die Reaktion nicht stabil ist. Der gelbe Rand verliert sich dann auch schnell wieder. Ludwig: nach 10-20min zu rosabraun umfärbend.


    Wenn sich das so bei dir gezeigt hat, wäre ich schon auch bei C. largus.


    LG Sebastian

    Hallo Lars,


    Ich würde C.largus nach meiner (bescheidenen) Erfahrung eher ausschließen. Obwohl die Hutfarben schon auch zu meinen Funden passen würden, kenne ich die KOH-Reaktion dort als deutlich (das funktioniert auch mit 40% KOH sehr gut). Hier mal mit 20%, nach kurzer Zeit ausgeprägter gelber Rand:



    Dann wird es aber auch schon schwierig. Ich habe mich gefragt, ob das eine Caerulescentes-Art sein könnte? Ludwig stellt in Band 4 auf Seite 604 diese Arten mit knolligem Stiel und violetten oder blauen Tönen auf dem Hut gegenüber. Vielleicht C. mairei? MycoDB : Fiche de Cortinarius mairei

    Der müsste aber auch am Stiel apikal blauviolettlich sein, da sehe ich hier max. dezente Einschläge im Stielfleisch. Sehe gerade ausserdem, dass der wohl doch auch bläuliche Lamellen hat. Passt also auch nicht so recht.


    Angaben zu den Sporen wären natürlich auch hilfreich.


    So kann ich dir leider auch nichts wegweisendes anbieten.


    LG Sebastian

    Ja ich mag nicht so recht dran glauben, denn Conspersa scheint klein aber nicht so klein. Zumindest würde ich ein paar größere Fruchtkörper erwarten. Zahlreiche Fruchtkörper auf der Wiese bleiben alle unter 0,5 (0,6) cm. Zudem machen mir diese "Leisten" seitlich an den Lamellen zu schaffen. Das sehe ich bei conspersa nicht. Aber vielleicht gibt's auch eine solche Varianz. Viele Merkmale passen schon, auch Mikromerkmale würden von Sporen passen. Cheilos können variabel, verschiedengestaltig sein bei Conspersa. Da muss ich vielleicht nochmal genauer hinschauen.


    Ich wüsste aber auch nichts Passenderes.


    LG Sebastian

    An diesen Winzlingen aus meinem Garten beiße ich mir gerade die Zähne aus. Gesellig wachsend im Gras.


    Hut braun, weiß beflockt, stark hygrophan ausblassend. Klein 0,3 bis 0,6cm.


    Lamellen entfernt, braun, mit Lameletten und Anastomosen. Leicht herablaufend? Mit Zähnchen?


    Cheilos wirken auf mich zylindrisch, apikal abgerundet.


    Sporen braun 8x4-5ym, glatt


    Ich dachte erst an kleine Trompetenschnitzlinge, aber Merkmale passen nicht recht.


    Vielleicht habt ihr eine Idee?


    LG Sebastian


    Zitat

    Ähh, wann kommt denn endlich dein "Oehrling´s modern konzipierter Russula-Schlüssel"? wird Zeit...

    ==Gnolm8


    Danke für deine wie immer ausführliche Dokumentation Claus. Habe gestern noch eine Russula gefunden, vielleicht bestimme ich die nachher noch nach (man kommt ja kaum hinterher derzeit). Ansonsten ist es allerdings wirklich mau mit Russula.



    Beste Grüße

    Sebastian

    Hallo Norbert,


    Obgleich bei uns einiges zu finden und bestimmen ist, ist mir das weitestgehende Ausbleiben von Mykorrhiza-Pilzen auch schon aufgefallen. Röhrlinge tauchen abgesehen von Rotfüssen auch nicht auf. Nur seltenst mal ein Ritterling und heute auf dem alten Judenfriedhof mal ein paar Täublinge. Auch Cortinarien sind rarer als sonst, typischerweise häufige Arten wie anomalus und avernensis. Bei Inocyben findet man ebenso die häufigen (I.geophylla oder maculatum). Denke dann, dass die eh häufigen vermutlich so geringe Ansprüche haben, dass die Verhältnisse noch reichen. Ich hoffe also weiter auf Regen, und drücke auch dir die Daumen.


    LG Sebastian

    Oh ja Paplo, so wie auf deinem ersten Bild sah die "Gesellschaft" bei mir auch aus. Auch die Guajakreaktion hatte ich durchgeführt, wie man oben am Hut auch sehen kann (Huthaut und Stielspitze), beides negativ bzw. banal an Stielspitze (nach ca. 10min leichte Grünfärbung).


    Ich denke den kann man guten Gewissens da ablegen. Danke für deine Einschätzung und die Vergleichsbilder.


    LG Sebastian

    Vielleicht T. Album? Geruch süßlich-ranzig könnte passen. Dachte vom Geruch in der Tat an überständige Pilze.


    Lamellen tatsächlich auch recht entfernt stehend. 40-50 insgesamt.

    Hallo zusammen,


    Habe hier eine Knacknuss. Eine weiße Tricholoma mit zarten ockerlichen Einschlagen auf dem Hut, was gegen T. Albidum spricht. Tricholoma columbetta will auch nicht recht passen.


    Aber von vorne. Sehr gesellig wachsende kleine Art (Stiel größerer FK 0,7x5 cm, Hut etw 3(-4)cm), Hüte trocken. An Bäumen einiges im Angebot. Hainbuche, Buche und Eiche in der Nähe. Entfernt auch Fichte.


    Stiel nach unten spitz zulaufend, rein weiß, leicht/dezent bräunend auf Druck. Fleisch überall reinweiß, unveränderlich. Lamellen cremefarben. SPP weiß


    Geruch süßlich beim durchschneiden.


    Sporen 6x4 ellipsoid, Form erinnert mich an eine "gedrungene Banane".



    Freue mich über Ideen.


    LG Sebastian

    schaut mal, lila Hut, Velumfetzen am Hut. Zitronengelbe Lamellen. Stiel 5cm zweifarbig.


    Geruch nach Schwefel. wie T. Sulphureum.


    Substrat morsches Holz (Eiche, Hainbuche?)


    Habt ihr eine Idee?

    LG Sebastian

    Hallo Pablo,


    Dagegen spricht nichts. Im Gegenteil passen die Stielmerkmale besser. Den die braune Gürtelung auf gelbem Grund war sehr ausgeprägt. Im Ludwig ist für die Art (=ventriosospora) auch der gelbe Randbehang mit wolligen Resten des Partialvelums sehr gut beschrieben.


    Insgesamt sieht das Koll A zum verwechseln ähnlich. Vielen Dank für den Hinweis Pablo.


    Beste Grüße Sebastian

    Hallo zusammen,


    ein Fund von gestern beschäftigt mich noch ordentlich.


    Zwischen Buchen, Lärchen, entfernt auch Fichte, Eiche.


    Auf Boden, an morschem Stumpf (Buche??)


    Lamellen herablaufend, ganz leicht von Hutfleisch ablösbar, abwischbar. Ockerbräunlich.

    Hut dickfleischig, ocker gelblich, aber auch bräunlich (rötlich) fleckig werdend (auch an Stiel). Hut nicht zentral vertieft, eher flach ausgebreitet. Samtig.


    SPP Abdruck ausstehend.


    Sehr angenehm duftend, fruchtig.



    Mikroskopisch.


    Sporen cyanophil, feinwarzig, ellipsoid, vereinzelt mit Sterigmen 5x4.


    Leider war die Probe etwas verunreinigt, viel los auf dem Arbeitstisch derzeit.



    Basidien 4 sporig. Draufsicht bei Tausendfach:



    Für Ideen wäre ich dankbar.


    Herzliche Grüße

    Sebastian

    Hallo ihr beiden, danke für die schnellen Antworten. Habe beide verglichen. In der Tat passt Marasmiellus foetidus ... Sporen 8-10×4-5 spricht ebenso dafür. Fauliger Kohl haut auch hin. Das hätten ja beide.


    Lieben Dank für euren Input ...


    LG Sebastian

    Ui, der ist aber schon gut "zerfleddert", da wirds schon schwierig. Auf den ersten Blick hätte ich die Gattung mit Leucoagaricus angesprochen. Leider kann man z.B. den Lamellenansatz am Stiel gar nicht gut beurteilen. Deswegen bleibe ich zurückhaltend mit Festlegungen.


    Leucoagaricus findet sich gerade zahlreich bei uns an den unterschiedlichsten Standorten. Allerdings eher weniger im Wald. Einen Ring am Stiel erkenne ich auch nicht. Puuh.


    Vgl. mal hier: Champignon, Egerling oder gar giftig?!


    LG Sebastian

    Hallo, total interessant bzw. verwirrend ...


    habe mir mal den Schlüssel von Münzmey besorgt (danke nochmal für den super Tipp), danach steht bei melaleuca, wie nach Karl bei auch Gröger angegeben "Hymenialzystiden fehlend". Im Pareys steht das so nicht, da steht Zystiden spindelförmig. Da steht allerdings auch Stielbasis bräunlich. Vermutlich dort noch synonym benutzt zu polioleuca.


    Laut Münzmey lande ich eher bei polioleuca, obwohl ich das Merkmal 3 (Stielfleisch von der Basis her safran- bis fuchsigschwarzbraun einfärbend; Stieltrama zumindest in der Stielbasis mit braunen Inkrustinationen) da eigentlich eher nicht sehe. Wenn ich dieses Merkmal allerdings verneine lande ich im Schlüssel bei so etwas wie kuehneri ... was von den Mikromerkmalen, aber nicht von den Makromerkmalen passt, da Hut nun eindeutig braun und nicht grau. Es bleibt verzwickt.


    Schwer fällt mir auch die Einordnung "Makrozystiden", da Münzmey für die Hymenialzystiden hier die Grenze bei genau 60µm zieht. Die Pleurozystiden sind so ziemlich genau 60µm, die Cheilos wirken kürzer wobei sie auch nicht bis zur Basis zu beurteilen waren. Deutlich längere Zystiden mit z.B. bis zu 100 µm lang waren nicht zu finden.


    Es ist echt verzwickt. Münzmey schreibt auch, dass er einige Arten nicht aufgenommen hat, da nicht sauber zuzuordnen/einzuordnen.


    Nachdem Schlüssel würde ich am nächsten im Rahmen der Merkmalskombi bei polioleuca landen. Aber Sicherheit gibts da nicht.


    LG Sebastian

    Hallo Werner,


    tolle Präsi, danke fürs Zeigen. Bin etwas neidisch. Würde mich freuen hier überhaupt irgendeinen Ritterling zu finden und du präsentierst solche Seltenheiten. Ludwig schreibt zu T. Sulfurescens "in Deutschland bisher ein Dutzend Fundorte" ... toll, ist ja was für die Kartierung falls noch nicht verzeichnet.


    Oehrling... Danke fürs Teilen deines Detailwissens. Wieder sehr interessant und in der mir vorliegenden Literatur nicht erwähnt.


    LG Sebastian