Beiträge von Sebastian_RLP

    Zudem zeigen die oberen Reste einer schwärzlich (dunkelviolettlichen) Cortina (Hutrand und Reste am Stiel). Dies weist auf sehr dunkles Sporenpulver (mit purpurnem Einschlag?) hin. Neben Habitus, Wuchsform und Farben ebenfalls typisch für Schwefelköpfe. Die explodieren auch gerade massenhaft bei uns.


    Das letzte Bild was du zeigst, scheint mir aber etwas anderes zu sein oder??? Vielleicht kommt das Bild bei mir aber auch nicht korrekt an.


    Beste Grüße

    Sebastian

    Hallo Peter, ich wäre hier auch bei Leucoagaricus, die tauchen zur Zeit sehr häufig auf, sehen Champignons von der Gestalt her sehr ähnlich unterscheiden sich aber durch weißes, oder mitunter rosaliches Sporenpulver, wie bei Leucoagaricus leucothites, dem rosablättrigen Egerlingsschirmling (die Lamellen bei deinem scheinen mir auch etwas rosalich zu schimmern, Fotos können hier aber leider ordentlich täuschen). Die Stielbasis dürfte da knollig gewesen sein ? OHNE das eine Scheide vorhanden ist. Das sind wichtige Merkmale, wie die Vorredner bereits bemerkt haben.


    Der rosablättrige verrät sich durch den rosa Sporenauswurf und die rosawerdenden Lamellen. Er gilbt normalerweise nicht am Stiel. Hier ein Fund von vor drei Tagen:



    Cheilos



    Haare der Hutdeckschicht, wie bei Ludwig beschrieben, apikal schmal zulaufend auf schmäleren Basalzellen.



    Den nächsten Fund machte ich gestern an einer Straße, dieser Leucoagaricus zeigt sich deutlich stämmiger, gilbt (leicht) am Stiel, bräunt dann später nach. Dessen Sporenpulver ist reinweiß (wie bei L. holosericeus in Ludwig für Koll. A beschrieben; trotz das sich die Lamellen rosalich verfärben). Die Lamellen sind am Folgetag nur zart rosalich verfärbt, zu erkennen aber viel weniger als beim Fund oben. Er hat ebenfalls einen wattigen, aufsteigenden Ring. Die Mikromerkmale zeigen sich etwas anders als beim rosablättrigen: weniger irreguläre Cheilos, häufig keulig. Also Leucoagaricus holosericeus? Da würde ich ihn mit etwas Restunsicherheit ablegen.





    Cheilos 400-fach in Kongorot/SDS



    Hutdeckschicht 400-fach in Kongorot/SDS



    Beste Grüße Sebastian

    Da wäre ich zurückhaltend, Täubling passt sicher, für die Artbestimmung wären aber mehr Angaben nötig, u.a. Standort, Geschmack, SPP-farbe, makrochemische Reaktion (und häufig natürlich auch Mikromerkmale). Beim Samttäubling fällt auf, dass die Lamellenschneiden am Hutansatz oft ein stückweit lilafarben/rosalich herablaufen, dass sehe ich hier beispielsweise nicht. Ob dies die Art ausschließt weiß ich nicht, halte das aber schon für auffällig.


    Ansonsten kämen hier noch andere Täublinge in Betracht. Auf Basis meiner bescheidenen Täublingskenntnisse würde ich z.B. noch prüfen: Russula sardonia? Russula amoenicolor (der Brätlingstäubling?) oder Russula queletii, der Stachelbeertäubling? ...


    Auf jeden Fall ein schöner Fund.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    gestern sah ich am Wegesrand etwas "braunhütiges" was mich bei flüchtigem Blick von oben an den rehbraunen Dachpilz erinnerte. Zwar auf dem Boden befindet sich dort viel Holz auch im Boden.

    Ein Blick unter den Hut zeigte jedoch schnell, das passt nicht: reinweiße Lamellen mit ausgebuchtet angewachsenen Lamellen, mit Zahn herablaufend. Einen besonderen Geruch konnte ich auch nicht feststellen. Dazu weicher und überfaserter Stiel, das Gesamtbild wies schnell in Richtung Melanoleuca. Bäume waren übrigens in ganz direkter Nähe nicht zu finden, hier stand vor anderthalb Jahren noch ein Fichtenwald, der nun nicht mehr existiert. Entfernt sind allerdings Fichten und Buchen vorhanden.


    Nun zur Mikroskopie:


    Die Sporen sind warzig und amyloid. Größe 8x5µm groß (12 Sporen gemessen, ziemlich konstant, nur sehr wenige etwas kleinere (unreife?) Sporen zu sehen).

    Es sind sowohl Cheilozystiden, Pleurozystiden und Kaulozystiden vorhanden. Alle mit Kristallschopf besetzt und deutlich fusiform (also spindelförmig, wobei die Cheilos "im Gewusel" nicht bis zur Basis zur beurteilen waren).


    Interessant sind Unterschiede zwischen den Zellen: Die Cheilos wirken kurz (nicht bis zur Basis beurteilbar), wachsen jedoch aus so einer Art bohnenförmigen Struktur, die bei allen Cheilos zu sehen war. Weiß dazu jemand etwas? Gleichzeitig sind die Cheilos sehr dickwandig (fast bis 2µm). Dagegen sind die Pleuros deutlich fusiform und sehr dünnwandig, gleichzeitig aber länger, ziemlich gleichförmig bei etwa 60µm.

    Wieder anders die Kaulos, diese wirken schlanker, fast lanzettförmig, sind jedoch auch fusiform und dabei wiederrum dickwandiger als die Pleurozystiden.


    Als Literatur steht mir nur der Pareys bzw. Fungi of Northern Europe zur Verfügung. In letzterem Band komme ich bei wenigen Arten nicht weiter, am stimmigsten erscheint mir im Pareys Melanoleuca melaleuca. Hier passen Makro- und Mikromerkmale sehr gut, auch die Ökologie. Er wird als häufig und verbreitet beschrieben.


    Leider scheint die Literatur sehr unzureichend in diesem Bereich. Ludwig wies in jedem seiner Bände erneut daraufhin, dass er die Gattung in der Darstellung zurückstellt, da noch nicht zur Genüge bearbeitet (vgl. Pilzkompendium Band 4, III), was "angesichts der Problematik der Materie nicht verwundert", so schrieb er dort. Daher meine Frage, was nutzt ihr für Schlüssel für die Gattung Melanoleuca, gibt es dort Entwicklungen? Weiß jemand ob diese Gattung im (hoffentlich noch erscheinenden) Band V vorkommen wird?


    Kann man den Bestimmling da lassen oder gibt es nach neueren Erkenntnissen gar keinen "gemeinen" Weichritterling?


    Hier die Bilder:


    Makroaufnahmen:


    Sporen samt Pleurozystide bei 1000-facher Vergrößerung in Melzer (60µm):





    Cheilozystide bei 1000-fach (400-fach, 2tes), man beachte am "Grund/Ursprung" die rundliche, bohnenförmige Struktur (aus der die Zystide entspringt?)



    Kaulozystiden (80 µm schmal fusiform) bei 1000- und 400-facher Vergrößerung.



    Beste Grüße Sebastian

    Hallo Claus,


    vielen Dank, gut auch nochmal dein Hinweis mit den punktierten Haaren bei Griseinae. Was mir nach wie vor fehlt, ist mal eine vernünftige und gut lesbare Beschreibung der Sektionen. Was konkret unterscheidet die voneinander bzw. welche Kernmerkmale deuten auf eine bestimmte Sektion. Da habe ich noch nichts Gutes gefunden, dass das mal beschreibend in den Blick nimmt. Einhelliger und MXM beschreiben zu den Sektionen nichts explizit. Funghi of Northern Europe geht etwas anders vor und unterteilt gröber (eher ohne Beachtung der Mikromerkmale).

    Bei Romagnesi gibt es Kapitel zur "Classification du Genre Russula" aber eben auf französisch, da sind meine Kenntnisse leider zu dünn, so etwas würde ich gerne mal in deutscher Sprache finden, auf aktuellem Stand, gerne auch mit Hinweisen auf Limitationen solcher analytischen Teilungen. So das man eben mal versteht worauf man achten kann um in eine bestimmte Richtung zu gehen, aber welche Problematiken es dabei vielleicht auch gibt.


    LG Sebastian

    Nach längerer Trockenperiode und "Durststrecke" konnte ich gestern mal wieder auf die Pirsch und habe einiges entdecken können. Dabei auch mehrere Russula von denen ich zwei "erschlagen" konnte. Wollte ich gerne präsentieren:


    1. Dürfte Russula parazurea sein:


    Makro:

    Hut: so grünlich-gräulich mit Violettanteilen in der stark gelb ausblassenden Mitte

    Lamellen: brüchig, eng, gegabelt

    Fleisch: weiß, fest

    Begleitbäume: Birke, Erle, Buche

    Boden: Hinweise auf eher saures Milieu

    Geschmack mild

    Makrochemie: Guajak: lange keine Reaktion, seehr spät von zentral grünlich-bläulich; FeSO4 (leider alt) etwas bräunliche Reaktion


    SPP: IIb


    Mikro:

    Sporen im Mittel 7x5 (12 gemessen; Ausreiser mit 6-8µm); teilnetzig verbunden

    Pileozystiden vorhanden, bereits in Kongorot zu sehen, deutlich in SV zahlreiche Pileozystiden mit etwa 50x7µm

    Haare auf kurzen und teils verbreiterten Basalzellen


    Bilder:



    Mikros Kongorot 400-fach



    Kongorot 1000fach



    SV 400fach



    SV 1000fach



    Sporen 1000fach




    Der zweite Fund war meiner Meinung nach schnell im "Feld" erschlagen: Russula fellea


    Typischer Habitus und Farben, bei Buche, nach 3 Sekunden brennend scharf, SPP Ib, Sporen typisch teilnetzig 9x7, HDS nicht untersucht, Guajak keine bis sehr langsame Reaktion.



    Einen habe ich noch, da bin ich aber noch nicht zur Bestimmung gelangt, vielleicht später ...


    Im übrigen habe ich große Schwierigkeiten mit dem Schlüssel vom Bresinsky (anhängig bei MXM), habe jetzt mal mit der Exceldatei von Willibald Bittner geschlüsselt und war prompt beim Ergebnis. Muss mal schauen, ob ich da in Zukunft schneller beim Ergebnis bin.


    LG Sebastian

    Auch hier fehlt mir eine Idee, leider auch nicht mehr ganz frisch.


    Gesellig auf verrottendem Holz (vermutlich Nadelholz). Lamellen ocker mit gezähnelter Schneide.


    Lange Stiele. Oben glatt. Unten teilweise mit flockigen Anteilen.


    Nicht ganz leicht, ich versuche mal noch Sporen zu bekommen.


    LG Sebastian

    Hallo Werner,


    auf den bin ich grad auch noch gestoßen, dass könnte gut hinkommen. Sporenmaße passen, von "höckriger" Oberfläche oder ähnlichem steht im Ludwig nichts. Vielen lieben Dank.


    Gruß Sebastian

    Zu folgendem Saprophyt fehlt mir jede Idee. An stark verrotetem Holz, wahrscheinlich Nadelholz.


    Dachte an Lentinus. Die Lamellenschneiden sind jedoch glatt. Auffallend sind die herablaufenden stark anastomisierenden Lamellen. Der Stiel scheint nicht ganz zentral. Der Hut ist grob schuppig. Insgesamt sehr fest.


    Die Sporen sind länglich und haben eine unebenen Oberfläche, fast möchte ich leicht höckrig sagen. 10x3ym



    Habt ihr dazu eine 💡


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, toll was ihr da zusammengetragen habt. Das ist wirklich spannend zu lesen. Ich könnte noch Gymnopilus sapineus beitragen. Den Tannenflämmling fand ich dieses Jahr im Urlaub im bayrischen Wald an mehreren Stellen, am Riederinfelsen und zwischen großem und kleinen Arber.


    Liebe Grüße

    Sebastian

    Hallo zusammen,


    habe heute noch einen spannenden Fund auf Holzhechsel im Garten gemacht. A little brown Mushroom. Aber auffällig, zwei hatten ein Sklerotium. Unterm Mikroskop dann ein wahres "Feuerwerk" an Zystiden. Dichtgedrängte Cheilos lageni- bis subfusiform. Dazwischen immer wieder kugelige mit fingerförmigen Ausstülpungen. Solche finden sich auch als Pleuros und machen den Pilz dingfest: Acrocybe arvalis.

    Auch Pileo- und Kaulozystiden waren zahlreich vorhanden.

    Sporen passen ebenso. Ellipsoid, dickwandig, 9x5ym mit Keimporus.


    Die Makromerkmale (siehe Bild) passen ebenso.



    Cheilos



    PLEUROS


    PILEOS


    Kaulos


    Sporen


    Beste Grüße

    Sebastian

    P.S. nach Schnallen habe ich überall intensiv gesucht, auch HDS und Trama. Ob die Basidiolen noch vereinzelt was hergegeben hätten nach massivem Quetschen muss ich wohl beim nächsten Mal testen. Ein ordentlich zerpflücktes Quetschpräparat hatte ich eigentlich angefertigt, auch ohne Erfolg. Viele ganz einzelne Elemente waren da aber zugegebenermaßen nicht zu sehen.

    Hallo ihr beiden,


    wow, danke erstmal für eure umfassenden Rückmeldungen und Ausführungen. Davon bringt mich vieles weiter, mindestens für zukünftige Funde und Bestimmungsarbeit bei Rötlingen.


    Die Hygrophanität habe ich weiter nicht genau beobachtet außer, dass Sie stark ausgeprägt. Alles andere wäre nur noch vage Erinnerung, da ich nun keine Reste mehr übrig habe. Werde da zukünftig verstärkt drauf achten.

    Bei den Sporenmaßen gehe ich schon immer noch eher "pragmatisch" vor. Ich bilde mir halt ein, wenn man da 50 Stück im Bild hat, bekommt ja schnell einen Eindruck, was da die durchschnittliche Größe ist und dann prüfe ich 2-3mal die häufigste Größe (da täuscht mich mein Auge dann auch nicht, die sind dann auch gleich groß) und mal noch ne größere und ne kleinere, dann hat man ja so eine Range. Sollten einzelne erheblich kleinere Sporen zu sehen sein spare ich die eher aus, weil ich mich frage, ob die dann schlicht nicht reif sind. Also mein subjektiver Eindruck ist, dass ich da schon einen guten Mittelwert bekomme.

    Beim Längen-Seitenverhältnis habe ich bisher lediglich eingeschätzt ob Richtung globos (oder eben seitengleich), subglobos, oval und so weiter. Hier waren die ja "nahezu" ident 8x7 oder 9x8 z.B.


    Mit dem Anfärben des Pigments werde ich mir merken, hier müsste ja dann etwas in Konkorot/NH3 zu sehen gewesen sein (siehe Bilder oben), aber da war alles glatt.

    Vielen Dank Karl W für die umfassende Beschreibung :thumbup::thumbup:. So kann man sich doch schon sehr viel mehr darunter vorstellen. Inkrustiert ist dann auch gleich parietal richtig? Also inkrustiert (=parietal) oder eben intrazellulär. So habe ich es jetzt aus dem verlinkten Beitrag rausgelesen.


    @ Raphael: von deinen Vorschlägen fand ich Ortonii und eben argentostriatum sehr interessant. Da gibt es wirklich einiges an Überschneidung. Deutlich inkrustiertes Pigment müsste dann aber vermutlich schon in meinen Bildern in Kongorot/NH3 zu sehen sein. Leider finde ich zu argentostriatum nicht sehr viel, das Thema mit den Sporen hattest du schon angesprochen. Puuh, vielen Dank jedenfalls für die Mühe :thumbup::thumbup:.



    und kein Gefühl dafür um welche Untergattung es sich handelt

    Gibt es denn vernünftige Literatur, mit welcher man sich in die Untergattungen einlesen kann? Im Ludwig gibt es ja so einen Grobschlüssel. Ob das dann das Wahre ist?


    Beste Grüße

    Sebastian

    Noch eine Ergänzung zu den Cheilos. Das hat mir doch keine Ruhe gelassen und ich wollte noch prüfen ob die Schneide CHZ in aller Regelmäßigkeit bietet.


    Ich denke dass Karl damit recht hat, dass es sich bei dem "keuligen" Element um eine hervorstehende Basidie/Basidiole handelt.


    Dennoch lassen sich eben beim abfahren der Schneide in Kongorot NH3 regelmäßig zylindrische bzw. bei genauer Betrachtung urticiforme (also nur im herausragenden Teil zylindrisch, unterhalb bauchig verdickt) Elemente finden. Der zylindrische Teil ist mit 4ym deutlich dünner als die Basidiolen (diese mit 10ym).



    Bei der Hutdeckschicht frage ich mich dann, ob es sich bei den hier sichtbaren Einschlüssen in den Hyphen(endzellen) um besagtes Pigment oder um etwas anderes handelt.



    Beste Grüße

    Hallo ihr Beiden,


    es handelte sich hier tatsächlich um ein Einzelexemplar. In der Nähe standen noch zahlreiche Conocybe subpubescens, die ich sehr sicher bestimmt habe (kann ich die Tage auch mal eine Doku einstellen)


    für Entoloma steht mir nur der Ludwig Band 2 zur Verfügung. Ich hatte zwar schon öfter Rötlinge in der Hand, aber gestern wollte ich mich mit dem Ludwig dann in der Tat mal ans Schlüsseln machen. Ich war etwas erschlagen muss ich sagen ...


    Danach lande ich entweder:


    bei 2.2.1.2 Frk kleiner und dünnfleischiger, helmlings oder rüblingsartig, .... wenn Hut vertieft, dann Lamellen nicht herablaufend (unter 2.2.1 Hut +/- glatt? höchstens im Zentrum etwas rauh)


    ODER, wenn ich diese Bepuderung auf dem Hut doch als wollig-filzig bzw. haarig schuppig einordne (was es aber aus meiner Sicht nicht trifft), wäre ich bei 2.2.2.3 Frk ohne freudige Farben.


    In letzterer Gruppe kommt vom Habitus und den Farben E. farinasprellum recht nahe, es passt einiges wie Gestalt und Sporen, 4-sporige Basidien usw., mehlartig ranziger Geruch würde ich dann vielleicht auch noch gelten lassen; aber es gibt auch entscheidende Abweichungen, so müssten hier zahlreich Schnallen zu finden sein, die HDS sieht auch anders aus und die Ökologie passt auch so gar nicht. Alle anderen passen da auch nicht, weil diejenigen, welche dem Habitus und Farben nahekommen als geruchlos beschrieben werden (was der Pilz nun definitiv nicht war) oder mit Schuppen mindestens in der Hutmitte, was er auch nicht hatte.


    In der ersten Gruppe (2212) gefällt mir Entoloma cetratum recht gut. Hier passt die Ökologie, er kommt sehr variabel daher und umfasst damit in der Beschreibung auch die Makromerkmale unseres Fundes. Stielbeschreibung passt auch, es gäbe auch Kollektionen mit rein 4-sporigen Basidien (die dann allerdings wohl wieder mit Schnallen, wohingegen die 1-2, 2-4, 1-4-sporigen keine Schnallen aufweisen würden). Für diesen sind auch zylindrische und schlank keulige CHZ beschrieben. Was hier wieder irritiert ist der fehlende Geruch (maximal leicht mehlig; der Geruch war aber ausgeprägt). Es ist also verzwickt.


    @ Karl: Das es bei Entoloma wichtig sei, dass Pigment anzuschauen habe ich gestern schon einmal gehört (auch bei farinasprellum und cetratum wäre nach intrazellulärem Pigment zu schauen). Ich muss allerdings sagen, dass mir die Vorstellung davon fehlt, wonach ich genau gucken soll. Es ist wie so oft, wenn man etwas das erste mal betreibt mikroskopisch ... hat die beschriebene pilzanatomische Struktur etwas damit zu tun, was ich im Mikroskop sehe? Da fehlt mir die Anschauung. Der Ludwig gibt auf Seite 94 noch technische Hinweise zur Untersuchung des Pigments im am kräftigst gefärbten Hutteil in 10%-Ammoniak (habe leider nur 25%iges, würde das auch funktionieren?). Ich tue mich schwer damit, weil ich wie gesagt nicht weiß, worauf genau ich zu achten habe. Vielleicht habt ihr ja aus eurem reichhaltigen Fundus Anschauungsmaterial von verschiedenen Ergebnissen, anhand derer man das lernen könnte?


    Lieben Dank für eure Unterstützung

    Beste Grüße

    Sebastian

    Hallo ihr Lieben,


    bei einer Entoloma, welche ich heute fand bräuchte ich Hilfe. Eine sehr anspruchsvolle Gattung wie ich finde.


    4-5cm hoher Pilz, Hut hellbräunlich-gräulich, deutlich gerieft und deutlich hygrophan, bereift (Lupe)

    Lamellen auffallend entfernt stehend, untermischt mit Lamelleten. Lamellen bauchig, grade angewachsen.

    Stielfarben wie Hut, weißlich überfasert


    Ökologie: auf Boden, mit Moos überwachsene alte Rückegasse, altes vorwiegend Fichtenholz nebendran und sicher auch im Boden; Hauptbegleitbaum Fichte, eingestreut junge Buchen.


    Basidien durchgehend 4-sporig (habe zumindest keine anderen gesehen, diese aber zahlreich), Basidien und Basidiolen ohne Schnallen (in Kongorot/SDS Basis gut darzustellen, wenn auch nicht gut zu fotografieren leider)

    Verschiedene Cheilos: lang, schmal aber auch keulig? (siehe Bilder).


    Sporen deutlich (5-)6 eckig; 8-9x7-8µm


    HDS aus langen aufstrebenden Hyphenketten mit schmal auslaufenden Endgliedern.


    Geruch wurde von mir und einem Begleiter als deutlich spermatisch wahrgenommen (ein weiterer Begleiter sprach von mehlig ... fand ich leider gar nicht :cool:)


    Ich würde mich freuen, wenn ihr eine Idee hättet. Vermutlich nicht ganz leicht?


    Beste Grüße

    Sebastian



    Basidien und Cheilos (400fach)


    Cheilozystide 1000fach (Richtung keulig)




    HDS 1000-fach


    Sporen 1000x


    Hallo adrich,


    Zumindest kann man die Gattung nennen (gemilcht hat der vermutlich nicht?). Die Vertiefung der Hutmitte und die herablaufenden Lamellen zeigen einen Trichterling. Dann wirds aber auch schon schwierig. Denn es gibt viele sich gleichende Arten, die sich nur mikroskopisch sicher unterscheiden lassen. Und da gibt's auch viele, die keine Speisepilze sind bzw. die giftig sind.


    Hatten diese einen Geruch?


    Beste Grüße

    Sebastian