Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo zusammen,


    Nachdem die Karminessigsäure mich erreicht hat (an Pappenheimlösung kommt man eher nicht heran als Privatperson, wie ich feststellen musste), habe ich der Dumontinia einen erneuten Besuch abgestattet. Es zeigten sich noch weitere Fruchtkörper. Die anderen hatten zugelegt:



    Danach ging es ans mikroskopieren. Die Karminessigsäure tut, was sie soll. Allerdings dachte ich beim ersten Blick bei 400fach, das da nur zwei Kerne zu erkennen wären.



    Aber beim genaueren Hinsehen bei 1000fach sind es dann doch klar 4 Kerne. Nun eindeutig zu erkennen:



    Versuche den Rest des Becherlings noch zum Aussporen zu bringen.


    LG Sebastian

    Hallo Christoph,


    ja die Pappenheimlösung ist wohl eine Kombination von May-Grünwald und Giemsa. Ich kenne die aus dem medizinischen Kontext, wo sie ja zum Anfärben der Zellkerne von Blutzellen oder auch Bakterien/Parasiten verwandt wird.

    Zur Art und Weise der Anwendung im mykologischen Kontext habe ich jetzt nicht viel bis nichts finden können. Vermutlich, weil es keinen (breiten) Einsatz der Methoden gibt, so deute ich auch mal eure Ausführungen.


    Ich werde es einfach mal ausprobieren, wenn die Materialien angekommen sind. Mit Fluoreszenz habe ich auch noch nie gearbeitet bzw. es steht mir auch gar nicht zur Verfügung. Mache mir mal vorher Gedanken, wie ich die Sporen am besten "freibekomme" und gut fixieren kann bzw. wie ich am besten präpariere, damit die Farbstoffe optimal einwirken können. Poste dann die Ergebnisse, so es etwas Vorzeigbares gibt.


    Herzliche Grüße

    Sebastian

    Hallo Stefan,


    interessant deine Erfahrungen zur Abgrenzung beider Arten. Die Vegetation konnte leider nicht zugeordnet werden, da dort sowohl Scharbockskraut als auch Anemonen wuchsen. Die Anemonen waren eher rar und sehr angegriffen (was ja vielleicht auch durch den Parasiten kommt?).


    Von den Kernen her waren es wohl vier. Nur schwach darstellbar. Nach deiner Aussage hätte binucleata ggf. auch deutlicher sein müssen, was dann tuberosa ggf. nochmals unterstreicht.


    Mir geht's aber um noch etwas anderes. Ich möchte das Anfärben der Kerne ausprobieren und Erlernen. Daher auch die konkreten Fragen. Für mich bietet sich der Fund für diese Übungen nun an.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    im Moment zeigen sich wieder die Dumontinia (siehe Bilder), wahrscheinlich tuberosa, welche ich im letzten Jahr hier bereits diskutiert habe.

    20210305_181138.jpg


    Hier hatten wir die Unterscheidung zu binucleata diskutiert, zumal die Vegetation am Standort keine Eindeutigkeit zuließ:


    Sclerotinia binucleata (oder Dumontinia Tuberosa)


    Dabei war die Anzahl der Sporenkerne entscheidend. Es war gar nicht so leicht, ein klares Bild von den Kernen zu bekommen, auf einigen Bildern waren vier zu vermuten (s. Thread).

    Die Frage die sich mir nun stellt und die ich gerne untersuchen würde: Lassen sich die Kerne anfärben. Nach Recherchen eignen sich dafür wohl Karminessigsäure oder auch Pappenheimlösung? Beides habe ich jetzt aus unterschiedlichen Gründen bestellt (Mit der Pappenheimlösung möchte ich auch einen Blutausstrich anfärben, um einen kleinen Lehrfilm für meinen Anatomieunterricht zu drehen).


    Meine Fragen an euch wären. Hat jemand Erfahrung im Anfärben von Sporennuclei. Und wie geht ihr zu diesem Zweck bei der Präparierung von Apothecien vor. Ich habe in einigen Quellen gelesen, das manche Färbemittel die Sporen nicht ausreichend "aufspannen", siehe hier Seite 165.

    https://www.dgfm-ev.de/publika…-hoeheren-pilzen/download


    So habe mich gefragt, was genau das bedeutet. Das das Färbemittel die Kerne nicht erreicht? Der Kontrast nicht verbessert wird? Hängt dies neben dem Färbemittel auch von der Präparierung ab?


    Liebe Grüße, Sebastian

    Aus Mangel an Alternativen mache ich mich vermehrt an Totholz zu schaffen. Man will ja keinen Entzug erleiden.


    Die kleinen gelben (Fruchtstände? Kann man das so bezeichnen?) Fand ich an liegender Wildkirsche. Jeweils nur wenige mm groß...


    Vermutlich ein Schleimpilz? Hat jemand eine 💡.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    @Pablo, danke für den tollen und umfassenden Beitrag und auch die Mikrobilder. Auch für eure Ausführungen Frank und Stefan zu den Wirten/Substraten. In der Tat wuchs der Pilz sehr üppig auf Buche. Mittlerweile haben die Fruchtkörper etwas von ihrer "Leuchtkraft" verloren und kippen vom Orangenen etwas ins Braune.


    Ich meine die Acanthophysen auch gefunden zu haben, in der Tat muss man genau hinschauen, sie sind ja auch recht klein (2-3µm breit) -Volle Auflösung gucken.



    Danke für eure Hinweise und Unterstützung :daumen:


    Herzliche Grüße Sebastian

    Hallo ihr Zwei, super danke für die Tipps und das Material. Da werde ich mich die Woche mal dranbegeben und die Ergebnisse posten.


    Die Ecke hier am Rhein gilt ja als eine der milderen Regionen in Deutschland. Mal sehen.


    Zitat

    meint, die Art an der Konsistenz zu erkennen, aber ich vermute, er hatte Stereum subtomentosum noch nicht in der Hand.

    Ja er vergleicht da ja im Grunde auch mit hirsutum, wenn ich es richtig erfasst habe.


    Mal sehen ob ich die entsprechenden Zystiden finden kann. Scheinen sich ja auch bei insignitum etwas zu verstecken und mit den starren Strukturen von Porlingen habe ich auch immer etwas Schwierigkeiten. Ein Quetschpräparat ist ja da hfg. schwierig. Ich probiere es mal ....


    LG Sebastian

    Hmm, ok ... die Sporen scheinen ähnlich. Habe in einem älteren Thread auf die Schnelle noch folgendes gefunden:

    Zitat

    Stereum insignitum bezeichnet wurde,

    von Stereum subtomentosum mikroskopisch zu unterscheiden durch vorhandene "kleine, schlanken Pseudoacantophysen" in der Fruchtschicht.

    Da müsste ich mal rausfinden, welche konkreten anatomischen Strukturen hinter der Bezeichnung stecken, und wo im Präparat man die findet ...


    LG Sebastian

    Hallo Stefan, hallo Pablo ... lieben Dank für eure Rückmeldungen.


    Ja es scheint einiges an Voraussetzungen nötig, um die Art anzutreffen. Der Fundort spiegelt 1:1 die konkret beschriebenen Ansprüche.


    Dein Portrait, Pablo, ist ja wirklich toll. Mir gefällt insbesondere auch nochmals die ausführliche Darstellung der Namenshistorie samt aktuellem Diskurs und die Darstellung der Verwechslungspartner.

    Sehr gerne kannst du den Beitrag anhängen so du magst, wäre mir eine Ehre ...


    Beste Grüße Sebastian

    Hallo zusammen,


    auch wenn schön öfter hier gezeigt, für mich ein Erstfund. Daher gerne nochmal porträtiert.

    Nach starkem Regen gefunden in einem Auwald in der Nähe eines Bachlaufes gesellig wachsend auf Laubblättern. Bewusst wahrgenommen habe ich am Fundort Esche und Buche. Meine, dass der Pilz (obwohl auch auf anderem Laubstreu vorkommend) hier auch auf Pappelblättern und Eschenblättern wächst (siehe Bilder).


    Makroskopisch typisch die dunkelbraunen, ziemlich fettigen-schmierigen Hüte, von welchen sich die Huthaut nahezu gelatinös abziehen lässt. Bei jüngeren Fruchtkörpern deutliches Velum an den Huträndern (und Stiel). Hutränder deutlich und auffallend heller (cremefarben). Lamellen leicht ausgebuchtet bis gerade angewachsen, hell/gräulich und deutlich und auffallend bewimpert.


    Stielspitze mit weißen Flocken (Kaulozystiden).


    Direkt auffallend die Stielbasis und Anwachsstellen auf dem Blätterwerk, Stiel hier deutlich verbreitert, verdickt und breit/flach am Substrat angewachsen (vergleiche älteren Namen Pholiota ödipus = Geschwulst-Fuss)


    Geruch nur schwach wahrnehmbar, durch mich kaum einzuordnen, angenehm.



    Mikromerkmale:


    Auffallend in erster Linie die Vielzahl an keuligen bis kopfigen Cheilozystiden. Deutlich hervorstehend mit Schnallen an der Basis. Köpfe etwa 10µm breit.


    Basidien 4-sporig, Sporen variabel, nur wenige gemessen, daher ca.-Angaben: 9x5µm, glatt ... Keimporus maximal erahnbar (wird auch als "meist unsichtbar" bei Ludwig beschrieben), Sporenabwurf ausstehend.


    Kaulozystiden ähnlich den Cheilozystiden, Pileo- und Pleurozystiden fehlend. Schnallen in allen Teilen zu finden.


    Lamellentrama regulär, Huttrama wirkt auf mich annähernd "dryophilusartig" ...





    Beste Grüße

    Sebastian

    Hallo, da sollte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Tintling/Coprinus handeln. Habitus und Stiel würden passen. Hut könnte Richtung Haustintling gehen. Die Größe ist anhand der Bilder nicht zu beurteilen.


    Schau doch mal ob du orangene Myzelium an der Stielbasis findest?


    LG Sebastian

    Hallo Stefan, hallo Harald,


    entschuldigt bitte die sehr verspätete Antwort. Diese Woche wurde noch unverhofft sehr stressig.


    Danke für deine Hinweise Stefan, ein guter Tipp, den ich gleich mal geprüft habe im Holec. Ich habe aber festgestellt, dass ich meine Beschreibung noch nachschärfen muss. Ich meine auf Bildern höherer Auflösung bei den Sporen zarte Ansätze eines Keimporus zu erkennen. Der war auf den anderen Bildern sicher nicht zu erkennen und auch hier zeigt sich das Ganze nur als zarte Aufhellung. Ich meine aber dass es sich um schwach ausgeprägte Keimpori (Keimporusse?) handelt? Volle Auflösung gucken ...

    Ich bin auch nicht ganz sicher, ob das Wachstum auf Nadelholz stattfindet. Zwar gefunden unter Koniferen stand der Pilz eher auf/zwischen den Holzchips (aus dem Baumarkt- Holzart unbekannt).


    Für subochracea scheinen mir die Sporen etwas zu groß (sind bei Holec mit 5-6 x 3-3,7 angegeben). Was da bei frischen Fruchtkörpern auffällt, sind die scheinbar schon ins gelbliche hineingehenden Lamellen (wobei das natürlich auch ein stadienabhängig unsicheres Merkmal sein kann, meine aber das mein Pilzchen schon frisch war). Andersherum hatte meiner schon sehr ausgeprägte Schuppen, die sich durch ihr gelb deutlich vom Stiel abhoben.


    Bin mit etwas Hilfe eines Mykollegen noch bei Pholiota mixta gelandet. Da passen die Sporen (wenn man den Keimporus gelten lässt - dazu heißt es bei Ludwig interessanterweise noch: KP undeutlich, kallusartig). und was da von den Mikromerkmalen auch noch ins Auge sticht sind die Pleurozystiden mit doppelten Enden / zwei Hälsen (gibts dafür auch einen Fachbegriff?). Die habe ich jetzt im Nachfassen auch gar nicht so selten gefunden. Sie werden bei Holec und bei Ludwig beschrieben.



    Allerdings soll der wieder keine Chrysozystiden haben und die sind ja nun mal da? Oder? Ludwig spricht von "chromgelber Pigmentierung in KOH. Keine Chrysozystiden"? (Holec: "sometimes partly filled with a homogeneous yellow pigment [...] Chrysocystidia absent]. Da bin ich ja mal wieder maximal verwirrt ... was sehe ich den nun da ... Chrysozystiden oder Cheilos mit chromgelber Pigmentierung?



    Auch makroskopisch gibts hier einige Fragezeichen, zumindest deutlich runzelig ist der Hut mMn nicht, und so ganz helle, ins cremeblasse hineingehende Hutränder waren eigentlich auch nicht zu verzeichnen, genauso wenig wie weiße Schuppen. Das kann wohl aber auch alles etwas gelblicher ausfallen (vielleicht auch witterungsbedingt?).


    zuehli ... Tatsächlich verfärbt der Hut (Exsikkat) weinrot-purpur auf KOH 20%. Leider finde ich keinerlei Beschreibungen zu makrochemischen Reaktionen. Bist du da weiter gekommen als ich?



    Am ehesten tendiere ich zu Pholiota mixta. Wenn man die besprochenen Mikromerkmale entsprechend wertet, sollte das in diese Richtung gehen.


    Liebe Grüße Sebastian

    Es zeigen sich doch noch Pilze.


    Diesen hübschen Schüppling fand ich im Garten. Dachte initial vielleicht an den zweifarbigen. Mittlerweile besteht aber doch etwas Unsicherheit.


    Gefunden auf/zwischen Mulch/Holzhechsel unter Koniferen. Hut etwa 3cm.



    Mikromerkmale:


    Sporen 7x4ym. Glatt, deutliche Wand. Ovoid und häufig auch amygdaliform. Basidien 4-sporig.

    Cheilos dichtstehend, lageniform. Pleuros lageniform. Chrysozystiden vorhanden.

    HDS hyphig mit deutlich inkrustierten Hyphen. Schnallen ausgeprägt und zahlreich HDS und Trama.

    Stiel nicht untersucht.



    HDS



    Hymenialzystiden




    LG Sebastian

    fusiform meint auch, dass der Bauch mittig der Längsachse ist

    Das macht Sinn, das habe ich in der Tat zu wenig beachtet. Danke für die Ausführungen dazu ...


    Gearbeitet habe ich mit Ludwig, allerdings habe ich nicht geschlüsselt. Ich komme mit den Schlüsseln für Psathyrella nicht zurecht. Wenn ich im Schlüssel von Andreas Melzer von P. bipellis (C2) rückwärts gehe, scheitere ich schon am nächsten Schritt: "Keimporus leicht abgeschrägt", das kann ich hier nicht durchgehend oder auch nur häufig erkennen. Bis dahin (also Hauptschlüssel C) wäre ich vermutlich gelangt. Wobei ich gerade sehe, dass der Hinweis auf bipellis unter C18 nochmal kommt, dann scheint das auch kein ganz entscheidendes Merkmal zu sein:


    18 (15) Sporen bis 15(18,5) μm lang.

    P. bipellis (QUEL.) A. H. SM.

    (siehe C 2)


    Aber unter Schritt C 15 hätte ich dann wieder "auffällige Anlagerungen" beurteilen sollen. Hier auch eher fraglich. Grünliche Anlagerungen von kleinem "Material" an den Zystiden finde ich bei zahlreichen Pilzen. Aber ich frage mich jedesmal, ob das was ich dort sehe mit dem Kriterium gemeint ist.


    Insgesamt stellt auch der 2. Schritt eingangs jedes mal für mich schon eine Hürde dar:


    2 Velum überwiegend aus +/- zylindrischen Elementen bestehend oder fehlend. 3

    2* Velum nur aus globosen Elementen bestehend, Hut mehlig-körnig bestäubt. 12


    Ich finde dieses Kriterium sehr schwierig zu beurteilen, gerade bei spärlichem oder auch zartem Velum die Strukturen bzw. Zellen (auf HDS? auf Stiel?) dem Velum zuzuordnen. Zumeist kann ich da gar nichts abgrenzen.


    Der Schlüssel im Ludwig hilft auch nicht, wenn ich da von bipellis rückwärts gehe, finde ich die Nummer von P. bipellis (98.50) subsummiert unter 8.2 und dort gibt es den Hinweis "Sporen max. bis etwa 10µm" lang??? Im Textteil von P. bipellis ist dann aber die Kollektion B mit Sporengrößen um die 16µm beschrieben. Das passt nicht.


    Es bleibt also schwierig, mit anderen Psathyrellen bin ich auch in der Bestimmung gescheitert. Beim Fund hier half definitiv auch das sehr augenfällige farbliche Merkmal in allen Pilzteilen.


    LG Sebastian

    Hallo Stefan, danke für die Rückmeldung


    hmm, die Abgrenzung ist da für mich manchmal etwas schwierig, bei lageniform denke ich immer an eine stärkere Abgrenzung zwischen Bauchteil und Spitze. Hier fand ich die Übergänge schon häufig ziemlich "fließend", was mich auch an die Muskelform erinnert.


    Wahrscheinlich würde man aber nur die 1 (siehe Bild) als wirklich fusiform bezeichnen

    Und 2-3 + Fragezeichen schon als lageniform?


    2 (und vermutlich auch ?) hätte ich bisher auch als fusiform bezeichnet.


    Ludwig spricht von (stumpf) fusoid bis fusoid-lageniform. Das was er dort an Mikrozeichnung präsentiert passt meine ich von den Formen sehr gut zu den Mikrobildern. Ansonsten käme glaube ich als Verwechslungspartne eh nur der "weinbraune Mürbling" infrage und den kann man denke ich definitiv ausschließen: selten, deutlich thermophil, kopfige Pleurozystiden, Schnallen überall fehlend ...


    LG Sebastian

    Hallo liebe Pilzgemeinde,


    während es in den höheren Lagen bereits überall zugeschneit ist, sind am Rhein nach wie vor milde Temperaturen.

    Gestern auf einem kleinen Spaziergang dann großes Erstaunen als ich zahlreiche Fruchtkörper von Helvella crispa fand:



    Es gab aber auch noch ein paar Hausaufgaben. Um eine Eibe herum fand ich deutlich purpurne Psathyrellen. Insgesamt standen hier aber noch zahlreiche andere, insbesondere Laubbäume wie Buchen und Ahorn (Stadtpark):


    Es sollte sich um Psathyrella bipellis handeln (erstaunlich, da bei Ludwig angegeben wird "wahrscheinlich thermophil").


    Wegweisend waren schon die deutlich purpurnen Farben der Hüte und auch die purpur-rosalichen Stiele.

    Hüte ca. 3-4cm. Deutlich durchscheinend gestreift und gerunzelt. Hygrophan, ausblassende Mitte mit gelblichen Farben.


    Lamellen dunkel (auch Richtung purpur) mit hellen/weißen Schneiden, Schneiden ohne rötliche Töne.


    Mikroskopie:

    Basidien 4-sporig (siehe Bilder). Sporen 14-15µmx7,5µm, dunkelbraun, deutlicher KP ca. 1,8µm

    Cheilozystiden und Pleurozystiden fusiform (nur selten oder einzeln andere Formen, z.B. mit Kopf), dünnwandig, Pleuros ca. 75µm

    HDS kugelige Zellen


    Übersicht 100-fach in Kongorot


    Cheilos 400fach in Kongorot


    Cheilos 400-fach in Wasser mit ballonförmiger Parazystide


    Pleuros und Basidien 400fach in Kongorot



    In Wasser zeigen sich die Pleurozystiden in der Spitze häufig gefüllt


    1000-fach in Kongorot


    Sporen 1000-fach in H2O:


    HDS und Schnallen in Trama:



    Außerdem noch ein Rätsel an dem ich mir leider sehr die Zähne ausbeiße. Ein kleiner Weißer, mit ockerfarbenen Lamellen und einem gaaanz deutlichen Mehlgeruch, sehr gut wahrnehmbar, trotz der Kälte.

    Gesellig wachsend unter Buchen, in der Nähe auch Birken. Es standen da aber auch noch andere, für mich nicht zu identifizierende Gehölze. Sie auch die länglich gezackten Laubblätter auf den Bildern. Die Pilze wuchsen jedenfalls definitiv saphrophytisch auf den Blättern. Sie wuchsen sehr gesellig. Es waren zahlreiche kleine Fruchtkörper zu finden, im Schnitt 1,5cm große Hüte, nur vereinzelt etwas größer, viele jüngere Stadien.


    Hutfarben wirkten so bleigrau-weiß und überfasert. Stiele ebenso weiß überfasert.

    Lamellen ins ockerfarbene, deutlicher am Exsikkat.


    Basidien 4-sporig: Sporen: 6x3,5µm, ovoid, mit Öltropfen (leider gaben mehrere Hüten keinen rechten Sporenabwurf her). Basidien auch auf Schneide.

    Schnallen definitiv vorhanden

    Keinerlei Cheilo- oder Pleurozystiden aufzufinden.

    HDS mit hyphigen senkrechten Zellen (=Trichoderm?)


    Dachte erst an Clitopilus, aber da sollten die Sporen Längsgrate besitzen und ausserdem haben die wohl regelhaft keine Schnallen


    Vielleicht habt ihr noch eine Idee ...


    Habitus:


    Sporen:


    Schneiden in H2O


    HDS



    Schnallen


    Lamellentrama und Basidiolen



    Beste Grüße

    Sebastian

    Und wieder eine Psathyrella ... gefunden terrestrisch als kleine Kollektion auf dem alten Judenfriedhof.


    Mit dem Schlüssel von Andreas Melzer tue ich mich noch sehr schwer, biege da mehrfach falsch ab und komme eigentlich nicht ans Ziel. Hier habe ich jetzt eher wieder geblättert ... mühsam. Dennoch wollte ich den gerne rausfinden, den die sehr kleinen Sporen (5,6x3,6µm) und die auffälligen Zystiden waren doch schon augenfällig.


    Ich vermute mal in erster Linie (wegen den Merkmalen und der Häufigkeit) Psathyrella piluliformis (Wässriger Mürbling):


    Hut etwa 3 cm, von zentral hygrophan, Velum eher spärlich (Flöckchen an Hutrand)

    Lamellen etwas abgerundet angewachsen, von hellbeige über rötlichbraun nach dunkelbraun umfärbend.

    Stiel einheitlich weiß bis hellbraun (wässrig wirkend).


    Vorkommen allerdings terrestrisch, eher kein (sichtbares) Totholz zwischen Buchen. Kann wohl auch beim piluliformis vorkommen aber ich habe mich gefragt ob hier auch P. stradivallii infrage kommen könnte. Auch auf den passen die Mikromerkmale, allerdings finde ich nirgendwo etwas zur Makroskopie von stradivallii).


    Was auch auffällig war, war ein sehr angenehmer süßlicher Geruch, weswegen ich auch noch an Psathyrella fragrans gedacht habe (den stellt Ludwig fraglich konspezifisch zu piluliformis, Melzer trennt die Art aber. Gegen fragrans würde aber das Vorkommen auf Nadelholz und die Pinförmigen Zystiden sprechen).



    SPP dunkel(rot)braun



    Mikroskopie


    Cheilos teils stumpf-fusoid, teils keulig, teils paddelförmig wirkend, Pleurozystiden vorhanden, wie Cheilos, insgesamt dünnwandig


    Sporen ovoid, Maße siehe Protokoll:




    Cheilozystiden in Kongorot bei 400-fach



    Cheilos bei 1000-fach


    Pleurozystiden, 400-fach, H2O (leider etwas schlechter zu erkennen in den Bildern)



    HDS und Schnallen in der Trama



    Sporen in Wasser und in KOH in der Gegenüberstellung



    Was meint ihr, liege ich mit piluliformis richtig oder käme auch stridvallii oder etwas anderes in Betracht?


    LG Sebastian

    Habe mal (unter Mithilfe von Mykollegen) alte Bilder ausgegraben von April 2019. Damals fand ich folgende Haustintlinge mit reichlich ozonium:



    In einem alten Post von 2013 hier aus dem Forum gabs ein ähnliches Rätsel:

    Sehr Stachelig


    Infrage kommen wohl aber ausser dem Haustintling noch andere Arten ...


    LG Sebastian