Beiträge von Marcel

    Hallo Mikromeister,

    bei uns lebt man schon seit Jahrhunderten nicht beim, sondern vom Wald. Bei Gefahr zog man sich auch stets in den Wald zurück.

    Daher gibt es ein überliefertes Wissen über das Verhalten der Wildtiere.

    Der Vorteil von Wildschweinen ist, dass man, sobald man sie sieht oder hört, mit guter Sicherheit voraussagen kann, was die gerade tun und was die demnächst tun werden.

    Der Nachteil von Wildschweinen ist, dass es keine sichere Möglichkeit gibt, sich gegen einen Wildschweinangriff zu verteidigen und dass man den Angriff einer wütenden Wildsaumutter unter Umständen nicht überlebt.

    Es gibt durchaus Berichte von Leuten, die auf Bäume geklettert sind und dann stundenlang einer wütenden Wildschweinmutter ins Auge gesehen haben, die sich unter dem Baum niedergelassen hatte. Man sollte auch damit rechnen, dass die bei Weichhölzern auch mal Baumfällarbeiten in Angriff nehmen.

    Es ist bei uns übrigens üblich, dass man jeden, dem man im Wald begegnet, freundlich grüßt. Im anderen Regionen Deutschlands ernte ich häufig verständnislose Blicke, wenn ich das tue. Leider erlebe ich immer wieder mal extrem aggressive Reaktionen von Hunden, wenn ich das bei ihrem Besitzer mache. Nachdem ihr Besitzer sie mühsam zurückgehalten hat, höre ich dann meistens noch ein Viertelstunde lang den randalierenden Hund.

    Während es aber eine ganze Menge Hunde mit nicht vorhersagbarem aggressivem Verhalten gibt, habe ich so etwas bei Wildschweinen noch nie erlebt.

    Eine Wildschweinrotte ist nur dann gefährlich, wenn die zum Beispiel flüchtet, weil sie ein anderer lärmender Zeitgenosse aufgeschreckt hat. Bei Tieren in Panik ist immer damit zu rechnen, dass die Menschen verletzen. Deswegen bemerkbar machen, aber nichts machen, was die Tiere in Panik versetzen könnte!

    Wenn man sie selbst aufgeschreckt hat, laufen die von einem weg.

    Ganz kleine Wildschweine fürchten sich nicht vor Menschen, erfahrene Alttiere auch nicht.

    Die einzige gefährliche Situation ist die, wenn eine junge Mutter nur mit ihren Jungen unterwegs ist und man zwischen Mutter und Jungen gerät. Man muss dann jeden Anschein vermeiden, dass man eine Gefahr für die Jungen sein könnte. Wenn man von der Mutter weg läuft, aber in Richtung auf ihre Jungen, weil man die noch nicht gesehen hat, wird es sehr gefährlich.

    Darum kann ich nur noch wiederholen, was ich schon gesagt habe:

    Sofort stehenbleiben, eine entspannte Haltung annehmen, das Tier nicht ansprechen!

    Noch eine kleine Anekdote:

    Zwei Läuferinnen aus unserem Verein liefen zwischen einer Wildschweinmutter und ihren Jungen durch. Die Wildschweinmutter griff direkt an. Die beiden Damen flüchteten. An der nächsten Wegkreuzung lief einer der Damen in eine Richtung, die andere in die andere. Daraufhin beschloss die ratlose Wildschweinmutter die Verfolgung einzustellen.

    Die beiden Damen haben übrigens ihre Lektion gelernt und machen solchen Unfug niemals wieder.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Stefan,

    ich würde mich dem anschließen, was meine Vorredner zu den möglichen Kandidaten gesagt haben.

    Ich glaube nicht daran, dass Du den jetzt noch sicher bestimmt bekommst.

    Du solltest in Zukunft vor Ort sofort versuchen alle Merkmale zu erfassen.In der Ecke gibt es aber trotzdem ein paar, die in Frage kommen, die zumindest ich nicht sicher auseinander halten kann.

    Ich nenne hier noch Merkmale, die Du nicht erhoben hast:

    Beschaffenheit des Stiels: voll fest / wattig hohl

    Beschaffenheit der Huthaut/Struktur - kann man ertasten

    Geschmack: Frauentäubling ausgesprochen lecker nussig, die anderen Kandidaten mild, aber ohne Nussgeschmack.

    Geruch

    Da es erfahrungsgemäß sehr schwer ist, farbechte Fotos zu schießen, sollte man sich auch merken, welchen Farbeindruck man selbst hatte.

    Bei deinen Fotos sieht man recht deutlich "Farbschatten" der Unterlage, auf der die Pilze liegen.

    Wenn ich gute Fotos machen will, prüfe ich die sofort und mache so lange weitere Fotos, bis das, was die Fotos zeigen, dem entspricht, was ich sehe.

    Man muss dann den Blickwinkel und/oder die Beleuchtung bei jedem Versuch etwas ändern. Bei manchen Pilzen - wie beim Speisetäubling - schafft man es aber einfach nicht, mit der Digitalkamera das zu erzeugen, was man sieht.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo zusammen,

    ich habe bisher nur blauende Sandröhrlinge gefunden.

    Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum Beli eines seiner Bilder mit "nicht blauend" betitelt, die die er zeigt, blauen doch recht deutlich.

    Zitat von einer Chemikalienseite:

    Bei Verletzungen durch Druck oder Anschnitt bilden sich aus der gelben Variegatsäure blaue Chinonmethid-Anionen . Der Effekt wird in der Natur durch frei gesetzte Oxidasen ausgelöst und kann im Labor mit Hilfe von Kaliumhexacyanoferrat simuliert werden.

    Kaliumhexacyanoferrat hab ich noch im Keller, das probiere ich mal aus.

    Ich mache zum Beispiel bei Maronenröhrlingen immer mal die Erfahrung, dass manche sofort blauen, andere muss man schon sehr ärgern.

    Man muss halt den Stoff, der die Blaufärbung macht, mit Sauerstoff in Verbindung bringen.

    Bei den Maronen ist das halt die Xerocomsäure bei den Sandröhrlingen die Variegatsäure.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo zusammen,

    der blaue Stoff ist die Variegatsäure und die wurde nach dem Pilz benannt, weil jemanden mal interessiert hat, welches denn der Stoff ist, der bei diesem Pilz die Blauverfärbung macht.

    Es handelt sich um eine der Hydroxypulvinsäuren und das sind die Stoffe, die bei den Röhrlingen die Blaufärbung machen.

    Es gäbe da noch zum Beispiel die Xerocomsäure und die meisten hier werden sich denken können, wo denn der Name herkommt.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Kröti,

    die Farbe der Röhren wechselt beim flockenstieligen Hexenröhrling unter Umständen beim selben Fruchtkörper in der Entwicklung von rot nach orange.

    Die Grundfarbe der Röhren kann sogar gelb werden sein, einzelne Stellen an den Röhren - zum Beispiel der Rand - zeigten bei mir aber bisher immer orange oder rote Farben.

    Dasselbe gilt auch für die Farbe des Hutes. Ich hatte schon welche mit fast goldröhrling-gelber Hutfarbe, die später normal braun waren.

    Ich sehe die manchmal mehrfach. Einmal beim Lauftraining und dann beim Speisepilz sammeln.

    In guten Pilzherbsten nehme ich auch nicht alles mit, so dass ich manchen auch schon wochenlang beim Vergehen zusehen konnte.

    Bildungsstörungen hat man öfter, wenn Schneckenschäden da waren, der Fruchtkörper dann aber weiter gewachsen ist.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Claudia,

    zum Glück macht das mit dem Frontalangriff nicht jeder große Hund. Wenn der das aber macht, muss man ihm das aber unbedingt abgewöhnen, denn so passieren die schweren Unfälle:

    Hund springt Kind an, Kind fällt, Hund beißt das Kind.

    Kleine Hunde, aber auch zum Beispiel Schäferhunde tendieren zum knäppen, wie das auf pfälzisch heißt. Das gibt dann wie bei meiner Laufkollegin eine Narbe, das ist unangenehm, aber daran stirbt man nicht.

    Bei uns sind auch schon Menschen mit Hund mit gelaufen und da gibt es vor allem zwei Probleme:

    1. Man muss die Hunde aktiv davon abhalten, Wild zu hetzen. Wenn die das mit einem Wildschwein versuchen, gibt es einen schwer verletzten oder toten Hund.

    Ansonsten rennt dann vielleicht ein Hirsch in ein Auto oder springt in eines hinein, wenn es ein Cabriolet ist.

    2. Sobald ein anderer Hund erscheint, muss der Läuferhund beigeholt werden. Ansonsten gibt es günstigenfalls eine Beller, schlechtestenfalls eine Beißerei.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Sandra,

    ich "führe mich nicht als Rudelführer auf". Das ist Unfug. Ich habe geschrieben, dass ich von den Hunden als Rudelführer betrachtet werde!

    Als Rudelführer meines Rudels nichts seines.

    Ich stelle den Kontakt zum Hund her, um Probleme zu vermeiden und danach interessiert es den Hund zum Beispiel nicht ob hinten noch jemand kommt, der Angst vor dem Hund hat.

    Hunde haben ein gutes Empfinden für soziale Beziehungen und können die gut auf Grund des Verhaltens der Gruppe erschließen.

    Ich habe geschrieben "Dabei nimmt man eine Körperhaltung ein, die von dem Tier nicht als aggressiv empfunden wird."

    Wie kann man dann darauf kommen, dass ich mich als Rudelführer aufführe?

    Ich bin übrigens Läufer, die Bezeichnung "Jogger" ist schon eine schwere Beleidigung.

    Ich habe keinerlei Probleme mit Rottweilern, nur können sie halt auf Grund ihres Gewichtes erheblich mehr Schaden anrichten als ein Dackel.

    In dem beschriebenen Fall, war da niemand mit Leine, ein Besitzer in der Nähe war auch nicht auszumachen. Das Ganze spielte sich übrigens ca. 5 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt ab.

    Ich hatte auch mal den Fall eines Großschnauzers, der spontan meinte, mir nur zum Spielen in die Seite springen zu müssen. Da ich Hunde beim Vorbeilaufen aber nicht direkt ansehe, sah ich ihn erst kurz vorher aus dem Augenwinkel kommen. Ich konnte das gerade noch ausbalancieren, aber bei der Masse von Hund hätte ich da auch böse stürzen und mir was brechen können.

    Ich habe auch sonst immer mal mit großen Hunden zu tun, neulich hatte ich Kontakt mit einem jungen Rottweiler, als ich mit der Gruppe aufs loslaufen wartete. Der Rottweiler wollte mich beschnuppern, seine Chefin wollte ihn nicht lassen - er sei ja ein Problemhund. Ich habe sie ermuntert ihn zu lassen. Er hat mich dann abgeschleckt.

    Leider zeigt aber die Erfahrung, dass der Hund sich schon kurz danach an diese Begegnung nicht mehr erinnert.

    Bei den intelligenten Schweinen reicht ein Kontakt und das Schwein weiß, dass es sich vor mir nicht fürchten muss.

    Große Hunde tendieren dazu Ihre Kraft in Form von frontalem Anspringen zur Geltung zu bringen und haben ein größeres Problem, wenn man dabei Ihren Gleichgewichtssinn stört, das ist ein bekanntes Mittel zum Abwehren von solchen Angriffen.

    Unten den Hunderten Rottweilern, denen ich in meinem Leben begegnet bin, war keiner, der in Punkto Beweglichkeit fitter gewesen wäre als ich und meine Beweglichkeit ist im Vergleich zu vielen anderen Menschen eher schlecht.

    Der beschriebene aggressive Hund konnte zum Beispiel auf mein Ausweichmanöver in keiner Art und Weise mehr reagieren und fiel erkennbar desorientiert wie ein nasser Sack zu Boden.

    Ich rollte mich ab, wie ich das mal vor vielen Jahren mal beim Judo gelernt habe und stand wieder.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Claudia,

    "Rückwärtsgang" ist sowohl bei Schweinen als auch bei Hunden ganz schlecht. Diesen Unfug sollte man unbedingt unterlassen!

    Am besten ist Stehenbleiben und bei Hunden unbedingt dagegen gehen oder das zumindest andeuten.

    Als 6 jähriger Bub wurde ich von einem Schäferhund attackiert. Dieser Schäferhund hatte schon mehrfach Menschen gebissen.

    Zuerst bin ich geflüchtet, dann erinnerte ich mich an den Ratschlag meines Vaters: "Dagegen gehen".

    Obwohl der Hund so ungefähr meine doppelte lichte Höhe hatte, hat er sofort abgedreht.

    Der Hund war übrigens über den hinteren Gartenzaun des Hauses seines Besitzers gesprungen und darum völlig unkontrolliert.

    Wer bei Begegnung mit Hunden in Schockstarre verfällt, bezahlt in der Regel damit, dass er gebissen wird, wenn der Hundebesitzer - wie üblich - sein Tier nicht angeleint hat.

    Eine Laufkollegin von mir hat eine Narbe am Bein von einer solchen Begegnung. Aus diesem Grunde läuft sie auch gerne mit mir in der Gruppe, weil der Hund mich als Rudelführer betrachtet und ich das im Griff habe.

    Auch das lärmend durch den Wald ziehen ist dringend zu unterlassen. Bei dem Krawall nehmen die Tiere dann nicht mehr war, wenn ein normaler Mensch unterwegs ist oder rennen in ein Auto. Menschen, die bei Begegnung mit Tieren in Schockstarre verfallen, sollten tunlich nicht alleine in den Wald gehen.

    Gerade wenn man im unbekannten Terrain unterwegs ist, ist es wichtig über eingeübte Verhaltensmaßnahmen zu verfügen.

    Ich mache zum Beispiel öfter Urlaub in den Brenta Dolomiten. Da gibt es freilebende Braunbären. Auch da konnte ich den Eindruck gewinnen, dass die Bären sehr wohl wissen, dass ich da bin. (Ich habe sie schon rufen gehört). Ich rechne dementsprechend an jeder Biegung im Prinzip damit, dass da ein Bär steht und falls das mal passieren sollte, weiß ich was ich tuen werde.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Sandra,


    zu den Dingen, die mir auf ewig unbegreiflich bleiben werden, gehört, warum ein Mensch beim Anblick eines Wildschweins erschrickt.


    Erschrickst Du auch beim Anblick eines „Riesen-Grünen-Knollenblätterpilzes“?


    Da gilt das Gleiche wie bei Wildschweinen. So lange man nicht versucht, sie zu essen, sind sie ungefährlich.


    Die einzigen wirklich gefährlichen Lebewesen in unserer Natur sind die Hunde der Städter.


    Ich bin 59 Jahre alt und mache seit gut 40 Jahren drei Mal die Woche Waldläufe.


    Ich hatte in dieser Zeit mehrere gefährliche Begegnungen mit Hunden, aber keine mit Wildschweinen, obwohl ich in jedem Monat mindestens eine Wildschweinnahbegegnung habe.


    Das Übelste war ein Rotweiler, der mich umwarf und dabei versuchte, mich in der Halsgegend zu beißen. Zum Glück sind Hunde allgemein dumm und Rotweiler zwar sehr schwer, aber unbeweglich.


    Nachdem wir beide umgefallen waren und ich dabei den Hals weggedreht hatte, stand ich als Erster wieder und der Rotweiler war noch benommen. Ich habe dann Dominanz gezeigt und bin weiter gelaufen.


    Nach solchen Erlebnissen hat man dann natürlich erst einmal Angst, bei jedem Hund, der einem begegnet und mir begegnen da vielleicht bei einem durchschnittlichen Waldlauf 20 Hunde. Man muss das aber aktiv unterdrücken und genau so ist das auch mit den Wildschweinen.


    Ich habe da ein Verhaltensrepertoire, das ich bei Hunden an den Tag lege, dass ich im Prinzip bei beliebigen Lebewesen – seinen sie 2 oder 4 beinig - empfehlen kann.

    • Ich mache Augen, Ohren auf und gebrauche meine Nase. Überraschende Begegnungen sind ganz schlecht, vor allem wenn sie für beide Teile überraschend sind. Bei Stadthunden kommt es immer wieder vor, dass die mich erst registrieren, wenn ich 2 Meter neben ihnen stehe. Das ist eine sehr gefährliche Situation. In der Natur hat jedes Lebewesen ein typisches Geräusch und insbesondere Wildschweine haben in der Brunft einen sehr typischen Geruch, den man auch noch wahrnimmt, wenn sie vor einer halben Stunde an dieser Stelle waren. Man sollte es trainieren, dass man Tiere an ihrem typischen Bewegungsgeräusch auch erkennt, wenn sie noch 100 Meter entfernt sind. Auch wenn man das Wildschwein nicht sieht oder hört, sieht man vielleicht seine Kothaufen. Im Herbst, wenn die Eicheln fallen, gilt: Wo Eicheln da Wildschweine, auch wenn man sie noch nicht wahrgenommen hat, sie sind da.
    • Wenn man nicht sicher ist, dass das Lebewesen einen wahrgenommen hat, macht man sich bemerkbar. Während bei den 2-Beinern in ein Gespräch verwickeln eine erprobte Strategie ist, rate ich bei Hunden und Wildschweinen davon ab. Wenn man Glück hat, haben sie Angst, wenn man Pech hat, werden sie aggressiv. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht geräuschvolle Schritte zu machen – notfalls aus dem Stand. Dabei nimmt man eine Körperhaltung ein, die von dem Tier nicht als aggressiv empfunden wird. Auf den Boden legen und mit irgendwelchen Objekten auf sie zielen ist ganz schlecht. Panisch erschreckte Körperhaltung noch schlimmer. Ich laufe immer wieder an Hunden vorbei, deren Besitzer sich darüber wundern, dass Ihr Hund, der sonst bei Läufern macht wie's Messer, bei mir so ruhig bleibt. Meine Körperhaltung suggeriert: Ich tu dir nichts, ich könnte aber, wenn ich wollte.
    • Wenn ich mich dem Tier annähere, was ich erst sollte, wenn ich sicher bin, des es mich auch wahrgenommen hat, ignoriere ich es beim Vorbeilaufen völlig. Ich schaue nicht starr in seine Richtung.
    • Bei Hunden kann man zum Schluss noch ein freundliches Wort sagen, bei Wildschweinen würde ich das lassen.

    Bei Wildschweinen ist die Angelegenheit viel einfacher, weil das sehr intelligente Tiere sind. Es ist nur Folgendes zu beachten:


    Sobald man ein Wildschweinkind sieht oder hört oder seine Mutter nach ihren Kindern rufen hört, bleibt man sofort ruhig, aber bestimmt stehen.


    Wenn die Wildschweinmutter ihre Kinder ruft, ist das ein sehr geräuschvolles Einatmen. Leider hören die Wildschweinkinder nur recht langsam, wenn Mutter ruft. Wenn es da was Interessantes gibt, kann Mutter lange rufen, bis das Kind zu ihr läuft.


    Hier noch ein paar meiner privaten Wildschweinerlebnisse:


    Ich laufe im Großraum Frankfurt im Dunkeln durch den Wald. Im Dunkeln laufe ich auf breiten Wegen, die ich auch im Hellen kenne. Plötzlich quiekt vor mir ein Jungschwein ängstlich. Ich bleibe sofort stehen. Da links und rechts des Weges Gräben sind, kann ich nirgendwohin ausweichen. Nach der Geräuschlage rennen jetzt ungefähr 200 Schweine vor mir links und rechts vom Weg weg. Man hat den Eindruck der Wald wird abgerissen. Nachdem sich das Ganze beruhigt hat, hört man ältere Schweine beruhigend auf die Schweinekinder einreden. Hört sich so an wie „Macht da mal keinen solchen Terz, das ist ein Läufer, die sind harmlos“. Das hört dann irgendwann auf und ich laufe unbehelligt weiter.


    Ich bin in meinem Pfifferlings- und Steinpilzrevier. Vor mir kreuzt eine kapitale Muttersau mit ihren Kindern den Weg. Ich bleibe stehen. Die Muttersau hat ungefähr mein 2.5-faches Körpergewicht. Das ist ungefährlich. Eine erfahrene Sau, die kennt mich vermutlich schon. Leider haben die Menschen den Weg verbreitet, was zu sehr steilen Böschungen führt. Mutter Sau steigt trotz Ihres Gewichts elegant die Böschung hoch, die Kinder trauen sich nicht. Mutter Sau kuckt von oben noch mal zurück und geht weiter. Die Kinder stecken die Köpfe zusammen, bis ein mutiges den Anfang macht und der Mutter folgt. Die anderen folgen. Ich gehe weiter. Plötzlich höre ich, dass da auf der anderen Seite des Weges noch ein Wildschweinkind ist. Es flüchtet von der Mutter weg. Ich hatte Gewissensbisse, dass ich das Kleine von seiner Mutter getrennt habe. Einige Wochen später sah ich dann aber ein Schwein, das vom Alter her passen könnte, an derselben Stelle genuss- und geräuschvoll Eicheln verzehren und war beruhigt.


    Ich laufe durch den Wald. Als ich um die Kurve laufe, sehe ich, dass hundert Meter vor mir ein Schwein auf dem Weg steht. Ich laufe weiter. Es ist ein Jährling (ein sogenannter „Läufer“). Jetzt sichert das Schwein. Das heißt, es streckt seine Schnute raus, um meinen Geruch zu erfassen. Es bleibt aber stehen. Ich komme so nahe, dass ich es fast anfassen könnte. Es tritt ein wenig an den Rand des Weges, bleibt aber stehen. Wenn ich hinschaue, macht es Scheinfluchten, bleibt aber stehen. Ich schaue nicht hin und laufe weiter. Das Schwein freut sich jetzt wahrscheinlich, dass es die Mutprobe bestanden hat und bleibt auch stehen, nachdem ich vorbei bin. Die Schweine haben in der Nähe eine Suhle, ich sehe da öfter Schweine, aber beim Wandern von Suhle in Dickicht. Wahrscheinlich ist es mir da als kleineres Kind schon mal begegnet. Das Schwein weiß das, wenn es so war.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Claudia,

    bei Panterpilzen ist vor allem zu beachten, dass da die Manschette auch mal verloren gehen kann.

    Neben meinem damaligen Arbeitsplatz konnte ich einmal eine größere Kollektion beobachten.

    Die wuchsen auf der Wiese neben niedrigen Eichen. Bei einigen Exemplaren war die Manschette verloren gegangen.

    Auch das gern benannte geruchliche Unterscheidungsmerkmal zum ganzgrauen Wulstling - jener riecht stark nach Rettich der Panter nicht - kann ich nicht bestätigen.

    Die Exemplare damals rochen deutlich nach Rettich, aber im Gegensatz zum scharfen Rettichgeruch der ganzgrauen eher angenehm.

    Wenn man beides schon mal gerochen hat, kann man die am Geruch unterscheiden, ansonsten müsste man die Riechwahrnehmung des Autors nachvollziehen und das kann man nicht.

    Ich esse zum Beispiel nicht gerne Rettich, darum fällt mir der Geruch auch in geringen Dosen sofort auf.

    Heutzutage beschränken sich die Buchautoren auf die Benennung von irgendwelchen Schlüssel- oder Dietrichmerkmalen.

    Früher beschrieb man die Pilze komplett in allen erfassbaren Merkmalen. Wenn ein Merkmal bei einer Art nicht konstant war, beschrieb man die Variationsbreite.

    Man wies damals auch immer darauf hin, dass ein Pilz erst dann sicher bestimmt ist, wenn alle Merkmale geprüft sind und den Vorgaben entsprechen.

    Gruß,

    Marcel

    Vielen Dank für die Bestimmungshinweise Pablo!

    Darauf, dass da Zunderschwämme dabei sind, wäre ich nicht gekommen.

    Bei den anderen hast Du meine Vermutungen bestätigt.

    Die Stelle ist schwer zu erreichen. Der Weg ist erstens schlammig und zweitens muss man ständig über die umgestürzten Bäume klettern.

    Deshalb habe ich auch darauf verzichtet mich da hinzulegen und zu versuchen Fotos von unten zu machen.

    Liebe Grüße,

    Marcel

    Liebe Foristen,

    hier ein paar Bilder vom meinem Spaziergang am Ostersamstag zum Entenpfuhl.

    Zunächst einmal der Einstieg mit einem blühenden Baum:

    Nun einige vergehende Bäume mit pilzlichen Bewohnern:

    Was is jetzt nachher des?

    Blick von unten macht klug:

    Immer diese Menschen mit ihrer Vorstellung, dass man Pilze auch bestimmen muss. Reißen ahnungslose kleine Fruchtkörper raus.

    Die folgenden blieben, wo sie sind. Bei einigen wäre ein Entfernen auch nur mit Säge möglich gewesen.



    Frohe Ostern!

    Marcel

    Hallo Sandra,

    bei uns ist es schon wieder recht trocken, ich habe keine Hoffnung die Becherlinge jetzt zu finden. Letztes Jahr hatte ich diesen abgesägten Baum schon einmal inspiziert, allerdings während eines Waldlaufs und ohne Kamera. Das war in der letztjährigen Dürrezeit. Später im Jahr war ich dann damit beschäftigt, Speisepilze einzusammeln.

    Ich habe mir aber jetzt vorgenommen, auch in den guten Pilzzeiten mal mehr nach den nicht essbaren zu sehen.

    Andererseits ist eine mit Pilzen gefüllte Gefriertruhe in solchen Zeiten auch ganz hilfreich.

    Liebe Grüße,

    Marcel

    Hallo Sandra,

    vielen Dank für den Hinweis zu Bispora antennata!

    Ich habe einen Artikel in den westfälischen Pilzbriefen gefunden.

    Wenn ich das recht verstehe, sollte ich die Stelle im Herbst noch einmal aufsuchen. Da finde ich dann möglicherweise interessante Becherlinge.

    Bispora antennata ist wohl ein imperfekter, der keine Konidien ausbildet.

    Gruß,

    Marcel

    Hallo zusammen,

    ich hatte genau einmal mit einer vollzogenen Pilzvergiftung zu tun und da hatte meine Tante im Supermarkt Champignons erworben, die sie dann zusammen mit meinem Onkel verzehrt hatte.

    Beide litten danach unter Durchfällen und Übelkeit.

    Das wären denn auch die Fälle, wo ich mir eine rechtliche Klärung wünschen würde.

    Sehr nahe an einer Pilzvergiftung war ich einmal.

    Mein Vater "kannte" nur drei Pilzarten:

    Maronenröhrlinge

    Pfifferlinge und

    "Champignons"

    Diese Kenntnisse hatte er von jemanden, der aus denjenigen Gebieten in die Pfalz zwangsweise zugewandert war, die vor dem zweiten Weltkrieg zum deutschen Reich gehörten.

    Die netten Menschen in der Pfalz nannten übrigens in meiner Kindheit gerne solche Menschen "Fluchlinge".

    Eines Tages hatte mein Vater wieder "Champignons" gesammelt und meiner Mutter zur Zubereitung übergeben.

    Meine Mutter hat keinerlei Pilzkenntnisse, aber bei der Zubereitung erfüllte ein impertinenter Geruch zuerst die Küche und danach den Rest unserer Behausung.

    Nach Rücksprache mit meiner Vater meinte der, "da muss wohl ein Karbol dabei gewesen sein".

    Aus solchen Erfahrungen habe ich für mich einige Schlüsse gezogen:

    1. Ich sammele nur gilbenden Champignons zum Essen, bei denen ich einen deutlichen Anisgeruch wahrnehme.

    2. Die Endkontrolle, was zum Verzehr taugliche Pilze sind, hat am Fundort zu erfolgen.

    3. Derjenige, der die Pilze am Fundort entnimmt, muss genau wissen, woran man verdorbene Pilze der vorliegenden Art erkennt, ansonsten sollte er sie stehen lassen.

    4. Man muss abschätzen, ob die Pilze auch dann wenn sie zubereitet werden, noch sicher verzehrt werden können. Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn zwischen Ernte und Zubereitung deutlich mehr als 12 Stunden vergehen. (Wenn ich das nicht einhalten kann, friere ich ein)

    5. Es gibt Pilzarten, bei denen sollte man nur makellose Exemplare verwenden. (z.B.Goldröhrlinge), bei anderen wie z.B. Hexenröhrlingen kann man Fraßstellen entfernen, das hat aber schon im Wald zu erfolgen. Pilze, die verzehrt werden sollen, werden grundsätzlich im Wald vorgeputzt. "Rotfußröhrlinge" sind z.B. sehr häufig von Schimmel befallen, wenn die mitgenommen werden, gehen in wenigen Stunden auch eigentlich essbare Exemplare kaputt.

    Wenn man diese Maßnahmen nicht beachtet, hat man bestenfalls ein schlecht schmeckendes Pilzgericht, schlimmstenfalls Vergiftete.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Patrick,

    vielen lieben Dank!

    In Wikipedia finde ich allerlei Interessantes zur Ökologie.

    Zumindest scheint die Luft bei uns ja noch gut zu sein.

    Bei denen ist aber ein eher mickriges Exemplar abgebildet.^^

    Gruß,

    Marcel

    Leider habe ich von Flechten gar keine Ahnung.

    Ich wäre neugierig, ob die Experten sie irgendwie eingrenzen können.

    Vielen Dank im voraus,

    Marcel

    Hallo RudiS (alias Gaukler),

    ich bin auch kein Chemiker, sondern Elektrotechniker und arbeite als Softwareentwickler.

    Die Zeiten, als ich mir etwas Grundwissen zur Chemie angeeignet habe, sind mehr als 40 Jahre her und die Erkenntnisse habe ich mir während meiner Schulzeit angeeignet.

    Ich meinte eigentlich schon erklärt zu haben, warum das so ein Unfug ist, aber ich mache noch mal einen Versuch:

    "kohlenstoffhaltige organische Verbindung"

    ist logisch eine ähnliche Bezeichnung wie

    "alkoholhaltiger Brennspiritus"

    Das deutet an, dass es auch nicht alkoholhaltigen Brennspiritus gibt und den gibt es genau so wenig wie nicht kohlenstoffhaltige organische Verbindungen.

    Das Vorhandensein von Kohlenstoffatomen ist eine notwendige Bedingung für eine organische Verbindung aber keine hinreichende.

    Das heißt: alle organische Verbindungen haben Kohlenstoffatome, aber nicht alle Verbindungen, die Kohlenstoffatome haben, sind auch organische Verbindungen.

    Ein typisches Beispiel für eine Kohlenstoff enthaltende Verbindung, die keine organische Verbindung ist, ist das im Rahmen der Klimadebatte viel diskutierte Gas Kohlendioxid.

    Alle bekannten Lebewesen auf dieser Erde können nur wachsen, gedeihen und sich fortpflanzen, weil sie organische Verbindungen enthalten, nämlich solche mit kovalent gebundenen Kohlenstoffatomen und deshalb kam man auf den Gedanken, diese Verbindungen in der organischen Chemie zu behandeln.

    Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3, Backsoda) ist zum Beispiel eine Verbindung, die Kohlenstoff enthält, aber ein Salz bildet, da gibt es keine kovalente Bindung."Kovalent" könnte man laienhaft als eine Verbindung beschreiben, bei der sich zwei Partner eine Elektron teilen, bei einer nicht kovalenten Bindung gibt einer sein Elektron "komplett" ab. (Alles sehr laienhaft)

    "... kohlenstoffhaltige, organische Verbindung ..."

    Da würde ich das Komma als Sprechpause interpretieren und damit als

    "... kohlenstoffhaltige und damit organische Verbindung ..." interpretieren.

    Das ist - wie oben ausgeführt - Unfug, weil es auch kohlenstoffhaltige Verbindungen gibt, die keine organischen Verbindungen sind.

    "organische, kohlenstoffhaltige Verbindung"

    wäre hingegen korrekt, aber sinnlos.

    Sinnvoll und korrekt sind die Bezeichnungen .

    "organische Verbindung"

    "kohlenstoffhaltige Verbindung"

    Wobei ich mir keine Tracerversuche vorstellen kann, bei denen einer Kohlendioxid radioaktiv markiert, denn das wird wohl eher nicht von einem Baum zum Fichtenspargel transportiert, Zucker hingegen vermutlich eher.


    Gruß,

    Marcel

    Hallo Kauz,

    wenn ich "Kohlenstoff-haltige organische Verbindung" lese, kräuseln sich mir die Zehennägel. Organische Verbindungen sind Stoffe, die kovalent gebundene Kohlenstoffatome enthalten.

    Für solche Tracerversuche werden dann in einer organischen Verbindung Kohlenstoffatome mit Masse 12 durch radioaktive mit Masse 14 ersetzt. Wenn man diese Stoffe am Punkt A einsetzt, kann man prüfen, ob die nach Punkt B wandern.

    Hallo Muckenpfiffer,

    ich habe ein wenig recherchiert und folgenden Artikel gefunden.

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    "The evolutionary ecology of myco-heterotrophy"

    von Martin I. Bidartondo

    Wenn ich diesen Artikel recht verstehe, kann der Fichtenspargel nur mit Tricholoma.

    Das verwundert mich zwar ein wenig, weil ich dort, wo ich den finde, noch nie Tricholoma gefunden habe, sondern Xerocomus, aber wenn die Autoritäten das sagen ...

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Brätling,

    in den Höhenlagen würde ich immer auch den Almenweichritterling in Betracht ziehen.

    (Glaube auf dem Bild ein Fitzelchen Lamellen zu sehen)

    Den Fund kann Dir aber bei der mageren Datenlage keiner bestimmen.

    Da hilft Dir nur mögliche Kandidaten mal anzusehen, die Merkmale einprägen und beim nächsten Fund mit denen abgleichen.

    Der Almenweichritterling soll ja in der Schweiz sogar marktfähig sein, wobei da unklar ist, ob er und der Steifstielige Weichritterling dieselbe Art sind. .

    Gruß,

    Marcel

    Hallo Hackstutz,

    dein Pilz blaut sehr stark im Schnitt, das macht ein Satanspilz nicht.

    Beim Blauen müsste man noch wissen, wie schnell das ging.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Pilz bitter schmeckte.

    Bei dem, was ich von den Röhren sehe, glaube ich einen recht markanten Primelgelbton zu sehen.

    Aber bei Fotos ist das mit den Farben so eine Sache.

    Vom Habitus sieht das aber eher nach einem Dickfußröhrling aus.

    Gruß,

    Marcel