Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    nachdem die letzten Wochen pilzlich ziemlich turbulent waren und ich den Ritterlingskurs im Schwäbischen besucht hatte, komme ich nun dazu ein paar Funde zu präsentieren:

    #1 Wahre Musterexemplare vom Purpurfilzigen Holzritterling Tricholomopsis rutilans




    #2 Dieses Jahr ist auch der Spitzschuppige Stachelschirmling Echinoderma asperum ziemlich häufig bei uns


    #3 Nicht weit stand ein Grüppchen Flaumige Birken-Milchlinge Lactarius pubescens




    #4 Sehr schön finde ich jedes mal die leuchtende Lamellenfarbe des Blutblättrigen Hautkopfes Cortinarius semisanguineus




    #5 Eine weitere schöne und leicht kenntliche Cortinarie ist der Violette Schleierling Cortinarius violaceus aus dem Laubwald




    #6 Hier ein kleiner bräunlich-beiger Stäubling, dessen Stacheln kein Netz beim abwischen hinterlassen: Bräunlicher Stäubling Lycoperdon umbrinum




    #7 Aktuell sehr häufig ist in den Kiefernforsten der Zitronenblättrige Täubling Russula sardonia mit seinen kühl blaulila Stielfarben (wenn vorhanden)




    #8 Im Gegensatz dazu zeigt der Stachelbeertäubling (hier unter Fichte wohl Russula fuscorubroides) mehr rötliche Töne (wenn vorhanden ;) )



    Spannend sind für mich natürlich auch die Pilze vom Seminar, die ich bei mir nicht finde.

    #9 Auch wenn es eigentlich um Tricholoma ging, waren doch auch viele Cortinarien vor Ort, hier etwas um den Reihigen Klumpfuß Cortinarius glaucopus agg.




    #10 Den Bärtigen Ritterling Tricholoma vaccinum gibt's bei mir zwar auch unter Fichte aber nicht häufig.




    #10.5 Unweit wuchs dieser scharfem, dunkelcreme sporige(IIc), gänzlich gelbgrüne Täubling, der wohl eine entfärbte Säufernase darstellt. Die teilnetzigen Sporen und der fehlende Geruch und die gelblichen, relativ gedrängten Lamellen passen jedoch trotz der Fichte und Tanne gar nicht zu einem Stachelbeer-Täubling. Leider war der Pilz bis zur Untersuchung daheim ziemlich mitgenommen, jedoch deutet die positive rosa Reaktion des Fleisches (komischwerweise nicht der Lamellen! Vielleicht zu vertrocknet?) auf Ammoniak trotz des schmächtigen Wuchses und der nicht entdeckten Kiefer eigentlich für R.sardonia hin. Vielleicht ein Kandidat für Alvarado.




    #11 Für die meisten wohl trivial aber für mich ebenfalls ein Erstfund war der Brandige Ritterling Tricholoma ustale mit schleimigen Hut und weißem Fleisch vor dem Bräunen.




    #12 Annährend 60 Fruchtkörper des Lederstieltäublings Russula viscida standen in Hexenringen




    #13 Der Tannenbegleiter Lachsreizker Lactarius salmonicolor ist bei mir ebenfalls nicht heimisch




    #14 Ebenso wie sein Parasit(?), der Hohlstiel-Täubling Russula cavipes





    #15 Eigentlich waren wir ja bei den Ritterlingen, also hier mal wieder ein ganz toller: Seidiger Ritterling Tricholoma columbetta








    #16 Sehr häufig war auch der Faserige Tiger-Ritterling Tricholoma filamentosum



    Alt sieht man schon mehr die Schuppen




    #17 Unter den Buchen konnte ich den Blassen Milchling Lactarius pallidus mit schwach bitterlicher Milch erstmals finden




    #18 Diese Cortinarie mit leuchtend neongelben Stiel wurde als Schwarzgrüner Klumpfuß Cortinarius atrovirens angesprochen




    #19 Sehr gefreut hat mich die Präsentation eines Goldtäublings Russula aurea. Ich habe versucht den Fokus auf doe Gelbgerandeten Lamellenschneiden zu lenken




    #20 Zuletzt noch den farbenprächtigsten Kandidaten des Kurses: Orange-Ritterling Tricholoma aurantium





    Ich hoffe es hat ein paar gefallen und freue mich auch eure Kommentare.

    VG Thiemo

    Hallo,

    mein erster Gedanke geht mit der Vermutung von claus. Eine Atropurpurinae scheint wahrscheinlich, mit kaum scharfen Geschmack und den restlichen Merkmalen wäre das am ehesten R.bresadolae = atropurpurea. Aber ohne die Sporenpulverfarbe zu kennen, ist das nur Theorie.

    VG Thiemo

    Hallo Björn,

    Bei L.aurantiacus hast du natürlich Recht, der ist für gewöhnlich deutlicher orange gefärbt, aber zumindest habituell passt dieser noch eher als L.fulvissimus.

    Witzigerweise habe ich heute den gleichen Milchling im Garten gefunden, meine ich zumindest. Mal sehen ob ich den festnageln kann. Die Merkmale gleichen eigentlich deinem Fund. Mit L.tabidus (Milder Schwefel-Milchling) kann ich mich wegen der ausbleibenden deutlichen Gelbfärbung der Milch irgendwie nicht anfreunden.

    VG Thiemo

    Hallo,

    wurde das mögliche Gilben der Milch auf einem Taschentuch geprüft? Bei L.tabidus sollte das damit sehr deutlich werden.

    An L.fulvissimus glaube ich hier nicht. Den kenne ich mit mehr fuchsigem Farbanteil und insbesondere nicht uniform gefärbten Hüten. Die Sporen würde dazu auch nicht passen. Wenn schon eine der rötlichen Arten, würde mir ein etwas ausgeblasster Milder Milchling L.aurantiacus auch habituell besser gefallen.

    L.lacunarum besitzt übrigens eine nur schwach gilbende Milch.

    Die Mikromerkmale der HDS müsste ich nachschlagen.

    VG Thiemo

    Hallo,


    Meine Gratulation zu L.sanguifluus! Das wäre der letzte Reizker, der mir noch fehlt.


    Bzgl. L.quieticolor vermute ich, dass dieser gnadenlos unterkartiert ist. FoNE2 gibt als Habitat saure Böden, gern sandig an. In diesen, bei uns vorherrschenden Habitat, ist er einer der häufigsten Reizker, wie Daniel schon berichtet.


    „Deine Parks“ sind ja sowieso Ausnahms-Habitate, Jörg, wo es alles möglich gibt. ^^


    Die Abgrenzung zum Edel-Reizker ist gar nicht so einfach, es sei denn man findet die typisch graublau gefärbten Exemplare. Man sollte auch bei jedem vermuteten Edel-Reiker, der eher trübe braunrote Hutfarben zeigt überprüfen, ob der Stiel weniger stark grubig ist und die austretende Milch nicht doch langsam (innerhalb von einer Stunde) blutrot nachdunkelt.


    Im Zweifel hilft die Sporenmikroskopie, das Ornament ist bei L.quieticolor deutlich stärker und netziger.

    L.quieticolor



    L.deliciosus



    VG Thiemo

    Hallo,


    diese Reizker-Gruppe hatte ich heute unverhofft auf dem Friedhof gefunden. Zuerst dachte ich an geschädigte Fichten-Reizker, da alle Hüte (selbst jung) schon grün gefärbt waren aber irgendwie kamen sie mir bei genauerer Betrachtung doch anders vor. Grübchen waren keine oder nur verzeinzelt am Stiel zu sehen, jedoch standen die Fruchtkörper unter einer Kiefer. Als sich die Bruchstellen innerhalb von 3-5 Minuten blutrot verfärbten war die Sache klar.Grüße an Hannes2 , ich glaub' ich schule zum Parkologen um. :D


    Spangrüner Kiefernreizker Lactarius semisanguifluus



    VG Thiemo

    Hallo,

    beim Nelkenschwindling und auch beim Ockerbraunen Trichterling ist das eine schwierige Sache mit dem Bittermandelgeruch. Tatsächlich konnte ich ihn bereits wahrnehmen, aber bei den meisten Kollektionen fehlt er im Feld.
    Was meistens gut klappt, ist es den Fruchtkörper unter eine Schüssel oder in ein Döschen zu legen und nach einiger Zeit daran zu riechen wenn er genügend ausgedünstet hat.

    VG Thiemo

    Hallo,


    Ich bin da tatsächlich bei Stephan und sehe nichts was gegen einen Jodoformtäubling Russula turci agg. spricht.


    Das erste Foto zeigt die wie aufgestempelte Zweifarbigkeit was absolut typisch wäre.


    Natürlich ist er etwas schmächtig aber das würde ich nicht als Ausschlaggebend sehen.


    R.turci hab ich neulich erst aussporen lassen: IVa.Tja an der Stielbasis riechen kann ich nicht…


    VG Thiemo

    Hallo Benjamin,


    Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!


    Aufgrund deines in beiden Foren gezeigten Interesses und der guten Beiträge war das fast schon von dir zu erwarten. :thumbup:


    Mach unbedingt weiter und gib dicht damit nicht zufrieden. Man lern schließlich ein Leben lang und die Pilzwelt ist endlos groß.


    Danke auch für deinen ausführlichen Bericht. Ich finde es sehr interessant zu lesen, was die VAPKO anders als die DGfM macht und prüft.


    VG Thiemo

    Hallo,

    nach der bisher eher dürftigen Pilzlage, konnte ich mich dafür über diese zwei Funde besonders freuen:

    #1 Sicherlich nicht selten, muss jedoch erst mal entdeckt werden:
    Blutblättriger Zwergschirmling Melanophyllum haematospermum



    #2 Seit einer Ewigkeit vergeblich gesucht und gleich erkannt: Der giftige Riesen-Rötling Entoloma sinuatum ==konfetti




    VG Thiemo

    Hallo in die Runde,


    wenn man die sehr dunkle Hutfarbe ignoriert (da anscheinend bei Kunstlicht aufgenommen), was würde gegen Russula persicina agg. sprechen? Die Merkmale scharfer Geschmack, IIer Sporenpulver, Laubwald, rot überfärbter Stiel, Guajak +++ sowie die Fleischverfärbung scheinen treffend. Die Art habe ich jedoch leider noch nicht gefunden.

    VG Thiemo